Colombos Schergen bestrafen Reporter mit blutiger Härte

Eine wirkliche Überraschung wäre es nicht, wenn des Ministers de Silvas selbstgefälliges Geständnis auch tatsächlich wahr sein sollte. Er hat bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass er sich sicher vor rechtlichen Schritten fühlt, egal wo er gerade wieder handfest ein- und angegriffen hat.

Das Wörtchen "wenn" ist in dieser Hinsicht tatsächlich entscheidend: Wenn der Präsident jetzt nicht reagiert, dann ist das nicht nur für den Minister ein Freipass für Selbstjustiz. Und bislang hat Sri Lanka immer noch ein einigermaßen gut funktionierendes Rechtssystem mit einem unbestechlichen Gericht gehabt.

Wenn also Minister de Silva tatsächlich für den Mord an Lasantha verantwortlich ist, muss er auch ordentlich verurteilt werden. Die Selbstgefälligkeit, in der er jedoch dieses Geständnis von sich gegeben hat deutet darauf hin, dass er keine Verurteilung fürchtet.

Ist dem auch so, wirft das ein unschönes Licht auf die jetzige Regierung!
 
Und bislang hat Sri Lanka immer noch ein einigermaßen gut funktionierendes Rechtssystem mit einem unbestechlichen Gericht gehabt.

Von einem gut funktionierenden Rechtssystem in Sri Lanka zu schreiben halte ich für sehr gewagt.
Ich kenne Fälle da haben Leute tage-wochenlang im Knast gesessen bis die vom Staat geforderte Summe x gezahlt wurde. Wirklich schuldig, oder nicht interessierte niemanden. Kohle auf´en Tisch!!
Zahlen, oder im Bau verroten ist die Wahl vor der Mann/Frau mitunter stehen. Da helfen dann evtl. nur noch Beziehungen.
Die "Anwälte" in Sri Lanka pflegen zu sagen: "Don´t fight with the gouvernment!"
 
Auf der Seite "groundviews" - http://www.groundviews.org/2009/07/...vously-attacking-another-journalist/#comments - wird heftig über de Silvas Ausrutscher diskutiert und man stellte einen Video ein, der den Verteidigungsminister (secretary of defense) Gothabaya Rajapakse zeigt, der sich heftig über den Mord an Lasantha auslacht:




Einen anderen Kommentar möchte ich hier an dieser Stelle gerne übersetzen und einstellen, weil er mich sehr bewegt hat:

"Weera said,
July 14, 2009 @ 8:04 am

When murder, disappearances, abductions, shootings etc of a growing number of Tamils were carried out and are being carried out even now with impunity, we (the Sinhalese) didn’t speak out against it because we were not Tamils. But now Sinhalese are subjected to the same atrocities. Who will speak out for us? Unless the people wake up from this stupor and face reality, we are a doomed country. God help us all before we are condemned to eternal hell."


Als Mord, Verschwinden, Entführung, Schießerei etc. an einer wachsenden Zahl Tamilen verübt worden sind und noch sind und bis heute straffrei geblieben sind, wir (die Singhalesen) haben uns nicht dagegen ausgesprochen, denn wir waren keine Tamilen. Wer spricht jetzt für uns? Außer die Menschen wachen aus ihrer Benommenheit auf und konfrontieren die Realität, sind wir ein verlorenes Land.

Gott helfe uns allen bevor wir zur ewigen Hölle verdammt werden.



Jetzt aber sind Singhalesen Opfer der selben Grausamkeiten.


PS: Guck mal Hänschen: Ich habe einen Video einstellen können :smil_prust:
 
Zuletzt bearbeitet:
Von einem gut funktionierenden Rechtssystem in Sri Lanka zu schreiben halte ich für sehr gewagt.

Ich hatte mich auch nicht deutlich genug ausgedrückt: Ich meinte damit im Vergleich zu Staaten wie zum Beispiel Simbabwe war Srilankas Rechtssystem oder eben das Gericht bislang eine einigermaßen verlässliche Größe!
 
Klare Gewaltenteilung der Legislativ, Exekutive und Judikative halte ich für die einzige Form, bei der die Menschenrechte halbwegs gewährleistet sind.
 
Klare Gewaltenteilung der Legislativ, Exekutive und Judikative halte ich für die einzige Form, bei der die Menschenrechte halbwegs gewährleistet sind.

Es gibt in Demokratien oftmals verschiedene Entwicklungstufen und wir sehen uns als Alleinwissende, als höchste Entwicklungsstufe bezügl. eben dieser angeblichen Demokratie in aller Welt.
Vergessen sollte man natürlich nicht, wie auch in der EU diese Dinge gehandhabt werden. :finger:

Ich sehe für meinen bescheidenen Horizont jedoch auch die Staatlichkeit in D in einem positiveren Licht, als in anderen Ländern .

