Pak Bahasa

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Selva Sannidhi Murugan Kovil und Pada Yatra

Der dem Kriegsgott Murugan (auch Kataragama, Skanda) geweihte und im Vergleich zu vielen anderen hinduistischen Tempeln im Norden Sri Lankas nicht sehr prunkvolle Selva Sannidhi Murugan Kovil liegt 5 km südwestlich von Valvedditturai sowie 25 km nordöstlich von Jaffna bei der kleinen Ortschaft Thondaimanaru.

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Selva Sannidhi Murugan Kovil bei Thondaimanaru

Der bedeutende Kovil/Tempel ist Ausgangspunkt der jährlichen Pada Yatra (Sanskrit: Pāda Fuß, Yātrā Reise), der 400 km langen und 45-tägigen hinduistischen Pilgerreise entlang der Ostküste in den Süden nach Kataragama (Tamil: Kathirkāmam). Von der Jaffna-Halbinsel geht es dabei u.a. über Trincomalee, Batticaloa, Tirrukkovil, Pottuvil und Arugam Bay bis nach Okanda und abschließend auf einen anstrengenden und nicht ungefährlichen 5-tägigen Fußmarsch durch die Nationalparks Kumana (Yala East) und Ruhuna (Yala West) bis nach Kataragama. Am bedeutenden Sri Murugan Kovil von Okanda finden sich in den zwei Wochen vor Vollmond im Juli tausende Gläubige ein, bevor es auf diese letzte Etappe geht. Mehr als 30.000 Pilger sollen 2004 die Nationalparks durchquert und die Strapazen auf sich genommen haben.

Viele der Rastplätze und Tempel entlang der traditionellen Pada-Yatra-Route sind dabei jüngeren Datums. So wurde der Skanda geweihte Tiruchendur Murugan Alayam Kovil in Kallady/Batticaloa 1984 als Rastpunkt für die Teilnehmer der Pilgerreise erbaut. Der in Strandnähe gelegene Tempel wurde vom Tsunami 2004 stark beschädigt und sein Gopuram steht noch heute bedrohlich geneigt. Glaubt man den Erzählungen, soll die Statue Murugans die Augen geöffnet haben, bevor der Bildhauer sein Werk vollenden konnte. Gleich neben der Ruine steht heute ein neuer Tempel.

Zahlreiche Infos, Artikel und Bilder zur Pada Yatra findet man hier: http://padayatra.org

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Kleine Pause am Selva Sannidhi Murugan Kovil
 
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Der Tiruchendur Murugan Alayam Kovil in Kallady/Batticaloa

Murugan soll am heutigen Selva Sannidhi Murugan Kovil als Naga erschienen, sein hier verehrter Speer einst aus Kataragama in diesen nördlichsten Murugan-Tempel Sri Lankas gebracht worden sein.

Der Tempel, von den Hindus auch als das „Kataragama des Nordens“ bezeichnet, wird täglich von zahlreichen Gläubigen besucht. Am Hauptschrein mit seinem augenfälligen Glockenturm findet man einige Darstellungen von Pfauen, dem Reittier Murugans. Bekannt ist der Tempel auch durch seine tägliche kostenlose Essensausgabe zur Mittagszeit. Zu den Tempelfesten werden dann tausende Gläubige in dutzenden umliegenden kleinen Restaurants und Imbissbuden mit vegetarischem Rice&Curry versorgt.

Am Bodhi-Baum neben dem Heiligtum befindet sich ein kleiner Schrein mit einigen interessanten Darstellungen von Nagas, denen hier geehrt wird.

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Schrein am Bodhi-Baum
 
Über einen künstlich angelegten Wasserweg fließt noch heute Süßwasser der Vadamaradchi-Lagune westlich des Tempels ins Meer. Dieser Kanal soll von Karunakara Thondaiman, einem berühmten General von Kulothunga Chola I. (regierte von 1070 bis 1122 n. Chr. im heutigen südindischen Bundesstaat Tamil Nadu) gebaut worden sein, um die Salzversorgung von Indien zu sichern. Daher auch der heutige Name der Ortschaft Thondaimanaru (Aru/Aaru - Fluss), Fluss des Thondaiman.

Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts mussten Menschen, die den Kanal überqueren wollten, Boote oder Flöße benutzen. Erst dann wurde eine erste Holzbrücke gebaut, für deren Benutzung Fahrzeuge bis vermutlich um 1910 noch eine Mautgebühr zu zahlen hatten.

Die Vadamaradchi-Lagune südlich von Valvedditturai war jahrhundertelang für ihre reichen Salzfelder bekannt, die sich bis nach Karanavai erstreckten. Karunakara Thondaiman ließ auch die Lagune vertiefen, um seinen Schiffen während des stürmischen Monsuns einen sicheren Ankerplatz und Hafen zu bieten. Das in Karanavai produzierte Salz wurde nach Thondaimanaru gebracht und dort gelagert. Schiffe aus aller Herren Länder liefen dort ein, um es zu laden. Diese Schiffe brachten Kalksteine und Granit als Ballast mit, die vor dem Beladen ins Meer gekippt wurden. Man kann sie auch heute noch vereinzelt im flachen Wasser in Ufernähe finden. Um 1949 wurden die Salzfelder in Karanavai geschlossen, das bedeutete gleichzeitig das Ende der Salzlager in Thondaimanaru.

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Anfahrt zum Selva Sannidhi Murugan Kovil

Aus Point Pedro über die KKS Road (AB21) kommend, biegt man kurz vor der neuen Brücke über den Fluss links auf die kleine Straße ab, folgt dieser ca. 500m und erreicht den Tempel auf dessen Rückseite. Jetzt zweimal links abbiegen und man erreicht das Eingangsportal.

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Besonders beeindruckend ist hier am Murugan-Tempel von Thondaimanaru die tiefe Hingabe der Menschen aus unterschiedlichsten sozialen Schichten und Kasten, die Murugan ehren, ganze Tage im und am Kovil verweilen und Essen an Bedürftige verteilen. Die strikte Einhaltung von Abläufen bestimmter religiöser Zeremonien gerät hier schnell in den Hintergrund...
 
Last Stopp: Okanda

Sri Murugan Kovil Okanda: Ausgangspunkt der Pada Yatra für den anstrengenden und nicht ungefährlichen 5-tägigen Fußmarsch durch die Nationalparks Kumana (Yala East) und Ruhuna (Yala West) bis nach Kataragama.

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Abschließend noch ein paar wunderschöne bewegte Bilder von der letzten Etappe der Pada Yatra durch Kumana und Ruhuna. Acht Minuten, die sich wirklich lohnen anzuschauen!

Paada Yaathra l Sri Lanka l 2018 l Traditional Foot Pilgrimage l Kataragama Paada Yaathra
25.06.2019
Paradise Trails
 

அன்னதான கந்தன் தொண்டைமானாறு செல்வசந்நிதி ஆலய தேர் திருவிழா /sannithi ther​

Thondaimanar Selvasannidhi Temple Chariot Festival
Thozhi suji
10.09.2022

Bilder vom gestrigen Car-Festival am Selva Sannidhi Murugan Kovil - leider ist die Qualität eher bescheiden...
 
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