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Sri Lankas Elefanten in Gefahr
Von Alwin Schröder
In Sri Lanka gibt es immer weniger Elefanten. Sie werden von Bauern erschossen, müssen wegen ihrer Elfenbein-Stoßzähne sterben oder treten auf Landminen. Oft bleiben hilflose Babys zurück. Einzige Rettung ist dann das Elephant Transit Home, in dem die Waisen wieder aufgepäppelt werden.
Born Free Foundation
Abgemagertes Elefanten-Baby: Gerettet im Transit Home
Hamburg - Als Priester eines Hindu-Tempels die kleine Indira an der Südostküste Sri Lankas in einem Wald fanden, war sie nur etwa fünf Tage alt. Das Elefantenbaby wog nur 40 statt 125 Kilogramm. Noch schlimmer war jedoch, dass von ihrer Mutter jede Spur fehlte. Doch das Leben der ausgehungerten Elfanten-Waise konnte gerettet werden: Die Priester brachten sie zum Elephant Transit Home, wo sie sofort mit Milch versorgt wurde.
Am selben Tag wurde im selben Wald auch der kleine Raja gefunden, vermutlich der Zwillingsbruder von Indira. Auch er hätte ohne die Hilfe und Betreuung in dem Waisenhaus im Udawalawe Nationalpark im Süden der Insel nicht überleben können.
Auf Sri Lanka und in anderen Staaten wird der Lebensraum für den Asiatischen Elefanten immer enger. Vor fünfzig Jahren lebten noch 160.000 Tiere auf dem Kontinent: Jetzt sind es nach Schätzungen vielleicht nur noch 35.000. Jedes Jahr wird ihr Lebensraum vor allem durch die Vernichtung von Wäldern enger, werden ihre gewohnten Wanderrouten zerstört. Aber auch beim Fang als Arbeitstiere kamen viele Elefanten ums Leben.
Born Free Foundation
Fütterung von Elefantenwaisen: Sechs Mal täglich gefüttert
In Sri Lanka und anderen Ländern gibt es inzwischen viel mehr weibliche als männliche Elefanten. Denn im Gegensatz zu ihren afrikanischen Verwandten haben bei den Asiatischen Elefanten nur die männlichen Exemplare Stoßzähne. Wilderer erschießen immer noch Tiere, um an das begehrte Elfenbein zu kommen. In Südindien kommt in manchen Gebieten nur ein männliches Tier auf hundert weibliche, was Auswirkungen auf die Vermehrungsrate hat.
In den Wäldern Sri Lankas leben nur noch 2500 bis 4000 Tiere, vor hundert Jahren waren es noch 12.000. Noch immer werden hier Jahr für Jahr mehr als 150 Elefanten getötet. Die auf Sri Lanka lebenden Tiere bilden eine eigene Unterart: Elephas maximus maximus. Auf ihrer Futtersuche geraten auch sie immer näher an den Lebensraum des Menschen, was zu bedrohlichen Situationen führt. Die Bauern vertreiben die Tiere oft mit Schusswaffen oder durch Gift von ihren Feldern. Viele Elefanten müssen zudem sterben, weil sie auf Landminen treten, die im Zuge des noch immer schwelenden Bürgerkrieges verlegt wurden.
Oft bleibt der Nachwuchs der Elefanten hilflos zurück. Ohne Hilfe wäre den Waisen der Hungertod sicher. Für ihre Rettung wurde das Elephant Transit Home errichtet, das auch von deutschen Artenschutzorganisationen wie Pro Wildlife durch ein Patenschaftsprojekt unterstützt wird. Hier werden mehr als 20 kleine Elefanten aufgepäppelt und wieder auf ein Leben in Freiheit vorbereitet - ähnlich wie die berühmte Waisenstation von Daphne Sheldrick für die Afrikanischen Elefanten in Kenia.
Das Elephant Transit Home wird von dem jungen Tierarzt Suhada Jayewardena geleitet. Sechs Mal täglich werden die Elefantenwaisen dort mit Milch gefüttert. Die übrige Zeit spielen sie im Nationalpark oder werden dort auf die Auswilderung vorbereitet. Ziel ist es, dass sie sich wieder wilden Herden anschließen. Nur nachts und während der Fütterung kommen die jungen Elefanten wieder in die Station.
Um das Leben der kleinen Elefanten zu retten, brauchen Suhada und seine Helfer dringend Medikamente und täglich 50 Kilo Milchpulver, auf das die Waisen bis zu zwei Jahre angewiesen sind. 25 Liter Milch trinkt ein sechs Monate altes Elefantenbaby täglich. 200 Dollar werden pro Elefant im Monat benötigt.
Ohne die Hilfe der Auffangstation wäre auch Pinky nicht mehr am Leben. Sie fiel mit zwei Monaten in eine Felsspalte. Ihre Mutter versuchte zunächst, sie zu retten, gab dann aber auf und zog weiter. Menschen hörten Pinkys Schreie und retteten sie mit Hilfe von Seilen. Nur noch eine rosefarbene Narbe am Kopf erinnert heute noch an Pinkys Schicksal.