Hänschen :coffee:
 
20 Jahre Haft für Journalisten in Sri Lanka in Terror-Prozess


Wegen angeblicher Unterstützung des Terrorismus muss in Sri Lanka ein tamilischer Journalist 20 Jahre lang ins Gefängnis, der unter anderem Rückendeckung von US-Präsident Barack Obama erhalten hatte. Der 45-jährige J.S. Tissainayagam wurde am Montag in drei Anklagepunkten schuldig gesprochen. Demnach soll er von der tamilischen Rebellenorganisation Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) Geld für die Finanzierung seiner Website angenommen haben, auf der er über die Minderheit der Tamilen berichtet hatte. Zudem wurde Tissainayagam vorgeworfen, in dem jahrzehntelangen Konflikt mit den Rebellen Rassenhass geschürt zu haben.

Mehr dazu hier ===> Klick

Ich kann und will dazu eigentlich nichts weiter schreiben. Einen Beigeschmack hat die Angelegenheit sicher auch so.....
 
"Reporter ohne Grenzen" hat eine aktuelle Liste veröffentlicht zum Thema Pressefreiheit.

In dieser Liste befindet sich Sri Lanka derzeit auf Rang 162 von 175 Ländern in der Welt.

Deutschland selbst liegt auf Platz 19 .

Liste ===> Klick

The authoritarianism of existing governments, for example in Sri Lanka (162nd) and Malaysia (131st), prevented journalists from properly covering sensitive subjects such as corruption or human rights abuses. The Sri Lankan government had a journalist sentenced to 20 years in prison and forced dozens of others to flee the country.

Quelle
 
Einerseits ist es ein Armutszeugnis für Deutschland ist, sich auf dem 19ten Platz wiederzufinden, so überrascht mich der Rang Sri Lankas nicht wirklich! Übrigens: Erst mit einer gelebten und von oben herab gesteuerten Meinungsfreiheit, die sich wiederum auf die Rede- und Pressefreiheit überträgt, ist Frieden möglich!
 
RoG hat zum Jahresende wieder eine Liste mit getöteten Journalisten veröffentlicht und SL ..............

RoG
 
Journalist verschwunden- ROG fordert Aufklärung


Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat am Mittwoch in Sri Lanka von Präsident Mahinda Rajapaksa verlangt, das Verschwinden des Journalisten Prageeth Ekneligoda aufzuklären. Der Journalist soll der Opposition nahe gestanden haben.
Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat am Mittwoch vom srilankischen Präsidenten Mahinda Rajapaksa Aufklärung über das Schicksal eines verschwundenen Journalisten verlangt. Rajapaksa solle das Ergebnis der Polizeiermittlungen zum Verschwinden von Prageeth Ekneligoda vor zwei Monaten veröffentlichen, forderte ROG. Der Journalist galt als der Opposition nahestehend.

Mehr dazu hier ===> Klick
 
"Reporter ohne Grenzen" hat eine aktuelle Liste veröffentlicht zum Thema Pressefreiheit.

In dieser Liste befindet sich Sri Lanka derzeit auf Rang 162 von 175 Ländern in der Welt.


Es geht aufwärts, wenn man es so nennen darf, aber allein der Glaube daran fehlt mir.

Platz 158 ist sicher auch kein Ruhmesblatt ........

Die komplette Liste ist hier einsehbar ===> Klick
:coffee:
 
3 Jahre ist es her und noch immer sind die Täter nicht gefunden. Die BBC geht in einem Artikel auf die Ermordung an Lasantha Wickrematunge ein und sieht die Regierung des Landes in der Verantwortung, fordert eine unabhängige Untersuchung.

Lasantha murder: International probe urged
 
Shooting of Sunday Leader journalist: Police run into a blank wall

February 16, 2013, 7:01 pm

BY SURESH PERERA

Police sleuths probing the shooting of Sunday Leader journalist Faraz Shauketaly have apparently run into a blank wall with neither the identity of the gunmen nor the motive behind the attack established so far, a senior police official said yesterday.

"Investigators have still not been able to make any headway", police spokesman, SSP Prishantha Jayakody conceded.

Asked whether the police have found any clues to trace the attackers, he replied, "Not yet".

Investigations are continuing but no breakthrough has been made so far, he noted. "We are probing all aspects of the case".

more and source
 
Meinungsfreiheit in Sri Lanka ist für Interessierte Leser immer wieder ein sehr fragwürdiges Thema. Sicher informiert man sich politisch interessiert in der Medienwelt des Landes und eine der wohl objektivesten Seite ist die Webseite Groundviews - Journalism for Citizens .

