adamspeak
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- 14. Dez. 2005
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Stürmisches Sri Lanka
Mieses Wetter fesselt mich heute ans Zimmer. Viel kann man gerade nicht machen. Endlich mal wieder Zeit zum Schreiben. Und so wie das heute draussen aussieht, habe ich viel Zeit zum schreiben. Gerade verlassen uns Gäste von den Malediven. Wacker haben sie durchgehalten. Waren hier mit Daunenjacken! angekommen. Deren erster Nachmittag war noch angenehm sonnig, doch dann kamen Wind und Regen. Den Lipton Seat haben sie heute früh aufgegeben, die Diyaluma Wasserfalltour war sicherlich auch sehr feucht. Gerne hätte ich sie gefragt wie es war, doch sie reisen vorzeitig ab. Gerade erreichen sie die obere Treppe und winken im dichten Nebeltreiben zum Abschied.
...
Vor 6 Wochen kam ich voller Vorfreude nach Sri Lanka. Flucht vor der nordischen Kälte, Freunde besuchen, endlich wieder Trekkingtouren machen, leckeres scharfes Essen von Fareena kosten und unsere neue Deutschlehrerin Lina aus Haldumulla kennen lernen. Alles hat geklappt, keine Frage, wenn man nur genug Zeit im Gepäck hat.
...
Ankunft und Einkaufen
Alles fing so gut an. Ende November ein super Anflug über die Lagune von Negombo. Blauer Himmel, etwas diesig, aber angenehm warm. Endlich wieder Wärme! Der neue Highway zum Flughafen ist noch im Bau. Ein Kampfjet startet parallel zu unserer Landung. Wie klein der gegen uns wirkte! Ein Spatz, der über Leben und Tod entscheidet.
Dias und Promodh haben mich vom Flughafen abgeholt. Am Vormittag gab es ein Treffen mit Surol, ein kirchlicher Verein, über den unsere norddeutsche Gruppe 28 Schüler/innen und weitere Projekte unterstützt.
Danach ging es zum Einkaufen nach Colombo. Haufenweise Textilien, elektronische Artikel und Lebensmittel, die hier sehr viel billiger sind als in Haputale. Nach der langen Anreise war ich aber dann doch recht müde und verschlief die Fahrt nach Haputale (15.000 Rs/inkl. Einkaufstour und Staus).
...
Lina und Richie
Am nächsten Tag war ich als Gast zu Richies Nachfeier eingeladen. Seinen 80. Geburtstag hatte er vor 2 Wochen in Deutschland gefeiert! Die beiden Leute sind ein ganz besonders nettes Paar. So etwas liebenswertes habe ich in Sri Lanka noch nicht getroffen. Kennengelernt haben wir uns durchs Internet. Vor einigen Monaten sucht ich eine Deutschlehrerin für zwei meiner Patenkinder. Das Goetheinstitut in Colombo konnte mir keinen passenden Kurs anbieten, dafür aber den Namen Lina aus Haldumulla. Ein Forumsaufruf brachte mich auf ihre Seite: "Alltagsgeschichten aus Sri Lanka". Auch ihre Email Adresse war da. Und ihre Antwort kam ganz schnell: "Ja klar, ich bin die Deutschlehrerin aus Haldumulla". Danach haben wir uns oft geschrieben, gut kennen und mögen gelernt. Die Lebensgeschichte dieser beiden Menschen ist einfach wunderbar. Da Lina neurerdings auch hier im Forum schreibt, werdet ihr bald viele ihre Erlebnisse lesen können. Vielleicht gibt es dann ja irgendwann noch einmal eine Fortsetzung ihres ersten Buches.
Die Feier war sehr lustig und Abwechslungsreich. Lina und Richie sind trotz ihres hohen Alters mobil und lebendig, kümmern sich sehr um ihre Gäste, haben einen hilfsbereiten Freundschaftskreis. Zahlreiche Hände halfen das Fest zu gestalten. Eine Schülerin, die im Herbst 2 Monate mit Lina und Richie in Deutschland war, berichtete lebhaft von ihrer Rundreise. Zahlreiche Bilder, eine Landkarte und Herbstlaub zierten die kleine Bühne. Besucher sangen deutsche Lieder, Linas Handpuppen erzählten die Geschichte vom Drachen und dem Lindwurm. Vieles wie ich an darauf folgenden Wochenenden als Lehrmethode in Linas Deutschunterricht erlebte.
...
Besuch aus Pottuvil
Plötzlich waren sie da. Keyasdeen und Adeeb aus Pottuvil. Der kleine gehörlose Junge hat sich stark verändert, wirkt viel selbstbewusster. Vor 2 Jahren hieß es noch er sei taub. Private Untersuchungen in einer modernen Klinik stellten Schwerhörigkeit fest. Dank zahlreicher Spenden konnten wir moderne Hörgeräte kaufen, Reisekosten, Batterien und Therapiekosten mitfinanzieren. Die Mittel sind nun aufgebraucht. Adeebs Familie wird sich fortan selbst um die laufenden Kosten bemühen müssen.
Allen Spendern sei noch mal gedankt. Der Aufwand hat sich gelohnt. Adeeb kann heute mit seinen Mitmenschen kommunizieren. Er hat viele neue Worte gelernt. Sein Lebensweg wird schwieriger sein, als für gesunde Kinder. Doch die Zeit wird kommen, da er uns allen beweist, das es wert war ihm zu helfen. Davon bin ich überzeugt.
...
Es folgten viele Kindergeburtstage, warum nur so zahlreich im Dezember? Egal, den Kindern hat es Spass gemacht. Besonders jenen, die sonst nichts haben, außer ein Lächeln.