Quelle:
www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,357313,00.html
Von Alwin Schröder
In Sri Lanka gibt es immer weniger Elefanten. Sie werden von Bauern erschossen, müssen wegen ihrer Elfenbein-Stoßzähne sterben oder treten auf Landminen. Oft bleiben hilflose Babys zurück. Einzige Rettung ist dann das Elephant Transit Home, in dem die Waisen wieder aufgepäppelt werden.
Born Free Foundation
Abgemagertes Elefanten-Baby: Gerettet im Transit Home
Hamburg - Als Priester eines Hindu-Tempels die kleine Indira an der Südostküste Sri Lankas in einem Wald fanden, war sie nur etwa fünf Tage alt. Das Elefantenbaby wog nur 40 statt 125 Kilogramm. Noch schlimmer war jedoch, dass von ihrer Mutter jede Spur fehlte. Doch das Leben der ausgehungerten Elfanten-Waise konnte gerettet werden: Die Priester brachten sie zum Elephant Transit Home, wo sie sofort mit Milch versorgt wurde.
Am selben Tag wurde im selben Wald auch der kleine Raja gefunden, vermutlich der Zwillingsbruder von Indira. Auch er hätte ohne die Hilfe und Betreuung in dem Waisenhaus im Udawalawe Nationalpark im Süden der Insel nicht überleben können.
Auf Sri Lanka und in anderen Staaten wird der Lebensraum für den Asiatischen Elefanten immer enger. Vor fünfzig Jahren lebten noch 160.000 Tiere auf dem Kontinent: Jetzt sind es nach Schätzungen vielleicht nur noch 35.000. Jedes Jahr wird ihr Lebensraum vor allem durch die Vernichtung von Wäldern enger, werden ihre gewohnten Wanderrouten zerstört. Aber auch beim Fang als Arbeitstiere kamen viele Elefanten ums Leben.
Born Free Foundation
Fütterung von Elefantenwaisen: Sechs Mal täglich gefüttert
In Sri Lanka und anderen Ländern gibt es inzwischen viel mehr weibliche als männliche Elefanten. Denn im Gegensatz zu ihren afrikanischen Verwandten haben bei den Asiatischen Elefanten nur die männlichen Exemplare Stoßzähne. Wilderer erschießen immer noch Tiere, um an das begehrte Elfenbein zu kommen. In Südindien kommt in manchen Gebieten nur ein männliches Tier auf hundert weibliche, was Auswirkungen auf die Vermehrungsrate hat.
In den Wäldern Sri Lankas leben nur noch 2500 bis 4000 Tiere, vor hundert Jahren waren es noch 12.000. Noch immer werden hier Jahr für Jahr mehr als 150 Elefanten getötet. Die auf Sri Lanka lebenden Tiere bilden eine eigene Unterart: Elephas maximus maximus. Auf ihrer Futtersuche geraten auch sie immer näher an den Lebensraum des Menschen, was zu bedrohlichen Situationen führt. Die Bauern vertreiben die Tiere oft mit Schusswaffen oder durch Gift von ihren Feldern. Viele Elefanten müssen zudem sterben, weil sie auf Landminen treten, die im Zuge des noch immer schwelenden Bürgerkrieges verlegt wurden.
Oft bleibt der Nachwuchs der Elefanten hilflos zurück. Ohne Hilfe wäre den Waisen der Hungertod sicher. Für ihre Rettung wurde das Elephant Transit Home errichtet, das auch von deutschen Artenschutzorganisationen wie Pro Wildlife durch ein Patenschaftsprojekt unterstützt wird. Hier werden mehr als 20 kleine Elefanten aufgepäppelt und wieder auf ein Leben in Freiheit vorbereitet - ähnlich wie die berühmte Waisenstation von Daphne Sheldrick für die Afrikanischen Elefanten in Kenia.
Das Elephant Transit Home wird von dem jungen Tierarzt Suhada Jayewardena geleitet. Sechs Mal täglich werden die Elefantenwaisen dort mit Milch gefüttert. Die übrige Zeit spielen sie im Nationalpark oder werden dort auf die Auswilderung vorbereitet. Ziel ist es, dass sie sich wieder wilden Herden anschließen. Nur nachts und während der Fütterung kommen die jungen Elefanten wieder in die Station.
Um das Leben der kleinen Elefanten zu retten, brauchen Suhada und seine Helfer dringend Medikamente und täglich 50 Kilo Milchpulver, auf das die Waisen bis zu zwei Jahre angewiesen sind. 25 Liter Milch trinkt ein sechs Monate altes Elefantenbaby täglich. 200 Dollar werden pro Elefant im Monat benötigt.
Ohne die Hilfe der Auffangstation wäre auch Pinky nicht mehr am Leben. Sie fiel mit zwei Monaten in eine Felsspalte. Ihre Mutter versuchte zunächst, sie zu retten, gab dann aber auf und zog weiter. Menschen hörten Pinkys Schreie und retteten sie mit Hilfe von Seilen. Nur noch eine rosefarbene Narbe am Kopf erinnert heute noch an Pinkys Schicksal.
Quelle:
www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,357313,00.html