srilanka1998
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- 26. Juli 2005
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Diesen Bericht hab ich gefunden - bin gespannt, wie ihr (die nach dem Tsunami in Sri Lanka waren) drüber denkt.
Die Bilder von der Flutwelle, die die Küste Sri Lankas zerstörte, gingen unter die Haut. Die Hotels sind weit gehend restauriert, die Schäden an den Stränden beseitigt, das Leben pulsiert.
Bangen vor dem Besuch in Sri Lanka nach dem Tag null, dem Einbruch des Tsunami. Was erwartet mich? Bilder des Schreckens? Werde ich alle einheimischen Freunde und Bekannte noch finden, die ich bei meinen Besuchen in den vergangenen 25 Jahren kennen gelernt habe? Wie präsentiert sich die Küste, die ich so oft nach surfbaren Wellen abgesucht habe? Was ist aus der tropischen Insel geworden, die seit der Katastrophe an eine Träne am Südzipfel des indischen Subkontinents erinnert?
Auf dem Höllenritt mit dem Klapperbus die Küste entlang gegen Süden - der Verkehr ist ein täglicher Dschungelkampf auf dem Asphalt - wird das Herz leichter. Durchs Busfenster betrachtet, scheint das Leben in den Dörfern wie eh und je zu pulsieren. Spuren der epochalen Verwüstung mit 30000 Opfern sind nur wenige auszumachen. Einzelne Küstenabschnitte wirken sogar unversehrt. Der Tsunami hat offensichtlich die Monsterwellen selektiv an die Küste gepeitscht.
Kaum mehr Spuren der Verwüstung
Die Schüler von Sri Lanka werden das Datum noch in hundert Jahren auswendig lernen: Der 26. Dezember 2004 war der Tag, als das grosse Wasser tiefe Wunden in die Seelen der Küstenbewohner schlug. Heute schlagen die Brandungswellen wieder friedlich an den Strand. Wie seit Hunderten von Jahren. Und wie vermutlich die nächsten Jahrhunderte.
Ankunft in Hikkaduwa, dem Zentrum der Surfer und Individualreisenden. Der Strand ist sauber, die Beizchen am Ufer sind wieder aufgebaut. Wenigstens das. Mit gemischten Gefühlen schlendere ich durch das Dorf und das Ufer entlang. Finde ich sie, die einheimischen Surfer, die Taxifahrer mit ihren dreirädrigen Tuk-Tuk, die Kellner, den Schneider, der Bermudashorts für Touristen näht? Bald folgt die Erleichterung. Sie leben alle noch! Die Begrüssungen sind noch herzlicher als sonst, das Wiedersehen steht unter einem besonderen Stern. Wie durch ein Wunder sind in Hikkaduwa nur eine Hand voll Personen gestorben. Sie haben die Flut überlebt, in ihrem Bewusstsein ist sie aber noch allgegenwärtig. Ihre Seelen erholen sich nicht so schnell wie die Natur und das öffentliche Leben. Der Sohn eines Kochs wagt sich nicht mehr ans Ufer, das Rauschen der Brandungswellen löst bei ihm Schweissausbrüche aus. Einer Näherin in Galle kommen Tränen, wenn sie dem Besucher in ihrem Wohnzimmer die Wasserlinie knapp unter der Decke zeigt. Die Wanduhr ist um 9.21 Uhr stillgestanden und dokumentiert den Moment der Katastrophe. Auf dem kleinen Tisch steht ein Porträt ihrer Schwester, die in diesem Raum den Tod gefunden hat.
