20. Tag. Sinharaja Forest Reserve
Tja, die Fahrt mit dem Bus zum Forest ist dann doch komplizierter als gedacht und offensichtlich ist es auch ziemlich weit von Rakwana aus. Nach dem 1. Umsteigen entschließen wir uns mit dem Tuktuk die Fahrt fort zu setzen, da wir zu lange auf den Bus hätten warten müssen. Wir wollen früh im Forest sein, da es am Nachmittag laut Reiseführer regelmäßig regnen soll. Wir verhandeln einen Preis für die Fahrt bis zum Eingang des Reservats. Der Fahrer versucht uns unterwegs mehrmals aussteigen zu lassen. Glücklicherweise haben wir die Vereinbarung auf einem Zettel festgehalten, dass er uns zum Eingang des Reservats bringen soll.
Endlich kommen wir an und bezahlen unsere Tickets. Mit einem Führer geht es nun in den Regenwald.
Es ist tatsächlich schwül und schnell kleben unsere T-Shirts am Körper. Unser Führer erklärt uns die Botanik und zeigt uns große Spinnen, Schmetterlinge, Schlangen, Lianen und endemische Tiere. Einfach toll.
Unser Tuktuk-Fahrer hat sich uns angeschlossen und wir freunden uns nun doch an. Abermals freuen wir uns, für diese Unternehmung entschieden zu haben. Auch wenn die Anfahrt sehr aufwändig war (hier wäre ein Taxi wohl angebracht gewesen). Der Regenwald hat eine solche Anfahrt verdient und wir sind nicht von Blutegeln besucht worden und es hat nicht geregnet. Alles gut. Mathias ist von den vielen meterlangen Lianen und den fleischfressenden Pflanzen begeistert und ich von den Orchideen und Schmetterlingen und die riesig großen Pflanzen, die wir zu Hause in unseren Blumentöpfen auf der Fensterbank stehen haben in viel kleiner. Unser Guide wartet sehr geduldig bis wir genügend Fotos geschossen haben. Überhaupt begleitet uns total tiefenentspannt. Einfach zum Genießen. Na, er hat sich ein gutes Trinkgeld von uns verdient.
Unseren Tuktuk -Fahrer laden wir auf dem Rückweg zum Essen ein und wir führen wieder einmal ein sehr gutes Gespräch. Etwas verlegen macht er mich mit der Frage nach dem Preis unserer kleinen Digitalkamera. Wie soll man das vermitteln, was so ein Ding in Europa kostet, wenn hier eine Teepflückerin € 1,50/Tag und das Hotelpersonal € 60/Monat verdienen? Natürlich sind wir Touris in den Augen der Sri Lanker alle steinreich. Was uns dann doch sehr überrascht: Sein fast neues Tuktuk aus Indien hat etwa € 2 600,00 gekostet, wenn wir richtig verstanden und gerechnet haben – ein Schweinegeld für Sri lankische Verhältnisse!
Da wir nun den Bus verpasst haben, holt er alles aus seinem Gefährt heraus und schafft es tatsächlich unseren Bus einzuholen. Laut wird gehupt – der Bus hält auf offener Landstraße und wir steigen glücklich ein und fahren zurück nach Rakwana. Nun schauen wir uns diesen Ort noch an und stellen fest, dass uns die Atmosphäre hier gar nicht gefällt. Wir freuen uns auf die morgige Weiterfahrt, denn hier fühlen wir uns nicht wohl.
Unser Fazit: Nach Rakwana muss man nicht noch einmal – zum Sinharaja Forest Reserve aber schon.
21. Tag- Fahrt nach Mirissa und Suche nach einer Unterkunft
Froh Rakwana zu verlassen, steigen wir in den Bus zur Südküste. Einmal müssen wir umsteigen und ca. 30 Minuten auf den Anschlussbus warten. Die Fahrt dauert lange, wir genießen die Landschaft und an den Haltepunkten können wir unsere Verpflegung kaufen. In Mirissa steigen wir aus und machen uns auf die Suche nach einer Unterkunft. Natürlich werden wir an der Haltestelle sofort von Einheimischen angesprochen, die uns eine Unterkunft anbieten. Wir schauen uns einige an, überlegen, fahren mit einem Tuktuk zu weiteren Unterkünften. Es gibt offensichtlich viele Unterkünfte, die noch frei sind und wir können die für uns richtige gut wählen. Es ist sehr warm und mit unserem Gepäck läuft uns der Schweiß über den Rücken. Endlich haben wir ein Zimmer gefunden, das uns zusagt. Es ist das bisher sauberste und schönste Zimmer unserer Reise und schnell werden wir uns mit dem Preis einig (zur Unterkunft
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Endlich gehen wir zum Strand, der nur einen Katzensprung entfernt ist und kommen ins Staunen. Ein Strandrestaurant neben dem anderen. Der Strand selbst ist schön breit und lang. Wenig Menschen halten sich hier auf. Wir trinken einen Tee am ersten Strandrestaurant und werden hier leider von lauter Musik beschallt. Für junge Menschen ist das bestimmt toll, wir fühlen uns jedoch nicht wohl, da wir die Ruhe lieben. Wir gehen am Strand entlang und an der letzten Strandbar trinken wir noch einen Tee. Hier ist es beschaulicher, der Ausblick durch die Palmen ist atemberaubend (solche Poster hatten wir früher in unseren Zimmer hängen) und wir werden nicht von Musik beschallt. Wie schön.
