Unbegrenzter Fischerstreik in Tamil Nadu

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Unbegrenzter Fischerstreik in Tamil Nadu



In Rameswaram haben Fischer Tamil Nadus ihren unbegrenzten Streik am dritten Tag in Folge fortgesetzt, mit dem sie die Verbrechen der srilankischen Marine (SLN) gegen die Fischer verurteilen und die unverzügliche Entfernung der Unterwasserminen fordern, die von der SLN zwischen Kachchatheevu and Neduntheevu verlegt wurden.



Die Fischer fordern die Annullierung des Kachchatheevu Abkommens und die Freilassung von 12 ihrer Kollegen, die von der SLN verhaftet wurden. Keine der 2.500 Fischdampfer und 1.500 Küstenboote stach in See. Die Fischer bleiben in ihrem unbegrenzten Boykott bisher hart.

Indischen Medienberichten zufolge wurde der verfügbare Fisch zum doppelten Preis verkauft. Fischexportfirmen blieben geschlossen. Da der Fischfang die verbreiteteste Beschäftigung in dem Küstendistrikt Rameswaram ist, waren alle nachgeordneten Beschäftigungen betroffen. Eis- und Drehbankfabriken, sowie alle Krabbenexportfabriken blieben geschlossen. Der Fischmangel wird zu großem Ärger führen, da Indien unter einer Hühnergrippe-Hysterie leidet und eine gestiegene Nachfrage nach Fisch besteht.

Fischervereinigungen aus Rameswaram werfen der SLN vor, willkürlich zahlreiche Fischer in den letzten Jahren getötet zu haben. Sie sind zudem verärgert über die Untätigkeit der indischen Regierung im Bezug auf die Freilassung der inhaftierten Fischer aus Tamil Nadu, die sich momentan in Jaffna im Gefängnis befinden.

Am 22. Januar waren 12 Fischer aus Rameswaram verhaftet worden, als sie in das Seegebiet nahe Kachchatheevu fuhren, einem reichhaltigen Einzugbereich für Krabben, das unter einem Abkommen an Sri Lanka abgetreten worden war, das indischen Fischern Fischfangrechte zugestand.

Die Fischer aus Rameswaram scheinen indes die Unterstützung aller politischen Sektionen Tamil Nadus zu bekommen.

„Diese willkürliche Maßnahme der srilankischen Regierung ist eine nackte Aggression gegen den Bereich unserer Souveränitätsrechte in internationalen Gewässern“, erklärte Vaiko, Generalsekretär der Marumalarchi Dravida Munnetra Kazhagam (MDMK). Er behauptete, dass hinter der Verminung der Gewässer eine bösartige Verschwörung stecke. Die leidenden Tamilen aus Sri Lanka könnten dadurch daran gehindert werden, Tamil Nadu als Flüchtlinge zu erreichen. Er hat am Freitag einen Brief an den indischen Premierminister geschrieben, in dem er Indien auffordert, Sri Lanka zur Entfernung des „Unterwasserverteidigungssystems” zu veranlassen.

Der tamilische nationalistische Führer Pazha. Nedumaran, Gründer des Eelam Tamils Solidarity Coordination Committee, appellierte am Sonntag an alle politischen Parteien, sich auf Agitationen zur Unterstützung der streikenden Fischer bereitzumachen.

Thol. Thirumavalavan, Führer der Viduthalai Chiruththaikal Katchi (VCK), drängte die Zentralregierung, kriegerische Maßnahmen zur Entfernung des Verteidigungssystems zu ergreifen, das auf hoher See zwischen Katchatheevu und Neduntheevu installiert wurde. Das System ziele darauf ab, indische Fischer von ihrer Arbeit abzuhalten und das Sethusamudram Shipping Channel Project (SSCP) zu Fall zu bringen.

In der heutigen Sitzung des Parlaments von Tamil Nadu wurde ein Sonderantag der Parteien AIADMK, Kongresspartei, Kommunistische Partei Indiens (Marxistisch), VCK und MDMK beschlossen, mit dem die Bundesregierung aufgefordert wird, Druck auf die Zentralregierung auszuüben, Kachchatheevu von Sri Lanka wieder zurückzuholen und Maßnahmen zu ergreifen, die Seeminen entfernen zu lassen. AIADMK-Mitglied Jayakumar warnte, dass die Seeminen die Fischer beeinträchtige und Minen durch Unterwasserströmungen an die Küste Tamil Nadus gespült werden könnten.

Der Minister für Elektrizität, Arcot Veerasamy, reagierte auf den Antrag und sagte, er habe mit dem Außenminister E. Ahamed gesprochen, der zugesagt habe, die Sache bei seinem srilankischem Amtskollegen zur Sprache zu bringen.

Tamilnet
 
Nun bereits seit Jahren bleibt der Fischereikrieg zwischen Sri Lanka und Indien aufrecht erhalten. Während des über 30 Jahren währenden Bürgerkrieges noch verständlich durch Sri Lankas Regierung weitestgehend gesperrt, besteht der Konflikt um die Fangrechte auch weiterhin.

Wer darf wo fischen, lautet die Frage. Es geht um die Palk Bay zwischen Indiens Südküste und Sri Lankas Norden.



Beiden Länder beanspruchen dieses Gebiet für die Fischrei und so werden immer wieder Fischer verhalftet, die sich in vermeindlichem "Feindgebiet" aufhalten...

Fishing in neighbour's waters remains a knotty problem for India, Lanka

India Sri Lanka Fishing problem solved

Bereits 1976 hatte man sich in beiderseitigem Einverständnis darauf geeinigt, den indischen Fischern das Fischen in diesem Gebiet zu erlauben. Im Gegenzug ging die Insel Kachchatheevu an Sri Lanka.

Ein Ende des Konfliktes ist auch in nächster Zukunft nicht in Sicht und somit werden wohl auch in der kommenden Zeit zahlreiche Fischer beider Länder inhaftiert werden.
 
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