Tamilien drohen mit Verschärfung

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Tamilen-Rebellen drohen mit Verschärfung des Kampfes


Colombo - Auf Sri Lanka haben die tamilischen Rebellen dem neuen Präsidenten Mahinda Rajapakse mit einer härteren Gangart gedroht, falls er kein Entgegenkommen zeige. Der Führer der Befreiungstiger von Tamil-Eelam (LTTE), Velupillai Prabhakaran, erklärte am Sonntag, die Regierung müsse einen politischen Rahmen abstecken, der die Forderungen der Tamilen nach einem Heimatland im Nordosten der Insel erfülle.

Sonst werde der Kampf für Selbstbestimmung und die Errichtung einer eigenen Regierung im nächsten Jahr intensiviert, sagte Prabhakaran. "Unsere Menschen haben die Geduld und Hoffnung verloren und stehen am Rande äußerster Frustration", fügte er hinzu. Experten werteten die Rede des LTTE-Führers aber als nicht so radikal wie befürchtet.

http://derstandard.at/?url=/?id=2256833
 
Wenn man das so liest, traut man sich kaum noch nach Sri Lanka. Und ich wollte endlci einmal in den Norden, weil es dort so tolle Strände geben soll.

Gruss, Maximillian
 
Gefährdeter Waffenstillstand in Sri Lanka

Ultimatum des Rebellenchefs an den neuen Präsidenten

Der Anführer der tamilischen Rebellen hat der sri-lankischen Regierung ein Ultimatum gestellt. Er drohte für den Fall, dass der neugewählte Präsident bis Ende Jahr keinen akzeptablen Vorschlag für eine friedliche Lösung des Konflikts vorlegt, mit der Einsetzung einer tamilischen Regierung. Der Waffenstillstand ist brüchig geworden.




spl. Delhi, 27. November

Der Anführer der Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE), Prabhakaran, hat der sri-lankischen Regierung am Sonntag anlässlich seiner alljährlichen Rede zum «Heroes Day» ein Ultimatum gestellt. Das tamilische Volk habe endgültig die Geduld verloren, erklärte der Rebellenchef. Dies sei die letzte Warnung an die Adresse Colombos. Wenn der neugewählte Präsident bis Ende Jahr keinen akzeptablen Vorschlag für eine Lösung des ethnischen Konflikts vorlege, würden die Tamilen eine eigene Regierung ausrufen und den Kampf für die Selbstbestimmung wiederaufnehmen, drohte er.

Lösung nur in einem Einheitsstaat?
Nach dem Sieg des singhalesischen Hardliners Rajapakse bei den Präsidentenwahlen Mitte November war die Rede des kaum je in der Öffentlichkeit auftretenden Rebellenchefs mit Spannung erwartet worden. Rajapakse hatte im Wahlkampf eine härtere Gangart gegenüber den tamilischen Aufständischen angekündigt und eine Revision des Waffenstillstandsabkommens gefordert. Nach seinem Wahlsieg erklärte er zwar, er wolle den Friedensprozess neu beleben. Doch betonte er auch, eine Lösung des ethnischen Konflikts sei nur im Rahmen eines Einheitsstaats möglich. Was Rajapakse damit genau meinte, blieb unklar. Es klang aber ganz danach, als sei er vom Ziel abgerückt, ein föderales Staatsgebilde zu schaffen. Die LTTE, die während der Friedensgespräche unter starkem Druck ihre Forderung nach einem eigenen Staat aufgegeben hatten, werden sich jedoch niemals mit einer Lösung zufriedengeben, die den Tamilen nicht weitgehende Autonomie zugesteht.

Die Befreiungstiger kämpfen seit über 20 Jahren für die Unabhängigkeit der tamilischen Gebiete im Norden und Osten Sri Lankas. Über 60 000 Personen sind dem ethnischen Konflikt bereits zum Opfer gefallen. 2002 war unter norwegischer Vermittlung ein Waffenstillstand zwischen der Regierung und den Rebellen vereinbart worden. Bereits nach einem Jahr wurden die Friedensgespräche jedoch unterbrochen. Die Waffenruhe wird offiziell zwar weiterhin eingehalten. Sie ist in den vergangenen Monaten aber zusehends brüchiger geworden. Mit der Machtübernahme Rajapakses und seiner singhalesisch-chauvinistischen Verbündeten sind die Chancen einer friedlichen Lösung des Konflikts weiter gesunken.

