Hilfsprojekte in Sri Lanka

Manuel

Member
Registriert
16. Juli 2007
Beiträge
707
Wir sind gerade im Team am disktuieren und ich hätte gerne Euren Input dazu. Wie ihr wisst, wollen wir mit Eliya Tea Project durch direkten Handel und einer Sozialdividende die Teebranche fairer, vielfältiger und transparenter machen.

So finanzieren wir lokale Projekte aus den Bereichen Bildung, Kinderhilfe und Naturschutz. Wir konnten insgesamt bereits 65% der ersten Projektrunde finanzieren. Alle Projekte kommen direkt oder indirekt den Teearbeiter*Innen Sri Lankas zu Gute.

Wir haben jetzt allerdings gemerkt, wie schwierig es ist Projekte aus so unterschiedlichen Bereichen zu begleiten. Die schiere Masse an Problemen vor Ort ist überwältigend (komme ja gerade aus Sri Lanka und z.B. zerstören zur Zeit Buschbrände Tausende Km2 Dschungel, die letzten wilden Elefanten laufen Amok und nobody cares).

Jetzt haben wir uns die Frage gestellt, ob es vielleicht besser wäre sich auf EIN großes Problem zu konzentrieren? Um dort langfristig mehr zu erreichen? Aber wie wählt man "das dringlichste" Problem aus? Was meint ihr?

http://www.eliyateaproject.com/projekte

FairWorkingConditionsSmile.jpg

 
Hallo Manuel, das ist wirklich ein schwieriges Thema. Bei der Fülle an Problemen ist vielleicht nicht die Frage nach der "Dringlichkeit", sondern die Frage, wo man am besten helfen kann, ausschlaggebend. Grundlage dafür sind die eigene Expertise, die Kontaktpersonen und vorhandene Strukturen. Da ihr regional ja schon in den Teeplantagen unterwegs seid und eng mit den Teeplantagenarbeitern zusammen arbeitet, ist es von meinem Gefühl her am sinnvollsten sich auch zunächt darauf zu beschränken. Allein in dem Bereich gibt es ja schon soooo viele Sachen. Die Rechte der Tamilen, die Arbeitsbedingungen, die Bildungsmöglichkeiten der Kinder, ihre Zukunftsaussichten...
Ich denke auch, dass es sich automatisch ergibt, dass sich das Aufgabenfeld erweitert. Wenn wir jetzt die Dog Care Clinic als Beispiel nehmen (einfach, weil ich mich da am besten auskennt), dann ist es ja auch so, dass man sich nicht ausschließlich um die Hunde kümmert. Es gehört einfach dazu, dass man auch die armen Leue unterstützt. So kann man auch bessere Strukturen schaffen und das ganzheitlich und nachhaltig gestalten.
Vielleicht ist das wichtigste, erst einmal etwas regional zu denken? Die Probleme im "eigenen" Gebiet unter Kontrolle kriegen und auf der Grundlage Schritt für Schritt das Projekt und das Einflussgebiet erweitern.
Das waren jetzt mal meine (ungeordneten) Gedanken zu dem Thema.
 
Hallo Bettina,

fand deine Gedanken zu dem Thema gar nicht ungeordnet, sondern im Gegenteil sehr hilfreich! :)

Ich habe diese Frage auch an anderer Stelle gepostet (ZEIT ONLINE Gruppe auf Facebook) und interessant finde ich, dass viele Leute vom Gedankengang genau wie du ebenfalls weg von der Dringlichkeit hin zur persönlichen Kompetenz gegangen sind. Das ist aufjedenfall schon einmal sehr hilfreich! Bisher galt für mich der Grundsatz, das dringlichste Problem müssen wir lösen.

Da bin ich ganz Pragmatiker, wenn notwendig kann man sich einen Experten suchen. ;) Dennoch finde ich, habt ihr einen guten Punkt. Wenn ich mich in einem Bereich innerhalb meiner eigenen Kompetenz bewege brauche ich 1) keine externen Experten bzw. bin nicht auf Gedeih und Verderb auf sie angewiesen; 2) habe einen größeren Lerneffekt, kann mich auf eine Sache spezialisieren und diese nach aussen auch glaubhaft vertreten.

