Live aus Sri Lanka 2010/2011

dc0kk

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Sonntag 12.12.2010 Mut zur Glatze

Hallo SLB-Freunde

nun habe ich mich doch entschlossen mal ab und zu einen kleinen Bericht zu schreiben und fange dann mal mit dem Hinflug an.

Eigentlich gibt es da nicht viel zu berichten. Zum ersten Mal waren zwischen meinen Knien und dem Vordersitz einige Zentimeter Platz, richtig angenehm. Entweder ist der Sitzabstand bei Srilankan Air vergrößert worden, oder die Oberschenkelknochen sind schon im Schrumpfungsprozess.

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In der Sitzreihe vor mir, wird ein Fluggast wird intensiv und liebevoll von seiner Frau am Kopf gekrault. Gekonnt wird sein Haupthaar mit den weiblichen, wohl etwas längeren, Fingernägeln gerichtet und kreuzweise wieder in Form gelegt. Das folgende Foto konnte ich mir nicht verkneifen, es ist auch gar nicht aufgefallen, trotz Blitz.

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Mit nur wenigen Minuten Verspätung erfolgte die Landung in SL. Nach Aufnahme meiner 30 Kg Reisegepäck inklusive Antennenmast in der Angeltasche und dem Funkgerät, Antennen und Kabel im Koffer, geht es durch den grünen Ausgang unkontrolliert durch den Zoll. Der Chef steht schon da und nimmt mich in Empfang.

Good morning Sri Lanka
 
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Hallo dc0kk,

freu mich auf deine Geschichten.
Wenn du weiterhin mit soviel Liebe für`s Detail berichtest, werde ich viel zu lachen haben.

LG sudunona
 
Dienstag 14.12.2010 Es geht einer auf die Palme

Wie schon im letzten Jahr berichtet, bin ich Amateurfunker und die haben ja immer den besonderen Drang an möglichen und unmöglichen Stellen ihre Antennen aufzustellen oder zu befestigen. Hier in Sri Lanka ist eine der möglichen Befestigungspunkte hoch oben an einer Palme. Nun da muss dann aber auch einer hinauf. Dieses Jahr hatte ich einen wirklichen Profi, das merkte man an der Leichtigkeit mit der der junge Mann die Palme erklettert und an seiner Sicherheit sich oben zu bewegen. Er verdient sein Geld damit Palmen von reifen Nüssen zu befreien, damit sie keinem auf den Kopf fallen. Er entfernt auch alte Wedel, so kann jeder hier „Postkartenpalmen“ haben. Natürlich war er völlig ungesichert, er hatte nur eine Schlaufe um die Füße gelegt.


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Kaum zu sehen, aber da ist einer in der Krone

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Hier besser zu sehen, die Palme war auch kleiner


Jetzt befindet sich für mich an zwei Palmen ein zwischen kleinen Rollen gespanntes Seil, so wie es auch an Fahnenmasten üblich ist. Allerdings werde ich nicht die :smillanka: hissen, obwohl das bestimmt gut aussähe, sondern meinen Antennendraht.
Bewundernde Zuschauer gab es natürlich auch.


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Danke Peter für Deine Berichte aus Sri Lanka, freue mich darauf noch mehr zu sehen und zu lesen.

Ab Deinem ersten Bericht konnte ich auch herzlich :lach::lach::lach:was mit einer seid gestern angeknacksten Rippe gar nicht so einfach war.

LG Premasiri
 
Ja,

es ist immer wieder erstaunlich wie die Palmen erklettern können. Ich bin zwar gross und schlank, aber das könnte ich nicht.
 
Hallo Peter,

danke für deine Berichte. Der frisierte Herr hat mich auch amüsiert.
Wenn das meiner wäre, hätte ich schon lange bei Nacht den Langhaarschneider aktiviert :mrgreen:
 
Jepp, hi Peter,
prima wir sind gespannt was du alles erleben wirst und wie viele Karten du in diesem Aufenthalt bekommen wirst. Mit dem
Platz zum Sitz na ja ich glaube nicht wirklich an Deinen Lösungen sonder du hast in der Reihe mit dem Notausstieg gesessen. Da ist der abstand grösser.

Viele Grüße aus dem kalten verschneiten zu Haus
Dieter
 
Hallo Peter,

Danke, dass Du uns hier wieder an Deinem Urlaub durch die Berichte teilhaben lässt. :wink:

L.G. nach SL, Biggi
 
Samstag 18.12.2010 Perahera in Beruwala

Eines kurz vorweg: Vielen Dank für die Beiträge und Kommentare, ich lese sie alle!

