Unsere Backpacker-Tour durch Sri Lanka Februar/März 2014

Kann mich Jörg nur anschliessen.
Super Bericht und dann noch jedes Gästehaus ausführlich beschrieben.
Lieben Dank dafür.
LG Elli
 


14. Tag – Standortwechsel nach Ella mit Zwischenstopp in Kandy


Es fällt uns schwer, nach nur einer Nacht dieses bezaubernde Guesthouse zu verlassen und zurück nach Kandy zu reisen. Glücklich sind wir jedoch, dass wir das Kulturelle Dreieck in so kurzer Zeit bereisen konnten und das Ganze ohne Hektik. Jeder hatte uns vorher gesagt, dass wir dies nur per Taxi in drei Tagen schaffen würden. Und nun waren wir mit öffentlichen Bussen sogar schneller, als wir eingeplant hatten . Trotzdem hatten wir genügend Zeit uns die Sehenswürdigkeiten in aller Ruhe anzusehen und zu genießen. Unser Fahrer holt uns pünktlich morgens um 8.00 Uhr ab und bringt uns zum Busbahnhof. Wir haben nun eine vierstündige Busfahrt vor uns und steigen in einen Express Bus. Dieser ist sauber und hat gute Sitze. Man muss auf diesen langen Überland-Busfahrten keine Angst haben, dass man verhungert. Es werden Pausen eingelegt, in denen man an Ständen etwas zum Essen kaufen kann oder Händler steigen in den Bus und verkaufen kleine Snacks.

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Wir genießen die vorbeiziehende Landschaft. In Kandy angekommen erstehen wir ein paar Gewürze für zu Hause in den Markthallen und nun sind wir wieder in Rajas Haus. Wir fühlen uns wie zu Hause und beziehen glücklich unser Zimmer. Dieses kommt uns nun sehr komfortabel vor, haben wir doch etwas anderes kennengelernt. Am Nachmittag regnet es zum ersten Mal. Macht nichts. Wir sind nur auf der Durchreise und legen auf der Veranda mal die Füße hoch. Gerne lässt Rajas Schwester mich in der Küche bei der Zubereitung von Reis und Curry zusehen und erklärt mir alles.

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Kochen mit Indrani über dem offenen Holzfeuer (hinten links)

Unsere Freunde und Familie werden nicht drumherum kommen, nach Sri Lanka Art bekocht zu werden. Wir erzählen noch viel mit Raja und Familie und gehen erfüllt zu Bett. Vorher gibt uns Raja noch einen Übernachtungstipp für Ella - unsere nächste Station.

Unser Backpacker-Fazit heute: Laute Beschallung mit Indischen Pop-Bands im Überlandbus muss man schon ertragen können.




15. Tag – Weiterfahrt nach Ella und 16. Tag in Ella

Wir fahren mit dem Zug nach Ella. Diese Zugfahrt dauert ca. 6 Stunden. Im Zug wird es nicht langweilig, da wir wie immer mit den Einheimischen wieder ins Gespräch kommen. Die immer wieder gestellten Fragen lauten: Where are you from? – How long do you stay in Sri Lanka? - Where do you go? - You are the first time in Sri Lanka? – Do you come back to Sri Lanka? – Do you have children? Das ist immer der Moment, in dem wir unser Familienfoto aus dem Rucksack holen und es zeigen. (Das Foto ist mehr als einmal bei solchen Gelegenheiten durch die Reihen durchgereicht worden.) Zwischendurch bewundern wir die vorbeiziehende Landschaft. Wir sehen Teeplantagen, Reisfelder , schöne Wälder und Obstanbau, außerdem wird es immer hügeliger.

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Endlose Teeplantagen



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Immer wieder Reisfelder und Gemüseterrassen


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Die schönsten Sitzplätze im Zug

Bei der Ankunft werden wir erneut von vielen Tuktuk-Fahrern angesprochen. Ursprünglich wollten wir eine Unterkunft mit toller Aussicht, da wir doch hier relaxen wollten und die tolle Landschaft genießen wollten. Die Unterkunft erwies sich jedoch nicht mit so toller Aussicht und wir haben gerne den Tipp von Rajas Freund angenommen, zumal dies auch eine private Unterkunft ist und dieses Zimmer äußerst sauber ist. Hinzu kommt, dass diese Familie sehr nett ist. Wir werden auch hier wieder fürstlich bekocht und fühlen uns sehr wohl. Am nächsten Tag wandern wir zum Ella Rock hoch. Gewöhnungsbedürftig für uns, dass die offizielle Wegführung ein ganzes Stück über die Bahngleise geht, bevor man einen tollen Wasserfall passiert und den Anstieg beginnt.

