Hm, jetzt dürft ihr mich erst mal
.
Eine geschlagene Woche habe ich mich nicht gemeldet, ich habe so dass Gefühl, dass mich der Alltag wieder eingeholt hat, so dass nicht nur mein Elefant am Abend müde ist, sondern auch ich. Aber heute! Heute möchte ich auch vom letzten Teil meiner Reise berichten.
Zuvor noch @sudunona: ich war in Walkenried
Mir blieb also noch ein zweiter Tag in Galle Fort und weil ich ja Urlaub hatte, habe ich mir keinen Stress gemacht und bin einfach mal ziellos losgegangen. Hab mir das Fort ein wenig genauer angeschaut und bin noch in die Stadt jenseits des Forts gestiefelt (oder sagt man geflipflopt
). Dort sieht Galle nicht viel anders aus, als alle anderen Städte Sri Lankas, bunte Läden, Obst- und Gemüse-Berge, frischer Fisch, Schuhmacher am Wegesrand... ich hatte mittlerweile all dies sehr lieb gewonnen. Nur eines konnte ich auch hier nicht: einfach mal stehen bleiben, gucken, beobachten. Meist dauerte es keine Minute, bis irgendwer mich wieder ansprach wegen irgendwas. Somit lief ich also im Eiltempo durch Galle, schaute mir schon mal den Bahnhof an und suchte noch diese blaue grosse Kirche auf, die etwas oberhalb der Stadt drohnt. Das war ein schöner ruhiger Platz und vor dort bietet sich ein guter Ausblick. Ein Geheimtipp, wenn man nicht gerade zu einem der gefühlten 1000 Juwelieren gehen möchte.
So schlug ich mich durch und als ich genug hatte, gings zurück ins ruhige Fort. Am Abend musste ich unbedingt noch mal in das Serendipity Arts Cafe. Curd&Honey war auch dort lecker... da kam ich nicht dran vorbei.
Mein letzter Tag war ein kompletter Reisetag, der mir noch mal alle Facetten Sri Lankas vor Augen führte. Ein lange Zugfahrt mit 'Wadde'-Verkäufern, interessanten Menschen im Zug, schönen Küstenabschnitten, sauberen Grundstücken mit farbenprächtigen Häusern und eben auch der nackten Realität von zusammengezimmerten Hütten von den Menschen, die sich das Leben nur dort direkt an den Gleisen leisten können. Dies ist mir nirgends so extrem aufgefallen wie auf diesem Teilstück.
Die Zugfahrt endete in Colombo Fort, wo ich dringend nach der Bahnhofstoilette gesucht habe... hier wartete noch ein Herausforderung auf mich. Das Gepäck konnte ich nicht draussen lassen, drinnen war der Boden mehr als nass, ein Haken an der Wand war Fehlanzeige und auch ein Türklinke gab es nicht... da stand ich nun mit grossem Rucksack aufm Rücken und dem kleinen in der Hand. Egal... was muss, das muss...
Vorm Bahnhofsgebäude kam es wie kommen musste: fünf-zehn Leute wollten mir irgendwas erzählen, wo denn nun der Bus Richtung Flughafen fährt oder dass ich ein Taxi nehmen soll oder ein Tuk-Tuk... so dass ich ziemlich entnervt war. Eine ehrliche Haut war dabei und rettete mich sozusagen. Rüber über die Brücke, ein wenig die Strasse runter, fand ich meinen Bus UND genau EINEN Sitzplatz. Das war meiner
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Auf einer schier endlosen Fahrt durch den unflüssigen Feierabendverkehr Colombos ging es bis zur Endstation. Aber Moment mal: DAS ist NICHT der Flughafen. Nach ein paar Augenblicken verstand ich dann, dass draussen ein Flughafenzubringer-Bus stand. Dann stieg auch ich aus. So leicht kriegt mich keiner aus dem Bus, wenn ich irgendwo mitten im Nirgendwo stehe.
Der Rest war einfach - Flughafen eben. Es gab aber noch ein letztes Bier. Kurz nach Mitternacht hob der Vogel ab...
Die erste Meldung am Flughafen in Frankfurt war, dass mein Zug HEUTE nicht am Flughafen hält wegen Getriebeschaden... willkommen in Deutschland.
Letztendlich kam ich aber in Hamburg an, alles ist gut und bis zum heutigen Tag gibt es keine Nachwehen. Eine schöne Reise, die vor allem eines bewirkt hat: 'Probleme' die wir hier in Deutschland meinen zu haben, sind für mich noch relativer geworden. Das ist für mich immer der Effekt einer solchen Reise - und das ist gut so.
Mehr gibt es jetzt nicht zu sagen, aber wenn ihr noch was wissen wollt, könnt ihr mich fragen.
Mein Elefant hat heute sehr gute Laune... mal sehen was wir heute noch anstellen.
Liebe Grüsse
Die Mel