Kleines Fazit meines letzten Aufenthalts in Sri Lanka :
Zuerst mußte ich meine "Zettelwirtschaft" etwas sortieren, damit ich in etwa in Reihenfolge berichten kann. Vorwiegend habe ich mich in meinem dortigen Bekanntenkreis darüber unterhalten, wie sie die jetzige Lage einschätzen und wie sie über ihre Zukunft denken. Die Antworten habe ich etwas zusammengefasst und stammen vorwiegend von Personen zwischen 20 und 35 Jahren :
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wenn uns Touristen erzählen, daß gute schulische und berufliche Ausbildung Voraussetzung für ein besseres Leben ist, fühlen wir uns verarscht. Grund dafür ist, daß wirklich gute Schulen für den Durchnitt nicht finanzierbar sind. Diese priveligierten Schüler, die diese Ausbildung bekommen, sind die Kinder von denen aus Wirtschaft und Politik, die ihre eigenen Nachfolger für ihre Position ranzüchten, damit das normale Volk keinen Einfluß gewinnt. Wenn der gleiche Tourist nach einem Jahr wiederkommt und bei uns keine Veränderung feststellt, wird uns schnell Faulheit und Bequemlichkeit unterstellt nach dem Motto "wir wollen es ja nicht anders". Ein Beispiel : eine Familie hat es geschafft, durch gemeinsame Finanzierung eines ihrer Kinder diese Schule in Colombo zu ermöglichen, aber man hat dann solange gesucht, bis man in der Verwandschaft einen "schwarzen Fleck" gefunden hat und das Kind wieder von der Schule entfernt (ein Onkel hat auf einer Hochzeit im alkoholisiertem Zustand negative Äußerungen über die Regierung losgelassen).
Wir sind der Meinung, daß man uns Dumm halten will, um keinen Einfluß in irgendeiner Form zu gewinnen. Fremdsprachen wie englisch sind auf den einfachen Schulen kaum zu finden, damit wir nur auf freigegebene Infos in der Landessprache angewiesen sind. Habt ihr nicht auch mal eine Zeit gehabt, wo die Oberschicht euer Leben bestimmt hat und das Fußvolk die Hand heben mußte, bei Nichtbefolgung mit Sanktionen zu rechnen war ??
Wenn in einem Bezirk zuviel Unruhe aufkommt wegen fehlender Alltäglichkeiten macht die Regierung 10 Versprechungen, hält davon Eines uns schon sind die Leute wieder zufrieden, denn ein gehaltenes Versprechen ist besser als Keines.....verrückt !!
Wir fragen uns, wieviel von den Spendengeldern, die direkt an die Regierung Sri Lankas gegangen sind, jetzt zweckentfremdend zur weiteren Finanzierung des Krieges dienen. Habt ihr euch darüber schon Gedanken gemacht ?
Wenn ein großer Arbeitgeber, der aber wieder von der Regierung abhängig ist, Dir vorschreibt, wen du zu wählen hast, dir bei Zuwiderhandlung mit Kündigung und Meldung (wohin?) droht .....was würdest Du machen in unserer Lage ??
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Diese Meinung kam im Allgemeinen, manchmal in andere Worte gefaßt, rüber. Die jungen Leute, die mit diesem Krieg großgeworden sind, registrieren zwar, daß wieder "irgendwo" eine Bombe hochgegangen sind, daß ein Bus gesprengt wurde usw, aber nehmen dies in den sogenannten "sicheren" Gebieten als "Alltäglichkeit" hin, auf den sie keinen Einfluß haben. Das mehrmalige Erwähnen unserer deutschen Vergangenheit gab mir da schon zu denken.
Alles in Allem war der SL Urlaub wieder schön, aber es bleibt ein bitterer Nachgeschmack !
Nachdenkliche Grüße Peter
Zuerst mußte ich meine "Zettelwirtschaft" etwas sortieren, damit ich in etwa in Reihenfolge berichten kann. Vorwiegend habe ich mich in meinem dortigen Bekanntenkreis darüber unterhalten, wie sie die jetzige Lage einschätzen und wie sie über ihre Zukunft denken. Die Antworten habe ich etwas zusammengefasst und stammen vorwiegend von Personen zwischen 20 und 35 Jahren :
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wenn uns Touristen erzählen, daß gute schulische und berufliche Ausbildung Voraussetzung für ein besseres Leben ist, fühlen wir uns verarscht. Grund dafür ist, daß wirklich gute Schulen für den Durchnitt nicht finanzierbar sind. Diese priveligierten Schüler, die diese Ausbildung bekommen, sind die Kinder von denen aus Wirtschaft und Politik, die ihre eigenen Nachfolger für ihre Position ranzüchten, damit das normale Volk keinen Einfluß gewinnt. Wenn der gleiche Tourist nach einem Jahr wiederkommt und bei uns keine Veränderung feststellt, wird uns schnell Faulheit und Bequemlichkeit unterstellt nach dem Motto "wir wollen es ja nicht anders". Ein Beispiel : eine Familie hat es geschafft, durch gemeinsame Finanzierung eines ihrer Kinder diese Schule in Colombo zu ermöglichen, aber man hat dann solange gesucht, bis man in der Verwandschaft einen "schwarzen Fleck" gefunden hat und das Kind wieder von der Schule entfernt (ein Onkel hat auf einer Hochzeit im alkoholisiertem Zustand negative Äußerungen über die Regierung losgelassen).
Wir sind der Meinung, daß man uns Dumm halten will, um keinen Einfluß in irgendeiner Form zu gewinnen. Fremdsprachen wie englisch sind auf den einfachen Schulen kaum zu finden, damit wir nur auf freigegebene Infos in der Landessprache angewiesen sind. Habt ihr nicht auch mal eine Zeit gehabt, wo die Oberschicht euer Leben bestimmt hat und das Fußvolk die Hand heben mußte, bei Nichtbefolgung mit Sanktionen zu rechnen war ??
Wenn in einem Bezirk zuviel Unruhe aufkommt wegen fehlender Alltäglichkeiten macht die Regierung 10 Versprechungen, hält davon Eines uns schon sind die Leute wieder zufrieden, denn ein gehaltenes Versprechen ist besser als Keines.....verrückt !!
Wir fragen uns, wieviel von den Spendengeldern, die direkt an die Regierung Sri Lankas gegangen sind, jetzt zweckentfremdend zur weiteren Finanzierung des Krieges dienen. Habt ihr euch darüber schon Gedanken gemacht ?
Wenn ein großer Arbeitgeber, der aber wieder von der Regierung abhängig ist, Dir vorschreibt, wen du zu wählen hast, dir bei Zuwiderhandlung mit Kündigung und Meldung (wohin?) droht .....was würdest Du machen in unserer Lage ??
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Diese Meinung kam im Allgemeinen, manchmal in andere Worte gefaßt, rüber. Die jungen Leute, die mit diesem Krieg großgeworden sind, registrieren zwar, daß wieder "irgendwo" eine Bombe hochgegangen sind, daß ein Bus gesprengt wurde usw, aber nehmen dies in den sogenannten "sicheren" Gebieten als "Alltäglichkeit" hin, auf den sie keinen Einfluß haben. Das mehrmalige Erwähnen unserer deutschen Vergangenheit gab mir da schon zu denken.
Alles in Allem war der SL Urlaub wieder schön, aber es bleibt ein bitterer Nachgeschmack !
Nachdenkliche Grüße Peter