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SCOUT - Besuch bei einer moslemischen Familie
Seit Tagen sehe ich die Jungs von Team SCOUT kaum noch (Students Care Observer Umbrella Team). Sie haben ein neues altes Projekt gestartet. Im Sommer 2012 spendete ich einer moslemischen Familie eine Nähmaschine mit Zubehör (Dank SLF 2012 Kalenderaktion). Schon damals viel mir der starke Verfall des Hauses auf. Teils aus Lehm, teils mit Zement gemauert. Nach starken Regenfällen war nun die Lehmwand der Front eingestürzt. In jeder freien Minute kamen die Schüler hierher und mauerten eine neue Wand mit Tür und Fenster. Bei meinem letzten Besuch im Juni war der Fussboden noch eine unebene Lehmfläche. Diese Tage hat SCOUT den ganzen Boden ebenerdig aufgefüllt. zur Einweihung haben wir mit den Kindern Carom gespielt. Ich werde das Wirken von SCOUTweiter beobachten und gelegentlich unterstützen.
...
Ufos, bunter Regen, Weltuntergang
Seit Tagen diese nervige Untergangsstimme wegen dem Maya-Kalender. Es gibt hier in den Bergen tatsachlich einige Menschen, die auf einmal Maya denken. Als wenn das eine neue Religion sei. Es könnte ja was dran sein, das die Welt untergeht, so reden hier manche. Als wenn der Mayagott sie dann beschützen würde. Dann noch die vielen Ufosichtungen in Sri Lanka. Roter und grüner Regen, aufgefangen in Eimern, und Funde von Meteoritensplittern. All das wurde in den Nachrichten gezeigt. Heute war ein merkwürdiger bunter Schein um die Sonne, als wenn man eine Folie mit Regenbogenfarben davor halten würde. Einer unserer Jungs machte mehrere Fotos mit seinem Handy. Da fehlte ein Stück, unten links auf jedem Foto! War das etwa eine Teilsonnenfinsternis? Ich hab es mit meiner Kamera versucht, und sah die Sonne, nicht rund, wie gewohnt, sondern horizontal breit gedrückt. Merkwürdige Dinge passieren in Sri Lanka. Soll das etwa die Besucherzahlen erhöhen?
...
Wie jedes Jahr, haben wir auch diesmal wieder einen Ausflug zum Adisham Kloster gemacht. Mit dabei, haufenweise Kinder in Sonntagskleidung, ein Badminton Set und ein Cricketball. Der Klostergarten hat eine schöne Rasenfläche, wo Kinder ungestört spielen dürfen. Gelegentlich besuchen wir das Museum in den 3 zugänglichen Innenräumen. Es scheint, die Ausstellungsstücke werden immer weniger. Da kann man nur hoffen, dass die Büchersammlung erhalten bleibt. In einem Shop gibt es selbstgemachte Produkte zu kaufen. Säfte und Marmelade. Im Anschluss folgte dann noch eine Wanderung durch den Wald. Seitlich vom Kloster verläuft ein Wanderweg, der zu einem Aussichtspunkt führt, von den man die Provinz Uva überblicken kann. Rechts, zwischen den Bäumen, schaut das mit Teakplatten bedeckten Adisham-Dach hervor.
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Warmes Bettzeug
Zum Glück habe ich diesmal warmes Bettzeug aus Deutschland dabei. Zwei zusammensteckbare Bettdecken vom Discounter. Fareenas Schwester Beebi hat mir aus den Colombo Stoffen schönes Bettzeug gefertigt. Ich glaub ich bin der einzige Gast im "White Monkey", der im Dezember mit nur einer Bettdecke auskommt. Meine Zweitdecke habe ich Dias Mutter Vellama zu Weihnachten geschenkt. Darin liegt sie jetzt den ganzen Tag und mag nicht mehr heraus kommen. Die Enkelkinder meckern nun, weil die Oma die Decke nicht teilen mag. Also wer das hier liest, und Dias Familie während der Wintermonate besuchen sollte, kann ihnen, und sich selbst, mit wärmenden Bettdecken eine Freude machen. Nur bitte ohne Daunen und Federn. Die halten hier keiner Wäsche stand und brauchen ewig zum Trocknen.
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Weihnachten 2012
Das war mal wieder ein lustiges Fest. Die Jugendlichen fertigten einen echten Weihnachtsbaum, die Kinder schmückten ihn mit reichlich Zirde. Der Weihnachtsmann erschien im schönsten Anzug. Schwer beladen mit reichlich Säcken und einem lustigen Narren im Gefolge. Der trug einen langen grünen Hosenanzug, war frech geschminkt und erlaubte sich so manchen Spass mit den 40 Gästen. Davon gut 20 Kinder und Jugendliche. Und Gäste aus Kanada, Mexiko und Deutschland. Für die Schulkinder gab es reichlich neue Schulsachen. Fareena erhielt endlich einen Dampfkochtopf und Dias eine weitreichende LED Taschenlampe. Danach wurde in mehreren Gängen und traditionell um Gemeinschaftsschalen sitzend gegessen. Es folgte Musik und Tanz bis in die Nacht.
...
Strand oder Berge?
Wieder mal ein traumhafter Morgen und Ausblick. Über unserem Hausberg Eaglerock, ein breiter Streifen goldenes Meer vor dem Yala National Park. Heute wäre ein schöner Tag, Arugam Bay zu besuchen. So´n Pech, dass nun ausgerechnet jetzt eine Erkältung über mich kommt und meine Stimme belegt. Die Kinder hätten sich so über einen Ausflug gefreut. Andererseits ist "White Monkey" ist diesen Tagen so gefragt und ausgebucht, dass ans Reisen nicht zu denken ist. Und dann war da noch was mit einem wichtigen Gast aus Deutschland, die bald kommen sollte. So blieb es nur bei einem kleinen Ausflug zur Worlds End Lodge.
