Einsatz von Chlor ???

étoile

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Eine Greenpeace-Studie belegt: Chlor macht krank. Chlorverbindungen reichern sich im Fettgewebe an. Sie verursachen Krebs, schwächen das Immunsystem, schädigen Nerven und Gehirn und schränken die Zeugungsfähigkeit ein.
Rund 15.000 chlororganische Verbindungen stellt die Chemieindustrie weltweit her. Nur für einige Tausend dieser Stoffe gibt es Prüf- und Nachweisverfahren, und nur einige Hundert sind bislang gründlich auf ihre Giftigkeit untersucht worden.
145 Chlorverbindungen sind nach Angaben der Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) so giftig oder krebserregend , daß Grenzwerte für ihre maximal zulässige Konzentration am Arbeitsplatz (sog. MAK-Werte) oder technische Richtkonzentration (TRK) bei krebserzeugenden Stoffen festgelegt werden müssen. Sehr langsam quält sich die Kommission durch Tausende von Chlorverbindungen.
Im laufenden Jahr werden 16 Chlorverbindungen untersucht und - je nach Ergebnis - in die ständig fortgeschriebene Liste aufgenommen.
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Die chemische Industrie ist bis heute in vielen Ländern der Erde einer der wichtigsten Industriezweige. Ihr Gesamtumsatz beträgt weltweit inzwischen über 2500 Millarden DM (1990). In Deutschland ist sie die drittgrößte deutsche Branche, beschäftigt insgesamt etwa 700.000 Menschen und macht im Jahr zirka 170 Milliarden Umsatz.
Die Produktionsmethoden der Chlorchemie haben sich kaum verändert, die Menge aber hat sich verzwanzigfacht: 1942 wurden weltweit 1,9 Millionen Tonnen Chlor hergestellt, heute sind es 40 - rund ein Zehntel davon kommt aus Deutschland.

In Deutschland existieren elf Chlorproduzenten an 18 Standorten. Die Voraussetzungen sind hier für die stromfressende Chlorproduktion ideal, denn die Industrie zahlt für Strom Dumpingpreise: zum Teil weniger als fünf Pfennig pro Kilowattstunde. Normale Verbraucher hingegen zahlen das zehnfache und subventionieren so unfreiwillig den Industriestrom.
Der billige Strom und die reichen Salzvorkommen lockten auch Firmen aus Übersee an: ICI, Solvay und Dow Chemical bauten in den 70er und 80er Jahren Werke in der Bundesrepublik. Die US-amerikanische Firma Dow Chemical geht wegen der günstigen Chlorkonditionen sogar soweit, ihre Polyurethan-Kunststoffe, die sie zuhause nach einem chlorfreien Verfahren herstellt, hier chlorchemisch zusammenzusetzen. Insgesamt verbrauchen die Chlorproduzenten in Deutschland ebensoviel Strom wie 42 Städte mit jeweils 100.000 Einwohnern in einem ganzen Jahr!

Seit 1990 geht die Chlorproduktion in Deutschland leicht zurück: Auf Druck von Umweltschutzverbänden wurde die Produktion einiger der umweltschädlichsten Produkte wie PCP, PCB's, Halone und Scavanger (Benzinzusätze) verboten. Auch bei Lösemitteln oder der Papierbleiche haben sich chlorfreie Verfahren mehr und mehr durchgesetzt. Statt aber die Chlorproduktion massiv zurückzufahren, setzt die Industrie Chlor immer noch in Massenprodukten ein: Das wichtigste davon ist PVC.
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Chlor - ein Problem von Anfang an
Das Herstellungsverfahren ist ökologisch höchst bedenklich - nicht nur wegen des gewaltigen Energieverbrauchs. Damit das bei der Elektrolyse entstehende Natrium nicht sofort wieder mit Chlor zum Steinsalz reagiert, wird Quecksilber als Kathode eingesetzt. Das Natrium verbindet sich mit diesem Schwermetall zu Natriumamalgam, das in einem weiteren Arbeitsschritt zu Natronlauge, Wasserstoff und Quecksilber zersetzt wird. Bei diesem Verfahren, mit dem in Westeuropa 70% des erzeugten Chlors hergestellt werden, gelangt Quecksilber in die Umwelt. Zwar gibt es eine quecksilberfreie Produktionsmethode, das sogenannte Membranverfahren, aber die Chemieindustrie verweigert die Umrüstung der bestehenden Anlagen mit dem Hinweis auf die hohen Kosten.
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Chlor macht viele Produkte zum Gift