Die Sonne geht unter, wir laufen am Strand zurück und entscheiden uns in einem der Restaurants zu Abend zu essen. Dies ist ein besonderes Feeling, direkt auf dem Strand kurz vor den Wellen das Abendessen zu genießen. Leider gibt es auch hier wieder Musik, da wir jedoch weit vorne sitzen, hören wir eher die Wellen. Schaut man am Strand entlang, blinken überall grell bunte Lichter. Alles für die Touris. Schön oder nicht muss jeder für sich selbst entscheiden. übrigens war hier die Beschreibung in unserem Reiseführer aus 2012 nicht mehr zutreffend. Der Strand wurde als ruhig und einsam beschrieben. Es gäbe wohl auch nur ein kleines Restaurant. So eine Entwicklung innerhalbe kürzester Zeit, erstaunt uns sehr.
Unser Backpacker-Fazit heute : Es hat einen besonderen Reiz, ohne vorherige Zimmerbuchung den Standort zu wechseln, sich vor Ort umzuschauen und dann zu entscheiden. Das klappt wunderbar!
22. Tag: Relaxen am Strand
Unsere Gastgeber zaubern ein leckeres Frühstück, das wir auf der überdachten Terrasse einnehmen. Wir nehmen unsere Handtücher und sichern uns zwei Liegen. Wir schwimmen und sonnen uns abwechselnd. Heute besuchen wir erneut die „letzte“ Strandbar. Nun entscheiden wir, kein Whale Watching zu machen. Von anderen haben wir gehört, wie diese Fahrten stattfinden und uns tun die Tiere leid. Solch eine Hetzjagd wollen wir nicht unterstützen. Wale könne wir auch im Fernsehen in Dokus sehen. Wir gehen zurück zu unserer Unterkunft, da wir mittlerweile zu viel Sonne „getankt“ haben. Im Schatten der Unterkunft ruhen wir aus und gehen anschließend erneut zum Essen an den Strand.
23. Tag Mirissa und Shoppen in Weligama
Da Mirissa nicht so viel zum Shoppen bietet, fahren wir heute nach Weligama. Wir brauchen doch noch Souveniers für unsere Lieben zu Hause. In Weligama kann man so ziemlich alles kaufen. Die kleine Stadt hat ihren ursprünglichen Charme nicht verloren.
Schnell haben wir die gewünschten Dinge gekauft und laufen zum Abschluss am Strand von Weligama. Der Strand ist menschenleer, die wunderschönen Fischerboote leuchten auf dem Sand. Einfach nur idyllisch.
Ein einziges kleines Tischchen mit Sonnenschirm lädt uns zum Tee trinken ein. Mit dem Besitzer des Tischchens kommen wir ins Gespräch
und machen uns über das teure Nobelhotel auf der kleinen Halbinsel lustig. Von hier möchten wir gar nicht mehr weg. Irgendwann lösen wir uns von diesem netten Platz und fahren mit dem Bus zurück nach Mirissa. Oh Pech, wir haben einen Bus mit einem mörderisch veranlagten Fahrer erwischt. So eine Fahrweise haben wir bisher noch nicht erlebt. Der ist ja wohl lebensmüde. Atemlos steigen wir nach nur vier Haltestellen in Mirissa aus und schnappen nach Luft. Unglaublich. So etwas werden wir nicht mehr mitmachen. Beim nächsten Mal würden wir sofort aussteigen. Glücklicherweise haben wir dies noch nicht in dieser Form erlebt. Wir wollen noch eine kleine Strandwanderung in Mirissa machen. Heute erleben wir auf der kleinen Halbinsel Giragala einen atemberaubenden Sonnenuntergang. Leider haben wir keinen Fotoapparat dabei. Alle Leute am Strand sind stumm und ergriffen von dieser Schönheit. Die Sonne lässt den Strand in ein unglaubliches Licht erscheinen. Man kann dies nicht mit Worten beschreiben Wir versuchen diesen Moment vor unserem inneren Auge fest zu halten.
Unser letztes Abendessen am Strand erwartet uns. Wir probieren ein drittes Restaurant aus und auch hier ist das Feeling zwar gut, das Essen und der Service leider nicht. Die Beach Boys sind mehr damit beschäftigt den Touristinnen schöne Augen zu machen und kriegen dadurch nicht mit, was die Gäste wünschen. Auch am Nebentisch gibt es Unmut. Na ja. Wären wir noch länger hier, würden wir auch das Abendessen künftig doch lieber bei unseren Gastgebern einnehmen. Schön, am Strand zu sitzen war es aber trotzdem.
