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Die srilankische Regierung reagiert auf die LTTE-Unterstellung eines Trickes und dementiert, dass ihre Vorschläge nur ein Täuschungsmanöver seien. Sie wolle ernsthaft eine Lösung für die Machtteilung in Sri Lanka finden, ob mit oder ohne LTTE. Der nach 3 Jahren abtretende US-Botschafter sieht für Sri Lanka keine militärische Lösung und findet, dass bei der Art von Regieren Änderungen notwendig seien (lankapage). Indische Medien wie die Hindustan Times spekulieren, ob Sinn Fein Vertreter McGuiness auch Vermittlungsaktivitäten entfaltet. Aus der UPF (Up Country People Front der indischstämmigen Tamilen) kommen Vorwürfe, wonach der singhalesische Journalist Sampath (siehe 2. Juli) die Täterschaft im Falle der Ermordung von 5 Tamilen in Avissawella, östlich von Colombo, vom 27. April, ausfindig gemacht hatte und deshalb sterben musste. Die Armee berichtet von 168 Personen, die in der Region Mankerni-Vakarai vor LTTE-Trainings geflohen seien und Schutz bei der Armee gesucht hätten.

Heute Morgen wurden um 10.30 h in Velanai, einer Insel bei Jaffna, zwei Marinesoldaten einer Patrouille durch Schüsse von Unbekannten verletzt. Um 11.30 h soll in Ponnalai auf Kayts laut Armee ein Marineoffizier erschossen worden sein. Bei einem internen Zwischenfall in Trincomalee erschoss ein Soldat im Gefängnis einen Militärpolizisten und sich selber. Am Morgen um 10.40 h wurde ausserdem an der Strasse Jaffna-Palaly wieder eine Landmine gefunden und von der Armee entschärft. Gestern Abend um 19.15 h warfen Unbekannte mehrere Handgranaten auf Polizisten, die das EPDP-Büro in Chunnakam bei Jaffna bewachten. 4 Polizisten wurden verletzt.
 
Dienstag, 18. Juli 2006, 9.45 h, update 15.10 h SLMM arbeitet normal weiter, wieder 3 Tote

In einem Communique hat die SLMM verlauten lassen, dass sie nach wie vor Zugang zu allen Gebieten in Sri Lanka habe und normal weiter arbeite. Die SLMM ruft die srilankische Regierung und die LTTE zu Verhandlungen auf, insbesondere über den Ersatz von EU-Mitgliedern in der Gruppe durch Beobachter aus den neutralen Island und Norwegen. Die srilankische Regierung hat keine Bedenken bezüglich EU-Beobachtern, da diese aus eigenem Antrieb und nicht als Vertreter der Politik der EU beobachten würden. Die LTTE hat nach dem Verbot durch die EU Bedenken, da die EU nicht mehr neutral sei.

Nach Armeeangaben explodierte bei Aufräumarbeiten in Ambuvelipuram bei Trincomalee, eine Landmine und verletzte 8 Tamilinnen. Der Sprengsatz war im Abfall versteckt. Heute Morgen ist es um 9.00 h bereits wieder zu einem Bombenanschlag gegen Soldaten gekommen, diesmal in Kodikaman, rund 25 km östlich von Jaffna. Dabei wurde eine Gruppe Soldaten auf einem Traktor erfasst und vier von ihnen verletzt. Auch zwei Zivilisten wurden verletzt, ausserdem starb ein 55jähriger Zivilist. Am heutigen Morgen wurden in Sathurukondan, 4 km nordöstlich von Batticaloa, zwei Leichen gefunden. Es handelt sich um einen 26jährigen und einen 31jährigen Tamilen, die mit Schusswunden im Kopf aufgefunden wurden. Laut Gerichtsmedizin wurden sie gestern circa um 20.00 h getötet. Bei Ampara, 11th Colony, wurde bei einem bewaffneten Zwischenfall ein Polizist um 0.55 h verletzt. TN meldet Artilleriebeschuss vom Armeestützpunkt Punani in Richtung Vakaneri (LTTE Gebiet), 37 km nordwestlich von Batticaloa - dabei habe es gestern Schäden gegeben und ein Zivilist sei verletzt worden. Rund 50 Granaten hätten im Dorf eingeschlagen. Ebenfalls am Montag, um 6.50 h, ist ein Soldat in Nilachenai, Mannar Distrikt, durch eine Landmine verletzt worden.
 