Die Worlds End Lodge erreicht man von der A4 bei km 175. Eine anfangs einfache, dann schlechte Teerstraße führt einige Kilometer hinauf auf den Berg. Schon der Weg nach oben ist ein Erlebnis der besonderen Art. Hier rücken die Berge eng zusammen. Der Weg führt durch Wälder und an einem Wasserfall vorbei. Oben angelangt führen Treppen durch einen gepflegten Garten. Ein riesiger Pool befindet sich in einer Rasenfläche. Den Rand begrenzt eine flache Mauer mit fantastischen Ausblick zum Worlds End. 16 Zimmer stehen hier für Gäste zur Verfügung. Ein alter Wanderweg von 1870 führt hinauf nach Udaveriya (Ohiya, Horton Plains). Auf dem Weg noch unten sahen wir eine gepunktete Wildkatze und weisse Affen mit schwarzen Gesichtern. Bisher habe ich diese Affen immer nur in niederen Regionen gesehen.
...
29. Dezember - Besuch aus Deutschland
Endlich ist sie da. Eine Reisespinne. Vor einiger Zeit schrieb sie mich im Internet an. Sie wolle durch Sri Lanka reisen, hätte aber noch viele offene Fragen. Es folgte ein ganze Liste, die ich so weit wie möglich beantwortete. Daraufhin wollte sie mich kennenlernen und den Jahreswechsel im "White Monkey" verbringen. Als Gastgeschenk brachte sie weisse Schokolade für die Kinder, Marmelade und Nutella für mich. Super. Meine Vorräte waren gerade aufgebraucht. Mein schönstes Weihnachtsgeschenk! Ich hatte viele Leckereien zu Hause lassen müssen, für die 10 kg Deutschbücher meiner beiden Schülerinnen.
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Silvester-Party 2012
Und wieder mal ein volles Haus. Diesmal waren alle Zimmer belegt. Da waren Gäste aus Japan, England, Indien, Mexiko, Kanada und Deutschland. Andreas aus Hamburg, von einem anderen Gästehaus, wollte aber unbedingt bei uns feiern, und blieb die ganze Nacht bis zum Neujahrsmorgen. Vielen Dank für deine großzügige Schulspende.
Den ganzen Tag waren wir unterwegs, um alles für den Abend vorzubereiten. Dias besorgte Obst und Gemüse, ich und mit seinen Söhnen Fleisch, Würstchen, Fleischklöße, Knabberzeug, leckeres Blueberry Eis und Feuerwerk. Das Eis war ein Gedicht!
Abends wurde dann deftig gegessen, Musik gespielt, auf Trommeln geschlagen, gesungen und getanzt. Um Mitternacht startete dann ein bescheidenes Feuerwerk. Dabei macht uns ein kraftiger Wind zu schaffen, der manche Rakete im hohen Bogen fort trieb. Diemal gab es auch zwei Elefantenböller. Ganz gefährliches Zeug. Noch auf 15 Meter Entfernung flog uns der Dreck um die Ohren. Ich spürte die Einschläge im Gesicht - und war froh, das meine Augen durch meine Kamera geschützt waren.
...
Stürmische Tage
Unser deutscher Gast ist nach Kandy weitergezogen. Als Abschiedsgeschenk gab sie mir 40 $ für die Kinder. Davon haben wir 3 Paar Schulschuhe für Hiran, Fazil und Sabra gekauft.
Von ihrem Erste-Klasse Ticket hat sie leider nicht viel Nutzen gehabt. Der Zug kam nur wenige Stationen weit. Was genau passiert ist, wissen wir nicht. Der Zug ist wohl in einem Tunnel aus dem Gleis gesprungen. Irgendwo nach Idalgashinna. Dort gab es auch mehrere Erdrutsche. Neue Züge fuhren von beiden Seiten heran. Gäste musste durch den entgleisten Zug wechseln, um dann auf der anderen Seite weiter fahren zu können. Manche schlossen sich in Gruppen zusammen und fuhren mit Taxen weiter.
Dies war nur eines von vielen Ereignissen, die Sri Lankas Leben in den letzten Wochen belastete. Zweimal erlebte ich hier nun heftige Unwetter, die mehrere Tage anhielten. Dazwischen aber auch immer wieder wunderbare Sonnentage mit fantastischen Ausblick.
Wir sahen zahlreiche Fernsehberichte von Überschwemmungen, besonders im Norden und Osten Sri Lankas, und von vermissten Fischern an den Küsten. Überall hieß es Land unter, beschädigte Häuser, Straßen, Brücken und Fahrzeuge. Bäume stürzten um, Erdrutsche behinderten den Verkehr. Wieder mal wurde das Land und die Menschen vor große Herausforderungen gestellt. Touristen erreichten ihre Ziele nicht mehr, nur auf Umwegen oder brachen ihre Sri Lanka Reise sogar ganz ab. Manchen Gästehäusern liefen die Gäste davon, andere mussten wegen der Wassermassen umquartiert werden. "Dias Rest" erhielt in dieser Zeit viele Absagen. Gelegentlich kamen aber auch neue Leute an, deren Züge nicht weiterfuhren, und andere die vor der stürmischen See der Küste flohen. Der Verlust und Frust durch die vielen Absagen war deutlich spürbar.
...
9. Januar 2013 - Der schönste Tag des Jahres
Heute früh telefonierte ich mit Lina in Haldumulla. Sie fragte nach dem Wetter. Ich sag, "es ist der schönste Tag des Jahres!"