24. Tag Abschied von Mirissa und auf nach Negombo
Heute stehen wir um 5:50 Uhr auf und gehen im Morgengrauen zum Strand. Wir wollen der Sonne heute entgegen schwimmen. Das Wasser ist so herrlich warm . Wir genießen, die ersten Menschen am Strand und im Wasser zu sein, und schwimmen tatsächlich der aufgehenden Sonne entgegen. Das ist so unglaublich schön und lässt uns den Abschied umso schwieriger werden.
Strand von Mirissa früh morgens
Wir gehen zurück, packen und frühstücken. Unsere Gastgeber waren soooo lieb und sympathisch. Am liebsten würde ich schon für den hoffentlich nächsten Urlaub bei ihnen buchen. Nun ja, auf nach Negombo. Wir fahren ab Weligama mit dem Zug nach Colombo. Am Bahnhof verschaffen wir uns eine Übersicht, wie wir am besten nach Negombo kommen. Hier stoßen wir erneut auf einen Schutzengel, der uns behilflich ist. Er fährt sogar ein paar Bushaltestellen mit uns zum zentralen Busbahnhof, damit wir dort auch mit Sicherheit in den richtigen Bus steigen. Wir sind sprachlos über so viel Hilfsbereitschaft. Im Übrigen ist dies unsere einzige Fahrt mit einem klimatisierten Bus, der schon ziemlich nahe an die zu Hause üblichen Reisebusse reicht. Prima, somit dürften wir wohl alle Buskategorien, die in Sri Lanka so rollen, mal genutzt haben.
Unser letztes Hotel in Sri Lanka ist schon etwas besonderes (für uns). Das Zimmer ist sehr groß und sehr sauber. Vor unserem Zimmer ist ein kleiner Teich, in dem Fischchen hin und her schwimmen. Das Besondere für uns ist jedoch das Badezimmer. Unglaublich groß ist dieses und außerdem ist es ein Außenbad. Alles ist in schönen Farben gemalert. An diesem Tag regnet es kurz und ich muss durch den Regen zur überdachten Dusche gehen, lustig. Sofort fühlen wir uns wohl (zur Unterkunft
>>> KLICK).
Den Strand von Negombo wollen wir nun auch noch kennenlernen. Innerhalb von 5 Minuten sind wir am Strand. Dieser ist sehr breit und wenige Menschen sind hier. Wir geniessen unseren letzten Tee am Strand und den letzen Abend in Sri Lanka. Lustig wird es nochmal, als Mathias einigen Männern hilft, ihr traditionelles Fischerboot, welches am Nachmittag für Touri-Ausflugsfahrten genutzt wird, an den Strand zu hieven. Der Boss meint, dass das 500 Rupies macht, weil ich so schöne Fotos davon machen kann und Mathias meint, dann bekäme er 500 Rupies für die Mitarbeit.
Erst die Arbeit,...
...dann das Vergnügen!
Der Teil von Negombo, den wir kennengelernt haben, also ganz in der Nähe des Negombo Beach Park, gefällt uns nicht. Es ist viel zu touristisch und ein Schmuck- oder Ledergeschäft reiht sich an dem nächsten. Mehrere Restaurants haben sich auf europäische Kost spezialisiert. (Leider ist das nicht das, was unserem Geschmack entspricht).
Unser Backpacker-Fazit heute: Unsere Musik auf dem Smartphone für die ach sooo langen Bus- und Zugfahrten haben wir total vergessen. Für die
wahre Musik brauchten wir einfach nur unsere Ohren aufmachen.
25. Tag Rückreise
Unser Rückflug startet um 9:50 Uhr Ortszeit. Daher bleibt eigentlich heute nur ein letztes Frühstück und der Transfer zum Flughafen. Dieser Transfer hat auch nochmal unsere Reisekasse sehr geschont. Wir hatten Tuktuk-Angebote von 1000 und 900 Rupies, letztendlich sind wir für 600 Rupies mit dem Van gebracht worden. Ich will es nicht überstrapazieren, aber es kam uns so manches Mal schon eigenartig vor, dass uns immer „die richtigen Menschen“ mit Ihrer Hilfsbereitschaft „vor die Füße gefallen“ sind.
Traurig nehmen wir von diesem wunderbaren Land Abschied.
Schlussgedanken
Sri Lanka hat uns gefangen. Sicher werden wir Wiederholungstäter.
Wir haben uns so wohl gefühlt und alles fühlte sich leicht und unbeschwert an. Es ist uns auch 8 Wochen nach Rückkehr unerklärbar, dass wir uns trotz der manchmal auch unschönen Dinge so unglaublich wohl gefühlt haben. Wir waren einfach immer nur glücklich und uns konnte fast nichts aus der Fassung bringen.
Auf jeden Fall sind wir froh, dass wir den Mut hatten, als Backpacker zu reisen. Das Reisen per Bus und Zug ist so einfach.
Ursprünglich hatten wir uns mehr Zeit zwischendurch zum Relaxen vorgenommen. Dies ist dann anders gekommen. Wir hatten so eine Power in uns – ohne dass es uns zu anstrengend geworden ist. Wir waren anschließend
nicht erholungsbedürftig, wie man vielleicht denken könnte.
Wir sind dankbar für alle netten Begegnungen und Gespräche die wir mit den Menschen hatten. Und für Momente, die uns einfach nur haben still werden lassen.