Behindertes Kleinkind mit Cochlea Problem sucht Hilfe - Wer weiß Rat?

Heute sind wieder 280,00 Euro direkt auf unserem Konto eingetroffen.

Somit sind aktuell 1691 € der Hauptsumme bereits drin. (Bitte beachtet, dass ich nur das Geld veröffentlich, was wirklich da ist. Eventuell ausstehende Zusagen werden von mir nicht berücksichtigt).



hier der tagesaktuelle Stand
 
Wolf von der Reisespinne fand zum Thema das hier:


Den wenigsten Lesern und Leseinnen dürfte der Begriff "Cochlea - Implantat" zuvor ein Begriff gewesen sein.
Mir jedenfalls geht es so, ich kannte den Begriff absolut nicht.

Und zum vielleicht besseren Verständnis für die Situation der Betroffenen stelle ich mal TV Hinweise zu dieser Thematik hier mit ein.

Di, 30.11. 21:00 - 21:45 WDR 3 ( also HEUTE ! )
Quarks & Co Cochlea-Implantat: Wie Natalie hören lernte; Natalies stille Welt / Harte Arbeit: Sprechen lernen und Lippenlesen / Was ist ein Cochlea-Implantat? / Die bisherigen Erfolge Magazin/Technik/Wissenschaft

Sa, 04.12. 12:05 - 12:50 WDR 3
Quarks & Co Cochlea-Implantat - Wie Natalie hören lernt / Natalies stille Welt / Harte Arbeit: Sprechen lernen und Lippenlesen / Was ist ein Cochlea-Implantat? / Die bisherigen Erfolge Magazin/Technik/Wissenschaft

So, 05.12. 18:45 - 19:30 EinsFestival
Quarks & Co Cochlea-Implantat
Wie Natalie hören lernte / Natalies stille Welt / Harte Arbeit: Sprechen lernen und Lippenlesen / Was ist ein Cochlea-Implantat? / Die bisherigen Erfolge Magazin/Technik/Wissenschaft

Mo, 06.12. 05:15 - 06:00EinsFestival
Quarks & Co Cochlea-Implantat
Wie Natalie hören lernte