Das ganze Flachland unter mir ist komplett von Wolken bedeckt. Der Himmel ein wunderschönes blau. Ich möchte hinunter springen und über Wolken laufen. Sie reichen bis zum Horizont. Weit strahlend erscheint die Sonne über dem Wolkenmeer. Lipton Seat, Dambatenne und Pitaratmalie liegen noch im tiefen Schatten. Unser Thotulagalla erscheint wunderbar farbenprächtig im Sonnenlicht. Weisse Fabrik, blaue Kirche, bunte Häuser, saftig grüne Teeplantage. Ich stieg hinauf zur Straße, von wo ich mir bessere Bilder erhoffte. Mit dabei mein Hund Blacky. Gerne hätte er seine Leckerlies vorab bekommen. So trottete er mir aber hinterher, zum ersten Sonnenbad.
300 m gen Haputale ist die Kurve nach Kelburne. Rechts im Hang führt ein Trampelpfad und eine Treppe den kleinen Hügel hinauf. Ein Fuchs, hellbraun und mit buschigen Schwanz, kam mit dem Wind und schlich an uns vorbei. So weit unten sehen wir Füchse eher selten. Oben angekommen erwartete mich ein beeindruckender Ausblick auf die ganze Landschaft. Die endlosen Wolken, Teefelder, Eaglerock, Haputale und Horton Plain. Es wirkte alles so genial gedacht, wie im Märchen. Worte können es kaum beschreiben. Ich könnte alles fotografieren, und doch nicht die Gefühle wiedergeben, wie schön dieser Spaziergang für mich war. Wer das erleben will, muss diesen einen Tag abwarten und hierher kommen.
Leider endete dieser Tag mit einem gesundheitlichen Zusammenbruch. Es gab genug Anzeichen in den den letzten 2 Wochen, dass ich eine Pause bräuchte. Die rauhe Stimme seit Weihnachten, danach die vielen erschöpfenden Gepräche mit den Gästen, eine leichte Erkältung, gelegentlicher Husten, mal hoch gefühlt, mal tief gespürt. Das neue Jahr mit Antibiotika gestartet, nur leider waren die viel zu schwach. Den Hochs folgten meine Ausflüge nach Ella und zu den Wasserfällen. Die letzte Tour gab mir den Rest. Meine Stimme versagte. Dann fiel Dias Sohn Hiran auch noch in schweres Fieber. Mit starken Schmerzen und tränenden Augen brachten wir ihn zum Arzt. Es gab zahlreiche bunte Pillen und ein mehrstündiges Schwitzbach. Ein Tortour für Hiran. Aber es hatte sich gelohnt. Nach 5 Stunden fiel das Fieber. Heute spielt er wieder Kricket.
An meinem schönsten Tag, nach Beendigung meiner Wanderung, verfiel ich dem gleichen Fieber. Dicke Weste und Mütze während der Wanderung hatten es nicht verhindern können. Das unglaublich schöne Wetter hatte mich zu dieser Wanderung verführt. Die Bilder waren es wert! Dank starker Medikamente, Schwitzbad und Fürsorge durch Dias Familie geht es mir schon wieder besser. Einen Tag lang lief eine Ameisenarmee durch meine Nase und verursachte heftigste Nieser. Danach war meine Lunge wie platt. ich traute mich nicht mehr zu sprechen, nur zwischen den Lippen zu Nuscheln.
Ich frage mich nur, warum meine deutsche Ärztin vor meiner Abreise meinte, ich solle auf jeden Fall noch eine Grippeschutzimpfung machen. Ich hatte nicht den Eindruck, als wenn es mir irgendwas genützt hätte. Früher haben mir die Ärzte immer gesagt, überstehst Du dieses Jahr eine Grippe in Asien, mache dir keine Sorge um die nächste Grippe in Deutschland. Hat wohl mit der Wanderbewegung des Virus und der Herstellung des Impfstoffes zu tun. Da will ich mal hoffen, dass jetzt alles überstanden ist.
Sprechen kann ich noch nicht wieder. Das wird sich hoffentlich in den kommenden Tagen ändern.
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10. Januar 2013 - Pfirsichdiebe
Wie so oft in den letzten Wochen, hört man sie schon lange bevor man sie sieht. Die Diebe kommen. Sie schleichen früh morgens durchs Gebüsch und über die Dächer. Schauen zu jeden Fenster hinein und treiben die Hunde zur Verzweiflung. Was Dias Familie ihr Ärger ist, bereitet fotografierenden Gästen ein Freude. Die Affenbande ist wieder da. Da sitzen zig Affen in den Obstbäumen und plündern alles fressbare. Bananen, Avocados und Pfirsiche standen in den letzten Wochen auf dem Plan. Manches landet angeknappert am Boden. Ganz schön laut, wenn so eine Avocado aus 10 m Höhe auf dem Cottagedach landet. Oder die Affen wild über die Dächer toben. Noch schlimmer ist es für die Nachbarn, die haben nur Wellblechdächer.
Direkt unter meinem Einzelzimmer ist ein Spielplatz mit Pfirsich- und Jackfruitbaum. Manche Affen spielen, die anderen fressen. Und kommt ein Hund zu nah, wird auf ihn gepinkelt. Hier erlebe ich hautnah, was mir kein Gästehaus in Haputale bieten kann. Wilde Affen in Aktion. Und noch während ich hier schreibe, kommt ein knallrot-köpfiges, junges Weibchen an meine offen stehende Tür und äfft hinein. So viel Übermut bestraft mein Blacky mit Gebell und persönlichen Erfolg. Er hat sich seine Leckerlies verdient.
Es gibt noch einige ausgegliederte Berichte zu Wetter in Haputale, Ella, Haputale Forest, Diyaluma und Bambarakanda Wasserfall, die ich bei Gelegenheit nachschieben werde.
