Welthungerhilfe besorgt über Sicherheitslage in Sri Lanka - neue Flüchtlinge
04.01.2006 - 11:19 Uhr, Deutsche Welthungerhilfe e.V. [Pressemappe]
Bonn (ots) - Bonn, 4.1.2006. Die Deutsche Welthungerhilfe ist
besorgt über die Sicherheitslage in Sri Lanka. Die Projektaktivitäten
im Tamilengebiet im Norden und Nordosten werden bis Ende des Monats
in verringertem Umfang fortgeführt. Die drei deutschen Mitarbeiter,
die in der von den Tamilen kontrollierten Stadt Kilinochchi arbeiten,
sind vorübergehend aus dem Gebiet abgezogen worden.
Hintergrund sind die wieder zunehmenden Auseinandersetzungen
zwischen den tamilischen Rebellen und Regierungstruppen, bei denen
allein im vergangenen Monat 80 Menschen umkamen. Der Ausnahmezustand,
der nach der Ermordung des Außenministers verhängt wurde, besteht
weiterhin.
Die Auseinandersetzungen konzentrieren sich offenbar auf die von
der Regierung kontrollierte strategisch wichtige Halbinsel Jaffna im
Norden des Landes. Nach unterschiedlichen Angaben sind von dort
zwischen 1000 und 30.000 Menschen geflohen.
Die Welthungerhilfe hofft auf einen neuerlichen
Verhandlungsversuch der norwegischen Regierung. Vom 23. bis 26.
Januar wird eine Delegation erwartet, die Gespräche mit beiden
Parteien führen wird, um einen neuen Verhandlungstermin auszuhandeln.
"Die Situation ist angespannt wie seit langem nicht mehr",
berichtet Heinz Seidler, Regionalkoordinator der Welthungerhilfe. In
den Ortschaften rund um das Tamilengebiet würden die militärische
Präsenz und Schutzanlagen verstärkt.
Heinz Seidler steht auf Anfrage als Interviewpartner zur
Verfügung.
Die Deutsche Welthungerhilfe ist seit den siebziger Jahren in Sri
Lanka tätig. Seit 1992 arbeitet sie mit der renommierten
srilankischen Nichtregierungsorganisation Sewalanka Foundation (SLF)
zusammen, die von Tamilen und Singhalesen gleichermaßen respektiert
wird. Schwerpunkt der Arbeit sind Projekte zur Ernährungssicherung
und der Reintegration von Bürgerkriegsflüchtlingen, die nach dem
Waffenstillstandsabkommen von 2002 verstärkt wurden. Die
Welthungerhilfe leistete zudem Nothilfe nach dem Tsunami und
engagiert sich bei Wiederaufbauprojekten für die Opfer der
Katastrophe.
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