Die Geschichten sind noch präsent
Erzählen heilt, die Einheimischen teilen den Touristen gern ihre Erlebnisse mit. 'Bevor die erste Flutwelle kam, zog sich das Wasser mehrere Hundert Meter zurück. Viele rannten freudig auf das trockene Riff hinaus und sammelten Fische ein', berichtet Cyrill, der Surfbretter an Touristen vermietet. 'Andere suchten sich bereits ein Stück trocken gelegtes Land aus, um ein Beizchen ans neue Ufer zu bauen.' Als Surfer fand Cyrill die Sache unheimlich. 'Plötzlich sah ich, wie das Meer zurückkam. Ich rannte zu unserem Häuschen, um meinen Sohn und meine Mutter zu retten. Die Fluten hielten uns im Wohnzimmer gefangen. Das Wasser stieg mir bis zum Hals und wirbelte uns herum. Ich hielt meinen Sohn über Wasser und hatte Panik, im eigenen Haus zu ertrinken. Nach etwa zehn Minuten ging das Wasser leicht zurück. Bevor die nächste Welle kam, konnten wir uns in den Dschungel retten.' Auch der Tuk-Tuk-Fahrer Aijh muss mir seine Geschichte erzählen: Als er mit dem Fahrrad in die Galle Road einbog, stockte ihm der Atem: 'Mir kam ein Fischerboot auf der Strasse entgegen, in dem ein Mann vor Verzweiflung mit den Armen ruderte. Viele Menschen wurden von den Fluten mitgerissen. Ich wendete sofort und rettete mich in den Dschungel.'
Heute präsentieren sich die touristischen Gebiete an der Westküste wieder in exotischer Frische. Die Trümmer sind weggeräumt, die Strände wurden mit riesigen Spezialmaschinen gereinigt, der Sand ist gesiebt, die Küste wirkt sauberer denn je. Die Rinder äsen gemütlich am Strassenrand, die Tuk-Tuk kurven flink um Fahrradfahrer und Passanten herum, und die Marktstrände an den Strassen quellen über von Fischen, Früchten und Gemüse. Das Leben pulsiert wieder, als sei die grosse Welle nur ein Alptraum gewesen. Wer die Schreckensbilder gesehen hat, reibt sich verwundert die Augen. Spuren der Zerstörung sind auf der Fahrt weiter nach Süden auch bei näherem Hinsehen kaum mehr sichtbar. Da und dort steht noch eine Ruine am Strassenrand, auf einer Böschung liegt ein in zwei Teile gerissener Fischkutter. Als Mahnmal dient der Zug des Schreckens nördlich von Hikkaduwa, in dem üer 1400 Menschen den Tod gefunden haben. Sie waren auf die Waggons geklettert, um nicht zu ertrinken. Vergeblich.
Zorn auf Regierung und Behörden
Hinter der touristischen Fassade entdeckt der interessierte Besucher dann doch Risse und Brüche, die die ersten Eindrücke trüben. In die Trauer mischen sich bei vielen Küstenbewohnern Zorn und Unverständnis. Die schwerfälligen Bürokratie verzögert Projekte und Hilfszahlungen, viele Menschen zweifeln, dass alle Spendengelder die wirklichen Opfer erreichen oder richtig eingesetzt werden; oft äussern sich den Verdacht der Vetternwirtschaft. Der rasche Aufbau der touristischen Infrastruktur kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass im zivilen Bereich noch vieles im Argen liegt. Kritik ernten aber auch gewisse Nothelfer aus Übersee, die in den teuertsten Hotels logieren und mit den neuesten Geländefahrzeugen durch die Krisengebiete kutschieren.
Erst recht ist den Einheimischen zu wünschen, dass sich von den Touristen nicht vergessen werden. Nur wenn der Tourismus wieder in Schwung kommt, wird in Sri Lanka die Normalität einkehren. Denn an der Küste lebt rund die Hälfte der Bevölkerung direkt oder indirekt von den Gästen. Die Fischer, die neue Schiffe bekommen haben, müssen ihre Lobster, Krabben und Fische endliche wieder kommende Hotels und Restaurants liefern können, für die Souvenirshops sind Einnahmen überlebenswichtig, die arbeitslosen Hotelsangestellten brauchen nach fast einem Jahr dringend einen Job. Es gibt keinen Grund mehr, Sri Lanka wegen des Tsunami zu meiden. In den küstennahen Tourismusregionen Negombo, Mount Lavinia, Betota, Hikkaduwa und Unawatuna ist die Infrastruktur praktisch lückenlos wieder intakt, die meisten Hotels und Gästehäuser sind repariert und restauriert, das Mobiliar ersetzt. Von den 48 beschädigten grösseren Hotels sind 41 wieder in Betrieb, die restlichen öffenen ihre Pforten demnächst. So herausgeputzt waren die Hotels noch nie. Und: Hotels und Strandbeizchen dürfen weiterhin am Ufer stehen, für sie gilt das Bauverbot innerhalb einen Schutzgürtels nicht.
