23 Tage mit Bus und Bahn auf Sri Lanka

Melanie,

grosse Klasse!

Zu der Geschichte mit dem Hotel fällt mir auch noch was ein. Müsste ich auch mal schreiben, aber dies hier ist Dein Thread.

LG Jörg :wink:
 
Nach Tangalla also
:roll:... nach allem Gerumpel, Getöse und Gedränge sollte sich im Gästehaus Mangroove Cabanas das Pradies für uns eröffnen. Der Tuk-Tuk-Fahrer meinte noch, dass es schon ganz schön weit vom Busbahnhof Tangalla wäre und die Strasse wäre nicht gut.

Da sollte er Recht behalten und wir haben bis zu unserer Weiterreise den Platz nicht wieder verlassen, weil es tatsächlich ein ganz schönes Stück bis in die Stadt war. Diese Fahrt hat sich aber mal sooooo gelohnt. Mangroven-Wälder, Strand, Plamen, kleine Papageien und natürlich ganz viel Meeeeeer. Das Gästehaus kann ich also empfehlen, total nette und aufmerksame Jungs, alles sauber und gepflegt, tiptop Essen. Wir hatten wohl kein Cabana - aber das Zimmer im ersten Stock mit Balkon war auch nicht zu verachten.

Ein kleiner Mängel... der aber nur temporär da war: die morgendlichen Geräusche, die die unter uns wohnenden Angestellten bei der Morgentoilette von sich gaben sm1:. Sie haben dort (leider) nur ein Aussenbad und so war man auf dem Balkon live bei der Duschaktion dabei.

Ein Spaziergang morgens um sechs am Strand entschädigt aber so einiges und wir haben mal schön rumgegammelt. Ein Bad in der nahegelegen Lagune war die größte Aktion für mich während der zwei Tage.:beach:

Am 23.12. ging es weiter und unser Zwischenziel sollte Dondra Head sein. Südlichster Punkt von SL, schöner und höchster Leuchtturm auf SL. Da mein Kumpel als Kapitän grosser Frachter den Leuchtturm schon von der Seeseite gesehen hatte, war dieser Besuch seine Mission.

Mit Sack und Pack ging es vom Leuchtturm zurück zum Bus und leider erwischten uns auf den knapp 2km drei Regenschauer singhalesischer Art.:rain:
Im Bus war der Regen denn erträglicher und das Endziel des Tages war Mirissa. Dort hatte ich im Gästehaus Amarasinghe schon im Vorfeld ein Zimmer reserviert. Die Empfehlungen an vielen Stellen hatten mich optimistisch gestimmt.

Was uns jedoch hier erwartete, war gar nicht empfehlenswert. Dass das Zimmer nicht sehr gross war, stand nicht zur Debatte. Dass aber im Bad mal so gar nichts in Ordnung war, schoss den Vogel ab. Die Klobrille hatte - unterm Waschbecken stehend - Null Funktion, neben der normalen Dusche konnte man bei Regen auch am Waschbecken duschen und die Klospülung flutete neben der Schüssel auch den Boden. Dass die Badezimmertür mal wieder nicht abzuschliessen war, waren wir ja nun eh gewöhnt, aber da war noch das Fenster zwischen Bad und Zimmer. Von Privatsspähre also keine Spur - wir waren ja nicht als Pärchen unterwegs... da wäre das manchmal schon schön gewesen, die Tür zumachen zu können. ;)

Aber egal - ich hatte ja ungeplant den am besten zu mir passenden Reisepartner getroffen zu haben - uns so waren wir uns auch einig, dass wir in diesem Loch nicht bleiben wollten - zumal noch 2000 Rupies dafür anfielen.

Bei einem Spaziergang am Strand am Abend klapperten wir alle Unterkünfte am Strand ab und konnten am nächsten Morgen noch vor dem Frühstück im Sun Shine Inn direkt am Strand ein Zimmer beziehen. Mittlerweile war ja Heilig Abend und freie Zimmer waren Mangelware.

