Hallo aliel,
bin mittlerweile wieder zurück in Deutschland und konnte zum Glück ein bisschen Sonne durch den Zoll schmuggeln.
Den Reisbericht schreibe ich nachträglich, weil ich in SL selber keine Gelegenheit dazu hatte.
Tag 2
Mit dem Meeresrauschen wachen wir auf, packen unsere Sachen zusammen und setzen die Reise fort. Beim Bezahlen entdecke ich auf der Rechnung wenig überrascht, dass dem vereinbarten Preis noch Steuer und Service Charge hinzugefügt wurden - obwohl mir am Vorabend nach Nachfragen explizit versichert wurde, dass diese bereits inklusive seien. Nach kurzem Hinweis darauf streicht der Gästehausbetreiber murrend die Extrakosten wieder.
Auf dem Weg zum Busbahnhof liefern wir ein weiteres der von mir gemachten Fotos ab. Es zeigt eine Gruppe von Kindern, die im Vorgarten gesungen haben. Wir werden in das Haus eingeladen und sitzen dann in einer etwas unangenhmen Atmosphäre im Wohnzimmer der Familie. Nur die Frau ist da, die abgebildeten Kinder sind natürlich in der Schule. Nur ein Nachbarskind ist Zuhause, weil es krank ist. Die Frau ruft das Kind zu uns. Es bringt ein pappsüßes Getränk und Kekse mit, die uns serviert werden. Und da sitzen wir dann und wissen nicht so recht, was wir erzählen sollen... der Fernseher beschallt den Raum mit dem Frühstückstalkshowprogramm. Wir leeren unsere Gläser, essen aus Höflichkeit ein paar Kekse und verabschieden uns dann. Nun geht es nach Katharagama.
Katharagama ist einer der wichtigsten Pilgerorte in Sri Lanka und zum Esala-Vollmond im Juli/August von Menschen überströmt, die über heiße Kohle laufen, sich über den heißen Sand rollen oder sich an Haken, die durch ihre Haut gestochen werden, aufhängen. Jetzt im Februar geht es etwas ruhiger zu.
An zahlreichen Obstständen, Blumen und weiteren Opfergaben vorbei führt uns der Weg zum buddhistischen Kataragama-Devale. An einem Baum hängen Nummernschilder, die eine gute Fahrt sicherstellen sollen. Viele Leute, die sich ein neues Fahrzeug gekauft haben, kommen nach Katharagama, um mit Hilfe Buddhas oder der Götter sicher über die Straßen zu kommen. Ich bin ja der Meinung, dass man mit einer anderen Fahrtweise größere Chancen hätte...
Der Tradition folgend kaufen wir eine Schale Popcorn und verfüttern sie an die Fische im Menik-Fluss, einer braunen Brühe, die als öffentliche Badeanstalt dient.
Auf dem weitläufigen sandigen Gelände vereinen sich Buddhismus und Hinduismus miteinander und so einige Formen der Anbetung lassen sich nicht unbedingt einer Glaubensgruppe zuordnen.
Auf dem Gelände tummeln sich zahlreiche Languren und Kühe.
Der aufgebrachte Ruf einer älteren Dame schreckt mich auf. Auf ihren wackeligen knochigen Beinen folgt sie barfuß einer mageren Kuh, die seelenruhig mit einer gefüllten Stofftasche im Maul davon trottet. Durch gutes Zureden in Kuhsprache ("Hooo hoo") kann ich die Kuh davon überzeugen, mir den Beutel auszuhändigen und damit wieder seiner Besitzerin zukommen zu lassen.
Nach einer Ruhepause am Fluss und einer stärkenden Cola setzen wir uns wieder in den Bus und reisen weiter nach Buttala. Wir waren bereits einmal hier, konnten uns da aufgrund des Regens aber die Sehenswürdigkeiten der Umgebung nicht angucken. Dies holen wir nun nach. Mit einem netten jungen Tuktuk-Fahrer erkunden wir Dematamal Viharaya,
die Maligawila Buddhastatue, die leider gerade restauriert wird,
die Bodhisattva-Statue Dembegoda
und die interessante Landschaft.
Forsetzung folgt.