Du willst doch unbedingt einmal eine Perahera sehen, begrüßte mich der Chef schon vor Tagen beim Frühstück. Klar, das möchte ich, in Beruwala gibt es in diesem Jahr zum ersten mal nach längerer Zeit wieder eine Perahera. Abends gegen 21:00 Uhr geht es los. Der Chef, ein Freund des Hauses "I love you", Yasa, die Perle des Hauses, Christa und ich, ab in zwei TukTuk, auf nach Beruwala. Stellenweise dichte Menschenmengen, es gibt kaum ein Durchkommen, stellenweise aber auch fast keine Zuschauer. Toll, es sind nur Einheimische, Touristen sind keine zu sehen. Eine uns genehme Stelle ist schnell gefunden und schon bald geht es los.


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Nach dem traqditionellen "Vorwegpolizeiauto" mit Blau- und Rotlicht eröffnet Peitschenknall die Perahera.

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Hauptsächlich Jugendgruppen spielen Musik, trommeln und tanzen dazu.

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Festlich geschmückte Elefanten, erfreulicherweise ohne blinkende "Weihnachtsbeleuchtung" werden mitgeführt.

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Farbenprächtige Gruppen ziehen vorbei und es wird auch schon mal Kontakt zu den Zuschauern gesucht. Teilweise entzieht man sich einem Foto, machmal wird auch posiert.

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Auch einige Mädchengruppen sind mitgegangen. Nicht nur bei den Mädchen war immer ein Aufpasser dabei, der auf Ordnung achtete. Von der Gruppe entfernen war nicht erlaubt.


Es hat sich gelohnt, ohne Frage. Noch mal eine ansehen? Die Antwort ist kurz:“Auf nach Bentota“.



Links:
Leider hab ich ja nur noch eine kleine Kamera. Wer mal nachlesen möchte, wie die andere letztes Jahr verschwunden ist, kann es (hier) nachlesen.
In diesem Beitrag sind nur einige Fotos zu sehen, wer mehr sehen möchte schaut in meine Album (hier).

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Sebst nachdem alles vorbei war, hatten viele noch mächtig Spass, hier auf einem Garagendach.
 
AW: Samstag 18.12.2010 Perahera in Beruwala

Es hat sich gelohnt, ohne Frage. Noch mal eine ansehen? Die Antwort ist kurz:“Auf nach Bentoto“.

Guten Morgen dc0KK,
sehr schöne Bilder hast Du gemacht. Weisst Du wann die Perahera in Bentota ist?

LG Premasiri :wink:
 
Guten Morgen Premasiri,

die Perahera in Bentota ist,nach meinen Informationen, heute Abend !! Sonntag Abend !!

Du kennst sowas ja wohl schon, aber es lohnt sich, sicherlich auch öfters, ich war begeistert.

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Lieben Gruß, Peter
 
Hallo Peter guten Morgen oder besser Mahlzeit,
danke für Deinen Bericht mit den schönen Bildern.

Ich habe gegoogelt um etwas Hintergrund für dieses Fest zu bekommen und bin darauf gestoßen:
Während der 10 Nächte vor dem ersten Vollmond im August findet die Perahera statt.

Mir ist jetzt nicht klar warum dieser Umzug im Dezember ist.

Grüße aus dem kalten verschneiten zu Hause
Dieter
 
Hallo Dieter,

eine Perahera wird vom Tempel, dem Ort und seinen Vereinen durchgeführt. Es ist ein religiöses Fest und findet immer an einem Vollmondtag statt.

Eine Perahera mag auch schon mal eine andere Bezeichnung oder einen Namenszusatz (s.u.) haben, da bin ich nicht sicher. Da kann besser mal ein Kenner der Materie etwas zu schreiben.

Im Internet hast Du mit Sicherheit die Perahera in Kandy gefunden,
Perahera (Esala Perahera). Kandy. 31 Jul - 14 Aug 2011,
das ist die größte und geht über mehrere Tage, wobei der letzte der prunkvollste Umzug ist. Hier lohnt es sich mal Videos bei Google zu suchen (klick)

Die Termine in anderen Städten sind durchaus über das Jahr verteilt, aber immer an einem Vollmondtag. In Colombo findet sie im Januar statt.

