"Nach dem Tsunami kam zweite Welle"

Hänschen

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Vom 06.12.2005

MAINZ/COLOMBO "Es wurde schon viel in der Not- und Wiederaufbauhilfe geleistet, aber es ist noch viel, viel zu tun", sagte der rheinland-pfälzische Innenstaatssekretär Hendrik Hering (SPD) als erstes Fazit eines fünftägigen Arbeitsbesuches in Sri Lanka.


Von

Werner Wenzel

Gemeinsam mit einer Delegation um die Leiterin des vom Land gegründeten und von der Mainzer Hilfsorganisation Human Help Network (HHN) besetzten Koordinierungsbüros, Barbara Braun, hatte Hering sich nach politischen Gesprächen in Colombo vor Ort über Hilfsprojekte nach der Tsunami-Katastrophe informiert.

Als erstes konkretes Ergebnis planen Ministerium und HHN gemeinsam mit einem Reisebüro, künftig Spendern oder Delegationen aus Partnergemeinden und -kreisen des Landes einen Besuch in einem Partnerprojekt zu ermöglichen - eingebettet in eine touristische Reise. Details sollen nun ausgearbeitet werden, so dass sich dann Spender über den Fortgang der Projekte und die Verwendung des Geldes informieren können.

Rund 3,5 Millionen Euro umfasst der Etat des Koordinierungsbüros, nicht mitgerechnet die Spenden unmittelbar nach der Katastrophe, die unmittelbar in Nothilfe flossen. Allein die Leser dieser Zeitung hatten mehr als eine Million Euro für HHN aufgebracht, die zum größten Teil in die Nothilfe ging. Dass die mittelfristige Hilfe aus dem Land gebündelt und, so Hering, "an der Nachfrage orientiert" verteilt wird, dieser Weg habe sich als richtig herausgestellt, sagte Hering. Seine Einschätzung, dass es nun um nachhaltige Verbesserung der Infrastruktur wie etwa der Wasserversorgung gehen müsse, teilten in Colombo sowohl die Entwicklungsexperten der deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau als auch der deutsche Botschafter Jürgen Weerth.

Die Kritik aus Diplomatenkreisen, dass nach dem Tsunami über Sri Lanka eine "zweite Welle, die der Hilfsbereitschaft, verbunden mit dem Einfordern von Dankbarkeit" hereingeschwappt sei, richtet sich vor allem gegen die gelegentlich hilflose Hilfe Einzelner. "Wer Kleider in ein Land bringt, wo diese produziert werden, der hilft nicht, sondern vernichtet Arbeitsplätze."

"Wir waren gut beraten, die Hilfe koordiniert zu haben", so die Einschätzung des Staatssekretärs. Vielfältig sind die Projekte in den Partnerregionen Galle und Ampara. So steckt der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes allein rund 1,6 Millionen Euro in die Verbesserung der Wasserversorgung im östlichen Distrikt Ampara. Ein geplanter Besuch dort fiel aber kurzfristig aus. Einen Inlandsflug der Delegation am letzten Besuchstag brach der Pilot der zwölfsitzigen Maschine kurz nach dem Start wegen eines Generatorenausfalls ab.

Im Westen reicht das Engagement aus Rheinland-Pfalz vom Bau eines Ausbildungszentrums für Handwerker bis zum Versuch, Fischern an der Küste wieder zu einem eigenen Einkommen zu verhelfen.

So legte Hering mit Vertretern der Handwerkskammer (HWK) Koblenz, des örtlichen Handwerkskammerverbandes sowie Diplomaten aus der deutschen und niederländischen Botschaft den Grundstein für ein Ausbildungszentrum in Kalutara im Westen der Insel. "Wir brauchen hier ausgebildete Handwerker", so der Koblenzer HWK-Präsident Dr. Karl-Jürgen Wilbert.

Sehr beeindruckt zeigte sich Hering vor Ort beim Besuch von Hausbauprojekten in Thotagamuwa, wo Pater Sunil Perera mit Geld aus dem Kreis Mainz-Bingen 16 Häuser weitgehend fertig gestellt hat. Aus Kirn und Umgebung kommt das Geld für die Einrichtung und ein Jahr Betrieb einer Englischschule in Weligama, vor Ort koordiniert von Susanne Loos-Jayawickreme und Sunjith Jayawickreme. Mit ihrer Jayawickreme-Stiftung baut das Ehepaar außerdem sowohl Häuser für Tsunami-Opfer als auch für die arme Landbevölkerung im Hinterland. In Payagalla bei Beruwela richten Ajith und Conny Pahalage ein Waisenhaus für Mädchen ein. Und am Strand von Balapitiya versucht Lotti Loosli mit Geld der Stadt Mainz, den Fischern wieder zu einem Einkommen zu verhelfen: "Sagen Sie den Leuten, dass hier jeder Cent ankommt", gab sie dem Staatssekretär mit auf den Weg.

http://www.allgemeine-zeitung.de/rhein-main/objekt.php3?artikel_id=2166988

nun ist aber gut. haben diewirklich ne ahnung, wovon die reden ? unglaublich und in meinen augen eine frechheit ! die koordinierung war in all der zeit das grösste problem dort und nun sind wir als bittsteller für unsere kleine hilfe angeprangert. ich platze hier gleich......
 
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