News 2007
ALIYA ECOPROJECT SRI LANKA - NEWSLETTER 01-2007
Der grosse Elefant im ALIYA Ecoproject Logo ist tot. Versehentlich erschossen von einem bewaffneten Homeguard. Mitarbeiter des Wildlife Departments, eingeflogen mit Helikopter, haben in einer aufwendigen Rettunsaktion versucht das Leben des Elefanten zu retten. Ohne Erfolg, der Elefant starb wie so viele andere einen langsamen qualvollen Tot. Dieser Elefant war der letzte, der wild lebenden Tusker mit ueberkreuzten Stosszaehnen. Nur etwa 40% der asiatischen maennlichen Elefanten besitzen Stosszaehne. Diese Elefanten sind aufrund dessen natuerlich besonders gefaehrdet. Unser stolzer Elefant wurde allerdings nicht wegen seiner Stosszaehne sondern einfach aus Dummheit erschossen. Ich hielt mich zu diesem Zeitpunkt in Indien auf und habe nichts davon
erfahren. Das war wohl auch gut so. Ich haette ohnehin nur hilflos und depremiert dort gestanden. Fotos bleiben Euch dadurch erspart.
ALIYA
Ich bin gross und mächtig. Meine Rasse existiert schon sehr lange auf diesem Planeten. Einst gab es sehr viele von uns. Wir sind intelligent. Unsere Sprache ist sehr komplex und für die Tiere auf
zwei Beinen, die uns das Leben so schwer machen, nicht verständlich. Wir empfinden Freude und Trauer, Glück und Schmerz. Wir sind sehr gross und haben viel Hunger. Wir sind friedliche Wesen, tun keinem etwas zu leide. Unsere Ernährung ist vegetarisch.
Wir sind jetzt sehr traurig. Unser Lebensraum schwindet dahin und es ist kaum noch genügend übrig um unsere Bäuche zu füllen. Man wirft mit laut krachendem Feuerwerk und Steinen nach uns. Man schiesst Löcher in unsere dicke aber empfindliche Haut. Das schmerzt und macht uns verrückt. Einige meiner Artgenossen werden jetzt böse. Sehen die Zweibeiner als Ihre Feinde und töten. Niemals vorher mussten wir töten.
Haben wir kein Recht mehr auf diesem Planeten zu leben?
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Der letzte der grossen Tusker mit überkreuzten Stosszähnen ist tot.
"Versehentlich erschossen !" Getötet 2007. Unser fotogener friedlicher Freund starb einen qualvollen langsamen Tod herbeigeführt durch das Tier das sich selbst Mensch nennt.
Neuere Forschungen in Bengal (Indien) haben ergeben das Elefanten Ihr Verhaltensmuster ändern und den Menschen grundsätzlich als Feind ansehen.
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Den vier Affen geht es gut. Der, zugegebenerweise, zu kleine Kaefig wird von den Vieren als Zuhause angenommen und die Vier sind den ganzen Tag am spielen und fuehlen sich sichtbar wohl. Das liegt daran das der Kaefig in den Wohnbereich intergiert wurde und die Affen sich meist unserer Gesellschaft erfreuen. Das ist nicht unbedingt artgerecht aber in der derzeitigen Situation das beste. Bimbos Auge ist komplett verheilt aber wahrscheinlich mehr oder weniger blind. Charlie ist dem Tod von der Schippe gesprungen. Beim taeglichen Ausflug ohne Leinen oder Ketten rettete Er sich auf der Flucht vor einem Hund auf die Hochspannungsleitung. Auf halbem Weg nutzte Er die zweite Leitung und war sofort paralisiert. Ca. 10 Sekunden hing Er bewusstlos zwischen den Leitungen waehrend ich hilflos am Boden stand und bereits annahm das Er tot ist. Danach fiel Er aus ca. 8 metern wie ein Stein auf den Boden. Als ich Ihn aufnahm kam Er langsam, zitternd wieder zu Bewusstsein. 3 der oberen Milchzaehne haben sich beim Aufprall auf den Boden verabschiedet. Ansonsten ist Er mit dem Schrecken davon gekommen und hat keine weiteren Verletzungen was fast wie ein Wunder ist. Ich erinnere; Das kleine Hanoman Langurenweibchen Ziza erlag damals, in meiner Obhut, den inneren Verletzungen, verursacht durch Hochspannung. Die Mutter starb direkt an den Leitungen. Viele wilde Tiere wie z.B. Affen, Flughunde und grosse Voegel lassen hier tagein tagaus Ihr Leben. In diesem Zusammenhang duerfte es interesant sein herauszufinden wie kleinere Tiere wie Hirsche usw. mit den fuer Elefanten konzipierten Hochspannungsleitungen klar kommen. ??? Auch Lahugalla Nationalpark ist jetzt grossflaechig mit Draehten umgeben. Ich halte das in vielen Faellen fuer die falsche Methode.
