Hallo liebes Forum,
ich hatte ja versprochen, nach Rückkehr zu berichten wie es im Club Bentota war
Die Lage des Hotels auf der Landzunge ist phantastisch! Auch die Architektur der ganzen Anlage ist wirklich schön. Komischerweise gab es keine Mücken, obwohl von beiden Seiten von Wasser umschlossen. Konnte mir auch keiner erklären, warum. In den Zimmern waren auch keine Moskitonetze, scheint also immer so zu sein. Allerdings hatten wir auch den ganzen Tag die Klimaanlage laufen und deshalb die Fenster zu. Nachts nur Ventilator, aber auch Fenster zu. So sehr habe ich dem Frieden dann doch nicht getraut ;-)
Auch die sonstige Krabbeltiere hielten sich in Grenzen. Selbst Kakerlaken habe ich immer nur 1 - 2 am Tag gesehen und damit konnte ich leben. Nur einmal lief beim Abendessen ein Riesenexemplar direkt am Büfett und an meinem Tisch vorbei - danach brauchte ich dann erstmal Arrak zur Beruhigung! Der ist tatsächlich lecker! Wirklich nervig waren die Sandfliegen am Strand/Pool - die waren den ganzen Tag da und dass einzige was wenigstens etwas schützte war eine dicke Schicht (Sonnen-)Öl, aber das nervte auch. In den Momenten wo ich mal nicht ölig wie ein Brathühnchen war, haben sie sofort zugeschlagen und mich ziemlich zerstochen. Es juckt fürchterlich, aber sonst habe ich nicht allergisch reagiert. Mein Freund hat nur ein paar Stiche abgekriegt, der Glückliche. Aber ich habe einige Urlauber gesehen, die wirklich schlimm aussahen.
Zum Hotel: ja, der in dem Zusammenhang viel gelesene Ausdruck "in die Jahre gekommen" trifft es tatsächlich am besten. Zimmer könnten etwas größer sein, Sauberkeit entspricht natürlich nicht europäischen Standards. Wer damit leben kann, wird es wirklich, wirklich mögen. Die Anlage ist idyllisch und hat Charme. Es waren mehrheitlich Deutsche Urlauber da. Das Personal war freundlich und bemüht. Aber ich glaube, wir haben auch ziemlich viel Trinkgeld gegeben ;-( Das Essen war wirklich sehr lecker, eine Riesenauswahl, keine Gourmetküche aber gut abgeschmeckt. Schade fand ich nur, dass die Obst-Auswahl nicht groß war (ich wollte mir nun mal keine ganze Mango oder Jackfrucht oder ähnliches an einem Straßenstand kaufen) und dass beim all inclusive keine Fruchtsäfte enthalten waren.
Das Wetter war gut - einmal hat es für ein paar Stunden wie aus Eimern geschüttet - inklusive Blitzeinschlag und nachfolgendem Stromausfall aber sonst meist nur nachts etwas Regen. Wir hatten also echt Glück! Die Jahreszeiten stimmen dort auch nicht mehr so, wurde uns von Einheimischen erklärt. Einige Tage waren auch bewölkt. Ach, wenn man das nur immer vorher wüsste, dann hätte man da die Ausflüge planen können und es wäre perfekt gewesen. Aber die Wettervorhersagen stimmten irgendwie nie.
Wir haben einen Ausflug mit der TUI nach Kandy gemacht (mit dem Zug hin, mit Botanischem Garten, Maskenwerkstatt und Teefabrik sowie Kräutergarten) - das war nicht so toll, der Reiseleiter gab sich zwar Mühe, sprach aber schlecht Deutsch und hastete durch die Sehenswürdigkeiten. Der "örtliche" Beach Boys war uns nicht so sympathisch, deshalb haben wir da nur eine Fluss-Safari auf dem Bentota gebucht. War sehr schön, kann man aber sicher auch nicht viel falsch machen. Mit dem Tuk-Tuk sind wir zu Brief Garden gefahren - wunderschön, wenn man dran denkt das Mückenspray mitzunehmen. Auf eigene Faust sind wir mit dem Zug (3. Klasse) nach Galle gefahren (Galle Fort und mit Tuk-Tuk noch bissel rumgefahren), Rückfahrt mit dem Bus, weil kein Zug mehr fuhr. Das war toll und interessant und aufregend und danach wussten wir die Dusche im Hotel wirklich zu schätzen! ;-)
Was wirklich nervte war, dass die Einheimischen ständig versuchten, einem irgendwas (gern wurden auch Drogen angeboten) zu verkaufen und man dabei noch kräftig über den Tisch gezogen wurde. Was ja auch leicht ist, wenn man keine Ahnung hat, was ungefähr wie viel kosten sollte. Das war nicht einfach nur Handeln und Vorteil rausschlagen, dass war oft schon üble Trickserei. Die Freundlichkeit war nur so lange da, wie die ein Geschäft witterten und danach schlagartig verschwunden. Man konnte quasi von einem Moment auf den andere die Maske fallen sehen. Das hat mich dann schon geärgert. Ich verstehe, dass jeder dort irgendwie überleben will, aber wenn der Beschiss so offensichtlich und mit System stattfindet, dann fühle ich mich als Tourist nicht willkommen. Ich begegne den Leute doch auch mit Respekt und Höflichkeit und bin gern bereit, dort auch Geld auszugeben. Schade, weil den wenigen, die einen fair behandelt haben, denen haben wir dann auch nicht mehr über den Weg getraut. Aus dem Grund hatten wir dann keine Lust mehr auf weitere Ausflüge und haben auch auf eine private Einladung verzichtet. Im Nachhinein ärgert es mich, aber wir waren so genervt, dass wir einfach nur noch unsere Ruhe haben wollten :-( Zum Vergleich: ich war schon in Äthiopien, ein Land was bestimmt noch ärmer ist und wo man ständig Bettler und Verkäufer am Hals hatte. Aber die waren nicht so falsch. Da gab's auch am nächsten Tag oder wenn man nichts kaufte noch ein Hallo und ein Lächeln. Vielleicht ist das die asiatische Mentalität, die nicht so mein Ding ist.
Mein Fazit: es klingt negativer, als ich es meine - sorry!!!
Sri Lanka ist ein schönes und interessantes Land und es war ein wirklich toller Urlaub mit unvergesslichen Eindrücken. Als Erst-Besucher finde ich es schwierig, Ihr als "Alte Hasen" hab da ganz andere Erfahrung. Mit dem was ich jetzt weiß, würde ich einiges anders machen und sicher auch viel zufriedener sein. Besser als ein Aufenthalt an nur einem Ort ist sicher eine (geführte) Rundreise, damit man mehr sieht. Und ja, vielleicht mache ich das auch noch mal!
Bin ja jetzt etwas klüger, was die Gegebenheiten angeht. Leider gab auch mein Merian Reiseführer von 2014 kaum praktische Ratschläge - was kostet wie viel, was sollte man wie machen, wovor sollte man aufpassen, wovor muss man keine Angst haben, was muss man beachten. Das Hotel Club Bentota ist schön, mir fehlt aber der Vergleich zu anderen Unterkünften.
Euch danke ich vielmals für die Antworten, Tipps und Hinweise und hoffe, ich kränke hier niemanden mit meiner Kritik. Ist halt meine ganz persönliche Erfahrung als "Ersttäter" und "Asien-Neuling".