Und dazu gibt es diesen Begleittext:
Als Natalie Girth (33) geboren wird, ist sie praktisch taub. Mit viel Disziplin und Drill lernt sie die Lautsprache; sie beherrscht das Lippenlesen, bringt sich Italienisch bei, studiert, lebt alleine in Venedig, London und Korea - und hat einen großen Wunsch: sich in die Welt der Hörenden zu integrieren. Deshalb lässt sich die junge Architektin, die auf Altbausanierung spezialisiert ist, vor drei Jahren ein so genanntes Cochlea-Implantat einsetzen. Sie sagt: 'Ich bin zwar behindert, aber ich versuche, das Beste aus meinem Leben zu machen. Und ich will meine Kinder hören'. Im März 2011 wird Natalie Girth Mutter. Bei Quarks & Co spricht die 33-Jährige über ihr Leben zwischen der Welt der Gehörlosen und der Welt der Hörenden und erzählt, wie sie als Kind mühsam das Sprechen lernte und 30 Jahre später nicht weniger mühsam das Hören. Im Studio begrüßt Ranga Yogeshwar außerdem die Hörtrainerin Christel Tratzki, die Natalie Girth schon als Kind trainiert hat und seit der Operation wieder mit ihr übt.
Natalies stille Welt
Ein Leben (fast) ohne Geräusche - wie 'fühlt' sich das an? 'Wie eine Welt, in der alle hinter vorgehaltener Hand flüstern', sagt Natalie Girth. Sie fühlte sich oft einsam, hatte immer Angst vor der Dunkelheit. Denn dann konnte sie auch nicht mehr von den Lippen der anderen ablesen. Wenn alle Lichter erloschen waren, war da nur Stille, ein schwarzes Nichts. Quarks & Co zeigt einen Tag im Leben der selbstbewussten jungen Frau vor dem Einsetzen des Cochlea-Implantats: Fahrradfahren, Musik nur wahrnehmen, kein telefonieren, aus Gesprächen ausgeschlossen sein...
Harte Arbeit: Sprechen lernen und Lippenlesen
Noch mal, noch mal und noch mal - die Lautsprache zu lernen, war für Nathalie Girth harte Arbeit und Drill. Ihre Mutter bestand auf unzählige Wiederholungen und war erst zufrieden, wenn ihre Tochter etwas wirklich gut aussprach. 'Für mich war das enorme Trainingspensum völlig normal, ich war ja daran gewöhnt und kannte es nicht anders', erinnert sich die 33-Jähige, die neben der Lautsprache auch das Lippenlesen lernte. Quarks & Co erzählt ihre Geschichte von der Kindheit bis zum Ende der Ausbildung und zeigt, wie sie fit gemacht wurde für die Welt der Hörenden.
Was ist ein Cochlea-Implantat?
Ein Cochlea-Implantat ist eine Hörprothese für hochgradig Schwerhörige oder Gehörlose, deren Hörnerv noch funktioniert. Dabei liegt das Hörimplantat wie ein normales Hörgerät hinter dem Ohr. Ein dazu gehöriges Bündel Elektroden ist in die Hörschnecke (lat.: Cochlea) implantiert. Das Implantat wandelt Schall in elektrische Impulse um, durch die der Hörnerv in der Schnecke stimuliert wird. So können Sprache und Töne wieder wahrgenommen werden. Quarks & Co erklärt, wie ein Cochlea-Implantat eingesetzt wird, wie es funktioniert und warum ein langes, intensives Hörtraining nach der Operation unbedingt erforderlich ist.
Die bisherigen Erfolge
Nach der Operation wurde Natalie Girth zum 'Hörbaby': Sie musste das Hören ganz neu lernen. Das Training ist sehr anstrengend, und die Erfolge sind nicht so leicht messbar: Ihr Gehirn muss jedes Geräusch, jedes Wort, jeden Laut, jeden einzelnen Vokal völlig neu abspeichern, damit sie beim Gespräch oder beim Radiohören abrufbar sind. Natalie Girth erzählt, wie sie damit umgeht, dass aus dem Reich der Stille ein Reich der Töne und Geräusche geworden ist, und verrät, warum sie nachts das Cochlea-Implantat ausschaltet
Quelle: www.tvinfo.de

DANKE WOLF
 
Vor dem Wochenende noch eine gute Nachricht:

wieder sind 120 Euro eingetroffen!

tagesaktueller Stand und Spendenmöglichkeit

Und dann hab ich noch folgendes überlegt:
Ich werde einen Urlaubstag zugunsten von Adeeb spenden und meine Mitarbeiter fragen, ob sie auch dazu bereit sind.
Die meisten haben eh noch Urlaub übrig und bekommen in ein paar Tagen schon wieder den von 2011 dazu. Und so ein Tag tut ja keinem weh.
Wer dieser Idee folgen möchte, sollte dies mit seinem Arbeitgeber klären. Es gibt entweder die Möglichkeit, sich die 8 Std. auszahlen zu lassen und das Geld zu spenden, oder der Arbeitgeber überweist den entsprechenden Betrag direkt.

LG Andrea
 
Moin, moin!

Ich habe heute nachmittag mit Keyasdeen gesprochen. Er bringt gerade einen Patienten per Krankenwagen nach Amparai. Heute abend will er mir einige Unterlagen zusenden. Keyasdeen bedankt sich fuer die viele Unterstuetzung und die positive Beurteilung von Aliel.

Dank freundlicher Unterstuetzung eines Freundes konnte ich noch etwas Hausstand entruempeln lassen (52 Euro) und fuer Adeebs Therapien spenden. Rathna hat da nun einiges nachzuholen, wenn sie ihre Wette gegen mich noch gewinnen will. Adeeb wird es freuen.

Gruesse aus dem sonnig-warmen Udaipur, Indien, Oliver
 
Ich wollte Euch nur mitteilen, dass ich heute eine Zwischenauswertung unserer Mitarbeiteraktion "1 Urlaubstag für Adeeb" vorgenommen habe.
Ich konnte dank meiner Mitarbeiter soeben 1150,00 Euro an die Spendenaktion für Adeeb überweisen.