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Revidieren muss ich meine Meinung zu einem anderen Thema, naemlich zum Umgang mit den Nationalparks. Man stellt sich ja hier ein geschuetztes Rueckzugsgebiet fuer Flora und Fauna vor. Leider sieht das aber ganz anders aus. Die meisten Nationalparks sind wohl eher ein Paradies fuer Wilderer. Der einzie Weg um diese letzten Rueckzugsgebiete wirksam zu schuetzen ist die Kommerzialisierung, das heisst Wildlife Tourismus. Viele der Wildlife Department Angestellten duerften der in Sri Lanka allgegenwaertigen Korruption erliegen und die wenigen Ranger sind ohnehin nicht in der Lage relativ grosse Gebiete wie z.B. Yala Ost oder Gal Oya zu schuetzen. Ausnahmen, eben weil kommerziell genutzt, sind Yala West und Uda Walawa. Damit hat es sich aber auch schon. Alle anderen Nationalparks sind in hoechstem Masse gefaehrdet. Trockenfleisch von Wildtieren ist im ganzen Land guenstig zu erwerben. (Quelle: Einheimische Bevoelkerung !)
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ALIYA Ecoproject Sri Lanka ist Heute weiter denn je zuvor. ALIYA ist ein Team und wird tatkraeftig von Dr. Martin Robertson und seiner Frau Karen unterstuetzt. Hier im, von den Beiden, betriebenen Guesthouse, HIGHEST INN in Ella, befinden sich ja auch meine Babys. Dazu gehoert auch Chanti die im Guesthouse angestellt ist und sich liebevoll um die Vier Wilden kuemmert. Chandana Wijemanne der hinter der Sache steht und nicht zuletzt Minister Wickramarathna. Trotz alledem steht ALIYA nach fast zwei Jahren vor dem endgueltigen AUS. Noch ist es allerdings nicht zu spaet. Ein letzter gross angelegter Versuch ist jetzt gestartet. Ich erhoffe mir Zuspruch und Hilfe aus aller Welt. ALIYA Ecoproject hat es so noetig wie die Tiere fuer die ALIYA steht und die unsere Hilfe so dringend brauchen oder sterben und fuer immer von diesem Planeten verschwinden. Die Tiere in Sri Lanka koennen nichts fuer den bloedsinnigen Krieg der das Land ausblutet und die Touristen fern haelt.
Dieser Newsletter ist durchaus als Spendenaufruf zu verstehen! Allerdings wie ich das schon oefters in der Verganenheit erwaehnte, nicht an Privatleute und nicht an Euch. Gefragt sind die grossen Natur- und Tierschutzverbaende und Firmen. Bislang hat hier die Vogel Strauss Taktik “Kopf in den Sand” leider nichts bewirkt. Angeschrieben hatte ich ja fast Alle. Ihr Alle koennt aber dazu beitragen das ALIYA doch noch zu einem Erfolg wird. Nervt in Frage kommende Verbaende, Organisationen und Firmen immer wieder. Fuer diese sind die erforderlichen Finanzen ein Trinkgeld.
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ECO TOURISMUS SOZIAL & UMWELTFREUNDLICH
Dem Tourismus kommt eine tragende Rolle zugute. In vielen Ländern und auch in Sri Lanka stellen diese Einnahmen einen grossen Teil des Bruttosozialprodukts dar und somit ist der Tourismus ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor. Ein mit Bedacht auf die besonderen Strukturen des jeweiligen Landes etablierter Tourismus schafft Arbeitsplätze und fördert die Bildung und weltoffenheit der involvierten einheimischen Bevölkerung. ALIYA ist auch fuer einheimische Touristen konzipiert. Die ALIYA Safari Lodge bietet touristische Angebote wie Photo Safaris, mehrtaegige Sri Lanka Rundreisen und Bildungsreisen. Eine Lokalität die alle Aspekte des Ecoprojects unter einem Dach vereint.
