Erstes mal Sri Lanka - eine für uns bewegende Reise

Sonne

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Hallo Zusammen,

als danke schön für die vielen Infos und Tips hier hatte ich ja versprochen, einen kleinen Reisebericht zu schreiben... Aber ich muss vorwarnen - wir haben nicht nur die Sonnenseite Sri Lankas kennengelernt, vielleicht gefällt dem ein oder anderen das nicht... doch alles in allem war es trotz diverser Krankheiten ein wunderschöner Urlaub.

Am Samstag, den 5.3., ging es los... mit der Bahn nach Frankfurt, einchecken bei Sri Lanka Airlines. Wir waren positiv überrascht, wie ruhig und gelassen es an Deutschlands größtem Flughafen zugeht. Der Nonstop-Flug war absolut die richtige Entscheidung. Mein Freund ist über 1,90 m groß - selbst er hatte ausreichend Beinfreiheit, das Essen war überdurchschnittlich gut, ebenso der Service. Wir können von unserer persönlichen Erfahrung her nur sagen: Sri Lanka Airlines - gerne wieder.

Nach 9,5 Stunden Flug landen wir in Colombo - und warten erstmal eine 3/4 Stunde auf unsere Koffer. Draussen werden wir erwartet, wir hatten einen Fahrer vorbestellt. Und machen direkt Erfahrung mit der Geschäftstüchtigkeit der Singhalesen: kurz vor dem Wagen nimmt jemand meinem Freund den Koffer aus der Hand, wir denken, er gehört zu unserem Fahrer. Von wegen. Regt sich hinterher fürchterlich auf, dass er für den 1 Meter (ja - 1 Meter!) von uns kein Geld bekommt... Verunsichert wie wir sind, steigen wir in unser Auto - hier hätten wir uns mehr ein Eingreifen des Fahrers gewünscht. Zum Glück hatte ich schon einiges über den Verkehr gelesen - und so konnte mich das Gewusel gar nicht mehr schocken. Ich hatte nur 1 Problem: ich konnte nicht mehr sitzen...

Nach 2,5 Stunden errerichen wir unsere erste Unterkunft in Beruwela - das Pahalage. Begrüßung mit Blumengirlanden und Willkommensgetränk - da ich keine Zitrusfrüchte zu mir nehmen darf, bekomme ich anstatt Orangensaft ein Bananenshake. Die Betten sind mit "welcome" geschmückt - das fängt gut an. Der größte Fehler nach einem langen Flug in eine andere Zeitzone ist, sich hinzulegen... Wir sind standhaft, packen erstmal aus und gehen dann zum Strand. Er ist recht schmal, der Weg durch Betonmauern ein wenig seltsam... Aber das Meer ist ganz flach, badewannenwarm und wir liegen unter Palmen.

Abends erstmal ein Bierchen - der hauseigene Masseur kommt und bietet als Willkommensgruß eine Fußmassage an. Er macht seinen Job sehr gut - auch wenn es nicht gerade angenehm für mich war. Bin kitzlig an den Füßen... :oops: Danach ein wirklich sehr, sehr gutes Curry, der Weisswein ist auch geniessbar - hier kann man es ein paar Tage aushalten.

Nach einem langen, erholsamen Schlaf von 11 Stunden geht es uns bestens. Nach einer schönen Rückenmassage geht es erstmal an den Pool. Nachmittags um 3 werden wir von einem Tuk-Tuk abgeholt, der Fahrer heisst Nelson. Erstmal mit Bargeld versorgen, dann in den Hafen von Beruwela.