Der Abend des 24. war kurzzeitig verregnet und wir überdauerten die Zeit mit Kaltgetränken. Diese schmeckten auch später noch und es wurde ein feuchtfröhlicher Abend - zumal wir auch nette schwedische Nachbarn hatten und so in illustrer Runde sassen. Das Sun Shine Inn war ein friedlicher Platz mit ordentlichen Zimmern, ein bisschen laut, da direkt zwischen Strand und Strasse - ABER mit einer schönen Vitrine gefüllt mit Büchern aus aller Herren Länder zum Tausch.

So verging Weihnachten am Strand - es war schön. Mirissa hat einen hübschen Strand, gute und preiswerte Fischrestaurants, ist aber verglichen zu Tangalla schon 'touristischer' und am 26.12. war für mich auch die Zeit gekommen, weiter zu ziehen. Abgesehen vom Kalender sagte mir auch mein Gefühl, dass es Zeit war zu gehen - nun wieder allein. Aber wer allein reist ist ja bekanntlich nie allein.:shy:

Bilder sind gesichtet... mal gucken, ob ich das mit dem Album hinbekomme.
Und die Fortsetzung folgt natürlich... bis später.:smilele:
 
So, endlich mal weiter schreiben... noch war ja meine Reise nicht zu Ende und es gibt noch das eine oder andere zu berichten.


Es ging also von Mirissa direkt nach Galle. Mal wieder mit dem Bus, weil das so entspannt ist... einfach an die Strasse stellen und gucken was passiert. :shy: Ich stand diesmal zufällig mit vier fünf anderen touristisch aussehenden Leuten an dem Busstopp... und es schien fast, also ob uns kein Bus mitnehmen wollte.

Der, der dann anhielt, war gefüllt wie immer. Mit grossem Rucksack macht man sich ja dann wieder besonders beliebt. Egal. Rein da und los gings. Die Fahrt von Mirissa nach Galle bot immer wieder schöne Ausblicke aufs Meer... und ruck zuck war ich in Galle.

Die Stadt ist dank des Forts ziemlich übersichtlich. Aus dem Bus gepurzelt, den Rucksack aufgeschnallt und immer an der Wand lang, gelangte ich relativ entspannt in die heimeligen Gassen von Galle Fort. Klar musste ich mich auf meinem Weg erst mal wieder gegen eine Handvoll Tuk-Tuk-Fahrer durchsetzen und ein paar Zimmerangebote abwimmeln :smilhau:.
Mein Nachtlager wollte ich im Thenu Rest Guesthouse aufschlagen. Und hier fand ich tatsächlich ein sehr hübsches Zimmer mit intaktem Bad vor, für den etwas höheren Preis sollte das auch so sein. So konnte ich mich ganz entspannt niederlassen und gegen später ein paar Gassen und Ecken im Fort erkunden Im Dachrestaurant des Mama's Galle Fort Roof Restaurant gab es mal wieder ein leckeres Curry für mich, dazu überm Meer der Sonnenuntergang und zuvor noch der Ruf des Mueziens... was wollte ich mehr?

Der Abend trieb mich zum Abschluss des Tages ins Serendipity Arts Cafe... ein schöne kühles Bier zum Buch “Images from Around the Fort in 80 lives”. Das Buch enthält jede Menge Berichte über Menschen, die im Fort leben und es mitgestalten - sehr interessant, um ein weniger mehr zu verstehen.

An diesem Abend bin ich auch noch im Historical Manison Museum gewesen und dieser Platz entpuppte sich als eine schöne Reise in die Vergangenheit. Und ich hatte meine persönliche Führung dazu. Der Ausweg ging nur über die Schmuckabteilung - aber dafür war ich nun wirklich der falsche Kunde und so ging ich nur mit visuellen Eindrücken im Gepäck.

Es ist schon wieder spät... da nehme ich morgen wieder Anlauf.

Mein Elefant und ich sagen 'Gute Nacht':smilele:
 
Hallo Mel,

ich lese Deine interessanten Berichte einfach zu gern. Mein Fernweh wird immer grösser. :(
Danke auch für das Album mit den Bildern von Deiner Tour.

Bierund liebe Grüsse an Deinen :smilele:, Biggi
 
Hallo Mel,

auch ich geniesse deine Berichte und muss immer wieder schmunzeln.

