Tag 6: Noch vor Sonnenaufgang schälten wir uns aus dem Bett und schlurften zum Auto. Unsere Fahrer brachte noch schnell die Sandwiches, die vom Hotel vorbereitet wurden, damit wir unterwegs ja nicht verhungern. Nach ca. 20 Minuten Fahrt stiegen wir in den Safari-Jeep um und meine Mutter war spätestens zu diesem Zeitpunkt heilfroh über meinen Tpp mit den warmen Anziehsachen. Vor Sonnenaufgang kann der Fahrtwind doch sehr frisch werden.
Als wir zur Dämmerung am Eingang des Wilpattu Nationalparks ankamen, waren lediglich zwei weitere Fahrzeuge zu sehen. Einem fuhren wir ein paar Minuten hinterher und waren dann wieder alleine unterwegs. Auch ansonsten haben wir nicht sooo viele andere Jeeps gesehen. Das war echt angenehm. Von der Tierausbeute her war es aber leider etwas enttäuschend. Keine Spur von Elefanten, Leoparden und Bären. D.h., wir haben Leoparden-Pfotenabdrücke gesehen, aber die Tierchen selber leider nicht.
Aber auch wenn sich die großen Highlights versteckten, konnten wir ein paar Tiere entdecken. Darunter z.B. zwei Schakale.
Ja, und auch ein Schakal muss mal.
Deweiteren haben wir einige Pfauen zu Gesicht bekommen, von denen netterweise auch der ein oder andere Herr ein schönes Rad schlug.
Weitere Tiere waren Rehe, Ceylonhühner, weiteres Federvieh (auch toll farbnprächtige Vögel), Krokodile (auch ein Babykrokodil) und Schildkröten. Zum Schluss kamen wir auch noch an einem Wildschwein vorbei. Ich wusste gar nicht, dass die so groß werden.
Insgesamt waren wir rund sechs Stunden in dem sehr weitläufigen Park unterwegs. Landschaftlich, muss ich ehrlich sagen, fand ich sowohl den Udawalawa als auch den Bundala NP interessanter. Bezüglich der Tiere ist es halt einfach auch in einem gewissen Umfang eine Glückssache, was man zu sehen kriegt.
Nach Rückkehr vom Park mussten wir nur noch eine kurze Strecke zu unserem nächsten Ziel zurücklegen. Kalpitiya. Hier hatten wir noch keine Unterkunft gebucht und suchten uns vor Ort etwas. Schlussendlich sind wir dann doch ziemlich müde und erschöpft im Kalpitiya Lagoon Resort untergekommen. Dort haben wir drei Zimmer nebeneinander bekommen (eines für Mama, eines für mich + Freund und eines für unseren Fahrer). Ich machte es mir auf der Veranda bequem während die anderen drei jeweils in den Zimmern verschwanden, um zu duschen. Ich musste nicht schlecht grinsen als innerhalb weniger Minuten alle drei in Handtüchern wieder draußen standen. Wegen eines Stromausfalls gab es kein Wasser! Nach wenigen Minuten hatte der Gästehausbesitzer einen Generator auftreiben konnten, der nun stolz in Gang gesetzt wurde. Ratter, ratter, Stille. Auch der Generator funktionierte nicht. Nach fachmännischer Inspizierung ließ er sich dann aber dochanwerfen.
Nachdem dann alle erfolgreich geduscht hatten, machen wir noch einen kleinen Spaziergang durch den Ort. Die Halbinsel hinkt in ihrer Entwicklung den südlicheren Küstenabschnitten deutlich hinterher. Es ist sehr ländlich, beschaulich und ärmlich. Leider findet sich auf der Halbinsel sehr viel (Plastik-)Müll, der zum Teil sicherlich auch durch die Lagune angeschwemmt wird. Auf unserem Spaziergang begegneten uns so einige Esel und Ziegen.
Viele andere Touristen haben wir auf unserem Streifzug nicht entdeckt und so hat dann doch mancher Bewohner neugierig seinen Kopf nach uns umgedreht. Bekannt ist die Halbinsel bei Touristen wegen der guten Möglichkeiten zum Kitesurfen, aber es scheinen sich nicht viele Urlauber aus den teuren Resorts herauszubewegen. Gut, besondere Sehenswürdigkeiten gab es auch nicht, aber es war trotzdem sehr interessant nochmal ein ganz "anderes" Sri Lanka zu sehen und auch deutlich vor Augen geführt zu bekommen, was für ein Problem Plasitkmüll darstellt!
Zum Sonnenuntergang kehrten wir in unsere Unterkunft zurück und freuten uns schon sehr auf das Abendessen. Der Besitzer war über 20 Jahre lang als Koch in Italien. Endlich gute Pasta in Sri Lanka! Als er die verschiedenen Pasta-Variationen dann noch wunderbar italienisch aussprach, war ich kaum zu halten. Ich bestellte Spagetthi Bolognese. Das Ergebnis war dann aber sehr ernüchternd, fand doch kein einziges Fleischstükchen seinen Weg in meine "Bolognese"-Sauce. Sehr schade.