„Das passiert uns nicht. Da sind wir gewarnt“ Und doch: Wir haben auf einmal ungewollt eine Führerin. Wir können uns recht gut mit ihr englisch unterhalten. Dies reißt abrupt ab, als ich ihr erkläre, dass wir den weiteren Weg allein finden werden. Aber das macht nichts - ohne sie hätten wir den versteckten Buddha unter einem hervorstehenden Fels bestimmt nicht gefunden.

Die Wanderung ist nicht zu anstrengend und wir werden mit toller Aussicht belohnt.

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Ausblick vom Ella Rock

Am Nachmittag ruhen wir uns etwas aus, bevor wir zum Little Adams Peak aufbrechen. Leider sind wir etwas zu spät aufgebrochen, so dass wir es nicht mehr bis zum äußersten Gipfel im Hellen schaffen würden. Jedoch hat sich diese kleine Wanderung gelohnt, da sich die Sonne wieder atemberaubend von diesem Tag verabschiedet.
 

17. Tag: Ella – Teefabrik und Dowa Rock Tempel und nochmal Little Adams Peak


Oh, wir haben ja noch gar nicht unsere Unterkunft in Ella vorgestellt. Dann aber jetzt! >>> KLICK

Den heutigen Tag wollen wir mit der Besichtigung einer Teefabrik verbringen. Wir gehen am frühen Morgen durch Ella zur Bushaltestelle. Leider werden wir unterwegs ziemlich durchgeräuchert. Überall wird irgendetwas verbrannt. Viele Tuktuks fahren an uns vorbei und wir bekommen ziemlich viele Abgase ab. Dies ist in Sri Lanka wohl so üblich, dass überall irgendetwas verbrannt wird. (Auch dieses muss mal gesagt werden.)
Heute erwischen wir einen Bus, der ziemlich krass fährt. Dazu werden wir noch aus großen Lautsprecherboxen beschallt. Wir fühlen uns wie auf einer Achterbahnfahrt. Kaum können wir uns festhalten oder kaum noch stehen bleiben, da wir keine Sitzplätze haben. Heute lache ich noch, da wir dies zum ersten Mal so erleben. Dummerweise fahren wir heute auch zu weit mit dem Bus, da wir unser Ziel wohl nicht so deutlich genannt haben. Also aussteigen und wieder zurück fahren. Buddha sei Dank, wir steigen nun in einen älteren Bus, der viel beschaulicher fährt. Nun steigen wir an der richtigen Haltestelle aus und wandern 1.7 km zur Teefabrik vorbei an Reisplantagen und Gemüseplantagen. In der Teefabrik bekommen wir eine anschauliche Führung in englischer Sprache. Der Duft in der Teefabrik ist herrlich. Im Anschluss der Führung trinken wir auf der Besucherterrasse noch einen leckeren Tee und genießen die Aussicht ins Bergland.

Natürlich sind auch hier wieder Tuktuk- Fahrer, die auf ein einträgliches Geschäft warten . Wir sind nun im Handeln geübt und werden zum Dowa Rock Temple gefahren. Ursprünglich wollten wir nur ca. drei Tempel besichtigen. Aber wir sind von jedem Tempel erneut fasziniert und so freuen wir uns auch auf diesen Tempel. Wir werden nicht enttäuscht, auch dieser Tempel ist wundervoll mit seinen Malereien und Buddhafiguren.

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Hinduismus und...

