Liebe Leute,
wie versprochen möchte ich euch kurz von eurem Malediven-Trip erzählen, den man unter folgendes Motto stellen könnte: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Es begann schon bei Buchungsschwierigkeiten bei Mihin Lanka, mit denen wir für 20.000 Rs hin und zurück geflogen sind. Meine Kreditkarte wurde leider nicht akzeptiert. Zum Glück ließ sich der Flug aber durch Einzahlung in einer der Bank of Ceylon Filialen bezahlen.
Wie man hier im Thread lesen kann, hatte ich für uns zwei Nächte in Malé über airbnb gebucht, was recht problemlos funktioniert hat. Ich war nur ein bisschen überrascht, dass das Geld direkt abgebucht wurde.
Der Kontakt mit den Vermietern des Zimmers war im Vorfeld sehr freundlich und informativ. Sie wollten uns sogar vom Flughafen abholen.
Durch ziemlich viel Stress auf der Arbeit verlief die Reisevorbereitung recht - nunja - rudimentär, so dass ich weder die Buchungsbestätigung ausgedruckt noch irgendwelche Kontaktdaten notiert hatte. Ich habe einfach darauf vertraut, dass schon alles klappen würde. Ja, und damit fing das Drama dann an.
Bei der Immigrationkontrolle reichte den Beamten die Angabe "Guesthouse Male" als Adresse der Unterkunft leider nicht aus. Sie wollten die Buchungsbestäigung sehen und eine Telefonnummer haben. Nach kurzer Diskussion durfte ich meinen Freund mitsamt unseren Pässen als Pfand an der Passkontrolle lassen und in die Ankunftshalle, um dort unsere Gastgeber zu treffen. So bin ich also raus und habe unsere Gastgeber gesucht. Es warteten einige Leute mit Schildern auf die Passagiere des Fluges, aber niemand schien auf mich zu warten. Bestimmt fünfzehn Minuten habe ich gesucht, bin aber nicht fündig geworden. Wifi gab es leider auch nirgends, so konnte ich die Buchung nicht raussuchen. Trotz aller Sorge konnte ich mir einen kurzen Abstecher raus aus dem Flughafengebäude nicht verkneifen - einmal kurz illegal auf den Malediven!
Dann ging es für mich aber wieder zurück zur Passkontrolle, wo mein Freund noch wartete. Die Beamten zeigten sich wenig begeistert, dass ich ohne Informationen wieder zurückkam. Sie gestatteten mir aber mit Bargeld wieder in die Ankunftshalle zu gehen, um eine SIM-Karte zu kaufen und so im Internet meine Buchungsbestätigung raussuchen zu können. Meinen Pass nahm ich auch noch mit. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon leicht am Verzweifeln. Natürlich gab es eine Schlange im Telekommunikationsladen und alles dauerte sehr lange. Plätzlich stand der Grenzbeamte neben mir und erkundigte sich, wie es denn nun aussehe. Er entdeckte meinen Reisepass in meiner Hand und nahm ihn mir ab. Die anderen Leute im Laden haben nicht schlecht geguckt. Schließlich war ich an der Reihe und musste ganz schön schlucken als ich sah, dass das billigste Paket für SIM-Karte und mobile Daten fast zwanzig Dollar betrug. Die nette Frau in dem Laden hat mir meine stimmung deutlich angemerkt und freundlicherweise ihr Handy überlassen, um das Internet zu benutzen. Habe also die Details daraus in meinem Handy notiert. Straßenname und Namen der Gastgeber (leider nur die Vornamen). Sodann ging es wieder zurück zur Passkontrolle, wo sich mein Freund schon zum Nickerchen quer über die Sitze gelegt hatte... tja, und was soll ich sagen, die Grenzbeamten waren noch immer nicht begeistert. Die Adresse war keine richtige Adresse und nur mit zwei Vornamen könne ja jeder ankommen.
Mittlerweile waren schon 1 1/2 Stunden vergangen. Nun half nur noch Trick 17: Schleusen auf! (gut, mir war auch wirklich zum Heulen zu Mute). Schließlich erbarmte sich einer der Beamten dem armen Mädchen aus dem Tränenmeer zu helfen und führte mich an den Rand der Passkontrolle. Und siehe da, dort gab es dann auf einmal einen PC mit Internetanschluss! Wäre also auch alles einfacher gegangen. Ich suchte die Buchungsbestägigung raus und fand diesmal sogar auch die Telefonnummer. Der Beamte rief an. Die Gastgeber antworteten, dass sie da gewesen seien, es aber so lange gedauert habe, dass sie nun zurück in Male seien. Dies reichte dem Beamten. Schnell notierte ich mir noch die Nummer und dann konnten wir endlich einreisen.
In der Ankunftshalle ließen wir einen Maledivianer (wie nennt man den die Leute dort?) bei der Nummer anrufen. Es meldete sich eine Frau, die nicht englisch sprach und meinte, es sei die falsche Nummer. Uuuuuaaa. Naja, langer Reder kurzer Sinn: keine Gastgeber, keinen Plan von den Malediven, nette Leute getroffen, die uns etwas halfen und Tipps gaben.
Sind dann schließlich mit dem Bus ca. 15 Minuten nach Hulhumale gefahren und haben uns dort ein Hotel an der Beachfront gesucht. Um uns weiteres Traram zu ersparen, haben wir uns dort direkt für die kompletten drei Nächte eingebucht. Hulhumale hat einen schönen Strandabschnitt, allerdings vermüllt wie so viele Orte dort und ist ansonsten ziemlich skuril. Es ist eine größtenteils künstliche Insel, deren Bebauung in mehreren Phasen das stark bevölkerte Malé entlasten soll. 2004 sind die ersten Leute auf diese Insel gezogen. Alles ist sehr großflächig angelegt mit extrem breiten Straßen, Grünflachen und unendlich vielen Baustellen.
Insgesamt fand ich die Athmosphäre dort sehr entspannt und angenehm. An einem Vormittag waren wir schnorcheln, was wirklich fantastisch war und an einem Nachmittag ging es mit der Fähre nach Malé, was ich nicht so schlimm fand wie erwartet und von dort dann wieder mit der Fähre nach Vilingili. Vilingili ist ebenfalls eine bewohnte Einheimischeninsel, auf der ziemlich tote Hose herrscht.
Insgesamt war der Trip dann eigentlich doch
wie ich es wollte, weil wir tatsäclich was vom alltäglichen Leben der Leute mitbekommen haben und uns trotzdem ein paar Tage richtig schön erholen konnten. Das nächste Mal würde ich es aber trotzdem etwas anders planen.