Ich hab da schon viele Ideen. Zum Beispiel würde ich sehr gerne einen Bildungsfond starten, damit Kinder aus den Teeplantagen auch ihr A-Level machen, oder die Uni besuchen können. Oft fällt das ja schon wegen Geldproblemen von vornherein aus. Auch würde ich gerne lokale Kleinunternehmen beim Aufbau ihres Business unterstützen. Hab da selbst durch das Mentoring und Coaching von SAP erfahren, wie hilfreich sowas sein kann. Hab also viel zum Nachdenken. :mrgreen:

Sorry, aber ganz blöd gefragt, was ist deine Verbindung zur Dog Care Clinic? :)
 
Jetzt musste ich doch schmunzeln ;) :mrgreen: sorry!
Bettina hat zwei Jahre+/- dort gearbeitet nachdem sie schon vorher ein Auslandssemester oä. in Unawatuna verbracht hat.
Hab mir sowas schon gedacht. :smilhau: Das ging leider an mir vorbei. *ascheübermeinhaupt :mrgreen:
 
Haha, kein Problem, Manuel. Obwohl ich das Kinderheim von deinem Papa und auch das Teeprojekt verfolge, hatten wir bisher ja auch keine direkten Kontakt miteinander. ;-)
Das mit dem Auslandssemester muss ich aber trotzdem korrigieren. Ich habe eine Forschung zu den Haushaltshilfen in den Golfstaaten durchgeführt.

Zurück zum Thema:
Mit den Experten meine ich v.a. auch Kontaktpersonen, die helfen etwas zu bewegen. Um in solchen Ländern wie Sri Lanka was auf die Beine zu stellen, ist es enorm wichtig die richtigen Kontakte zu haben. Gerade in den Regionen, wo die Hlfe am "Dringlichsten" ist, ist es sicherlich am Schwierigsten verlässliche und ehrliche Mitstreiter zu finden, weil schnell erkannt wird, was sich doch bequem in die eigene Tasche stecken lässt. Insbesondere bei Notfallhilfe (-> Tsunami) ist das immer wieder ein großes Problem.
Die Kontakte zu Helfern vor Ort müssen mit der Zeit wachsen. Wichtig ist es auch langfristig zu planen und nicht zu viel zu schnell zu wollen. Veränderungen brauchen Zeit, v.a. wenn sie auch ein Umdenken in der Bevölkerung benötigen (da bin ich wieder beim Tierschutz ;-) ). Für mich wäre der logische Schritt in Bezug auf die Teeplantagenarbeiter nach einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen und v.a. der Löhne, auf jeden Fall die Bildungschancen der Kinder. Ich fände es aber auch wichtig, Zukunftsperspektiven dort in der Region zu schaffen. Wenn die Kinder der Teepflücker nach Colombo abwandern, ist der Region ja auch nicht geholfen. Gleichzeitig ist halt das Problem, dass ein guter Schulabschluss ja auch nur dann etwas bringt, wenn man damit beruflich auch was anfangen kann. Es ist und bleibt verdammt schwierig.
 
Haha, kein Problem, Manuel. Obwohl ich das Kinderheim von deinem Papa und auch das Teeprojekt verfolge, hatten wir bisher ja auch keine direkten Kontakt miteinander. ;-)
Das mit dem Auslandssemester muss ich aber trotzdem korrigieren. Ich habe eine Forschung zu den Haushaltshilfen in den Golfstaaten durchgeführt.

Da bin ich ja froh das wir uns jetzt kennengelernt haben! :) Das Thema deiner Forschungsarbeit finde ich aber auch mega spannend. Viele Mütter die ihre Kinder nach Little Smile bringen arbeiten dann in den Golfstaaten. Von manchen hört man leider nie wieder etwas, andere tauchen erst Jahre später wieder auf. Die Bedingungen dort sind zum Gruseln!

In der Zeit Online Gruppe hat jetzt jemand bei diesem Thema einen Link zur Philosophie des "Effektiven Altruismus" gepostet, die ich gelinde gesagt auch etwas gruselig finde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Effektiver_Altruismus

Finde die Denkansätze zwar interessant und wichtig, die Schlussfolgerungen daraus teilweise zu radikal. Das Problem was ich sehe ist, dass man sich nur auf relativ einfach zu messende Projekte mit einer guten "Rendite" in Form von Wirkung konzentriert. Man kann aber menschliches Leben nicht so quantifizieren. "Wenn du ein Leben rettest rettest du die ganze Welt" - gilt zumindest für den, der gerettet wird.