Vielen Dank dafür!

LG Jörg :wink:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist schön, dass Euch mein Bericht so gut gefällt... macht auch höllisch Spass zu schreiben.

Einiger meiner Arbeitskollegen haben hier auch schon mitgelesen und warten auf die Fortsetzung.

Nur - mein Elefant ist heute sehr müde und mag mir gar nicht beim Schreiben zugucken. Drum muss ich Euch alle etwas vertrösten. :shy:

Und es kommt noch schlimmer - ich bin das ganze Wochenende auf Achse, weil mein Freund und ich doch einen unserer VW-Busse ausführen wollen und in den Harz tuckern. Danach gehts aber weiter. Versprochen

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende - wo immer ihr seid.:smilwink:

Viele Grüsse:smilele:
 
Hm, jetzt dürft ihr mich erst mal :hauen:.
Eine geschlagene Woche habe ich mich nicht gemeldet, ich habe so dass Gefühl, dass mich der Alltag wieder eingeholt hat, so dass nicht nur mein Elefant am Abend müde ist, sondern auch ich. Aber heute! Heute möchte ich auch vom letzten Teil meiner Reise berichten.

Zuvor noch @sudunona: ich war in Walkenried

Mir blieb also noch ein zweiter Tag in Galle Fort und weil ich ja Urlaub hatte, habe ich mir keinen Stress gemacht und bin einfach mal ziellos losgegangen. Hab mir das Fort ein wenig genauer angeschaut und bin noch in die Stadt jenseits des Forts gestiefelt (oder sagt man geflipflopt:gruebel:). Dort sieht Galle nicht viel anders aus, als alle anderen Städte Sri Lankas, bunte Läden, Obst- und Gemüse-Berge, frischer Fisch, Schuhmacher am Wegesrand... ich hatte mittlerweile all dies sehr lieb gewonnen. Nur eines konnte ich auch hier nicht: einfach mal stehen bleiben, gucken, beobachten. Meist dauerte es keine Minute, bis irgendwer mich wieder ansprach wegen irgendwas. Somit lief ich also im Eiltempo durch Galle, schaute mir schon mal den Bahnhof an und suchte noch diese blaue grosse Kirche auf, die etwas oberhalb der Stadt drohnt. Das war ein schöner ruhiger Platz und vor dort bietet sich ein guter Ausblick. Ein Geheimtipp, wenn man nicht gerade zu einem der gefühlten 1000 Juwelieren gehen möchte. inonie

So schlug ich mich durch und als ich genug hatte, gings zurück ins ruhige Fort. Am Abend musste ich unbedingt noch mal in das Serendipity Arts Cafe. Curd&Honey war auch dort lecker... da kam ich nicht dran vorbei.

Mein letzter Tag war ein kompletter Reisetag, der mir noch mal alle Facetten Sri Lankas vor Augen führte. Ein lange Zugfahrt mit 'Wadde'-Verkäufern, interessanten Menschen im Zug, schönen Küstenabschnitten, sauberen Grundstücken mit farbenprächtigen Häusern und eben auch der nackten Realität von zusammengezimmerten Hütten von den Menschen, die sich das Leben nur dort direkt an den Gleisen leisten können. Dies ist mir nirgends so extrem aufgefallen wie auf diesem Teilstück.

Die Zugfahrt endete in Colombo Fort, wo ich dringend nach der Bahnhofstoilette gesucht habe... hier wartete noch ein Herausforderung auf mich. Das Gepäck konnte ich nicht draussen lassen, drinnen war der Boden mehr als nass, ein Haken an der Wand war Fehlanzeige und auch ein Türklinke gab es nicht... da stand ich nun mit grossem Rucksack aufm Rücken und dem kleinen in der Hand. Egal... was muss, das muss...

Vorm Bahnhofsgebäude kam es wie kommen musste: fünf-zehn Leute wollten mir irgendwas erzählen, wo denn nun der Bus Richtung Flughafen fährt oder dass ich ein Taxi nehmen soll oder ein Tuk-Tuk... so dass ich ziemlich entnervt war. Eine ehrliche Haut war dabei und rettete mich sozusagen. Rüber über die Brücke, ein wenig die Strasse runter, fand ich meinen Bus UND genau EINEN Sitzplatz. Das war meiner sm11:.