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Buddhismus auch hier wieder in 1 Tempel nebeneinander

Wir fahren nach Ella zurück. Heute gehen wir etwas früher als gestern zum Little Adams Peak (ist ja nicht weit und anstrengend) und wollen den restlichen Tag dort oben bei toller Aussicht relaxen. Sogar unsere Bücher nehmen wir mit, da wir evtl. mal etwas lesen wollen. Auch heute fassen wir unsere Bücher jedoch nicht an (und daran änderte sich auch bis zum Rückflug nichts), da wir die Landschaft genießen wollen und immer nur schauen und schauen. Natürlich kommen wir hier oben auch mit anderen Besuchern des Little Adams Peak von Ella ins Gespräch und erleben erneut einen wunderschönen Sonnenuntergang. Aaaahhhh war das schön, nur sitzen und nur genießen.

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Mit diesem Ausblick wird man nach rd. 1 Stunde Wandern von Ella aus belohnt

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Abendstimmung am Little Adam´s Peak

Unser Backpacker-Fazit heute: Wofür hatten wir eigentlich jeder ein Buch mitgenommen?



18. Tag: Auf nach Ohiya

Früh am Tag (in Sri Lanka schlafen wir nie lange) geht es mit dem Zug nach Ohiya. Von hier aus wollen wir zu den Horton Plains. Mathias unser Fuchs hat diesen Ort zum Verbleiben auserkoren, da er am nächsten an den Horton Plains liegt und wir gerne mit dem Tuktuk zu diesem fahren möchten. Ehrlich gesagt, war das kein guter Gedanke. Denn in Ohiya gibt es keine wirklich guten Unterkünfte. Die beiden ersten habe ich mit einem klaren „No, no“ abgelehnt. In der ersten hätten wir uns in einer Regentonne waschen müssen (war auch gar nicht so teuer) und in der nächsten hätten wir mit schmutzigen Decken zum Schlafen vorlieb nehmen müssen. Na so anspruchslose Backpacker sind wir dann doch nicht.

Die nächste Unterkunft, die uns gezeigt wird, ist ein recht neues Government Resthouse >>> KLICK. Wir sind die einzigen Gäste. Die zwei Jungs die an der „Rezeption“ ihren Aufgaben nachgehen, haben einen lauen Job. Hier ist das Zimmer sehr schön. Leider ist das Bad ziemlich schmutzig. Der Preis erscheint uns auch zu hoch und wir handeln ordentlich runter. Leider ist am Nachmittag das Wetter nicht gut, es regnet. Wir nutzen die Zeit und spielen mit den beiden Jungs ein Spiel leider verlieren wir) und schreiben an unserem Tagebuch weiter. Viel kann man hier auch nicht machen, da wir ziemlich in der Pampa gelandet sind.

Unser Backpacker-Fazit heute: Als Backpacker in Sri Lanka strandet man nicht in der Pampa: Es geht irgendwie immer weiter. Dafür sorgen die Einheimischen.



19. Tag: Horton Plains

Juchuu!! Die Sterne sind beim Aufstehen noch klar am Himmel zu sehen. Das Wetter scheint wieder besser zu sein. Mit dem Tuktuk fahren wir zu den Horton Plains. Es herrscht ein herrliches frühmorgendliches Licht. Die Landschaft ist in ganz tolle Farben getaucht. ( Wir können es nur empfehlen auch mal früh im Urlaub aufzustehen).

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Jetzt ist es 6:40 Uhr und wir sind kurz vorm Eingang zu den Horton Plains


Ein Sambarhirsch steht direkt am Weg.

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Der Sambarhirsch freut sich auch über die ersten Sonnenstrahlen

Wieder einmal sind wir überwältigt von so viel Glück. Mit unserem Fahrer verabreden wir einen Zeitpunkt zur Abfahrt und los geht unsere Wanderung um ca. 7.00 Uhr. Es wird immer wärmer und schon bald können wir unsere warmen Sachen ausziehen. Wir genießen das Wandern durch die Natur und beobachten Affen bei ihrem frühmorgendlichen Spiel. Wir passieren das Little World´s End und können hier schon eine tolle Aussicht genießen.

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Fröhlich wandern wir weiter und kommen gegen 9:00 Uhr am richtigen World´s End an. Die Aussicht ist grandios.

Einige Fotos werden geschossen und dann kommt auch bereits der Nebel aus dem Regenwald unten im Tal hoch.