Die großen Peraheras sind nicht mit den kleinen in Bentota oder Beruwala zu vergleichen, Aber Du weisst ja, auch etwas kleines kann reizvoll sein.

Peter

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Hallo Peter,
danke Dir. Das ist bestimmt ein Erlebnis einen solchen Umzug zu erleben.

Einen schönen Tag mit vielen neuen kleinen Dingen
Dieter
 
Hallo Peter.
Ich habe mir September 2009 auch eine kleine Perahera angesehen,das war in Gindotta bei Galle.Hat mir sehr gut gefallen,es waren nur zwei Touris dort,ich und meine Frau.Denn Aufwand den die Gemeinde auf sich nimmt ist schon enorm und auch nicht gerade billig.Danke fürs einstellen.


Gruss Armin
 
Hallo Peter,

vielen Dank für den Bericht und die eindrucksvollen Foto`s. :fing002:

Hast du die ISO erhöht oder nur geblitzt?
 
Guten Morgen Premasiri,

die Perahera in Bentota ist,nach meinen Informationen, heute Abend !! Sonntag Abend !!

Du kennst sowas ja wohl schon, aber es lohnt sich, sicherlich auch öfters, ich war begeistert.

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Lieben Gruß, Peter

Hallo Peter

habe gehofft die Perahera sei im Januar. Möchte gerne wieder einmal eine sehen.

Superschöne Bilder hast Du gemacht. :danke: :dafuer:

LG Premasiri :wink:
 
Montag 20.12.2010 Der Mechaniker kommt

Das Auto des Hauses hat in den letzten Jahren sehr gelitten. Bei der Beanspruchung die hier im Lande auf das Gefährt zukommt ist das kein Wunder. Er ist langsamer geworden und hat Leistung verloren. Ein Mechaniker ist gekommen und hat den Motor ausgebaut und in alle Einzelteile zerlegt.

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Mechaniker

Nur sein Werkzeugkoffer hat er dabei, keine weiteren Hilfsmittel, keine Werkbank, nichts.

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Werkzeugkoffer


Man beachte den Grundwerkstoff aus dem der Werkzeugkoffer hergestellt wurde!
 
Mittwoch 22.12.2010 Ab zur Reparatur

Die Laufbuchsen im Motorblock haben gelitten, er mit seinen vier Zylindern müssen überholt werden. Wo? In Colombo! Ich darf mitfahren, nichts ahnend wie der Tag so verlaufen wird. Um sechs Uhr geht es los. Die Fahrt verläuft „angenehm“, so wie üblich, in Colombo ist natürlich viel Verkehr. So gegen 8:30 Uhr kommen wir an der Werkstatt an, in der der Motor überholt wird. Sie soll im Umkreis von 100 km die einzige sein, die so etwas kann. Leider haben hier in Sri Lanka aber viele Leute einen defekten Motor, und so steht vor der Türe eine große Menschentraube.

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Der Chef mit seinem Motor

Jeder hat seinen Motorblock und die dazu gehörenden Teile dabei und bekommt eine Nummer zugeteilt. Wir haben die Nummer 25. Hinter uns sind aber auch noch welche, ein Trost? Auf den Motorblock wird mit weißer Farbe und einem feinen Pinsel die Auftragsnummer gemalt. An vielen Stellen, aus jeder Richtung erkennbar.

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Nummer aufschreiben

Lautes Lachen schallt auf, was ist los? Die Mechaniker, die die Teile annehmen ,amüsieren sich köstlich. Der Wachmann, zuständig für Parkplätze usw. hat in ein Farbtöpfchen getreten. So unglücklich das die Farbe hoch sprizte und seine schöne Uniform bis über beide Knie bekleckerte. Wie schon geschrieben alle amüsierten sich, nur einer nicht der Wachmann. Leider existiert kein Foto davon, ich traute mich nicht.

Jetzt beginnt das große Warten, warten warten warten. Die erste Lieferauskunft: „gegen 15:00 Uhr“. Man gammelt so vor sich hin, warten, dem Verkehr auf der Straße zusehen, warten. Die Straße ist sechsspurig, im Industrieviertel gelegen und auch als Zubringer für den Hafen genutzt. Es ist ein Höllenlärm, Container-Lastwagen ohne Ende. Zwischendurch mal ein Nickerchen im Auto, mal die Straße rauf und runter, weiter gammeln. Mit etwas Verspätung, so gegen 21:00 Uhr bekommen wir endlich unseren Motor. Zwölf Stunden gewartet, nie mehr so eine Aktion!
 
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