Die Kernfrage ist weniger die nach den Kosten vor Ort. Wer vor Ort dauerhaft leben möchte und nicht die Bohne daren denkt, für Behandlungen, schwierige Operationen, bei bestehender schwerer Krankheit oder im hohen Alter ins Heimatland zurück zu kehren, muss ganz bestimmt keine teure, hiesige bzw. westeuropäische Versicherung abschließen.
Wer sich jedoch nicht sicher ist, sollte seine derzeitige KV - ob private, gesetzliche oder freiwillige - auf Basis einer Anwartschaft weiterlaufen lassen. Dann kommt man dort auch wieder zurück, selbst wenn man als Schwerkranker oder Krüppel zurückkehrt. Wer vollständig austritt, riskiert, nur zu horrenden Kosten - oder leider überhaupt nicht - in eine hiesige KV zurück kommen zu können.
Blöderweise funktioniert das mit einer Anwartschaft bei meiner KV (ich war in der Techniker Krankenkasse) nicht über 5 Jahre hinaus... Da muss man sich halt erkundigen. Und das ist wirklich saublöd, aber jetzt möchte ich mich nicht in Details verlieren.
Mit seiner Familie nach SL zu gehen ohne jegliche KV halte ich für ziemlich leichtsinnig. Klar ist es möglich, z.B. nach D zurückzukehren und sich dann ans Sozialamt zu wenden. So kommt man früher oder später natürlich auch wieder zurück ins engmaschige Sozialsystem (...wobei das auch immer schwieriger werden dürfte):
Wer jedoch für sich beschlossen hat, auch im gesundheitlichen Katastrophenfall nach Möglichkeit eben nicht auf Kosten anderer leben zu wollen UND im Krankheitsfalle sich bis ins hohe Alter im Heimatland (oder einem anderen Land seiner Wahl) behandeln lassen zu können, kommt um eine hier anerkannte private KV oder eine freiwillige Versicherung bei einer Krankenkasse (die Beiträge in D sind dann einkommensabhängig - und fangen so bei gut 200 Euro pro Monat an) nicht herum. Wer Letzteres wählt oder ggfs. die Fortsetzung einer bereits bestehenden privaten KV, riskiert nichts, zahlt aber auch recht viel.
Es gibt dann aber z.B. auch noch die Möglichkeit, eine private KV abzuschließen, die sehr wohl Behandlungen im Heimatland oder in den meisten anderen Ländern der Welt bezahlt, die jedoch bei endgültiger Rückkehr ins Heimatland erlischt. Da gibt es interessante Versicherungen, jedoch muss man sich im klaren sein, dass eine Rückkehr ins heimatliche System ggfs. nicht mehr möglich ist (...es sei denn, man hat seine derzeitige KV auf der Basis einer Anwartschaft weiterlaufen lassen...). So eine private KV bietet z.B. die Allianz Wordwide Care an. Extrem gut beraten wird man hierzu - und generell über die Möglichkeiten und Risiken - von folgendem Makler:
auslandstreff
Bei dem habe ich keine Aktien, sondern über den habe ich eine KV bei der Allianz Worldwide Care abgeschlossen
Das, was ich bis jetzt geschrieben habe, gilt nur eingeschränkt für jene, die nur "übersichtliche" Zeiträume ins Ausland möchten/müssen. Hierzu empfehle ich viel mehr die Lektüre dieser Website:
KV bei kürzeren Auslandsaufenthalten
..Das Thema ist irgendwie unerschöpflich, da individuelle Konstellationen höchst unterschiedliche Anforderungen stellen.
Das, was ich geschrieben habe, ist deshalb eigentlich nur ein kleiner Ausschnitt der Thematik, verdeutlicht aber ein wenig, welche Risiken und Möglichkeiten bei der Wahl zu beachten sind.
claudia
PS: Nachtrag: Jetzt könnte man mir glatt vorwerfen, dass auch ich im Katastrophenfall aufs Sozialsystem zurückgreifen würde, da meine private KV erlischt, wenn ich wieder zurück gehe nach D. Dem ist aber nicht so. Bin zusätzlich in die gesetzliche, spanische KV gegangen. Und dadurch kann ich auch jederzeit wieder in die gesetzliche, deutsche KV zurück. Das funktioniert aber nur innerhalb der EU.