Für die Einfahrt im Hafen müssen wir für uns Drei plus Tuk-Tuk 100 Rps zahlen. Morgens ist hier immer was los, wenn alle Fischer zurückkommen und ihre Fische verkaufen wollen. Laut Reiseführer eine ziemlich blutige Angelegenheit, Nelson bestätigt das. Ich glaube, das muss ich nicht wirklich haben… Mir reicht es auch so. Mir wird richtig übel von dem Geruch der Fische. Wir beobachten, wie von einem Boot Fische umgeladen werden in einen Kühllaster. Immer eine Schicht Salz, eine Schicht Eis, eine Schicht Fisch usw. Die Männer stehen auf einem Hai und trampeln beim Beladen darauf herum. So werden also Fische weiter transportiert… Und soviel zur Kühlkette. Ich bin nicht sicher, ob ich nochmal Fisch essen möchte… An den Unterständen werden Fische gesäubert. Das sind die Fische, die günstiger verkauft werden, weil keiner sie morgens kaufen wollte. Fliegen, alles voller Fliegen… Jetzt ist mir richtig schlecht. L
Tuk-Tuk fahren ist auf jeden Fall seltsam - wem hier schon im Auto übel wird, sollte sich das ganze 3 x überlegen. Aber es ist eine gute und günstige Möglichkeit, kleine Strecken zurückzulegen. Es stinkt nach Abgasen und ist unglaublich laut und hektisch. Zurück im Hotel geniessen wir die Ruhe und die gute Luft.
Interesse an mehr?
 

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Ja,jetzt bin ich richtig neugierig,die Sonnenseite von SL kenne ich schon sehr lange und das negative auch.
Schreibe bitte so weiter wie du es empfunden hast,beschönigen brauchst du hier im SLB nichts.

LG Armin
 
Ich will auch mehr lesen. :fing002:
Das erinnert mich irgendwie an meinen ersten Aufenthalt auf SL ;)
 
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AW: Erstes mal Sri Lanka - eine für uns bewegende Reise


Hallo Sonne
Deine ersten Eindrücke gleichen genau den meinen.Auch ich war erst einmal auf S.L.-vor gut einem Jahr.Wir hatten allerdings mehr Glück mit unserem Gepäck in Colombo,haben aber genau die selbe Szene mit dem "Kofferträger" am Flughafen erlebt wie Du,leider habe ich manchmal ein weiches Herz und so war ich gleich den 1. Euro los.Nur mal so am Rande:gefordert wurden 5 Euro und unser Reiseleiter hat ebenso teilnahmslos wie bei euch daneben gestanden.Nach ein paar Tagen hatte ich aber das System verstanden:bei uns würde man sagen"Leben und Leben lassen" .Wir sind ja gleich im Gegensatz zu Euch mit unserer Rundreise Richtung Kandy gestartet.
erstaunlich finde ich,daß Ihr nur 2,5 Std. bis Beruwela gebraucht habt-Glück muß man haben.
Den Fischmarkt in Beruwela hab ich mir ehrlich gesagt ekliger vorgestellt.Man muß doch eigendlich nur aufpassen das man nicht irgendwo reintritt.Fliegen sind uns nicht so aufgefallen-Wir waren morgens um6° dort.Da finde ich die Fischverkaufsstände an der Küstenstrasse nach Galle etwas fragwürdiger,ganz zu Schweigen von Fleischerein in Ägypten,Tunesien usw.
Auf alle Fälle freue ich mich auf weitere Eindrücke Deiner Reise.
Bis bald Bauzi
 
Und machen direkt Erfahrung mit der Geschäftstüchtigkeit der Singhalesen: kurz vor dem Wagen nimmt jemand meinem Freund den Koffer aus der Hand, wir denken, er gehört zu unserem Fahrer. Von wegen. Regt sich hinterher fürchterlich auf, dass er für den 1 Meter (ja - 1 Meter!) von uns kein Geld bekommt...
Da ich es schon des Öfteren erlebt habe, daß irgendwelche Gepäckträger am Flughafen Colombo sich bemüßigt gefühlt haben sich unaufgefordert meines Koffers zu bemächtigen, während ich z.B. am Bankschalter Geld gewechselt habe, habe ich eine kleine Sirene am Koffergriff installiert (gibt's in entsprechenden Geschäften zu kaufen), die einen unüberhörbaren Heulton von sich gibt, wenn sich jemand unbefugt des Koffers bemächtigt.