Pessimistische Vermittler
Die Rebellen haben mit ihrem Wahlboykott freilich einiges zum Sieg des Falken Rajapakse beigetragen. Das lässt befürchten, dass auch die Rebellen bewusst auf eine Eskalation setzen. Der Boykott der Wahlen und die Rede Prabhakarans deuten darauf hin, dass die LTTE nicht mehr daran glauben, mit friedlichen Mitteln einen für sie akzeptablen Frieden erreichen zu können. Sie scheinen einen neuen Krieg in Kauf nehmen zu wollen. Beobachter befürchten, dass die Rebellen die Zeit des Waffenstillstands dazu genutzt haben aufzurüsten. Norwegische Diplomaten betonten zwar, sie seien weiterhin bereit zu vermitteln. Doch der norwegische Verhandlungsführer gab sich äusserst pessimistisch, was die Zukunft des Friedensprozesses angeht.

http://www.nzz.ch/2005/11/28/al/articleDD3ZA.html
 
Und so äussert sich Tamilnet.com dazu


Der führende Politiker der Befreiungstiger von tamilischem Eelam (LTTE), appellierte in seiner alljährlichen Heldentagsrede an die neue Regierung von Herrn Mahinda, eine vernünftige Lösung für den ethnischen Konflikt dazulegen.
Der führende Tamilen-Politiker warnte die Regierung davor, dass seine Befreiungsorganisation den Kampf für Selbstbestimmung und die politische Unabhängigkeit intensivieren würde, wenn das neue Regime eine harte Haltung einnehmen und dadurch versäumen würde, die Probleme seiner Leute zu lösen
Pirabaharan sagte weiterhin, dass eine kritische Auseinandersetzung mit Präsident Rajapakses Grundsatzerklärung vernehmen lies, dass er versäumt hat, die Grundlagen bzw. die Grundkonzepte zu begreifen, die der nationalen Frage der Tamilen zugrunde liegt.
In Bezug auf Politik ist die Meinungsverschiedenheit zwischen ihm und uns gewaltig. Da es angenommen wird, dass Präsident Rajapakse ein Realist ist, der sich für pragmatische Politik einsetzt, möchten wir zunächst beobachten wie er mit dem Friedenprozess umgehen wird und ob er unserem Volk Gerechtigkeit bieten wird. Deshalb haben wir uns entschieden, für einige Zeit seine politische Position und Taten abzuwarten und zu beobachten, äußerte sich Pirabaharan.

http://www.tamilpress.de/index.php?subaction=showfull&id=1133137610&archive=&start_from=&ucat=1&
 
hmmm.

rajakapse verlangt einen einheitsstaat!

das heisst aber auch, dass die tamilen nach wie vor nicht *anerkannt* werden!da widerspricht sich eigentlich die aussage,, dass herr rajakapse wirklich realistisch ist und sich für die die pragmatische politik einsetzt.
wobei pragmatisch heisst ja: praktisch, der praxis dienend, oder... von nutzem sei, dem wohle dienend...........

vielleicht sollte sich herr jajakapse wirklich mal ernsthaft interessiert zeigen für die grundinteressen der tamilen!
 
kein neuer Krieg ?

Bei seinem Gespräch mit dem norwegischen SLMM-Chef Haukland von gestern soll der politische Chef der LTTE, Thamilchelvam, seine Bereitschaft zu direkten Friedensgesprächen mit der neuen srilankischen Regierung ausgesprochen haben. Die LTTE wolle keinen neuen Krieg.

Es ist nur eine Hoffnung, dass endlich Bewegung in die Bemühungen kommt. Ob beide Seiten mit offenen Karten spielen, bleibt leider fraglich.

Indien betont, dass es sich eine Verhandlungslösung auf der Basis eines vereinigten Sri Lanka wünsche. Norwegen äusserte seinen Wunsch, dass sich Indien mehr in Sri Lankas Friedensprozess engagiere. Derweil lässt Indien verlauten, dass es die Sea Tigers, die Marine der LTTE, nicht als grössere regionale Gefahr einstufe.
 
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