Auf einer schier endlosen Fahrt durch den unflüssigen Feierabendverkehr Colombos ging es bis zur Endstation. Aber Moment mal: DAS ist NICHT der Flughafen. Nach ein paar Augenblicken verstand ich dann, dass draussen ein Flughafenzubringer-Bus stand. Dann stieg auch ich aus. So leicht kriegt mich keiner aus dem Bus, wenn ich irgendwo mitten im Nirgendwo stehe.

Der Rest war einfach - Flughafen eben. Es gab aber noch ein letztes Bier. Kurz nach Mitternacht hob der Vogel ab...

Die erste Meldung am Flughafen in Frankfurt war, dass mein Zug HEUTE nicht am Flughafen hält wegen Getriebeschaden... willkommen in Deutschland.

Letztendlich kam ich aber in Hamburg an, alles ist gut und bis zum heutigen Tag gibt es keine Nachwehen. Eine schöne Reise, die vor allem eines bewirkt hat: 'Probleme' die wir hier in Deutschland meinen zu haben, sind für mich noch relativer geworden. Das ist für mich immer der Effekt einer solchen Reise - und das ist gut so.


Mehr gibt es jetzt nicht zu sagen, aber wenn ihr noch was wissen wollt, könnt ihr mich fragen.

Mein Elefant hat heute sehr gute Laune... mal sehen was wir heute noch anstellen.

Liebe Grüsse
Die Mel
:smilele:
 
Hallo Mel,

vielen Dank für deine netten Geschichten, machs gut. Hat mich sehr gefreut, dich gelesen zu haben.

LG sudunona:smil_dankä:
 
Hallo Melanie,

danke für Deinen gesamten Reisebericht. Deine Erlebnisse sind herrlich zu lesen, auch dank Deiner humorigen und auch lockeren Art, und Kompliment nochmal für Deine ausführlichen Beschreibungen und Tips für Guesthouses und Restaurants.
:danke:

Liebe Grüsse an Dich und natürlich auch Deinen :smilele:.
 
Hallo Melanie,

danke für Deinen gesamten Reisebericht. Deine Erlebnisse sind herrlich zu lesen, auch dank Deiner humorigen und auch lockeren Art, und Kompliment nochmal für Deine ausführlichen Beschreibungen und Tips für Guesthouses und Restaurants.
:danke:

Liebe Grüsse an Dich und natürlich auch Deinen :smilele:.

Den Worten schließe ich mich an.
Ein toller Bericht.
Danke
LG Elli
 
Hallo Melanie,

auch von mir noch einmal vielen Dank für deinen Reisebericht! Hat viel Spass gemacht den zu lesen.

„Hummel, Hummel – Mors, Mors“

Jörg :wink:
 
Hehe, guten Morgen an alle!

Danke für euren Zuspruch... es hat mir auch höllisch Spass gemacht, alles hinzutippeln. Dabei musste ich oft selbst vor mich hingrinsen. Und zum 'Aufarbeiten' aller Erlebnisse war alle mal gut.

Meinem Elefanten ist es nun viel zu kalt hier und er hat sich verkrümelt. Ich werde aber immer wieder mal hier reingucken.

Bis bald mal wieder. :smilwink:
Die Mel
 
Hallo Mel,

vielen Dank für deinen tollen Reisebericht!

Klasse !!! :fing002::danke:
 
Hallo Mel,
auch von mir nen herzlichen Dank für den tollen Reisebericht.

Ich bin auch schon so gut wie im Reisefieber.Durch Deinen Bericht hab ich mich gedanklich schon mal nach SL gebeamt.
Ich werde das dritte mal auf der Insel sein. Nur noch zwei Tage arbeiten und am 2.2. gehts los.
Vorgenommen haben wir uns, den Bundala und Yala Nat. Park., Colombo, Kandy und Galle. Und zwischendurch Relaxen.

Vielen Dank nochmal ,an die Forumgemeinde für die nützlichen Tipps im voraus.
 
Oben