SCHUTZ DES ELEFANTEN UND DES LEBENSRAUMES
Der Elefant ist das grösste und sicher eines der beeindruckensten Tiere ueberhaupt. Leider ist das Leben des Gentle Giant wegen seiner Stosszähne noch immer in grosser Gefahr. Elefanten werden getötet wegen einer Handvoll Reis und der ständige Konflikt mit den Farmern stellt die grösste Gefahr dar. Das ist ein Armutszeugnis für die gesamte Menschheit. Aufklärung alleine hilft hier wenig. Es müssen Projekte etabliert sein die mit den Farmern vernetzt sind und auch finanzielle Hilfen anbieten um geschädigte Farmer zu unterstützen. Auch Loesungen die den Menschen schützen sind Bestandteil der Arbeit. ALIYA konzentriert die Erfahrungen die man auch in anderen Ländern wie z.B. Indien macht und wird vernetzt mit Fachleuten aus aller Welt. Das Internet ist dabei eine der wesentlichen Grundlagen der Arbeit. Die Aufmerksamkeit des Eco Projects gilt dem Elefanten und den Leoparden genauso wie all den anderen wilden Tieren und letztendlich wiederum dem Menschen.
WAISENHAUS FUER WILDE TIERE
Leider ist es möglich Wildlife Babys bei kriminellen Subjekten zu bestellen um die eigenen Kinder mit "Haustieren" zu beschenken. Im Falle von Affen wird in aller Regel die Mutter getötet um das Baby
einfangen zu können. Im Falle von Vögeln wie z.B. Papageien werden Nester ausgeräumt. In aller Regel jedoch werden diese Tiere dann unter äusserst fragwürdigen Bedingungen gehalten und als Spielzeug für die eigenen Kinder zur Verfügung gestellt. Das funktioniert aber nie lange. Die Kinder verlieren schnell das Interesse und die kleinen Tiere vegetieren dahin, sind kurz angebunden und sterben sehr oft an falscher Ernährung, als Folge von Schlägen etc.. Andere Gruende sind Hochspannungsleitungen und der Verkehr. Eco Project gibt diesen Tieren eine Alternative mit dem Zweck diese wieder in die Natur zu entlassen.
BILDUNG UND SCHULUNG FUER KINDER UND BAUERN
Der Aufklärung und der Bildung bezüglich dem Verständniss zum Umgang mit der Natur kommt eine Schlüsselstellung zu. Man sollte bedenken das dass Umweltbewusstsein auch in den reichen Ländern erst in den letzten Jahrzehnten gestiegen und gewachsen ist. Es macht Sinn dieses Umweltbewusstsein schon in den Schulen zu fördern. Ein mobiler Klassenraum im Bereich Natur. Die Schulung von Kindern, Farmern oder sonstigen Betroffenen, Funds fuer Farmer zum Ausgleich bei Zerstörung der Reisfelder und sonstiger Anbauflächen durch Elefanten, die Beratung von Farmern bezüglich der Haltung von Nutztieren und der Optimierung der Erträge ist Programm.
UNTERSTUETZUNG DER NATIONALPARKS
Man muss dem kleinen Inselstaat Sri Lanka Respekt zollen für die Einrichtung der Nationalparks im ganzen Land. Selbst grosse und reiche Industriestaaten wie die Länder Europas oder der USA können an Fläche im Verhältniss nicht konkurieren. Durch das Interesse und vor allem den Besuch der Nationalparks wird die Lebensfähigkeit dieser Einrichtungen bestätigt.
HERSTELLUNG ÖKOLOGISCHER PRODUKTE
Die Herstellung von ökologischen Produkten trägt dazu bei ALIA zu einem sich selbst tragenden Unternehmen zu machen. Papier aus Elefantendung, Holzspielzeug aus schnell wachsenden Hölzern
hergestellt, ökologische Reinigungsmittel und vieles mehr. Damit wird ein Teil der Ausgaben wie Arbeitsloehne, Kosten fuer die Tiere usw. gedeckt und es entstehen Arbeitsplätze mit Zukunft und Perspektiven für einheimische Menschen.
ÖKOLOGISCHE ABWASSER ENTSORGUNG UND WIEDERAUFBEREITUNG
Beratung und Konzepterstellung fuer Industrie, Kommunen und Farmer zur Installation bioloischer Abwasser Entsorgungs und Wiederaufbereitungsanlagen.
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An dieser Stelle vielen Dank an Alle die in den letzten , fast zwei Jahren, Ecoproject unterstuetzt haben, verbal und moralisch und auch fuer das Wohl der vier Affen (Halbaffen) gespendet haben. Das war sehr wichtig.
Die naechsten Tage werden entscheiden ob es weiter geht. Um die oben genannten Projekte zu realisieren sind ca. 50.000.- US Dollar noetig. Das beinhaltet eine Registrierung beim BOI. Moeglich waere auch eine schrittweise Realisierung.
Viele Gruesse aus dem Chaosland - Sri Lanka, ein Land wie kein Anderes - (Werbung der Tourismusbehoerde! )
Wolfgang, Dr. Martin, Karen, Bimbo, Charlie, Coco und Baby