Damit sind wir schon wieder ein ganzes Stück weiter.

Gemeinsam können wir es schaffen und auch 1 Euro hilft schon.

Hier den aktuellen Stand einsehen und/oder spenden

Und übrigens: dank toller Freunde hab ich Oliver wieder überholt #winke

guckst Du hier

LG Andrea
 
Heute haben wir Dank einer großzügigen Spende auf unser Vereinskonto die 30 % der Gesamtsumme erreicht.
Wir danken allen, die bisher gespendet haben!

für die nächsten 30 % bitte hier spenden

Wir wünschen schon jetzt allen ein paar geruhsame Weihnachtstage und ein schönes Fest!


LG Elli und Andrea
 
Adeeb ist in Haputale

Moin, moin!

Vor drei Tagen bin ich in Sri Lanka angekommen. Zwei Tage verbrachten wir in Colombo und wohnten im Skyways, gleich neben dem Lady Ridgeway Hospital. Ein sehr grosses Kinderkrankenhaus. Dort trafen wir auch Dr. Yasarwadene, den behandelnden Arzt von Adeeb. Letzte Untersuchungen haben Hoffnung zu einer Alternativbehandlung gegeben, die bisher nicht bekannt waren. Dazu ist eine mehrmonatige Testphase erforderlich. Erst dann kann endgueltig entschieden werden, welche Behandlung erforderlich ist. Dies zu entscheiden bedarf jedoch eines klaerenden Gespraeches mit Adeebs Eltern. Die CI-OP verspricht dank langjaehriger Erfahrung und zahlreicher, erfolgreicher Operationen auch weiterhin die besten Erfolgsaussichten und bleibt unser Ziel. Adeeb soll seine Chance bekommen, bestmoegliche Hoererfolge zu erleben.

Heute morgen sprachen wir mit Keyasdeen. Da war er gerade in Buttala und holte meine Patenkinder ab. Gemeinsam mit weiteren Verwandten werde sie hier in kuerze eintreffen und Heilgabend mit uns verbringen. Der Christbaum steht schon und wird gerade von den Kindern geschmueckt.

Allen Spendern herzlichen Dank und ein frohes Weihnachtsfest.
Gruss aus Haputale, Sri Lanka,
Oliver
 
Weihnachten war auch für Adeeb gut:
Elli und ich haben bei Verwandtenbesuchen und beim Öffnen einzelner Glückwunschkarten noch so den einen oder anderen Euro für Adeeb bekommen.
Außerdem habe ich auch noch ein paar Kalender verkauft.

So haben wir jetzt 35 % der Gesamtsumme zusammen!

hier alles aktuell zu verfolgen

Wir wünschen Euch schlitterfreie Tage zwischen den Jahren!

LG Andrea
 
Moin, moin
allen Helfern und ein frohes, neues Jahr aus dem gelegentlich etwas zu feuchten, aber angenehm warmen Kandy.

Vielen Dank, dass Ihr die Aktien "CI/Gehör für Adeeb" auch weiterhin unterstützt. Wie bereits im SLF berichtet gibt es neue, bessere Untersuchungsergebnisseaus dem Lady Ridgeway Hospital, dank besseren Geräten. Demnach kann Adeeb auf beiden Ohren hören. Hörgrenze 50/90 dezibel. Im Spiel mit Adeeb erlebte ich, wie er neue Worte/einfache Laute lernte wie bulb und ball. Einseitig reagierte Adeeb auf laute Ansprache, das andere Ohr nur auf Gebrüll.Das WISH Krankenhaus Colombo hat nun einen alternativen Test mit 2 Siemens Hörgeräten empfohlen, die bereits bestellt wurden. Sobald sie aus Deutschland eintreffen, fahre ich mit Adeebs Familie zur ersten Anprobe nach Colombo.