Liebe Neujahrsgrüße vom "White Monkey Dias Rest" Haputale.
Oliver
Mieses Wetter fesselt mich heute ans Zimmer. Viel kann man gerade nicht machen. Endlich mal wieder Zeit zum Schreiben. Und so wie das heute draussen aussieht, habe ich viel Zeit zum schreiben. Gerade verlassen uns Gäste von den Malediven. Wacker haben sie durchgehalten. Waren hier mit Daunenjacken! angekommen. Deren erster Nachmittag war noch angenehm sonnig, doch dann kamen Wind und Regen. Den Lipton Seat haben sie heute früh aufgegeben, die Diyaluma Wasserfalltour war sicherlich auch sehr feucht. Gerne hätte ich sie gefragt wie es war, doch sie reisen vorzeitig ab. Gerade erreichen sie die obere Treppe und winken im dichten Nebeltreiben zum Abschied.
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Vor 6 Wochen kam ich voller Vorfreude nach Sri Lanka. Flucht vor der nordischen Kälte, Freunde besuchen, endlich wieder Trekkingtouren machen, leckeres scharfes Essen von Fareena kosten und unsere neue Deutschlehrerin Lina aus Haldumulla kennen lernen. Alles hat geklappt, keine Frage, wenn man nur genug Zeit im Gepäck hat.
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Ankunft und Einkaufen
Alles fing so gut an. Ende November ein super Anflug über die Lagune von Negombo. Blauer Himmel, etwas diesig, aber angenehm warm. Endlich wieder Wärme! Der neue Highway zum Flughafen ist noch im Bau. Ein Kampfjet startet parallel zu unserer Landung. Wie klein der gegen uns wirkte! Ein Spatz, der über Leben und Tod entscheidet.
Dias und Promodh haben mich vom Flughafen abgeholt. Am Vormittag gab es ein Treffen mit Surol, ein kirchlicher Verein, über den unsere norddeutsche Gruppe 28 Schüler/innen und weitere Projekte unterstützt.
Danach ging es zum Einkaufen nach Colombo. Haufenweise Textilien, elektronische Artikel und Lebensmittel, die hier sehr viel billiger sind als in Haputale. Nach der langen Anreise war ich aber dann doch recht müde und verschlief die Fahrt nach Haputale (15.000 Rs/inkl. Einkaufstour und Staus).
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Lina und Richie
Am nächsten Tag war ich als Gast zu Richies Nachfeier eingeladen. Seinen 80. Geburtstag hatte er vor 2 Wochen in Deutschland gefeiert! Die beiden Leute sind ein ganz besonders nettes Paar. So etwas liebenswertes habe ich in Sri Lanka noch nicht getroffen. Kennengelernt haben wir uns durchs Internet. Vor einigen Monaten sucht ich eine Deutschlehrerin für zwei meiner Patenkinder. Das Goetheinstitut in Colombo konnte mir keinen passenden Kurs anbieten, dafür aber den Namen Lina aus Haldumulla. Ein Forumsaufruf brachte mich auf ihre Seite: "Alltagsgeschichten aus Sri Lanka". Auch ihre Email Adresse war da. Und ihre Antwort kam ganz schnell: "Ja klar, ich bin die Deutschlehrerin aus Haldumulla". Danach haben wir uns oft geschrieben, gut kennen und mögen gelernt. Die Lebensgeschichte dieser beiden Menschen ist einfach wunderbar. Da Lina neurerdings auch hier im Forum schreibt, werdet ihr bald viele ihre Erlebnisse lesen können. Vielleicht gibt es dann ja irgendwann noch einmal eine Fortsetzung ihres ersten Buches.
Die Feier war sehr lustig und Abwechslungsreich. Lina und Richie sind trotz ihres hohen Alters mobil und lebendig, kümmern sich sehr um ihre Gäste, haben einen hilfsbereiten Freundschaftskreis. Zahlreiche Hände halfen das Fest zu gestalten. Eine Schülerin, die im Herbst 2 Monate mit Lina und Richie in Deutschland war, berichtete lebhaft von ihrer Rundreise. Zahlreiche Bilder, eine Landkarte und Herbstlaub zierten die kleine Bühne. Besucher sangen deutsche Lieder, Linas Handpuppen erzählten die Geschichte vom Drachen und dem Lindwurm. Vieles wie ich an darauf folgenden Wochenenden als Lehrmethode in Linas Deutschunterricht erlebte.
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Besuch aus Pottuvil
Plötzlich waren sie da. Keyasdeen und Adeeb aus Pottuvil. Der kleine gehörlose Junge hat sich stark verändert, wirkt viel selbstbewusster. Vor 2 Jahren hieß es noch er sei taub. Private Untersuchungen in einer modernen Klinik stellten Schwerhörigkeit fest. Dank zahlreicher Spenden konnten wir moderne Hörgeräte kaufen, Reisekosten, Batterien und Therapiekosten mitfinanzieren. Die Mittel sind nun aufgebraucht. Adeebs Familie wird sich fortan selbst um die laufenden Kosten bemühen müssen.
Allen Spendern sei noch mal gedankt. Der Aufwand hat sich gelohnt. Adeeb kann heute mit seinen Mitmenschen kommunizieren. Er hat viele neue Worte gelernt. Sein Lebensweg wird schwieriger sein, als für gesunde Kinder. Doch die Zeit wird kommen, da er uns allen beweist, das es wert war ihm zu helfen. Davon bin ich überzeugt.
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Es folgten viele Kindergeburtstage, warum nur so zahlreich im Dezember? Egal, den Kindern hat es Spass gemacht. Besonders jenen, die sonst nichts haben, außer ein Lächeln.