Es hat inzwischen schon mehrmals lustige Situationen gegeben, wenn der Kofferträger meinte, er könne einer unbedarften Weißnase ungefragt den Koffer transportieren, um dann einen unangemessenen Preis einzufordern. Jedenfalls haben sie sich zu Tode erschrocken, als die Sirene losging.
 
Da ich es schon des Öfteren erlebt habe, daß irgendwelche Gepäckträger am Flughafen Colombo sich bemüßigt gefühlt haben sich unaufgefordert meines Koffers zu bemächtigen, während ich z.B. am Bankschalter Geld gewechselt habe, habe ich eine kleine Sirene am Koffergriff installiert (gibt's in entsprechenden Geschäften zu kaufen), die einen unüberhörbaren Heulton von sich gibt, wenn sich jemand unbefugt des Koffers bemächtigt.

Es hat inzwischen schon mehrmals lustige Situationen gegeben, wenn der Kofferträger meinte, er könne einer unbedarften Weißnase ungefragt den Koffer transportieren, um dann einen unangemessenen Preis einzufordern. Jedenfalls haben sie sich zu Tode erschrocken, als die Sirene losging.

Hihihi, das hätte ich gerne gesehen
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@Sonne
Möchte auch gerne mehr lesen...wir haben im Januar über eine Stunde auf unser Gepäck gewartet. Auch müssen wir jedes Jahr unser Gepäck verteidigen aber daran haben wir uns gewöhnt.

@Tabro
super Idee mit der Sirene, der Träger der das bei Dir erlebt hat wird nicht so schnell wieder ungefragt einen Koffer tragen wollen.

LG Premasiri :wink:
 
@ Sonne.. auch ich möchte mehr lesen.. es erinnert mich auch an den ersten Urlaub in SL.... und die Gepäckgeschichte.. da sind wir zwischenzeitlich recht hart und bestimmt.. das hilft.. aber Tabros Idee finde ich Hammer..

LG
Aliel :wink:
 
@Tabro: wo gibt es die Sirene? Sowas hab ich bisher noch nie gesehen/gehört. Ist aber eine tolle Idee!

@ Sonne: das mit den Kofferträgern hat scheinbar schon jeder erlebt. Die Kerle sind dann auch wirklich so dreist und verlangen einen total überhöhten Preis. Ich hatte in der Vergangenheit seltenst Probleme damit. Scheinbar konnte ich denen ziemlich schnell klarmachen, dass ich meine Koffer selbst tragen möchte.
Die Fahrer bzw. Reiseleiter möchten nach Möglichkeit bei solchen "Problemen" nichts damit zu tun haben. Sie denken nur an ihr eigenes Geschäft. Mischen die sich in solcher Situation ein, kann dies Ärger beim nächsten Mal bedeuten. Das möchte keiner haben.
Kam der Fahrer von Pahalage? Oder hattet ihr einen "fremden" Fahrer? Was habt ihr dafür bezahlt?
BS
 
Es hat inzwischen schon mehrmals lustige Situationen gegeben, wenn der Kofferträger meinte, er könne einer unbedarften Weißnase ungefragt den Koffer transportieren, um dann einen unangemessenen Preis einzufordern. Jedenfalls haben sie sich zu Tode erschrocken, als die Sirene losging.

@ Genial, Tabro...sm1:
@ Opferpfälzer: ja, der Fahrer war vom Pahalage... bekommst eine PN von mir...

Ok - dann geht es mal weiter... ups... jetzt muss ich erstmal schauen, wo ich eigentlich aufgehört hatte...
 