Die jüngsten Zahlen sind denn auch ermutigend. Die grossen Hotels, die vor allem Pauschaltouristen beherbergen, melden für Dezember und Januar gute Buchungszahlen. Viele sind gar voll belegt. Entscheidend für das Gesamtergebnis ist aber die Nebensaison (April bis Oktober), für die erst wenige Buchungen vorliegen.
Touristen sind Zeichen der Hoffnung
Stellt sich höchtens noch die Pietätsfrage: Kann man in einem ehemaligen Krisengebiet Ferien machen? Darf man hier wieder lachen, sich vergnügen und verwöhnen lassen? Für die Einheimischen ist die Antwort klar. Wenn zur Trauer noch der Verlust der Existenzgrundlage kommt, nimmt die Verzweiflung erst recht kein Ende. Touristen sind für die Einheimischen ein Zeichen der Hoffnung. Zumal die Hoteliers von der Regierung keine finanzielle Unterstützung erhalten haben.
So auch die Schweizerin Simona Simonett, die nach der Katastrophe fassungslos von ihrer einst wunderschönen Anlage Secret Garden in Unawatuna stand. Die Flutwellen hatten den Garten, das 100-jährige Hauptgebäude und die Bungalows in ein Trümmerfeld verwandelt. Die massive Gartenmauer war wie ein Kartenhaus eingestürzt, die Überreste der Nachbarhäuser übersäten meterhoch ihr Grundstück, einzelne Bungalows lagen am Boden. Mit der finanziellen Unterstützung von Verwandten gings an den Wiederaufbau, der volle zahn Monate in Anspruch genommen hat.
Anfang November sind die ersten Gäste eingezogen, der Secret Garden macht seinem Namen wieder alle Ehre. Und Simona Simonett ist glücklich, das Abenteuer gewagt zu haben. Sie hat wie Millionen Küstenbewohner dem Schicksal erfolgreich getrotzt.
Tja, was soll man dazu sagen? Von meiner Seite aus, wurde dieser Bericht von einem Reisebüro in Auftrag gegeben . . . Mir blieben die Worte weg . . .
Die Bilder von der Flutwelle, die die Küste Sri Lankas zerstörte, gingen unter die Haut. Die Hotels sind weit gehend restauriert, die Schäden an den Stränden beseitigt, das Leben pulsiert.
Bangen vor dem Besuch in Sri Lanka nach dem Tag null, dem Einbruch des Tsunami. Was erwartet mich? Bilder des Schreckens? Werde ich alle einheimischen Freunde und Bekannte noch finden, die ich bei meinen Besuchen in den vergangenen 25 Jahren kennen gelernt habe? Wie präsentiert sich die Küste, die ich so oft nach surfbaren Wellen abgesucht habe? Was ist aus der tropischen Insel geworden, die seit der Katastrophe an eine Träne am Südzipfel des indischen Subkontinents erinnert?
Auf dem Höllenritt mit dem Klapperbus die Küste entlang gegen Süden - der Verkehr ist ein täglicher Dschungelkampf auf dem Asphalt - wird das Herz leichter. Durchs Busfenster betrachtet, scheint das Leben in den Dörfern wie eh und je zu pulsieren. Spuren der epochalen Verwüstung mit 30000 Opfern sind nur wenige auszumachen. Einzelne Küstenabschnitte wirken sogar unversehrt. Der Tsunami hat offensichtlich die Monsterwellen selektiv an die Küste gepeitscht.
Kaum mehr Spuren der Verwüstung
Die Schüler von Sri Lanka werden das Datum noch in hundert Jahren auswendig lernen: Der 26. Dezember 2004 war der Tag, als das grosse Wasser tiefe Wunden in die Seelen der Küstenbewohner schlug. Heute schlagen die Brandungswellen wieder friedlich an den Strand. Wie seit Hunderten von Jahren. Und wie vermutlich die nächsten Jahrhunderte.
