News vom 18.04.2006

[Biggi]

Norwegische Rettungsversuche, weitere Gewalt

Nachdem die srilankische Regierung ihre Erlaubnis für einen Transport der LTTE-Ostkommandanten in einem privaten Helikopter gegeben hat, reiste der norwegische Vermittler J. Hanssen nach Kilinochchi, um die LTTE doch noch nächste Woche an den Verhandlungstisch zu bringen. Laut dem Parlamentarier G.L. Peiris besteht noch Hoffnung. Ein Teil des srilankischen Verhandlungsteam ist bereits Richtung Genf abgereist. Die srilankische Börse hat am Montag mit einem Minus von 3,8% oder 92 Punkten auf die innenpolitische Situation reagiert und stand am Abend noch auf 2`292,86 Punkten. Zusätzlich unter Druck kommt die Börse nun durch den hohen Oelpreis. Die TNA verlangt von der Regierung einen Stopp des "Terrors gegen die tamilische Zivilbevölkerung".

Kurzanalyse der bisherigen Gewalt-Eskalation im April:
Vom 1. bis 5. April war es im Nordosten von Sri Lanka ruhig, am 6.4. gab es ein Gefecht zwischen paramilitärischen Einheiten und der LTTE. Erst nach der Ermordung des Tamilenpolitikers Vigneswaran in Trincomalee kam es zu einer Eskalation, die ab dem 10.4. mit dem Einsatz von Landminen eine neue Qualität erhielt. Es ergibt sich eine folgende vorläufige

Opferbilanz für die Zeit 6. - 18. April Total: 83-85 Tote; um die 100 Verletzte

Sicherheitskräfte: mind. 37 Tote und 47 Verletzte
Armee 19 Tote, 29 Verletzte; Marine 10 Tote, 9 Verletzte; Luftwaffe 3 Tote, 5 Verletzte; Polizei 5 Tote, 4 Verletzte
paramilitärische Anti-LTTE (Karuna): 3 Tote, 4 Verletzte
LTTE: 4-6 Tote, 5 Verletzte
Zivilisten: mind. 39 Tote und 5 Vermisste
(Tamilen 28 Tote, 5 Vermisste, über 20 Verletzte; Muslime 3 Tote, einige Verletzte; Simghalesen 8 Tote, einige Verletzte)

Gestern kam es zusätzlich zu den schon gemeldeten zu mehreren Zwischenfällen im Batticaloa-Distrikt, bei denen 2 Zivilisten getötet und weitere 5 Zivilisten verletzt wurden. Die Vorfälle geschahen nördlich von Batticaloa. In Maligathivu bei Trincomalee wurde ein Soldat durch eine Handgranate verletzt. Die Täter kamen auf einem Motorrad. Am Abend um 21.45h wurde ein Polizeibunker in Punthoddam bei Vavuniya mit Handgranaten angegriffen. Dabei kam ein Polizist ums Leben und weitere zwei wurden verletzt. Heute Morgen kam es westlich von Kiran zu einem Gefecht zwischen Karuna-Paramilitärs und LTTE-Einheiten. Dabei wurden laut tamilnet drei mutmassliche Karuna-Leute getötet und ein weiterer festgenommen. Das Kommando hatte zwei Landminen, Kabel, vier Handgranaten und ein Gewehr bei sich. Offenbar war das gleiche Team für frühere Anschläge verantwortlich. In der Region Puliyankulam, bei Periyamanan, 7 km nördlich von Omathai (Vavuniya) sind in LTTE-kontrolliertem Gebiet heute Morgen drei Tamilen tot aufgefunden worden, die angeblich letzten Donnerstag auf die Jagd gegangen waren.

 

[Biggi]

"In Jaffna haben die Untersuchungen und Zwangsaktionen

In Jaffna haben die Untersuchungen und Zwangsaktionen der srilankischen Armee zugenommen. Diese Aktionen hatten sich in den letzten Wochen verringert, aber in den letzten Tagen wurden die Menschen auf den Straßeno ohne jeglichen Grund plötzlich angehalten und kontrolliert. Besonders werden junge Frauen und Mädchen von der SLA aufgehalten und untersucht. Außerdem werden sie mit unangemessenen und schlimmen Wörtern angesprochen und die Begleitpersonen dieser Frauen oder Mädchen werden auch beängstigt und verscheucht. Diese Begleitpersonen wie Eltern oder Freunde haben natürlich Angst, denn in der vergangenen
Zeit sind viele Frauen spurlos verschwunden oder wurden von der SLA sexuell vergewaltigt.

und noch mehr news von heute:

Provoziert die Regierung ein Scheitern der Gespräche?"


LTTE Politiker S.P.Thamilchelvan erklärte am Sonntag in einem Schreiben an den norwegischen Botschafter, dass Friedensgespräche in Genf erst zustande kommen könnten, wenn bestehende Hürden der LTTE gegenüber beseitigt werden und die Sicherheit der LTTE Politiker nicht gefährdet wird.


Die LTTE äußerte ein unverzichtbares Treffen mit den Kommandeuren aus dem Osten, um gute Grundlagen und Vorbereitung für ein erfolgreiches Friedensgespräch zu schaffen. Die Regierung hat einer Bereitstellung von sicherem Luftverkehrtransport der Kommandeure für dieses Treffen, nach der Bitte der LTTE , zugesagt. Nachdem ein Termin fixiert war, lehnte die Regierung kurzfristig die Luftreise für die Kommandeure der LTTE ab und hielt somit die Abmachungen nicht ein. Die LTTE ist nun in einem Treffen gehindert, da die Sicherheit der Kommandeure in einer sicheren Reise nicht gewährleistet wird. Die Regierung hindert taktisch die Reise der LTTE-Kommandeure, so dass Gespräche nicht stattfinden können.
Unter diesen Bedingungen kann die LTTE nicht auf ein Friedensgespräch hinarbeiten, wenn die sri lankische Regierungen das Zustandekommen der Treffen sabotiert.

Quelle:
http://tamilpress.de/