Also... weiter geht's:

Dienstag

Um 7.45 Uhr geht unser Wecker, wir werden um 8.45 Uhr abgeholt für eine Flussfahrt auf dem Bentota-River. Wir fahren mit Adi in einem Tuk-Tuk nach Bentota. Der Bootsführer begrüßt uns und schon geht es los. Erstmal durch die Mangroven. Zum Glück hat unser Bootsführer ein gutes, geübtes Auge für die Tiere. Wir müssen manchmal 4-5 Mal hinschauen, bevor wir überhaupt ein Tier entdecken, welches er uns zeigt. Krokodile, Warane, Vögel, Flughunde… und eine Rarität: Eisvögel in freier Wildbahn. Wunderschön anzusehen sind diese. Ein wenig kommen wir uns allerdings vor, wie in Florida. Nur die Menschen sehen anders aus.
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Aus den Mangroven heraus geht es zum eigentlichen Fluss. Wir sehen das offene Meer und fahren an exklusiven Hotelanlagen vorbei. Einige sind nur per Boot zu erreichen. Wir fahren unter der neuen Brücke her – eine für die Autos und eine für die Eisenbahn. Die alte Brücke ist noch vorhanden, aber inzwischen stillgelegt. Ein alter Mann fährt mit seinem Boot am Ufer entlang, auf der Suche nach Fischen. Auf der linken Seite ist der Marktplatz – nichts mehr los, aber wir sehen Müll. Ohne Ende Müll. Am ganzen Ufer entlang das gleiche Bild, die Umweltsünden sind nicht zu übersehen. Wir kommen an einem wunderschönen Haus vorbei – und davor eine einzige Müllkippe. Wir schauen uns an und meinen nur: eine ganz neue Form der Landgewinnung…

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Ich bin ein wenig geschockt und spreche Adi darauf an. Er klärt uns auf, dass es inzwischen harmlos geworden ist. Vor 20/ 22 Jahren war es noch viel schlimmer. So schlimm, dass man den Gestank auf dem Wasser kaum ertragen konnte. Wow.
Wir fahren wieder in die Mangroven - hätte nie gedacht, dass man hier durchkommt... So langsam geht es wieder auf den Rückweg. Eine Frau steht mit ihren Kindern am Wasser – und putzt sich die Zähne. Ein Junge hat seinen kleinen Bruder auf dem Arm und steht mit ihm im Wasser, beide winken uns zu. Im Wasser – wo es auch Krokodile gibt…
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Die Massage nachmittags ist wieder super – nur ich habe ein Problem: scheinbar vertrage ich die Kräuter nicht, Allergie am Rücken… Der Masseur versteht die Welt nicht mehr, kann doch gar nicht sein, alles Natur und Kräuter, das ist doch gesund. Ich sehe von der Allergiesalbe ab, die er mir anbietet und greife auf die bewährte Kortison-Salbe zurück. Und schwanke, ob ich morgen wirklich nochmal zur Massage gehen soll…
Abends essen wir dann doch frischen Fisch, Parafisch. Und sind begeistert. Bis darauf, wie er zerlegt wird. Wir dachten, man kann das dort... Das nächste Mal auf jeden Fall wieder selbst - gibt weniger Gräten auf dem Teller... sm11:
Wir unterhalten uns abends noch mit Siti, der Bedienung - ein sehr interessantes Gespräch über das Leben der Menschen dort.
 

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Mittwoch
Unser letzter Tag in Beruwela bricht an. Nach unserem ausgiebigen Frühstück schlendern wir dieses mal ein wenig die Straße entlang Richtung Strand. Und sind geschockt: es wird gebaut. Ohne Ende. Riesige Hotelkomplexe entstehen hier. Wir fragen uns: wo sollen die ganzen Menschenmassen hin, wenn alles einmal fertig ist? Der Strand ist nicht gerade groß und relativ schmal. Hier werden die gleichen Bausünden begangen wie woanders auch auf der Welt. Schade, wirklich schade ist das.

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Ähm... PS: wieso erscheint das Bild jetzt hier nur als Anhang und im Beitrag darüber komplett??? Ach, egal...