Als Chemiker in den dreißiger Jahren begannen, mit den Nebenprodukten der Benzin- und Chlorherstellung zu experimentieren, entdeckten sie, daß kohlenstoffhaltige Moleküle mit der Einführung von Chlor eine Vielzahl von Synthesen neuer Verbindungen ermöglichten. Zusätzliche Eigenschaften wie z.B. erhöhte Fettlöslichkeit und geringe Brennbarkeit wurden damals ebenfalls gerne gesehen.
Wegen ihrer Persistenz werden chlororganische Verbindungen aber im Fettgewebe von Lebewesen besser eingelagert als analoge, nicht chlorhaltige Verbindungen. Darauf sind unsere Zellen und Organe nicht eingestellt. Chlorverbindungen richten daher im Stoffwechsel Schaden an - sie wirken als Gift.

Diese Zusammenhänge sind unbestritten. Selbst eine industrienahe Studie kommt zu dem Fazit: "Die Einführung von Chlor in organische Moleküle ist nahezu regelhaft mit einer Verstärkung des toxischen Wirkpotentials verbunden." (D. Henschler, Toxikologie chlororganischer Verbindungen, Weinheim usw. 1994)

Gruppengefahr
Weil Chlorgehalt und Giftigkeit direkt miteinander zusammenhängen, sind chlororganische Verbindungen ebenso wie ihre Abbauprodukte als Gruppe gefährlich. Die Produkte der Chlorchemie stehen grundsätzlich unter dem begründeten Verdacht der Gesundheitsschädlichkeit. Ihre Langlebigkeit und ihre Anreicherung in Mensch, Tier und Umwelt erhöht die gesundheitlichen Risiken von Jahr zu Jahr.
Die Indizien sind erdrückend: Chlororganische Verbindungen stören das Immunsystem, ahmen Hormone nach und führen zu Fortpflanzungsstörungen; einige wie z. B. PER und PCB sind für Fehlgeburten, Mißbildungen und frühkindliche Entwicklungsstörungen verantwortlich. Chlorverbindungen wirken giftig auf die Leber, die Nieren, das Nervensystem und andere Organe; mehr als 50 haben sich schon als krebserregend erwiesen. Sie sind die zweithäufigste Ursache für Berufskrankheiten.

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http://archiv.greenpeace.de/GP_DOK_3P/CHLOR/SEITEN/C03HI05A.HTM
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Ich verstehe, das der Einsatz von Chloriden manchmal unumgänglich ist ! Aber seit gestern, als ich da so mitten in der Giftgaswolke war und fast erstickt bin, sowie anschließend mit den Nebenwirkungen zu kämpfen hatte, mach ich mir ernsthaft Gedanken über den Einsatz und die Produktion solcher hoch-toxischen Stoffe.

Im ganz normalen Alltag, vergessen wir oft, wie umweltschädigend unsere chemische Industrie ist. Natürlich, die Chemie-Riesen stellen auch Produkte her, die für uns sehr wertvoll und hilfreich sind. Frage ist, welchen Preis zahlen wir letztlich wirklich dafür?

Wer möchte vergifteten Fisch essen? Wer möchte seine Kinder in quecksilber verseuchten Gewässern baden lassen?

Grüsse an Alle,
Regina
 
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