Adeeb's Eltern, und alle Mitwirkenden, wären enorm erleichtert, wenn der Versuch mit den Siemens Hörgeräten erfolgreich verläuft. Geschätzte Gesamtkosten lt. DMO General Hospital Pottuvil (District Medical Officer) inkl. Nachbehandlung ca. 6000 €. Wie die weitere Kostenen
twicklung aussieht, falls die Siemens Hörgeräte keinen Erfolg bringen, kann ich
momentan nicht sagen. Solange muss das eigentliche Ziel, CI für Adeeb, beibehalten werden.

Wie beim CI sind auch bei diesen Hörgeräten mehrmonatige Hör- und Sprachtherapien in Colombo erforderlich. Noch haben wir keinen Platz gefunden, wo Adeeb und seine Mutter Zahira während dieser Therapiezeit wohnen können (3-6 Monate). Dias kennt jedoch einige Familien in Colombo, die er fragen will. Auch hierfür wird sich eine Lösung finden.

Mit jedem neuen Fall öffnet sich mein Blickwinkel für Situationen und Lebensumstände, die ich zuvor nicht beachtet oder für unbedeutend gehalten habe. So oft sind wir schon am zweithöchsten Diyaluma Wasserfall vorbeigefahren. Doch erst diesmal wurden wir aufmerksam auf das Schicksal von Paramasivam, einem stark schwerhörigen Mannes (32 Jahre). Für wenige Rupien hält er die Toiletten blitzblank sauber. Leider blieb uns nur die wenige Zeit seine Adresse zu erfahren, und der Gedanke vielleicht auch ihm helfen zu können. Das können wir jedoch erst dann entscheiden, wenn wir das Projekt Adeeb erfolgreich abgeschlossen haben.

Bitte spendet auch weiterhin für Adeeb und laßt uns hoffen, dass wir damit alle Ziele erreichen.

Gruß aus Kandy,
Oliver
 
Danke Oliver für Deinen neuen Bericht! Wir bleiben weiter dran!
 
Zuletzt bearbeitet:
"Bild Dir eine Meinung" ===> Klick

Kritik ist gerne willkommen und ich möchte ausdrücklich erwähnen, dass ich dieses Projekt selbst unterstütze. Nur, nehme ich mir das Recht ............
 
Hier nun eine Zusammenfassung von Oliver, damit nicht jeder den ganzen thread noch mal lesen muss.

Gehör für Adeeb

Im Oktober 2010 erhielt ich einen Notruf mein Freundes WSM Dias. Unser gemeinsamer Freund Keyasdeen aus Pottuvil (Arugam Bay, Sri Lanka) habe einen tauben Sohn (2). Keyas und seine Frau Zahira besuchten mehrere Ärzte. Am Anfang war ein Dorfarzt, der nur Taubheit feststellte. Mangels geeigneter Ausrüstung empfahl dieser Arzt weitere Untersuchungen in einem staatlichen Krankenhaus in Kandy. Dort wurde einseitig Taubheit, auf dem zweiten Ohr starke Schwerhörigkeit diagnostiziert. Dies erklärte nun auch, warum Adeeb in der Lage war, einfache, einsilbige Worte von den Lippen seiner Eltern zu lernen. Die Ärzte empfahlen ein CI operativ einzusetzen (CI=Cochlear Implantat). Und weil Cochlear eine Firme in Hannover, Deutschland ist, glaubte man, ich könnte es mal eben so bei meiner nächsten Reise mitbringen.

Ich führte daraufhin ein langes Gespräch mit einer Vertreterin der Firma Cochlear, die mir zu einer Behandlung in Sri Lanka riet. Zum einen, weil es dort zahlreiche, qualifizierte Ärzte und gut ausgestattete Krankenhäuser gibt (s. Cochlear Liste), aber auch, weil es dort wesentlich günstiger als in Deutschland sei. CI und Nachbehandlung kosten in Deutschland ca. 40.000 Euro (zahlt die Krankenkasse). In Sri Lanka ca. 18.000 Euro. Diese Kosten müssen von der Familie bewältigt werden. Viel zu viel für einen einfachen Mann, wie Keyas, der für 83 Euro Monatslohn als Krankenwagenfahrer im Krakenhaus Pottuvil arbeitet.