Ankunft in Hikkaduwa, dem Zentrum der Surfer und Individualreisenden. Der Strand ist sauber, die Beizchen am Ufer sind wieder aufgebaut. Wenigstens das. Mit gemischten Gefühlen schlendere ich durch das Dorf und das Ufer entlang. Finde ich sie, die einheimischen Surfer, die Taxifahrer mit ihren dreirädrigen Tuk-Tuk, die Kellner, den Schneider, der Bermudashorts für Touristen näht? Bald folgt die Erleichterung. Sie leben alle noch! Die Begrüssungen sind noch herzlicher als sonst, das Wiedersehen steht unter einem besonderen Stern. Wie durch ein Wunder sind in Hikkaduwa nur eine Hand voll Personen gestorben. Sie haben die Flut überlebt, in ihrem Bewusstsein ist sie aber noch allgegenwärtig. Ihre Seelen erholen sich nicht so schnell wie die Natur und das öffentliche Leben. Der Sohn eines Kochs wagt sich nicht mehr ans Ufer, das Rauschen der Brandungswellen löst bei ihm Schweissausbrüche aus. Einer Näherin in Galle kommen Tränen, wenn sie dem Besucher in ihrem Wohnzimmer die Wasserlinie knapp unter der Decke zeigt. Die Wanduhr ist um 9.21 Uhr stillgestanden und dokumentiert den Moment der Katastrophe. Auf dem kleinen Tisch steht ein Porträt ihrer Schwester, die in diesem Raum den Tod gefunden hat.
Die Geschichten sind noch präsent
Erzählen heilt, die Einheimischen teilen den Touristen gern ihre Erlebnisse mit. 'Bevor die erste Flutwelle kam, zog sich das Wasser mehrere Hundert Meter zurück. Viele rannten freudig auf das trockene Riff hinaus und sammelten Fische ein', berichtet Cyrill, der Surfbretter an Touristen vermietet. 'Andere suchten sich bereits ein Stück trocken gelegtes Land aus, um ein Beizchen ans neue Ufer zu bauen.' Als Surfer fand Cyrill die Sache unheimlich. 'Plötzlich sah ich, wie das Meer zurückkam. Ich rannte zu unserem Häuschen, um meinen Sohn und meine Mutter zu retten. Die Fluten hielten uns im Wohnzimmer gefangen. Das Wasser stieg mir bis zum Hals und wirbelte uns herum. Ich hielt meinen Sohn über Wasser und hatte Panik, im eigenen Haus zu ertrinken. Nach etwa zehn Minuten ging das Wasser leicht zurück. Bevor die nächste Welle kam, konnten wir uns in den Dschungel retten.' Auch der Tuk-Tuk-Fahrer Aijh muss mir seine Geschichte erzählen: Als er mit dem Fahrrad in die Galle Road einbog, stockte ihm der Atem: 'Mir kam ein Fischerboot auf der Strasse entgegen, in dem ein Mann vor Verzweiflung mit den Armen ruderte. Viele Menschen wurden von den Fluten mitgerissen. Ich wendete sofort und rettete mich in den Dschungel.'
Heute präsentieren sich die touristischen Gebiete an der Westküste wieder in exotischer Frische. Die Trümmer sind weggeräumt, die Strände wurden mit riesigen Spezialmaschinen gereinigt, der Sand ist gesiebt, die Küste wirkt sauberer denn je. Die Rinder äsen gemütlich am Strassenrand, die Tuk-Tuk kurven flink um Fahrradfahrer und Passanten herum, und die Marktstrände an den Strassen quellen über von Fischen, Früchten und Gemüse. Das Leben pulsiert wieder, als sei die grosse Welle nur ein Alptraum gewesen. Wer die Schreckensbilder gesehen hat, reibt sich verwundert die Augen. Spuren der Zerstörung sind auf der Fahrt weiter nach Süden auch bei näherem Hinsehen kaum mehr sichtbar. Da und dort steht noch eine Ruine am Strassenrand, auf einer Böschung liegt ein in zwei Teile gerissener Fischkutter. Als Mahnmal dient der Zug des Schreckens nördlich von Hikkaduwa, in dem üer 1400 Menschen den Tod gefunden haben. Sie waren auf die Waggons geklettert, um nicht zu ertrinken. Vergeblich.