 
Der effektive Altruismus, so wie er auf Wiki beschrieben ist, hat schon ein paar gute Gedanken, wie z.B. dass "man eine wohltätige Organisation nicht nach dem auswählen sollte, was sie schon erreicht hat, sondern was sie zukünftig mit einer Spende erreichen kann." Ich finde es auch wichtig, die Effektivität nicht aus den Augen zu verlieren, da es wirklich viele Organisationen gibt, die ihre Mittel weit effektiver einsetzen könnten. Gleichwohl stimme ich dir aber zu, dass sich der Bereich, in dem Hilfe geleistet wird, nicht nach der "Effizienz" (im Vorfeld ohnehin schwer messbar) richten sollte. Nach dem effektiven Altruismus gäbe es dann schlichtweg "nicht rentable" Bereiche, die zu viel Investition für zu wenig Effekt benötigen. Aber manchmal muss man eben viel investieren, um "wenig" zu erreichen. Nehmen wir z.B. die Organisationen, die totkranken Menschen Wünsche erfüllen. Wenn ich den effektiven Altruismus richtig verstehe, wäre das also total sinnlos, weil für eine einzelne Person viel Geld ausgegeben wird, die dadurch auch nicht geheilt wird. Und das ist genau der Knackpunkt: für diese Leute und die Angehörigen sind die Wunscherfüllungen fantastische Dinge, aber es ist eben nicht quantiativ messbar.

Noch am Rande: in meiner Forschungsarbeit habe ich mich auf Mütter konzentriert und wie sie ihr Bild von Mutterschaft den Gegebenheiten anpassen. Nach klassischen Rollenbildern können sie ihre Mutterrolle durch die physische Abwesenheit nicht erfüllen, in ihrer eigenen Interpretation und Wahrnehmung sieht es aber wieder ganz anders aus. Das Kinderheim wäre bestimmt ein guter Ausgangspunkt für meine Sudie gewesen. Bei mir tauchen nämlich nur die Mütter auf, die auch wieder zu ihren Familien zurückgekehrt sind. Es ist eine interessante Frage, was in den Familien passiert, in die die Mütter nie wieder zurückkehren.
 
Noch am Rande: in meiner Forschungsarbeit habe ich mich auf Mütter konzentriert und wie sie ihr Bild von Mutterschaft den Gegebenheiten anpassen. Nach klassischen Rollenbildern können sie ihre Mutterrolle durch die physische Abwesenheit nicht erfüllen, in ihrer eigenen Interpretation und Wahrnehmung sieht es aber wieder ganz anders aus. Das Kinderheim wäre bestimmt ein guter Ausgangspunkt für meine Sudie gewesen. Bei mir tauchen nämlich nur die Mütter auf, die auch wieder zu ihren Familien zurückgekehrt sind. Es ist eine interessante Frage, was in den Familien passiert, in die die Mütter nie wieder zurückkehren.

Das kann ich dir ehrlich gesagt gar nicht wirklich sagen. Ich weiß nur, es ist etwas sehr schmerzhaftes Kinder zu sehen die als Babys zu uns gekommen sind und wo sich NIE WIEDER jemand meldet. Ich weiß gar nicht, wie das für sie in "normalen" Kinderheimen wäre, wo sie mit 18 Jahren die Einrichtung verlassen müssen. Bei uns bekommen sie immerhin eine neue Familie und können so lange in Little Smile leben wie sie wollen und uns brauchen.

Abschließend zum "Effektiven Altruismus": Wie gesagt, interessante Ansätze sind vorhanden aber in der Radikalität wie die das betreiben für mich kein Vorbild. Nach deren Logik dürfte mein Vater z.B. überhaupt keinen Waisenkindern in Sri Lanka helfen, da sagen wir ein Kind von 0-18 Jahre aufzuziehen in etwa 15.000 Dollar kostet. Der eine Typ meinte, damit könnte man 1.000 Afrikaner z.B. durch Entwurmungsprojekte "effizienter" helfen. Ergo was? Müssen alle Waisenkinder in Sri Lanka sterben, weil man wo anders Menschen "billiger" retten kann?