Ich sandte die Untersuchungsberichte an mehrere Krankenhäuser in Sri Lanka und Deutschland, bat um Bewertung und suchte ein Krankenhaus, das mir bei den Behandlungskosten entgegenkommen wollte. Alle Rückmeldungen lauteten gleich. Anhand der vorhandenen Unterlagen wäre ein CI ratsam. Eine Behandlung, die bei Kindern ab dem 4. Lebensmonat durchgeführt werden kann und besonders in frühen Lebensjahren beste Hörerfolge erzielt. Präsident Mihira Wickramarachi vom WISH Krankenhaus Colombo interessierte sich für diesen Fall und bot uns kostenlose Untersuchungen an. Diese fanden anfang November und Dezember 2010 statt.

Zeitgleich suchte ich in deutschen Foren Unterstützung. Dies waren das Sri-Lanka-Forum, Sri Lanka Board, Reisespinne und HCIG. Schnell fanden sich Helfer, die dieses Projekt mit vielen Aktionen Unterstützten. Es wurden Rundschreiben und Flyer verteilt, Sammeldosen aufgestellt, Firmen und Medien angeschrieben und auf Weihnachtsmärkten für dieses Projekt geworben. Der Verein Friends-for-friends e.V. stellte ein Spendenkonto zur Verfügung. Finanzielle Abwicklung erfolgt in Sri Lanka über den Verein Nature Volunteers Aluthgama. Auch gibt es mehrere Aktionen auf der betterplace.org Internetplattform. Diese Unterstützen sowohl das Hauptprojekt, CI (Gehör) für Adeeb, wie auch die Nachbehandlungskosten für Hör- und Sprachtherapien. Hinzu kommen 3-6 Monate Unterbringungs- und Reisekosten zum Therapiezentrum. Therapien finden jeden zweiten Tag statt.

Bei der ersten Untersuchung kam es, dank modernster Ausstattung des WISH Krankenhauses, zu überraschenden Ergebnissen. Demnach kann Adeeb auf beiden Ohren hören. Allerdings mit sehr unterschiedlichen Werten. Die zweite Untersuchung lieferte genauere Ergebnisse. Demnach liegt die Hörschwelle bei 50 bzw. 90 dezibel. Hier konnten die behandelnden Ärzte nun neue Hoffnung machen, bestand doch nun die Möglichkeit, durch zwei digitale Hörgeräte der Firma Siemens, hören zu lernen. Diese Geräte wurden anfang Dezember 2010 bestellt. Sollte diese Behandlung erfolgreich sein, bliebe Adeeb eine Operation erspart. Wenn nicht, könnte er zumindest ein Siemens Hörgerät für das bessere Ohr nutzen.

Heiligabend 2010 waren Adeeb und seine Eltern Keyas und Zahira bei Dias Famlie in Thotulagalla, Haputale zu Besuch. Adeebs erstes Weihnachtsfest mit echten Tannenbaum, Weihnachtsmann und Geschenken. Dazu gab es heimische Instrumente, Musik, Tanz und gutes Essen. Adeeb und Eltern fuhren am nächsten Tag nach Hause. Ich folgte mit Dias und Kindern. Nebst Kurzurlaub am Strand, wollte ich Adeebs Lebensumfeld und seine Helfer besser kennenlernen. Familie, Freunde und 15 Arbeitskollegen vom Krankenhaus Pottuvil hatten Unterstützung für eine CI-Behandlung versprochen.

