Sri Lanka ist ein geteiltes Land

Hänschen

Betreiber des SLB
Teammitglied
Registriert
24. Juli 2005
Beiträge
17.604
Falls Parlamentswahlen abgehalten würden und die LTTE die Tamilen auffordern würde wählen zu gehen, würde die United Peoples Freedom Alliance (UPFA) wahrscheinlich verlieren und es der United National Party (UNP) möglich sein, eine Koalitionsregierung mit dem Sri Lanka Muslim Congress (SLMC) und der Tamil National Alliance (TNA) einzugehen, meint Robert C. Oberst, Professor für Politik an der Wesleyan Universität Nebraska. Er sagt, Sri Lanka bleibt ein gespaltenes Land, nicht nur zwischen den Tamilen, Singhalesen und Muslimen, sondern auch zwischen den Singhalesen selbst. Er fügt an, dass der abtrünnige LTTE-Kommandeur Vinayagamoorthy Muralitharan (Karuna) der große Verlierer der Wahl ist.

1. Die Liberation Tigers (LTTE) bewiesen, die Machtbalance bei den Wahlen zu sein. Ohne ihr erzwungener Wahlboykott wäre Wickremasinghe zum Präsidenten gewählt worden. In den tamilischen Gebieten des Nordens und Ostens verlor die UNP über 517.000 Stimmen von der Gesamtzahl an Stimmen für die TNA, UNP und den SLMC in den Parlamentswahlen 2004.

2. Die Wahl sollte nicht als Sieg für die von Rajapakse oder der mit ihm alliierten JVP vertretene harte Linie gesehen werden. In den nicht-tamilischen Gebieten des Landes gab es eine Stimmenwanderung von über 8.000 Stimmen zu der UNP im Vergleich zu den Parlamentswahlen 2004. Es gab einen landesweiten Zuwachs bei der UNP gegenüber der UPFA. Die UNP vermehrte ihre Stimmen in über 80 Prozent der singhalesischen Wahlbezirke. Die siegreiche Koalition Mahinda Rajapakses beinhaltet sowohl nationalistische Hardliner als auch traditionelle Linke, die den Friedensprozess unterstützen, aber mit der unkontrollierten kapitalistischen Politik Wickremasinghes nicht einverstanden waren. Die Ergebnisse zeigen darauf hin, dass die Abstimmung, während sie keine eindeutige Befürwortung des Friedensprozesses war, eine Ablehnung der harten singhalesischen Position war.

3. Die Ironie von Rajapakses Wahl ist, dass er wegen der LTTE Präsident wird. Dies gibt ihm eine einmalige Gelegenheit. Wie oben angedeutet, zeigen die Ergebnisse einen Wechsel zu einer verstärkten Unterstützung für eine friedliche Lösung des Konfliktes an. Die harte Linie, die Rajapakse seit seiner Wahl zeigt, ist ein äußerst unheilvolles Zeichen über die Zukunft des Waffenstillstandes. Sie könnte auch ein Zeichen dafür sein, dass Rajapakse die Gelegenheit verwirft, die Wahl zur Lösung des Konfliktes zu nutzen.

4. Falls Mahinda die von der JVP unterstütze extremistische Position verfolgt, riskiert er die Entfremdung der muslimischen Unterstützung seiner parlamentarischen Mehrheit. Dies würde die Tür zu Neuwahlen öffnen, die unter Bezugnahme auf die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen sehr wahrscheinlich ein Sieg der Opposition bedeuten würden.

.
.
.
.
.

http://www.tamilpress.de/index.php?subaction=showfull&id=1132743411&archive=&start_from=&ucat=3&

eine sehr realistische betrachtung, oder ? die ironie ist wirklich, dass durch den wahlboykott der tamilen die "falsche" partei die wahlen gewonnen hat. war das der sinn des boykotts ?
 
News vom 23./24.11.2005

Erster Rücktritt: Aus Enttäuschung, dass er als Minister nicht Teil des 25köpfigen Kabinetts geworden ist, hat Minister S. Suriyaarachi seinen Rücktritt erklärt. Er wird aber Parlamentarier bleiben. Staatschef Rajapakse hat Dr. John Gunaratne als neuen Leiter des Friedenssekretariats ernannt. Er will am Friedensprozess festhalten.

Neues Regierungskabinett eingeschworen: Dem Kabinett der srilankischen Regierung gehören 25 Minister an, dazu gibt es 29 stellvertretende Minister und 23 weitere Nichtkabinettsmitglieder. Entgegen von Spekulationen aus dessen Familienkreisen gehört Anura Bandanaraike dem Kabinett an, allerdings nur als Tourismusminister. Neuer Aussenminister ist mit Samaraweera ein JVP-naher Hardliner. Es ist damit zu rechnen, dass sich der Anti-LTTE-Kurs der Regierung verstärkt und das Ausland noch stärker unter Druck gesetzt wird, die LTTE überall zu verbieten. Es ist nicht überraschend, dass eine australische Organisation für Menschenrechte in Sri Lanka die EU auffordert, Übertragungen von LTTE-Programmen über Eurosatelliten zu unterbinden. Die LTTE allerdings liefert bei der Asian Tribune eine erschreckende Schlagzeile: dem einzigen Wähler aus Killinochchi bei der Wahlurne in regierungskontrolliertem Gebiet soll vor Hunderten von Zuschauern in Killinochchi die Hand abgehackt worden sein. Tage zuvor wurde der Mann noch von der BBC interviewt. UNP-Chef Wickremesinghe will aufgrund des Drängens von UNP- Parlamentariern nun doch Parteiführer bleiben.

FOLGENDE MINISTER WURDEN ERNANNT:

Prime Minister Ratnasiri Wickremanayake- Minister of Disaster Management, Anura Bandaranaike- Minister of Toursim, D.M.Jayaratne- Minister of Post, telecommunications and Rural Economy Development, Amarasiri Dodangoda- Minister of Justice and Legal Reforms, Nimal Siripala De Silva- Minister of Health and Nutrition, Mangala Samaraweera- Minister of Ports and Aviation, Foreign Affairs, A.H.M.Fowzie- Railway and Transport, Petroleum and Petroleum Resources, Jeyaraj Fernandopulle- Minister of Trade and Commerce, Consumer Affairs Marketing Development and Highways, Maithreepala Sirisena- Minister of Agriculture, Environment , Irrigation and Mahaweli Development, W.D.J.Seneviratne- Minister of Power and Energy, Sumedha G.Jayasena- Minister of Child Development and Women Welfare, Dr. Sarath Amunugama- Minister of Home Affairs and public Administration, Anura Priyadarshana Yapa- Minister of Media and Information, Dinesh Gunawardane- Minister of Urban Development and Water Supply

http://www.geoflueck.ch/
 
Wenn die Tamilen gewählt hätten, häaate sie in Sri Lanka heute eine andere Regierung. Wolte man das nicht ?


Grübelnder Gruss, Maximillian
 
Oben