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World´s End

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Die Sonne lässt den Nebel wie in einem Kaminhauseffekt aufsteigen. In Sekundenschnelle ist die Aussicht nicht mehr vorhanden. Schade für die Touristen , die jetzt (9.10Uhr) erst ankommen. Sie können die fantastische Aussicht wegen des Nebels nicht mehr genießen. Im Reiseführer stand beschrieben, dass die Nebel gegen 9.30 Uhr aufziehen. Die Natur lässt sich offensichtlich nicht so festlegen ;) Wir wandern zurück, vorbei an einem kleinen Wasserfall und finden das Naturschutzgebiet sehr schön.

Unser Tuktuk steht am verabredeten Punkt - jedoch ohne Fahrer. Na, wo der wohl ist? Andere Fahrer helfen uns suchen (wieder einmal bekommen wir die Hilfsbereitschaft der Einheimischen zu spüren). Irgendwann taucht unser Fahrer dann fröhlich auf und wir können zurück zum Hotel fahren, schnell packen, denn nun soll es weiter mit dem Zug in Richtung Sinharaja Forest Reserve gehen.

In Haputale steigen wir um in den Bus.

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Unsere Rucksäcke sind wieder gut auf dem Motorblock neben dem Fahrersitz verstaut

An der Bushaltestelle versucht uns ein Muslime davon zu überzeugen, dass wir es auf keinen Fall heute noch bis nach Rakwana oder Deniyaya schaffen können. Besser wäre es doch, bei ihm zu übernachten. Alle möglichen Register zieht er, jedoch sind wir stur und wollen es einfach auf einen Versuch ankommen lassen. Schließlich können wir auch bei Nichtgelingen irgendwo unterwegs übernachten. Also steigen wir in den Bus und wir lassen uns von Einheimischen die Weiterfahrt Richtung Rakwana erklären. Müde und hungrig kommen wir gegen 18.00 Uhr in Rakwana an und suchen in unserem Loose Reiseführer nach Unterkünften, da wir nicht weiter fahren wollen. Hier gibt es nur das Rakwana Resthouse (leider ist dies nicht so ganz nach unserem Geschmack, das Bad ist echt mies) >>> KLICK. Naja, da müssen wir nun leider doch durch. Es ist zu spät, um weiter zu fahren. Das wirklich Schöne ist die Terrasse vor unserem Zimmer.

Wie wir von hier zum Sinharaja Forest mit dem Bus kommen und das auch noch früh morgens wird uns auch ziemlich unklar erklärt. Auf der Terrasse überlegen wir dann auch nochmal: Blutegel ja oder nein. Wir entscheiden uns für eventuelle Therapie mit Blutegeln, zu Hause müssen wir dies teuer beim Heilpraktiker bezahlen. Also, wieder früh aufstehen und ins Abenteuer stürzen.

Unser Backpacker-Fazit heute: Lasst euch nicht verrückt machen mit Aussagen wie „…das ist mit dem Bus heute gar nicht mehr zu erreichen. Ich fahre euch mit meinem Van!“
 

20. Tag. Sinharaja Forest Reserve


Tja, die Fahrt mit dem Bus zum Forest ist dann doch komplizierter als gedacht und offensichtlich ist es auch ziemlich weit von Rakwana aus. Nach dem 1. Umsteigen entschließen wir uns mit dem Tuktuk die Fahrt fort zu setzen, da wir zu lange auf den Bus hätten warten müssen. Wir wollen früh im Forest sein, da es am Nachmittag laut Reiseführer regelmäßig regnen soll. Wir verhandeln einen Preis für die Fahrt bis zum Eingang des Reservats. Der Fahrer versucht uns unterwegs mehrmals aussteigen zu lassen. Glücklicherweise haben wir die Vereinbarung auf einem Zettel festgehalten, dass er uns zum Eingang des Reservats bringen soll.

Endlich kommen wir an und bezahlen unsere Tickets. Mit einem Führer geht es nun in den Regenwald.

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Es ist tatsächlich schwül und schnell kleben unsere T-Shirts am Körper. Unser Führer erklärt uns die Botanik und zeigt uns große Spinnen, Schmetterlinge, Schlangen, Lianen und endemische Tiere. Einfach toll.