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SCOUT - Besuch bei einer moslemischen Familie
Seit Tagen sehe ich die Jungs von Team SCOUT kaum noch (Students Care Observer Umbrella Team). Sie haben ein neues altes Projekt gestartet. Im Sommer 2012 spendete ich einer moslemischen Familie eine Nähmaschine mit Zubehör (Dank SLF 2012 Kalenderaktion). Schon damals viel mir der starke Verfall des Hauses auf. Teils aus Lehm, teils mit Zement gemauert. Nach starken Regenfällen war nun die Lehmwand der Front eingestürzt. In jeder freien Minute kamen die Schüler hierher und mauerten eine neue Wand mit Tür und Fenster. Bei meinem letzten Besuch im Juni war der Fussboden noch eine unebene Lehmfläche. Diese Tage hat SCOUT den ganzen Boden ebenerdig aufgefüllt. zur Einweihung haben wir mit den Kindern Carom gespielt. Ich werde das Wirken von SCOUTweiter beobachten und gelegentlich unterstützen.
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Ufos, bunter Regen, Weltuntergang
Seit Tagen diese nervige Untergangsstimme wegen dem Maya-Kalender. Es gibt hier in den Bergen tatsachlich einige Menschen, die auf einmal Maya denken. Als wenn das eine neue Religion sei. Es könnte ja was dran sein, das die Welt untergeht, so reden hier manche. Als wenn der Mayagott sie dann beschützen würde. Dann noch die vielen Ufosichtungen in Sri Lanka. Roter und grüner Regen, aufgefangen in Eimern, und Funde von Meteoritensplittern. All das wurde in den Nachrichten gezeigt. Heute war ein merkwürdiger bunter Schein um die Sonne, als wenn man eine Folie mit Regenbogenfarben davor halten würde. Einer unserer Jungs machte mehrere Fotos mit seinem Handy. Da fehlte ein Stück, unten links auf jedem Foto! War das etwa eine Teilsonnenfinsternis? Ich hab es mit meiner Kamera versucht, und sah die Sonne, nicht rund, wie gewohnt, sondern horizontal breit gedrückt. Merkwürdige Dinge passieren in Sri Lanka. Soll das etwa die Besucherzahlen erhöhen?
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Wie jedes Jahr, haben wir auch diesmal wieder einen Ausflug zum Adisham Kloster gemacht. Mit dabei, haufenweise Kinder in Sonntagskleidung, ein Badminton Set und ein Cricketball. Der Klostergarten hat eine schöne Rasenfläche, wo Kinder ungestört spielen dürfen. Gelegentlich besuchen wir das Museum in den 3 zugänglichen Innenräumen. Es scheint, die Ausstellungsstücke werden immer weniger. Da kann man nur hoffen, dass die Büchersammlung erhalten bleibt. In einem Shop gibt es selbstgemachte Produkte zu kaufen. Säfte und Marmelade. Im Anschluss folgte dann noch eine Wanderung durch den Wald. Seitlich vom Kloster verläuft ein Wanderweg, der zu einem Aussichtspunkt führt, von den man die Provinz Uva überblicken kann. Rechts, zwischen den Bäumen, schaut das mit Teakplatten bedeckten Adisham-Dach hervor.
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Warmes Bettzeug
Zum Glück habe ich diesmal warmes Bettzeug aus Deutschland dabei. Zwei zusammensteckbare Bettdecken vom Discounter. Fareenas Schwester Beebi hat mir aus den Colombo Stoffen schönes Bettzeug gefertigt. Ich glaub ich bin der einzige Gast im "White Monkey", der im Dezember mit nur einer Bettdecke auskommt. Meine Zweitdecke habe ich Dias Mutter Vellama zu Weihnachten geschenkt. Darin liegt sie jetzt den ganzen Tag und mag nicht mehr heraus kommen. Die Enkelkinder meckern nun, weil die Oma die Decke nicht teilen mag. Also wer das hier liest, und Dias Familie während der Wintermonate besuchen sollte, kann ihnen, und sich selbst, mit wärmenden Bettdecken eine Freude machen. Nur bitte ohne Daunen und Federn. Die halten hier keiner Wäsche stand und brauchen ewig zum Trocknen.
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Weihnachten 2012
Das war mal wieder ein lustiges Fest. Die Jugendlichen fertigten einen echten Weihnachtsbaum, die Kinder schmückten ihn mit reichlich Zirde. Der Weihnachtsmann erschien im schönsten Anzug. Schwer beladen mit reichlich Säcken und einem lustigen Narren im Gefolge. Der trug einen langen grünen Hosenanzug, war frech geschminkt und erlaubte sich so manchen Spass mit den 40 Gästen. Davon gut 20 Kinder und Jugendliche. Und Gäste aus Kanada, Mexiko und Deutschland. Für die Schulkinder gab es reichlich neue Schulsachen. Fareena erhielt endlich einen Dampfkochtopf und Dias eine weitreichende LED Taschenlampe. Danach wurde in mehreren Gängen und traditionell um Gemeinschaftsschalen sitzend gegessen. Es folgte Musik und Tanz bis in die Nacht.
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Strand oder Berge?
Wieder mal ein traumhafter Morgen und Ausblick. Über unserem Hausberg Eaglerock, ein breiter Streifen goldenes Meer vor dem Yala National Park. Heute wäre ein schöner Tag, Arugam Bay zu besuchen. So´n Pech, dass nun ausgerechnet jetzt eine Erkältung über mich kommt und meine Stimme belegt. Die Kinder hätten sich so über einen Ausflug gefreut. Andererseits ist "White Monkey" ist diesen Tagen so gefragt und ausgebucht, dass ans Reisen nicht zu denken ist. Und dann war da noch was mit einem wichtigen Gast aus Deutschland, die bald kommen sollte. So blieb es nur bei einem kleinen Ausflug zur Worlds End Lodge.