Am 24. Januar 2011 überwies der Verein Friends-for-friends e. V. eine erste Zahlung über 2.500 Euro an Nature Volunteers. Am gleichen Tag fuhren Keyasdeen und Dias zum WISH Krankenhaus nach Colombo, die Zahlungsmodalitäten zu klären. Sie erfuhren, das die beiden Hörgeräte gerade in Sri Lanka eingetroffen waren. Die Abwicklung zwischen Krankenhaus und NGO verläuft jedoch nach sehr strengen Regeln. Patient und Familie haben keinen Einfluss auf die Abwicklung und keinerzeit Zugriff auf die Gelder. Anfangs forderte das Krankenhaus volle Bezahlung vor Übergabe. Dies würde jedoch zu viel Zeit verschwenden, da die Freigabe der Betterplace-Gelder und Überweisung nach Sri Lanka einige Zeit dauert. Kurzentschlossen erklärte sich Chandralal von Nature Volunteers bereit, am 25. Januar eine Vorzahlung über 50.000 Rs. zu leisten (ca. 333 Euro). Die Übergabe der Siemens Hörgeräte soll anfang Februar 2011 stattfinden. Wir treffen uns dann geinsam mit Adeeb's Familie zur Geräteübergabe in Colombo.

Für die Sprach- und Hörtherapien stehen nur begrenzte Orte zur Verfügung, da eine Ausbildung in tamilischer Sprache erforderlich ist. In dieser Zeit wird eine Unterkunft weit fort von zuhause benötigt. Die hierfür entstehenden Unterbringungs- und Reisekosten zum Therapiezentrum werde ich mit den von mir gesammelten Spenden unterstützen. Wir hoffen nun, dass nach der 3-6 monatigen Therapiezeit so gut Ergebnisse erzielt werden, dass keine CI Behandlung erforderlich ist. Dann hätten wir mit der bereits gesammelten Spendensumme unser Ziel, Gehör für Adeeb, erreicht.

Wir danken Friends-for-friends e.V., Nature Volunteers, den Foren Sri Lanka Forum, Sri Lanka Board, Reisespinne, HCIG und allen Freunden, Bekannten und mir unbekannten Helfer für die zahlreiche Unterstützung. Ihr habt es ermöglicht, dass wir so erfolgreich waren. Innerhalb von 4 Monaten ist es uns gelungen, zu erreichen, wovon Adeebs Eltern zuvor nur zu träumen gewagt haben.

Es grüßt aus Sri Lanka,
Oliver


Anmerkung:
Insgesamt haben wir für die Aktion 41% der Gesamtsumme sprich 6150€ zusammen.
Bei Betterplace wird nun der Bedarf reduziert und damit die Sammelaktion erst mal beendet.
2600€ (nicht wie Oliver schrieb 2500€) sind unterwegs auf das Konto von Nature Volunteers.
Sobald das Geld von Betterplace da ist werden wir 1200€ für die 6 Monate Sprach- und Hörtherapien überweisen. Was mit dem übrigen Geld geschieht (nicht alle Spenden waren explizit für Adeeb), können wir erst nach 6 Monaten entscheiden, da ja offen ist, ob ein Ohr evt. doch ein Implantat braucht. Die Kosten würden sich dann aber erheblich reduzieren, da die Implantate der Hauptkostenfaktor waren.
Ich hoffe Adeeb bleibt eine Operation erspart.

LG Elli
 
Moin, moin, ich bin wieder in der Heimat!

Danke Elke, Andrea, Lal, Christian und allen anderen Helfern, die mir während meiner Abwesendheit geholfen haben. Aus technischen und gesundheitlichen Gründen war es mir leider nicht immer möglich, Berichte zu senden. Da war Eure Mithilfe sehr nützlich.

Der Zeitungsartikel las sich ja ganz nett, von wegen "neidisch werden auf Sonnenschein und 30 Grad". Wir hatten in Haputale Tiefstemperaturen bis 9 Grad! Selbst hartgesottene Urlauber flohen in wärmere Regionen. 6 Wochen lang nur bedeckter Himmel, mehrere Stürme, heftige Gewitter, Erdrutsche, umgestürtzte Bäume, Steinschläge und nach Starkregen abgesengte Fundamente. Einer unserer 1000 l Wassertanks wurde mehrere hundert Meter tief in den Abgrund geweht. Da blieb nur wenig Spielraum für unsere Projekte, Ausflüge und Erholung. Erholsam waren nur die letzten zwei Wochen in Indien.