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Unser Tuktuk-Fahrer hat sich uns angeschlossen und wir freunden uns nun doch an. Abermals freuen wir uns, für diese Unternehmung entschieden zu haben. Auch wenn die Anfahrt sehr aufwändig war (hier wäre ein Taxi wohl angebracht gewesen). Der Regenwald hat eine solche Anfahrt verdient und wir sind nicht von Blutegeln besucht worden und es hat nicht geregnet. Alles gut. Mathias ist von den vielen meterlangen Lianen und den fleischfressenden Pflanzen begeistert und ich von den Orchideen und Schmetterlingen und die riesig großen Pflanzen, die wir zu Hause in unseren Blumentöpfen auf der Fensterbank stehen haben in viel kleiner. Unser Guide wartet sehr geduldig bis wir genügend Fotos geschossen haben. Überhaupt begleitet uns total tiefenentspannt. Einfach zum Genießen. Na, er hat sich ein gutes Trinkgeld von uns verdient.

Unseren Tuktuk -Fahrer laden wir auf dem Rückweg zum Essen ein und wir führen wieder einmal ein sehr gutes Gespräch. Etwas verlegen macht er mich mit der Frage nach dem Preis unserer kleinen Digitalkamera. Wie soll man das vermitteln, was so ein Ding in Europa kostet, wenn hier eine Teepflückerin € 1,50/Tag und das Hotelpersonal € 60/Monat verdienen? Natürlich sind wir Touris in den Augen der Sri Lanker alle steinreich. Was uns dann doch sehr überrascht: Sein fast neues Tuktuk aus Indien hat etwa € 2 600,00 gekostet, wenn wir richtig verstanden und gerechnet haben – ein Schweinegeld für Sri lankische Verhältnisse!

Da wir nun den Bus verpasst haben, holt er alles aus seinem Gefährt heraus und schafft es tatsächlich unseren Bus einzuholen. Laut wird gehupt – der Bus hält auf offener Landstraße und wir steigen glücklich ein und fahren zurück nach Rakwana. Nun schauen wir uns diesen Ort noch an und stellen fest, dass uns die Atmosphäre hier gar nicht gefällt. Wir freuen uns auf die morgige Weiterfahrt, denn hier fühlen wir uns nicht wohl.

Unser Fazit: Nach Rakwana muss man nicht noch einmal – zum Sinharaja Forest Reserve aber schon.



21. Tag- Fahrt nach Mirissa und Suche nach einer Unterkunft

Froh Rakwana zu verlassen, steigen wir in den Bus zur Südküste. Einmal müssen wir umsteigen und ca. 30 Minuten auf den Anschlussbus warten. Die Fahrt dauert lange, wir genießen die Landschaft und an den Haltepunkten können wir unsere Verpflegung kaufen. In Mirissa steigen wir aus und machen uns auf die Suche nach einer Unterkunft. Natürlich werden wir an der Haltestelle sofort von Einheimischen angesprochen, die uns eine Unterkunft anbieten. Wir schauen uns einige an, überlegen, fahren mit einem Tuktuk zu weiteren Unterkünften. Es gibt offensichtlich viele Unterkünfte, die noch frei sind und wir können die für uns richtige gut wählen. Es ist sehr warm und mit unserem Gepäck läuft uns der Schweiß über den Rücken. Endlich haben wir ein Zimmer gefunden, das uns zusagt. Es ist das bisher sauberste und schönste Zimmer unserer Reise und schnell werden wir uns mit dem Preis einig (zur Unterkunft >>> KLICK).

Endlich gehen wir zum Strand, der nur einen Katzensprung entfernt ist und kommen ins Staunen. Ein Strandrestaurant neben dem anderen. Der Strand selbst ist schön breit und lang. Wenig Menschen halten sich hier auf. Wir trinken einen Tee am ersten Strandrestaurant und werden hier leider von lauter Musik beschallt. Für junge Menschen ist das bestimmt toll, wir fühlen uns jedoch nicht wohl, da wir die Ruhe lieben. Wir gehen am Strand entlang und an der letzten Strandbar trinken wir noch einen Tee. Hier ist es beschaulicher, der Ausblick durch die Palmen ist atemberaubend (solche Poster hatten wir früher in unseren Zimmer hängen) und wir werden nicht von Musik beschallt. Wie schön.

