mein persönlicher Gedenktag ...

étoile

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25. Juli 2005
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tja, ich sitze hier, genauso wie vor einem Jahr, auf meiner Couch ... alles scheint in Ordnung zu sein ... keine besonderen Vorkommnisse, doch vor einem Jahr war alles anders ... und die Erinnerung treibt mir wieder die Tränen in die Augen ... Angst hab ich keine mehr, meine Leute sind in Sicherheit, die Trauer aber bleibt.

ich sass auf meiner Couch und war wie erstarrt, Tränen schossen mir in die Augen und dem Frank auch ...
das konnte doch alles nicht wahr sein ... wo waren unsere Freunde, Singhalesen, Deutsche und Österreicher ... das Haus liegt direkt am Meer, auf einer Landzunge ...

wir verfolgten stündlich die Nachrichten ... die Todeszahl wurde immer höher, die Bilder immer entsetzlicher ... Ich suchte im Internet. Ich fand auch Bilder von "unserem" Ort ... alles überschwemmt, wieder die elende Frage nach unseren Freunden, Oma Alica ist über 80, konnte sie gerettet werden??

Über Gerd hatte ich Recht schnell in Erfahrung gebracht, das er lebte ... aber nichts von den Einheimischen Freunden ...

Ich erinner mich an Telefonate mit Hänschen und Biggi, es hat uns gut getan, mit Gleichgesinnten zu sprechen ... und das ist bis heute so geblieben!

Ich möchte es vergessen, aber vielleicht ist es gar nicht gut, es zu vergessen, damit wir uns immer daran erinnern, das unsere Welt keine heile Welt ist ...

LG

Regina
 
unsere geschichte am 26.12.2004 ähnelt deiner.
wir haben es morgens in den nachrichten gehört, erdbeben vor sumatra, flutwelle, ca. 7.000 tote.....
wir fanden das schon unfassbar und furchtbar!
dann wurden die nachrichten konkreter...

wir hatten das haus, wie an weihnachten üblich, voller gäste und es lief den ganzen abend über der fernseher. alle waren betroffen über diese katastrophe.

unser erster weg führte uns in die reisespinne.
es tat gut, sich mit menschen auszutauschen, die genauso empfanden, wie wir und es entwickelte sich zu einer tollen gemeinschaft und welle von hilfsbereitschaft.

unseren freund, um den wir grosse angst hatten, konnten wir nach drei tagen endlich erreichen. seine familie und haus blieben unversehrt. die erste erleichterung... aber die unfassbarkeit über dieses drama blieb, eigentlich noch bis heute!

heute jährt sich der tsunami,
wir hatten das haus wieder voller gäste und der tsunami war ein grosses thema.viele von unseren verwandten wussten bis damals nicht einmal, wo sl liegt....

in gedanken sind wir bei den opfern und den angehörigen.
 
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