Die Wartezeit auf die beiden Siemens Hörgeräte dauerte länger als erwartet. Eigentlich sollten sie ja schon anfang Februar übergeben werden. Chandralal von Nature Volunteers hatte bereits eine Anzahlung geleistet. Erst kurz vor meiner Abreise nach Indien kam der erlösende Anruf. Keyasdeen, seine Mutter, Zahira und Adeeb kamen am 20. Februar 2011 zu uns nach Haputale.

Am nächsten Morgen fuhren wir gemeinsam mit Dias und Kindern nach Colombo. Dort trafen wir uns mit Chandralal im WISH. Mrs. Preethi übergab uns die Hörgeräte in ihrem Büro. Adeebs Oma und Zahira waren so aufgeregt, dass sie draußen warteten. Man merkte Zahira ihre Anspannung an. Die Schwiegermutter war ihr eine gute Stütze. Keyasdeen hingegegen war überglücklich und wollte jeden Moment miterleben. Umso mehr freute er sich über die Fotos von Chandralal.

Im WISH-Labor fand eine letzte Anprobe statt. Eine gummiartige Flüssigkeit wurde in die Ohren gespritzt, um passgenaue Abdrücke herzustellen. Danach ging es gleich weiter zur ersten Therapiestunde. Die Therapeutin machte ein Einführungsgespräch mit den Eltern. Dabei wurde sie von einer tamilischen Dolmetscherin unterstützt. Es ging im Wesentlichen darum, die Eltern auf die neue Situation einzustellen. Nicht mehr laut zu schreien, sondern ganz normal zu reden. Die Hörgeräte lagen bereits an, der Lautstärkeregler war auf ein Minimum eingestellt. Adeeb konnte bereits in diesem Moment alle Geräusche wahrnehmen. Doch sie kamen von allen Seiten. Es waren so viele verschiedene Töne auf einmal. Und vom Wortlaut noch unverständlich. Da sei es nun wichtig, störende Hintergrundgeräusche, wie TV, Radio und Straßenlärm zu vermeiden. Adeeb muss lernen, sich auf einzelne Redner zu konzentrieren und die Richtung zu erkennen, aus der ein Geräusch kommt.

Im Anschluß fand die erste Hör- und Sprachtherapie statt. Anfangs ging das noch etwas durcheinander, weil die Erwartungshaltung der Eltern zu hoch war. Sie wollten der Therapeutin schnelle Erfolge vorführen. Adeeb war in dieser stressigen Phase sehr rege und wenig geneigt, konzentriert zu arbeiten. Keyasdeen bat mich ins Zimmer zu kommen. Ich sollte an der Therapiestunde teilzunehmen. Adeeb gesellte sich gleich zu mir und wurde ruhiger. Die Therapeutin zeigte ihm verschiedene Tiere. Eine Kuh und summte hinter verdeckten Mund mmm. Dann eine Ziege (ade) und summte aaa. Dann ein Löwe und knurrte gggrrr. Adeeb begriff sehr schnell, machte es nach und durfte zur Belohnung mit den Tieren spielen. Jedem Erfolg folgte Applaus und ein strahlendes Lächeln von Adeeb. Es folgten noch weitere Spiele - und mit etwas Verzögerung neu gehörte Worte aus Adeebs Mund.

Was mir hier bei WISH besonders gefallen hat, dass kein großes Trara um diese Spendenaktion gemacht wurde, wie wir es sonst immer bei unseren Schulprojekten erleben. Ärzte und Personal begegneten unserer kleinen Familie genauso freundlich und aufmerksam, wie allen anderen Patienten.

Keyasdeen schreibt mir jede Woche über die weitere Entwicklung. Keyasdeens Familie blieb nach der Therapie noch einige Tage in Colombo und suchte eine Unterkunft für Zahira und Adeeb. Nach zwei ungeeigneten Plätzen fanden sie eine Unterkunt für 60 Euro inklusive Frühstück und Abendessen in Kirulopane. Sie haben dort ein Schlafzimmer und teilen sich Küche und Badezimmer mit zwei Frauen. Leider ohne Garten. Adeeb ist von Zuhause viel Auslauf gewohnt. Zum Frühstück gibt es String Hopper und Roti, zum Abendessen Reis und Curry. Zusätzlich hat Zahira noch etwas Taschengeld für Obst, Gemüse und Dinge des alltäglichen Bedarfes.