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Die Sonne geht unter, wir laufen am Strand zurück und entscheiden uns in einem der Restaurants zu Abend zu essen. Dies ist ein besonderes Feeling, direkt auf dem Strand kurz vor den Wellen das Abendessen zu genießen. Leider gibt es auch hier wieder Musik, da wir jedoch weit vorne sitzen, hören wir eher die Wellen. Schaut man am Strand entlang, blinken überall grell bunte Lichter. Alles für die Touris. Schön oder nicht muss jeder für sich selbst entscheiden. übrigens war hier die Beschreibung in unserem Reiseführer aus 2012 nicht mehr zutreffend. Der Strand wurde als ruhig und einsam beschrieben. Es gäbe wohl auch nur ein kleines Restaurant. So eine Entwicklung innerhalbe kürzester Zeit, erstaunt uns sehr.

Unser Backpacker-Fazit heute : Es hat einen besonderen Reiz, ohne vorherige Zimmerbuchung den Standort zu wechseln, sich vor Ort umzuschauen und dann zu entscheiden. Das klappt wunderbar!



22. Tag: Relaxen am Strand
Unsere Gastgeber zaubern ein leckeres Frühstück, das wir auf der überdachten Terrasse einnehmen. Wir nehmen unsere Handtücher und sichern uns zwei Liegen. Wir schwimmen und sonnen uns abwechselnd. Heute besuchen wir erneut die „letzte“ Strandbar. Nun entscheiden wir, kein Whale Watching zu machen. Von anderen haben wir gehört, wie diese Fahrten stattfinden und uns tun die Tiere leid. Solch eine Hetzjagd wollen wir nicht unterstützen. Wale könne wir auch im Fernsehen in Dokus sehen. Wir gehen zurück zu unserer Unterkunft, da wir mittlerweile zu viel Sonne „getankt“ haben. Im Schatten der Unterkunft ruhen wir aus und gehen anschließend erneut zum Essen an den Strand.



23. Tag Mirissa und Shoppen in Weligama
Da Mirissa nicht so viel zum Shoppen bietet, fahren wir heute nach Weligama. Wir brauchen doch noch Souveniers für unsere Lieben zu Hause. In Weligama kann man so ziemlich alles kaufen. Die kleine Stadt hat ihren ursprünglichen Charme nicht verloren.

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Schnell haben wir die gewünschten Dinge gekauft und laufen zum Abschluss am Strand von Weligama. Der Strand ist menschenleer, die wunderschönen Fischerboote leuchten auf dem Sand. Einfach nur idyllisch.

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Ein einziges kleines Tischchen mit Sonnenschirm lädt uns zum Tee trinken ein. Mit dem Besitzer des Tischchens kommen wir ins Gespräch P1050404.JPG

und machen uns über das teure Nobelhotel auf der kleinen Halbinsel lustig. Von hier möchten wir gar nicht mehr weg. Irgendwann lösen wir uns von diesem netten Platz und fahren mit dem Bus zurück nach Mirissa. Oh Pech, wir haben einen Bus mit einem mörderisch veranlagten Fahrer erwischt. So eine Fahrweise haben wir bisher noch nicht erlebt. Der ist ja wohl lebensmüde. Atemlos steigen wir nach nur vier Haltestellen in Mirissa aus und schnappen nach Luft. Unglaublich. So etwas werden wir nicht mehr mitmachen. Beim nächsten Mal würden wir sofort aussteigen. Glücklicherweise haben wir dies noch nicht in dieser Form erlebt. Wir wollen noch eine kleine Strandwanderung in Mirissa machen. Heute erleben wir auf der kleinen Halbinsel Giragala einen atemberaubenden Sonnenuntergang. Leider haben wir keinen Fotoapparat dabei. Alle Leute am Strand sind stumm und ergriffen von dieser Schönheit. Die Sonne lässt den Strand in ein unglaubliches Licht erscheinen. Man kann dies nicht mit Worten beschreiben Wir versuchen diesen Moment vor unserem inneren Auge fest zu halten.

