Mittwoch, 29. Juli 2009, 18.15 h
IWF-Kredit von 2,6 Milliarden $ bewilligt + trotzdem schwache Aktiengewinne
Zahl der Dengue-Toten neu: 223 , 19'737 Fälle registriert
Inland:
Die srilankische Regierungswebseite nannte am 29.7. die neusten Zahlen bezüglich der Dengue-Epidemie: 223 Tote und 19'737 Fälle . Die meisten Toten gibt es im Distrikt Kandy, die meisten gemeldeten Fälle im Distrikt Gampaha. In einer Woche gab es also 33 neue Todesfälle und 1'705 neu in Spitälern registrierte Patienten. (GDI, geoflueck) Die WHO stellt dafür für die Vertriebenenlager im Norden rückgängige Zahlen von übertragbaren Krankheiten wie Hepatitis, Windpocken, Durchfall etc. fest. (CP) Die srilankische Regierung stellt bis Ende August die Rücksiedlung von Vertriebenen im Raum Weli Oya in den Distrikten Kalanypura, Morawewa und Gajabapura in Aussicht. Dort wurde noch bis letzten Winter erbittert gekämpft. (GDI, geoflueck) Der Energieminister Gamage soll gesagt haben, dass innerhalb der nächsten 180 Tage eine Rücksiedlung von Vertriebenen in den Distrikt Kilinochchi nicht möglich sei. (TN)
Gegen drei Kandidaten der TNA sind im Vorfeld der Lokalwahlen für den Stadtrat im Distrikt Vavuniya Todesdrohungen eingegangen. (CP) In der ersten Augustwoche soll der Provinzrat der Südprovinz aufgelöst werden. Darauf folgen bald Neuwahlen. (CP)
Zu Wochenbeginn ist das Kandy Esal Perehera mit grossen Paraden eröffnet worden. Die ganze Woche dauern die Festlichkeiten an. (il, CP) Am 28. Juli wurde das neue Sigiriya Museum eröffnet. Dabei dankte Präsident Rajapakse für die finanzielle Hilfe von Japan. (CP,il) Für die Festlichkeiten vom August im Marienwallfahrtsort von Madhu werden rund eine halbe Million Pilger erwartet. (il)
An allen Schulen in Sri Lanka sind ab sofort Handys verboten. Aus Angst vor einer Strafe hatte sich eine Schülerin, die mit einem Handy im Unterricht erwischt wurde, selber erhängt. Auch in Privatschulen dürfen keine Handys mehr gebracht werden. (BBC)
Sicherheit: Die Onlineplattform der srilankischen Zeitung Island berichtet, dass die LTTE von Indien aus über den Golf von Mannar viele Waffen bekommen habe. Diese seien von Tamil Nadu aus im Schutz von indischen Fischereiflotten geschmuggelt worden. Hochgestellte Persönlichkeiten in Tamil Nadu hätten die LTTE unterstützt. Wichtigster Lieferant für grosskalibrige Waffen sei aber der chinesische Waffenhändler Norinco gewesen. Die srilankische Marine habe vom 26.01.2006 bis 16.02.2007 insgesamt 12 grosse Waffenschmugglerschiffe der LTTE versenkt. (Island) Ein hochrangiger Kadermann des LTTE-Geheimdienstes, Pakyaraja Piradeep ist in Colombo verhaftet worden. In diesem Zusammenhang hat die Polizei mehrere Bomben und weiteres Material gefunden. Ein einige Tage zuvor verhafteter LTTE-Mann hatte die notwendigen Informationen gegeben. (SLA, CP)
In Beruwela sind 131 Personen im Zusammenhang mit Kämpfen zwischen zwei muslimischen Fraktionen von Freitag, 24. Juli, Abend, verhaftet worden. Bei den Zusammenstössen in Mahagoda, in der Moschee von Beruwela, wurden 2 Personen getötet und rund 40 verletzt. Auch eine Moschee (Buhari) wurde niedergebrannt. Es wurde daraufhin eine Ausgangssperre ausgesprochen. Die 131 Verhafteten bleiben bis mindestens 6. August im Gefängnis.(CP)
Ausland: Am Freitag wurde ein 2,6 Milliarden schweren Dollarkredits des IWF bewilligt. Nun hat Sri Lanka am 28. Juli eine erste Rate von 332 Mio $ empfangen. Allerdings sind mit dem Kredit harte Bedingungen und eine Wirtschaftsreform verbunden. Der Kredit soll die Zahlungsfähigkeit des srilankischen Staates kurzfristig gewährleisten. (CP, il)
Schweden gibt seine Botschaft in Colombo auf und kommt unter Beschuss des Patriotic National Movements: der Rückzug erfolge nur, weil Schweden mit der LTTE keine Waffengeschäfte mehr machen könne, behauptet das PNM. (il)
Human Rights Watch verlangt von New York aus, dass die srilankische Regierung umgehend die über 260'000 Vertriebenen aus den Lagern freilasse und sie zurück in ihre angestammten Gebiete lässt. (Reuters, TN) Die USAID hat finanzielle Hilfe für die Rücksiedlung von Vertriebenen zugesagt. (CP)
Der Premierminister von Bahrain befindet sich zu einem offiziellen Besuch in Sri Lanka. Er sichert finanzielle Hilfe für die Rücksiedlung Vertriebener im Norden von Sri Lanka zu. Auch wurde ein Abkommen über wirtschaftliche Zusammenarbeit unterzeichnet. (CP, il)
Wirtschaft: (aktualisiert per 29.7.) In Colombo lag die Börse am Mittwoch, 29.7., auf 2'510.01 Punkten (22.7.: 2' 485.28 Punkte ) im Wochenvergleich leicht im Plus. Der Sensex in Bombay lag am 29.7. auf 15'128.06 Punkten ( 22.7. auf 14' 843.12 Punkte) ebenfalls im Plus, mit fast 300 Indexpunkten. In Japan lag der Nikkei am 29.7. auf 10'113.24 Punkten ( 22.7. auf 9' 723.16 Punkten) innerhalb einer Woche um 400 Punkte im Plus und übertraf die 10'000er Marke. In Schanghai lag der Index am Mittwoch, 29.7. auf 3'266.43 Punkten. ( 22.7.: 3'296.61 Punkten) als einzige im südostasiatischen Raum im Minus. (BBC, geoflueck)
Kommentar: Die schwachen Kursgewinne in Sri Lanka überraschen, nachdem der IWF ja am letzten freitag einem milliardenschweren Kredit zugestimmt hatte. Aber dieses Geld ist mit einschneidenden Wirtschaftsreformen verknüpft, die von Sri Lankas Wirtschaft auch Opfer fordern wird.
Der Euro ist am 29.7. mit 163.171 Rupien im Wochenvergleich seit dem 22.7. stabil geblieben. Der Dollar liegt stabil auf 114.703 Rupien und der Schweizer Franken wird am 29.7. stabil mit 107.166 Rupien gehandelt. (oanda.com, geoflueck)