Die Worlds End Lodge erreicht man von der A4 bei km 175. Eine anfangs einfache, dann schlechte Teerstraße führt einige Kilometer hinauf auf den Berg. Schon der Weg nach oben ist ein Erlebnis der besonderen Art. Hier rücken die Berge eng zusammen. Der Weg führt durch Wälder und an einem Wasserfall vorbei. Oben angelangt führen Treppen durch einen gepflegten Garten. Ein riesiger Pool befindet sich in einer Rasenfläche. Den Rand begrenzt eine flache Mauer mit fantastischen Ausblick zum Worlds End. 16 Zimmer stehen hier für Gäste zur Verfügung. Ein alter Wanderweg von 1870 führt hinauf nach Udaveriya (Ohiya, Horton Plains). Auf dem Weg noch unten sahen wir eine gepunktete Wildkatze und weisse Affen mit schwarzen Gesichtern. Bisher habe ich diese Affen immer nur in niederen Regionen gesehen.
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29. Dezember - Besuch aus Deutschland
Endlich ist sie da. Eine Reisespinne. Vor einiger Zeit schrieb sie mich im Internet an. Sie wolle durch Sri Lanka reisen, hätte aber noch viele offene Fragen. Es folgte ein ganze Liste, die ich so weit wie möglich beantwortete. Daraufhin wollte sie mich kennenlernen und den Jahreswechsel im "White Monkey" verbringen. Als Gastgeschenk brachte sie weisse Schokolade für die Kinder, Marmelade und Nutella für mich. Super. Meine Vorräte waren gerade aufgebraucht. Mein schönstes Weihnachtsgeschenk! Ich hatte viele Leckereien zu Hause lassen müssen, für die 10 kg Deutschbücher meiner beiden Schülerinnen.
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Silvester-Party 2012
Und wieder mal ein volles Haus. Diesmal waren alle Zimmer belegt. Da waren Gäste aus Japan, England, Indien, Mexiko, Kanada und Deutschland. Andreas aus Hamburg, von einem anderen Gästehaus, wollte aber unbedingt bei uns feiern, und blieb die ganze Nacht bis zum Neujahrsmorgen. Vielen Dank für deine großzügige Schulspende.
Den ganzen Tag waren wir unterwegs, um alles für den Abend vorzubereiten. Dias besorgte Obst und Gemüse, ich und mit seinen Söhnen Fleisch, Würstchen, Fleischklöße, Knabberzeug, leckeres Blueberry Eis und Feuerwerk. Das Eis war ein Gedicht!
Abends wurde dann deftig gegessen, Musik gespielt, auf Trommeln geschlagen, gesungen und getanzt. Um Mitternacht startete dann ein bescheidenes Feuerwerk. Dabei macht uns ein kraftiger Wind zu schaffen, der manche Rakete im hohen Bogen fort trieb. Diemal gab es auch zwei Elefantenböller. Ganz gefährliches Zeug. Noch auf 15 Meter Entfernung flog uns der Dreck um die Ohren. Ich spürte die Einschläge im Gesicht - und war froh, das meine Augen durch meine Kamera geschützt waren.
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Stürmische Tage
Unser deutscher Gast ist nach Kandy weitergezogen. Als Abschiedsgeschenk gab sie mir 40 $ für die Kinder. Davon haben wir 3 Paar Schulschuhe für Hiran, Fazil und Sabra gekauft.
Von ihrem Erste-Klasse Ticket hat sie leider nicht viel Nutzen gehabt. Der Zug kam nur wenige Stationen weit. Was genau passiert ist, wissen wir nicht. Der Zug ist wohl in einem Tunnel aus dem Gleis gesprungen. Irgendwo nach Idalgashinna. Dort gab es auch mehrere Erdrutsche. Neue Züge fuhren von beiden Seiten heran. Gäste musste durch den entgleisten Zug wechseln, um dann auf der anderen Seite weiter fahren zu können. Manche schlossen sich in Gruppen zusammen und fuhren mit Taxen weiter.
Dies war nur eines von vielen Ereignissen, die Sri Lankas Leben in den letzten Wochen belastete. Zweimal erlebte ich hier nun heftige Unwetter, die mehrere Tage anhielten. Dazwischen aber auch immer wieder wunderbare Sonnentage mit fantastischen Ausblick.
Wir sahen zahlreiche Fernsehberichte von Überschwemmungen, besonders im Norden und Osten Sri Lankas, und von vermissten Fischern an den Küsten. Überall hieß es Land unter, beschädigte Häuser, Straßen, Brücken und Fahrzeuge. Bäume stürzten um, Erdrutsche behinderten den Verkehr. Wieder mal wurde das Land und die Menschen vor große Herausforderungen gestellt. Touristen erreichten ihre Ziele nicht mehr, nur auf Umwegen oder brachen ihre Sri Lanka Reise sogar ganz ab. Manchen Gästehäusern liefen die Gäste davon, andere mussten wegen der Wassermassen umquartiert werden. "Dias Rest" erhielt in dieser Zeit viele Absagen. Gelegentlich kamen aber auch neue Leute an, deren Züge nicht weiterfuhren, und andere die vor der stürmischen See der Küste flohen. Der Verlust und Frust durch die vielen Absagen war deutlich spürbar.
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9. Januar 2013 - Der schönste Tag des Jahres
Heute früh telefonierte ich mit Lina in Haldumulla. Sie fragte nach dem Wetter. Ich sag, "es ist der schönste Tag des Jahres!"