Unser letztes Abendessen am Strand erwartet uns. Wir probieren ein drittes Restaurant aus und auch hier ist das Feeling zwar gut, das Essen und der Service leider nicht. Die Beach Boys sind mehr damit beschäftigt den Touristinnen schöne Augen zu machen und kriegen dadurch nicht mit, was die Gäste wünschen. Auch am Nebentisch gibt es Unmut. Na ja. Wären wir noch länger hier, würden wir auch das Abendessen künftig doch lieber bei unseren Gastgebern einnehmen. Schön, am Strand zu sitzen war es aber trotzdem.



24. Tag Abschied von Mirissa und auf nach Negombo

Heute stehen wir um 5:50 Uhr auf und gehen im Morgengrauen zum Strand. Wir wollen der Sonne heute entgegen schwimmen. Das Wasser ist so herrlich warm . Wir genießen, die ersten Menschen am Strand und im Wasser zu sein, und schwimmen tatsächlich der aufgehenden Sonne entgegen. Das ist so unglaublich schön und lässt uns den Abschied umso schwieriger werden.

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Strand von Mirissa früh morgens

Wir gehen zurück, packen und frühstücken. Unsere Gastgeber waren soooo lieb und sympathisch. Am liebsten würde ich schon für den hoffentlich nächsten Urlaub bei ihnen buchen. Nun ja, auf nach Negombo. Wir fahren ab Weligama mit dem Zug nach Colombo. Am Bahnhof verschaffen wir uns eine Übersicht, wie wir am besten nach Negombo kommen. Hier stoßen wir erneut auf einen Schutzengel, der uns behilflich ist. Er fährt sogar ein paar Bushaltestellen mit uns zum zentralen Busbahnhof, damit wir dort auch mit Sicherheit in den richtigen Bus steigen. Wir sind sprachlos über so viel Hilfsbereitschaft. Im Übrigen ist dies unsere einzige Fahrt mit einem klimatisierten Bus, der schon ziemlich nahe an die zu Hause üblichen Reisebusse reicht. Prima, somit dürften wir wohl alle Buskategorien, die in Sri Lanka so rollen, mal genutzt haben.

Unser letztes Hotel in Sri Lanka ist schon etwas besonderes (für uns). Das Zimmer ist sehr groß und sehr sauber. Vor unserem Zimmer ist ein kleiner Teich, in dem Fischchen hin und her schwimmen. Das Besondere für uns ist jedoch das Badezimmer. Unglaublich groß ist dieses und außerdem ist es ein Außenbad. Alles ist in schönen Farben gemalert. An diesem Tag regnet es kurz und ich muss durch den Regen zur überdachten Dusche gehen, lustig. Sofort fühlen wir uns wohl (zur Unterkunft >>> KLICK).

Den Strand von Negombo wollen wir nun auch noch kennenlernen. Innerhalb von 5 Minuten sind wir am Strand. Dieser ist sehr breit und wenige Menschen sind hier. Wir geniessen unseren letzten Tee am Strand und den letzen Abend in Sri Lanka. Lustig wird es nochmal, als Mathias einigen Männern hilft, ihr traditionelles Fischerboot, welches am Nachmittag für Touri-Ausflugsfahrten genutzt wird, an den Strand zu hieven. Der Boss meint, dass das 500 Rupies macht, weil ich so schöne Fotos davon machen kann und Mathias meint, dann bekäme er 500 Rupies für die Mitarbeit.

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Erst die Arbeit,...

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...dann das Vergnügen!

Der Teil von Negombo, den wir kennengelernt haben, also ganz in der Nähe des Negombo Beach Park, gefällt uns nicht. Es ist viel zu touristisch und ein Schmuck- oder Ledergeschäft reiht sich an dem nächsten. Mehrere Restaurants haben sich auf europäische Kost spezialisiert. (Leider ist das nicht das, was unserem Geschmack entspricht).

Unser Backpacker-Fazit heute: Unsere Musik auf dem Smartphone für die ach sooo langen Bus- und Zugfahrten haben wir total vergessen. Für die wahre Musik brauchten wir einfach nur unsere Ohren aufmachen.