Genannt sei aber auch der Colombo Telegraph, der in seiner oft recht bissigen Art Themen mit guten Beiträgen auf den Grund geht.

Zu beiden Medien erschien heute ein Artikel im Colombo Telegraf, wo man ein wenig die Hintergründe beleuchtet, die Thematik der anonymen Kommentare betrachtet und die Ursachen sucht.

Freedom Of Speech In Sri Lanka: Colombo Telegraph And Groundviews
 
Renommierter tamilischer Dichter festgenommen und inhaftiert


Hintergrund:
Der Autor wurde in Uduvil, Jaffna im Norden von Sri Lanka geboren. Er begann sein Schreiben in den 70ern, während er an der Universität von Jaffna studierte. Seine erste Anthologie veröffentlichte er 1986. Seitdem hat er mindestens 12 Anthologien mit Poesie und Kurzgeschichten veröffentlicht. Als der Krieg eskalierte, floh er im Jahr 1988 aus Sri Lanka und ihm wurde Asyl in Norwegen gewährt. Seitdem hat er in Norwegen als norwegischer Staatsbürger gelebt.
Seine Poesie und Kurzgeschichten finden sich in den vorgeschrieben Lehrbüchern in vielen Universitäten und Hochschulen in Tamil Nadu. 1995 wurde er von der norwegischen Schriftstellervereinigung zum besten Migrantenschriftsteller gekürt. Seine Poesie wurde ins Englische, Norwegische und ins Singhalesische übersetzt.
In 2011 erhielt er beim 58. Nationalen Filmpreis von Indien einen Spezial Jury Award für die Rolle, die er in dem Südindischen Film “‘Aaduka’lam”’ spielte.
Vorfall:
Jayapalan war seit 2006 nicht mehr nach Sri Lanka gereist. Am 22. November wollte er seine Heimat in Vattakkadu besuchen, nahe bei Mankulam in der nördlichen Provinz. Er hatte gehofft, das Grab seiner Mutter sehen zu können, nachdem er bei ihrem Begräbnis im November 2006 nicht dabei sein konnte. Auf seinem Weg wurde er von der Polizei gegen Mittag verhaftet und nach Vavunia gebracht, 260 km nördlich von Colombo. Derzeit wird er in der Polizeistation von Vavunia festgehalten. Seine Familie konnte bisher nicht mit ihm kommunizieren und kaum etwas ist über seinen derzeitigen Zustand bekannt.
Nach seiner Verhaftung hat ein Polizeisprecher dem tamilischen Dienst der BBC erklärt, dass Jayapalan verhaftet worden sei, weil er die ethnische Harmonie im Land gestört habe. Außerdem wurde er einer “Verletzung der Visa-Regularien” beschuldigt. Weitere Auskünfte zu den Anschuldigungen wurden nicht gegeben.
AKTION:
Protestieren Sie gegen die Verhaftung und senden Sie E-Mails und Faxe an:
1. H.E.President Mahinda Rajapaksa
Presidential Secretariat
Colombo 1, Sri Lanka
Fax: +94 11 244 6657 <tel:%2B94%2011%20244%206657>
Email: lalith@icta.lk
2. Mr. Gotabaya Rajapaksa
Secretary – Ministry of Defence and urban development
Fax : +94 11 254 1529
E-mail : secdef@sltnet.lk
3. Mr. N K Illangakoon
Inspector General of Police
New Secretariat
Colombo 1
SRI LANKA
Fax: +94 11 2 440440
E-mail: igp@police.lk

Kaum ist das Gipfeltreffen vorbei, man aus der Öffentlichkeit verschwunden und die Medien sind aus dem Land, fährt man die alte Schiene. Inzwischen ist wohl kaum noch etwas wirklich erschreckend. Die Linie wird durchgezogen, die Allgemeinheit hat " das Maul" zu halten. Man lässt sich natürlich nicht vorschreiben, wie man Demokratie lebt und gar grenzenlos auslebt.

Sri Lankas Regierung hat mit Norwegen seit den Friedensbemühungen und der Beobachterrolle während des Bürgerkrieges nicht nur einige Probleme, sondern man geht aktiv gegen Norwegen vor und kritisiert ununterbrochen die vermeintlichen Verfehlungen von Norwegen während dieser Zeit.

Shanmugampillai Jayapalan hat inzwischen die norwegische Staatsbürgerschaft angenommen und es wird neue Reibungspunkte in den Beziehungen beider Länder geben.

Interessierte Leser wissen sicher , wie man mit dem Thema umgehen sollte und ich muss nicht erklären, was der richtige Weg sein könnte.
 
Das ist für mich noch die beste Lösung. Fraglich bleiben dann noch die Hintergünde der Verhaftung in Sri Lanka.
 
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