Eigentlich wollten wir während des Urlaubs auch einen Tag in den Botanischen Garten von Beruwela. Doch wir streichen diesen Punkt. Den restlichen Tag verbringen wir am Pool mit full service und sind einfach nur faul. Wir müssen noch etwas bezahlen und erleben ein Abenteuer: Die Kreditkarten funktionieren nicht. Man versichert uns, dass es nicht an unserer Bonität liegt. Der Prozessor in Sri Lanka hat einfach Probleme. Doch das hilft uns jetzt auch nicht weiter. Wir schauen uns an und sind sicher, dass hier ein klassischer Fall von Fraud-Vermeidung – also Schadensvermeidung – vorliegt und die Transaktion aus Sicherheitsgründen aus Deutschland geblockt wird.. Und so ist es. Die Transaktion wird nach kurzem Anruf freigegeben, jedoch weitere Transaktionen werden wieder gesperrt - es sei denn, wir rufen nochmal an. Also - nicht ärgern oder denken, die Karte sei nicht in Ordnung. So etwas dient der eigenen Sicherheit, ein kurzer Anruf bei der in der Regel auf der Karte aufgedruckten Notrufnummer klärt die Sache ganz schnell...

Alles in allem sind wir sehr zufrieden hier. Im Vergleich zu anderen, späteren Unterkünften mag das Zimmer wie hier im Forum auch an der ein oder anderen Stelle erwähnt wohl ein wenig zu teuer sein – trotzdem haben wir uns hier sehr wohlgefühlt, alles ist sehr sauber, die Küche ist sehr gut und was uns gut gefallen hat ist die familiäre Atmosphäre. Ein besseres Curry haben wir später nicht mehr gegessen. Zum Ankommen und erstmal ein wenig Ruhe und Erholung tanken war es genau das Richtige.

Demnächst geht's weiter hier...
 
Hallo Sonne,

sehr anschaulich berichtet. Ich finde es immer wieder interessant, wie Reisende ihr "Erstes Mal" in S.L. erleben. Als "Wiederholungstäter" hat man ja manchmal einen etwas verstellten Blick.
 
Freut mich sehr, wenn es Euch gefällt...

Ich überlege gerade, was Euch lieber ist - die Fortsetzung hier oder ein link auf unsere homepage? Den kompletten Bericht habe ich heute nachmittag dort eingestellt. Also - häppchenweise oder anders, was ist Euch lieber? Häppchenweise hat na klar den Charme, dass nach und nach die Etappen da sind - komplett hat den Charme, dass jeder sein eigenes Lesetempo an den Tag legen kann... sm11:
 
Hallo Sonne,

vielen Dank für deinen Reisebericht. Ich lese so was immer gerne :fing002:

Ich denke, es wäre nett, den Bericht hier im Forum in Etappen zu lesen. Ein bisschen Spannung sollte schon sein.
Am Ende würden wir uns natürlich über einen Link zu deiner Homepage freuen.
Ich betreibe auch eine eigene Seite und weiss, wie viel Arbeit das ist ;).
Neugierig bin ich natürlich gar nicht :dov:
 
Ok... dann machen wir es so, erstmal in Etappen und zum Schluß der link... ich spare hier dann 1 oder 2 Dinge aus... und Deine Neugierde, Claudia, wird ja dann befriedigt werden - später, inkl. einer Fotogalerie... sm11:

Der Wecker geht früh, um 7 Uhr werden wir von unserem Fahrer Rana abgeholt. Ich erkenne ihn sofort, als er ankommt. Wir sind sehr gespannt, ob der sympathische Eindruck der Emails auch Bestand hat, wenn man sich persönlich kennenlernt. Ich kann nur sagen: auf jeden Fall. Der Ärmste hat resigniert. Er wollte gerne alles im voraus planen und buchen, damit wir auch gute Unterkünfte bekommen. Doch da wir nicht wissen, wie es bei World Vision laufen wird, gab er sich irgendwann geschlagen – und wir werden abwarten, wie es ist und alles weitere spontan planen. Auch für ihn wird das eine ungewöhnliche Tour werden. Wir müssen in den Osten des Landes, nach Kalmunai. Dort war er vorher auch noch nicht. Er hat ein wenig Sorge, dass wir nicht im Hellen dort ankommen – wir denken uns, er übertreibt ein wenig, aber gut, wir werden sehen.