Für mich ist das nichts anderes, als die wirtschaftswissenschaftliche Denkweise der Finanzmärkte auf den sozialen Bereich zu übertragen. (Wobei wir ja alle wissen wie gut es den Finanzmärkten bei aller Wachstumsgläubigkeit gehen würde, hätte man sie nicht in regelmäßigen Abständen gerettet).
:smileanmach:

Ich finde es auch wichtig Effektivität bei Hilfsorganisationen mehr zu beachten. Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht, das wissen wir alle. Aber alles Leben und Handeln dem Diktat der Effizienz unterzuordnen, halte ich schlicht für unethisch.

Zum eigentlichen Thema:
eine große deutsche Stiftung hat uns jetzt gefragt, ob wir dabei helfen wollen eine von ihnen entwickelte anti-korruptions App auch nach Sri Lanka zu bringen. Die Menschen welche mit Korruption in Berührung kommen, können dies anonym über die App melden. Die Daten werden dann von einer neutralen NGO gesammelt und veröffentlicht. Damit steigt die Hemmschwelle für Amtsträger Bestechungsgelder zu verlangen. Voraussetzung ist, dass die Regierung das Projekt unterstützt. Da sind wir gerade dabei mit den entsprechenden Ministern zu reden. Mal sehen, eigentlich hat sie die neue Regierung ja "anti-Korruption" auf die Fahnen geschrieben. :)

Vlt wäre das ein gutes langfristiges Projekt? "Mit gutem Tee Korruption bekämpfen".
:-P





 
Zuletzt bearbeitet:

Die Menschen welche mit Korruption in Berührung kommen, können dies anonym über die App melden. Die Daten werden dann von einer neutralen NGO gesammelt und veröffentlicht.

Damit ist dem Denunziantentum allerdings auch Tür und Tor geöffnet. Kein Mensch kann ja nachvollziehen, ob es die Vorgänge tatsächlich gab oder ob hier nur jemand scharf auf den Posten eines anderen ist.
 
Vor nicht allzu langer Zeit kam in Fernsehen ein Bericht (entweder Tagesschau oder ntv :gruebel: ) über diese App, die in China schon eingeführt ist.
Wenn ich mich recht erinnere, wurden dort schon über 100.000 Personen abgestraft. Da fragt man sich schon ob das realistisch ist.
Ausserdem glaubt doch hoffentlich niemand, dass er wirklich anonym bleibt mit der App. :stupid:

Ich will mal Schiller`s Tell zitieren: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt!

............

Edit: War auf Tagesschau http://www.tagesschau.de/ausland/china-korruption-105.html
 
Damit ist dem Denunziantentum allerdings auch Tür und Tor geöffnet. Kein Mensch kann ja nachvollziehen, ob es die Vorgänge tatsächlich gab oder ob hier nur jemand scharf auf den Posten eines anderen ist.
Denunziantentum gibt es ja jetzt schon. Dafür braucht man keine App. Deswegen soll das über eine neutrale externe NGO abgewickelt werden. Die löschen dort auch alle Klarnamen, eignet sich also nur bedingt fürs denunzieren.

Veröffentlich wird lediglich der Spruch mit dem Korruption angefordert wird, bzw. eine kurze Einleitung (ähnlich wie bei Twitter). Über google maps werden dann die Orte mit besonders viel Korruption markiert. Mit jeder IP Adresse kann man pro Ort nur einmal markieren. D.h. die App schützt sogar besser vor Denunzierung als die bisherige Methode über Telefon.
 
Vor nicht allzu langer Zeit kam in Fernsehen ein Bericht (entweder Tagesschau oder ntv :gruebel: ) über diese App, die in China schon eingeführt ist.
Wenn ich mich recht erinnere, wurden dort schon über 100.000 Personen abgestraft. Da fragt man sich schon ob das realistisch ist.
Ausserdem glaubt doch hoffentlich niemand, dass er wirklich anonym bleibt mit der App. :stupid:

Ich will mal Schiller`s Tell zitieren: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt!

............