Zorn auf Regierung und Behörden
Hinter der touristischen Fassade entdeckt der interessierte Besucher dann doch Risse und Brüche, die die ersten Eindrücke trüben. In die Trauer mischen sich bei vielen Küstenbewohnern Zorn und Unverständnis. Die schwerfälligen Bürokratie verzögert Projekte und Hilfszahlungen, viele Menschen zweifeln, dass alle Spendengelder die wirklichen Opfer erreichen oder richtig eingesetzt werden; oft äussern sich den Verdacht der Vetternwirtschaft. Der rasche Aufbau der touristischen Infrastruktur kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass im zivilen Bereich noch vieles im Argen liegt. Kritik ernten aber auch gewisse Nothelfer aus Übersee, die in den teuertsten Hotels logieren und mit den neuesten Geländefahrzeugen durch die Krisengebiete kutschieren.
Erst recht ist den Einheimischen zu wünschen, dass sich von den Touristen nicht vergessen werden. Nur wenn der Tourismus wieder in Schwung kommt, wird in Sri Lanka die Normalität einkehren. Denn an der Küste lebt rund die Hälfte der Bevölkerung direkt oder indirekt von den Gästen. Die Fischer, die neue Schiffe bekommen haben, müssen ihre Lobster, Krabben und Fische endliche wieder kommende Hotels und Restaurants liefern können, für die Souvenirshops sind Einnahmen überlebenswichtig, die arbeitslosen Hotelsangestellten brauchen nach fast einem Jahr dringend einen Job. Es gibt keinen Grund mehr, Sri Lanka wegen des Tsunami zu meiden. In den küstennahen Tourismusregionen Negombo, Mount Lavinia, Betota, Hikkaduwa und Unawatuna ist die Infrastruktur praktisch lückenlos wieder intakt, die meisten Hotels und Gästehäuser sind repariert und restauriert, das Mobiliar ersetzt. Von den 48 beschädigten grösseren Hotels sind 41 wieder in Betrieb, die restlichen öffenen ihre Pforten demnächst. So herausgeputzt waren die Hotels noch nie. Und: Hotels und Strandbeizchen dürfen weiterhin am Ufer stehen, für sie gilt das Bauverbot innerhalb einen Schutzgürtels nicht.
Die jüngsten Zahlen sind denn auch ermutigend. Die grossen Hotels, die vor allem Pauschaltouristen beherbergen, melden für Dezember und Januar gute Buchungszahlen. Viele sind gar voll belegt. Entscheidend für das Gesamtergebnis ist aber die Nebensaison (April bis Oktober), für die erst wenige Buchungen vorliegen.
Touristen sind Zeichen der Hoffnung
Stellt sich höchtens noch die Pietätsfrage: Kann man in einem ehemaligen Krisengebiet Ferien machen? Darf man hier wieder lachen, sich vergnügen und verwöhnen lassen? Für die Einheimischen ist die Antwort klar. Wenn zur Trauer noch der Verlust der Existenzgrundlage kommt, nimmt die Verzweiflung erst recht kein Ende. Touristen sind für die Einheimischen ein Zeichen der Hoffnung. Zumal die Hoteliers von der Regierung keine finanzielle Unterstützung erhalten haben.
So auch die Schweizerin Simona Simonett, die nach der Katastrophe fassungslos von ihrer einst wunderschönen Anlage Secret Garden in Unawatuna stand. Die Flutwellen hatten den Garten, das 100-jährige Hauptgebäude und die Bungalows in ein Trümmerfeld verwandelt. Die massive Gartenmauer war wie ein Kartenhaus eingestürzt, die Überreste der Nachbarhäuser übersäten meterhoch ihr Grundstück, einzelne Bungalows lagen am Boden. Mit der finanziellen Unterstützung von Verwandten gings an den Wiederaufbau, der volle zahn Monate in Anspruch genommen hat.
Anfang November sind die ersten Gäste eingezogen, der Secret Garden macht seinem Namen wieder alle Ehre. Und Simona Simonett ist glücklich, das Abenteuer gewagt zu haben. Sie hat wie Millionen Küstenbewohner dem Schicksal erfolgreich getrotzt.
Tja, was soll man dazu sagen? Von meiner Seite aus, wurde dieser Bericht von einem Reisebüro in Auftrag gegeben . . . Mir blieben die Worte weg . . .