Wir fahren los, erstmal wieder Richtung Colombo und dann Ratnapura. Unterwegs sehen wir viele Autos, die für eine Hochzeit geschmückt sind. Derzeit stehen die Horoskope wohl sehr gut, die Singhalesen geben sehr viel darauf. Wir lernen, dass eine Hochzeit auf Sri Lanka immer aus zwei Tagen besteht:
- der erste Tag ist der Tag der Braut. Hier ist alles in weiß, das Kleid, der Schmuck, alles. Der Tag wird von Seite der Braut aus ausgerichtet.
- Der zweite Tag nach dem honeymoon ist der Tag des Bräutigams. Hier richtet die Familie des Mannes den Tag aus, ist alles in rot, das Kleid der Braut, Hemd des Bräutigams, Blumenschmuck, Autoschmuck. Der Tag symbolisiert die Heimführung der Braut.
Außerdem lernen wir, dass die Punkte auf der Stirn der Frauen eine bestimmte Bedeutung haben: schwarz bedeutet „noch zu haben“ und rot bedeutet „verheiratet“.
Der Verkehr ist einfach nur chaotisch, nach Ratnapura wird es besser. Wir sitzen teils fassungslos im Auto und wundern uns, dass relativ wenige Unfälle in Sri Lanka passieren. Rana warnt uns vor, dass wir in eine sehr, sehr arme Gegend von Sri Lanka fahren. Einfache Menschen, teils Fischer, teils kein regelmäßiges Einkommen.

Wir halten zwischendurch an einer großen Buddha-Statue – diese sind auf Sri Lanka allgegenwärtig. Mittags halten wir bei einem Wasserfall und gehen eine Kleinigkeit essen. Relativ zügig geht es weiter, wir haben noch eine lange Strecke vor uns. Unterwegs sehen wir wilde Affen und eine unglaublich üppige, grüne Natur. Wir sind beeindruckt. Sri Lanka ist unglaublich grün. Man sieht alles – Palmen zwischen Laubwäldern, Dschungel, Reisfelder, Wasserbüffel, Affen… Und immer wieder passieren wir sogenannte check-points mit Militärpräsenz, alle mit Gewehren bewaffnet.
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Nach 395 Kilometern und einer Fahrtzeit von 10 Stunden (ja – wirklich 10 Stunden!) erreichen wir Kalmunai. Der Ort ist überwiegend muslimisch geprägt, das haben wir vorher bereits gelesen, Rana hat es uns erzählt – und es ist nicht zu übersehen. Am Busbahnhof treffen wir uns mit den Mitarbeitern von World Vision. Sie fahren vor und lotsen uns zum World Vision Büro. Dort erstmal gegenseitiges Kennenlernen und gemeinsames Tee trinken. . Das Programm für den nächsten Tag wird durchgesprochen – wir sollen um 8.30 Uhr im World Vision Büro sein, dann folgt eine kurze Präsentation der Arbeit vor Ort, eine kurze Diskussion und dann soll es in das Dorf gehen, wo unser Patenkind lebt. Man warnt uns vor, dass die Menschen sehr, sehr arm sind. Noch ärmer als alles, was wir evtl. in Kalmunai zu sehen bekommen. Unser Patenkind wurde im Vorfeld gefragt, ob sie sich etwas wünscht oder etwas braucht, was wir ihr mitbringen können. Doch sie will nichts haben, sagt wohl immer nur uns kennenlernen zu dürfen sei Geschenk genug.

Später geht's weiter... mit unserem unglaublichen Hotel...

 
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