Für Unterkunft und Fahrten zum WISH-Zentrum hatte ich eine Spendenaktion bei Betterplace.org, die jetzt beendet wurde. Ursprünglich gingen wir von einem Bedarf über 800 Euro aus. Dieser Bedarf wurde von Adeebs Vater Keyasdeen auf 310 Euro gesenkt. War doch mal interessant zu erleben, dass Bedürftige auch mit weniger Geld auskommen können. Da es bei Betterplace aus technischen Gründen nicht möglich war, den Bedarf eines Spendenprojektes nachträglich zu senken, musste ich den Fehlbetrag zu 800 Euro mit eigenen Mitteln ausgleichen. Erst danach wurde das Geld von Betterplace freigegeben. Die 310 Euro hatte ich bereits vorab in Haputale hinterlegt.

Die kommenden 3-6 Monate finden wöchentlich 2x2 Therapiestunden statt. Je Stunde 500 Rs. Im Monat ca. 8.000 Rs. Hinzu kommen noch einige Aufwendungen für Batterien, Lern- und Spielgeräte. Die Batterien der Hörgeräte reichen ca. 2 Wochen und kosten jeweils 75 Rupien. Alle diese Käufe und Therapiekosten sind durch Rechnungen belegt und werden von Keyasdeen an Andrea und Chandralal von Nature Volunteers weitergeleitet. Elke von Friends-for-friends e. V. hat dafür bereits eine ausreichende Rücklage hinterlegt.

In wieweit noch weitere Kosten für Nachjustierung oder sonstige Aufwendungen entstehen, können wir erst nach der Probezeit sagen. Wir wissen heute auch noch nicht, ob nach den ersten 3 Monaten vom Erfolg gesprochen werden kann, eine Fortsetzung der Therapie notwendig ist, oder gar ein Cochlear Implantat in das schlechtere Ohr eingepflanzt werden muss. Für eine Fortsetzung der Therapie stehen ausreichend Mittel zur Verfügung. Alles andere können wir erst entscheiden, wenn es soweit ist.

Doch ich hoffe, dass der weitere Verlauf so erfolgreich ist, wie ich es diese Tage von Keyasdeen gehört habe. Adeeb hat viele neue Worte gelernt und freut sich auf jede Therapiestunde. Seine ersten Worte waren eins, zwei, drei, Mango, Apfel, Hand, Auge, Ohr, usw. Wenn er so schnell weiterlernt, hat er den Wissensstand eines gesunden Kindes sicherlich bald aufgearbeitet. Ich drücke Adeeb meine Daumen und wünschen ihm eine gute Entwicklung.

Ich erlebte einen Vater, der jeden Moment mit seinem Sohn genoß, und eine Mutter, die lernen musste, mit diesem Schicksal umzugehen. Anfangs war es Zahira unangenehm, das ihr Sohn anders sein würde als ihre Nachbarskinder. Ich erlebte jedoch eine Therapeutin und Dolmetscherin, denen genau dieses Problem so vertraut ist. Sie gaben sich viel Mühe und Geduld, Zahira in die Therapie einzubinden. Denn vom Verhalten der Mutter hängt es ab, wie sich Adeeb weiter entwickelt. Heute, 3 Wochen später, hat Keyas viel Gutes zu berichten. Demnach ist die Dolmetscherin eine wertvolle Hilfe und Freundin für Zahira. Sie haben inzwischen Kontakt zu anderen Eltern aufgenommen und lernen von ihnen, mit Adeebs Behinderung besser umzugehen.

Es bleibt mir nur noch einmal ganz herzlichen Dank von Keyas Familie auszurichten. Wir haben es innerhalb von 4 Monaten geschafft, diese kleine Familie überglücklich zu machen.

Gruß aus Kiel,
Oliver
 
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