Edit: War auf Tagesschau http://www.tagesschau.de/ausland/china-korruption-105.html
Allein wegen einer App kann ich mir auch in China nicht vorstellen, dass Leute abgestraft werden. So viele Beamte haben auch die nicht. :)

Ich glaube aber das wir uns klar werden müssen, dass Korruption kein Kavaliersdelikt ist. Es ist wie ein Krebsgeschwür, dass Gelder die für das Volk bestimmt ist veruntreut und von oben nach unten die gesamte Gesellschaft vergiftet.

Wegen Korruption sind die Schulen in SL schlecht ausgestattet, sterben Menschen wegen fehlen Medikamenten in Krankenhäusern. Das ist nur lustig so lange man sich das von aussen ansieht. Nicht wenn man als Einheimischer von allen Seiten ausgepresst wird.

Die Idee der App ist, die Korruption von unten zu bekämpfen. Am Anfang erreicht man damit nur die unteren Ebenen. Aber langfristig soll damit die Akzeptanz für Korruption insgesamt sinken. Wenn der kleine Polizeibeamte kein Bestechungsgeld annehmen darf, dann wird er irgendwann auch nicht mehr wegsehen, wenn sein Chef sich Geld einsteckt.
 
Nein, sicher ist Korruption kein Kavaliersdelikt. Ob es aber der richtige Weg ist, sie mit einer App bekämpfen zu wollen, das wage ich zu bezweifeln.

Das erinnert mich auch sehr an das dritte Reich. Denunzianten kamen oft aus der Nachbarschaft. Denunzieren konnte jeder der wollte und die
NS schüchterte ihre Bürger ein und ermunterte sie zugleich, jeden Tag am neuen Reich mitzuarbeiten.

Nein, für mich ist diese App nicht der richtige Weg! Wer will die einzelnen Vorwürfe nachher kontollieren. Wer unterscheidet zwischen wahr und unwahr?
Eine Lösung für Korruption habe ich leider auch nicht parat aber es muss einen anderen Weg geben.

Ich habe viele Beziehungen (familiär und freundschaftlich) in das ehemalige Jugoslawien und kann mich gut an die Korruptionen dort erinnern.
Wer z.B. ein Festnetztelefon in den 80ern wollte musste 1000 DM schmieren, wer die Uni besuchen wollte musste monatlich extra was bringen usw.
Da gibt es zig Beispiele und sie würden hier den Rahmen sprengen.
Slowenien und Kroatien haben es heute geschafft, die restlichen Staaten arbeiten daran. Die veränderten Regierungsformen tragen hier sicher
zum großen Teil bei.
 
Nein, für mich ist diese App nicht der richtige Weg! Wer will die einzelnen Vorwürfe nachher kontollieren. Wer unterscheidet zwischen wahr und unwahr?
Eine Lösung für Korruption habe ich leider auch nicht parat aber es muss einen anderen Weg geben.
Das ist vielleicht auch ein Generationen Ding. Ich als typischer Vertreter der Generation-Y bin da ein bisschen offener mit neuen Technologien alte Probleme zu lösen.

Die Stiftung betreibt diese App schon seit zwei Jahren in Thailand und anderen Ländern. Bekomme die Tage ihren Wirkungsbericht zugeschickt. Im Endeffekt bin ich da nur Vermittler, die Stiftung möchte explizit dieses System keinem Staat aufdrücken. Der Wille muss von der lokalen Ebene selbst kommen. Wenn es Interessenten sowohl in der Politik und Zivilgesellschaft gibt, warum nicht ausprobieren?

Denunziantentum sehe ich immer noch nicht gegeben. Denn man kann mit einem Telefon/Computer nur einmal eine Bewertung pro Lokalität abgeben. Das ganze wird anonymiert und hat keine direkten Konsequenzen. Nur wenn sich beschwerden z.B. an einer Polizeistation häufen, kann die Regierung dem auf den Grund gehen.

Im Gegensatz zu den bisherigen Methoden, nämlich in Sri Lanka der berühmten 1919 Nummer halte ich diese Methode für einen Fortschritt. Zumal der eh nicht aufzuhalten ist. Die Menschen benutzen so oder so das Internet um ihren Ärger Luft zu machen, so moderiert man das wenigstens und lenkt das in konstruktive Bahnen. Aber das ist nur meine Meinung. Ohne der Bereitschaft vor Ort geht sowieso nichts. Wir werden sehen!
 
Oben