25. Tag Rückreise

Unser Rückflug startet um 9:50 Uhr Ortszeit. Daher bleibt eigentlich heute nur ein letztes Frühstück und der Transfer zum Flughafen. Dieser Transfer hat auch nochmal unsere Reisekasse sehr geschont. Wir hatten Tuktuk-Angebote von 1000 und 900 Rupies, letztendlich sind wir für 600 Rupies mit dem Van gebracht worden. Ich will es nicht überstrapazieren, aber es kam uns so manches Mal schon eigenartig vor, dass uns immer „die richtigen Menschen“ mit Ihrer Hilfsbereitschaft „vor die Füße gefallen“ sind.

Traurig nehmen wir von diesem wunderbaren Land Abschied.



Schlussgedanken

Sri Lanka hat uns gefangen. Sicher werden wir Wiederholungstäter.

Wir haben uns so wohl gefühlt und alles fühlte sich leicht und unbeschwert an. Es ist uns auch 8 Wochen nach Rückkehr unerklärbar, dass wir uns trotz der manchmal auch unschönen Dinge so unglaublich wohl gefühlt haben. Wir waren einfach immer nur glücklich und uns konnte fast nichts aus der Fassung bringen.

Auf jeden Fall sind wir froh, dass wir den Mut hatten, als Backpacker zu reisen. Das Reisen per Bus und Zug ist so einfach.

Ursprünglich hatten wir uns mehr Zeit zwischendurch zum Relaxen vorgenommen. Dies ist dann anders gekommen. Wir hatten so eine Power in uns – ohne dass es uns zu anstrengend geworden ist. Wir waren anschließend nicht erholungsbedürftig, wie man vielleicht denken könnte.

Wir sind dankbar für alle netten Begegnungen und Gespräche die wir mit den Menschen hatten. Und für Momente, die uns einfach nur haben still werden lassen.

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Vielen, vielen Dank für diesen tollen, detailreichen und persönlichen Reisebericht.

Wir fliegen zwar erst im Oktober, aber haben schon wieder durch Euch neue Sachen auf unserer "To do"-Liste.
Liebe Grüße
Imke
 
Vielen Dank für diesen wunderbaren Bericht. Man hatte das Gefühl, alles riechen und schmecken zu können. Ganz toll geschrieben! :merci:

Wehmütige Grüße
Anusha
 
Vielen Dank an Euch beide für den tollen Bericht...man meint man sei mitdabei...danke

LG Premasiri die zur Zeit in SL ist...aber dieses Mal ohne umher Reisen...nur Freunde besuchen
 
Poffi86 schrieb:
Auf jeden Fall sind wir froh, dass wir den Mut hatten, als Backpacker zu reisen. Das Reisen per Bus und Zug ist so einfach.

Ursprünglich hatten wir uns mehr Zeit zwischendurch zum Relaxen vorgenommen. Dies ist dann anders gekommen. Wir hatten so eine Power in uns – ohne dass es uns zu anstrengend geworden ist. Wir waren anschließend nicht erholungsbedürftig, wie man vielleicht denken könnte.

Wir sind dankbar für alle netten Begegnungen und Gespräche die wir mit den Menschen hatten. Und für Momente, die uns einfach nur haben still werden lassen.

Es macht so viel Freude hier zu lesen und unsere Backpackererfahrungen/den einzelnen Fazits der Tage auf der Insel decken sich 1:1 mit Euren. Danke nochmals an Euch für diesen Reisebericht!
 
Ach schade, dass es schon vorbei ist :(

Hätte gerne noch weiter gelesen. Ein sehr schöner Bericht, der uns auch schon Anregungen für ein nächstes Mal gegeben hat. Jedenfalls - und das wussten wir auch schon bei unserer Reiseplanung - haben wir noch ganz, ganz, ganz viel nicht gesehen und gemacht, was es noch nachzuholen gilt.

Danke und viele Grüße
Iris
 
Es ist schön für uns zu lesen, dass euch unser Bericht gefallen hat. Darüber freuen wir uns.

Einerseits war es doch ein ganz schönes Päckchen Arbeit, andererseits konnten wir dadurch selbst unsere Reise ein weiteres Mal "durchleben".
Vor unserer Reise haben wir sooo viel hilfreiche Infos im Board bekommen. Deshalb möchten wir auch unsere Einsteiger-Erfahrungen weitergeben.

Danke für die lieben Zeilen!

Viele Grüße
Gabi und Mathias
 
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