Das ganze Flachland unter mir ist komplett von Wolken bedeckt. Der Himmel ein wunderschönes blau. Ich möchte hinunter springen und über Wolken laufen. Sie reichen bis zum Horizont. Weit strahlend erscheint die Sonne über dem Wolkenmeer. Lipton Seat, Dambatenne und Pitaratmalie liegen noch im tiefen Schatten. Unser Thotulagalla erscheint wunderbar farbenprächtig im Sonnenlicht. Weisse Fabrik, blaue Kirche, bunte Häuser, saftig grüne Teeplantage. Ich stieg hinauf zur Straße, von wo ich mir bessere Bilder erhoffte. Mit dabei mein Hund Blacky. Gerne hätte er seine Leckerlies vorab bekommen. So trottete er mir aber hinterher, zum ersten Sonnenbad.
300 m gen Haputale ist die Kurve nach Kelburne. Rechts im Hang führt ein Trampelpfad und eine Treppe den kleinen Hügel hinauf. Ein Fuchs, hellbraun und mit buschigen Schwanz, kam mit dem Wind und schlich an uns vorbei. So weit unten sehen wir Füchse eher selten. Oben angekommen erwartete mich ein beeindruckender Ausblick auf die ganze Landschaft. Die endlosen Wolken, Teefelder, Eaglerock, Haputale und Horton Plain. Es wirkte alles so genial gedacht, wie im Märchen. Worte können es kaum beschreiben. Ich könnte alles fotografieren, und doch nicht die Gefühle wiedergeben, wie schön dieser Spaziergang für mich war. Wer das erleben will, muss diesen einen Tag abwarten und hierher kommen.
Leider endete dieser Tag mit einem gesundheitlichen Zusammenbruch. Es gab genug Anzeichen in den den letzten 2 Wochen, dass ich eine Pause bräuchte. Die rauhe Stimme seit Weihnachten, danach die vielen erschöpfenden Gepräche mit den Gästen, eine leichte Erkältung, gelegentlicher Husten, mal hoch gefühlt, mal tief gespürt. Das neue Jahr mit Antibiotika gestartet, nur leider waren die viel zu schwach. Den Hochs folgten meine Ausflüge nach Ella und zu den Wasserfällen. Die letzte Tour gab mir den Rest. Meine Stimme versagte. Dann fiel Dias Sohn Hiran auch noch in schweres Fieber. Mit starken Schmerzen und tränenden Augen brachten wir ihn zum Arzt. Es gab zahlreiche bunte Pillen und ein mehrstündiges Schwitzbach. Ein Tortour für Hiran. Aber es hatte sich gelohnt. Nach 5 Stunden fiel das Fieber. Heute spielt er wieder Kricket.
An meinem schönsten Tag, nach Beendigung meiner Wanderung, verfiel ich dem gleichen Fieber. Dicke Weste und Mütze während der Wanderung hatten es nicht verhindern können. Das unglaublich schöne Wetter hatte mich zu dieser Wanderung verführt. Die Bilder waren es wert! Dank starker Medikamente, Schwitzbad und Fürsorge durch Dias Familie geht es mir schon wieder besser. Einen Tag lang lief eine Ameisenarmee durch meine Nase und verursachte heftigste Nieser. Danach war meine Lunge wie platt. ich traute mich nicht mehr zu sprechen, nur zwischen den Lippen zu Nuscheln.
Ich frage mich nur, warum meine deutsche Ärztin vor meiner Abreise meinte, ich solle auf jeden Fall noch eine Grippeschutzimpfung machen. Ich hatte nicht den Eindruck, als wenn es mir irgendwas genützt hätte. Früher haben mir die Ärzte immer gesagt, überstehst Du dieses Jahr eine Grippe in Asien, mache dir keine Sorge um die nächste Grippe in Deutschland. Hat wohl mit der Wanderbewegung des Virus und der Herstellung des Impfstoffes zu tun. Da will ich mal hoffen, dass jetzt alles überstanden ist.
Sprechen kann ich noch nicht wieder. Das wird sich hoffentlich in den kommenden Tagen ändern.
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10. Januar 2013 - Pfirsichdiebe
Wie so oft in den letzten Wochen, hört man sie schon lange bevor man sie sieht. Die Diebe kommen. Sie schleichen früh morgens durchs Gebüsch und über die Dächer. Schauen zu jeden Fenster hinein und treiben die Hunde zur Verzweiflung. Was Dias Familie ihr Ärger ist, bereitet fotografierenden Gästen ein Freude. Die Affenbande ist wieder da. Da sitzen zig Affen in den Obstbäumen und plündern alles fressbare. Bananen, Avocados und Pfirsiche standen in den letzten Wochen auf dem Plan. Manches landet angeknappert am Boden. Ganz schön laut, wenn so eine Avocado aus 10 m Höhe auf dem Cottagedach landet. Oder die Affen wild über die Dächer toben. Noch schlimmer ist es für die Nachbarn, die haben nur Wellblechdächer.
Direkt unter meinem Einzelzimmer ist ein Spielplatz mit Pfirsich- und Jackfruitbaum. Manche Affen spielen, die anderen fressen. Und kommt ein Hund zu nah, wird auf ihn gepinkelt. Hier erlebe ich hautnah, was mir kein Gästehaus in Haputale bieten kann. Wilde Affen in Aktion. Und noch während ich hier schreibe, kommt ein knallrot-köpfiges, junges Weibchen an meine offen stehende Tür und äfft hinein. So viel Übermut bestraft mein Blacky mit Gebell und persönlichen Erfolg. Er hat sich seine Leckerlies verdient.
Es gibt noch einige ausgegliederte Berichte zu Wetter in Haputale, Ella, Haputale Forest, Diyaluma und Bambarakanda Wasserfall, die ich bei Gelegenheit nachschieben werde.
Liebe Neujahrsgrüße vom "White Monkey Dias Rest" Haputale.
Oliver