21.07.2006

Der schwedische Sonderbeauftragte der in der SLMM aktiven EU-Staaten konnte in Kilinochchi nicht viel erreichen. Die LTTE verlangte den Abzug der srilankischen Sicherheitskräfte aus zivilen Zonen, eine Einhaltung des Waffenstillstandes und Gespräche. Aufgrund der relativen Ruhe in Sri Lanka haben heute vor allem lokale Investoren in die Börse von Colombo investiert. Diese stieg um 0.94% auf 2´185,74 Punkte. (Ich halte einen Rückschlag in näherer Zukunft für wahrscheinlich O. Fl.) Im Libanon sind zur Zeit 92´700 srilankische Staatsbürger blockiert. Die meisten sind weibliche Hausangestellte. Erst 300 Evakuierungen sind bisher gelungen. In Colombo und im Osten kam es zu heftigen Protesten bei Demonstrationen, vorwiegend von Muslimen, gegen Israel und die USA. Israel ist einer der Hauptimporteure für die srilankischen Streitkräfte. Zwei vor Tagen bei Kandy gefundene Landminen stammten aus dem Arsenal der srilankischen Luftwaffe. Damit ist die Frage der Hintergründe offener denn je.

Gewalt trifft vor allem Zivilisten: Heute ist in Jaffna um 13.15 h eine 25jährige tamilische Frau von Unbekannten von einem Motorrad aus erschossen worden. Möglich sind auch private Motive. Nach einem Handgranateanschlag von zwei Tätern 14 km südöstlich von Mannar, in der Nähe von Uyilankulam, ist ein 40jähriger christlicher Manager einer lokalen Genossenschaft von der Armee erschossen worden, als diese um sich schoss. Am Morgen um 7.10 h verletzte eine Landmine in Chekkadipilam bei Vavuniya, unweit der Garnison, einen Soldaten und verfehlte einen Konvoi nur knapp. Gestern Abend um 20.15 h erschoss die Armee in Gurunagar, einem Aussenquartier 1 km südöstlich von Jaffna, einen Tamilen, der laut Armeewebseite eine Handgranate bei sich hatte. In Atchuvely, nordöstlich von Jaffna, unweit von Palali, wurde um 20.00 h ein 63jähriger EPDP-Anhänger erschossen. Um 18.30 h hatte Unbekannte (Armeewebseite: LTTE; TN: Paramilitär) einen 47jährigen Ladenbesitzer in Kokkuvil, nördlich von Jaffna, von einem Motorrad aus erschossen. Zur gleichen Zeit soll nach Armeeangaben an der Arsady Junction in Jaffna eine Handgranate von der LTTE 5 Zivilisten verletzt haben. Bei einem schweren Verkehrsunfall zwischen einem Fahrzeug der srilankischen Marine und einem zivilen Transportfahrzeug in Trincomalee sind am Donnerstag um 16.00 h 7 Zivilisten verletzt worden, darunter eine ausländische Staatsangehörige. Aus den Regionen Mannar und Valaichenai (Batticaloa Distrikt) meldet TN wieder 4 Entführungen - die Opfer sind 14, 20, 27 und 44 Jahre alt.
 
23.07.206

Das Wohnhaus von S. Jeyananthamoorthy, Vertreter der TNA im nationalen Parlament von Batticaloa, ist mit schweren Waffen beschossen worden, am Freitag Abend um 21.15 h. Ein Wachmann wurde verletzt. Die TNA formulierte einen scharfen Protest gegen diese Waffenstillstandsverletzung und beschuldigte die Armee und Paramilitärs der Tat. In der JVP ist es zu internen Spannungen wegen dem Kurs der Partei gekommen. Innerhalb der marxistischen Partei gibt es Politiker, die enger mit Präsident Rajapakse zusammen arbeiten wollen, während eine andere Fraktion einen eigenständigen Kurs steuern will. Im Zusammenhang mit dem 23. Juli 1983, dem so genannten black july, sind die Sicherheitsmassnahmen heute massiv erhöht worden.

Einige Bestrafungen durch die LTTE wahrscheinlich: Heute um 16.15 h wurden 2 junge Tamiilen (19 J./ 22 J.) von einem Motorrad aus erschossen, als sie selber auf dem Motorrad unterwegs. Die Tat geschah in Kalviyankadu innerhalb der Stadt Jaffna. Den zwei Opfern wurden verschiedene Straftaten zugeschrieben wie Raub und Mord. Ein 66jähriger Armeeinformant wurde in Mallakam, 11 km nordöstlich von Jaffna, um 13.00 h erschossen. Um 10.30 h ( TN 11.50 h) wurde eine Handgranate gegen Marinesoldaten in Velanai (Kayts) westlich von Jaffna geworfen. Die Armee spricht von einem verletzten Soldaten, laut TN sind es zwei verletzte Marinesoldaten und zusätzlich 2 Zivilisten im Vergeltungsfeuer. Am Sonntag früh 2 Leichen gefunden, ein Singhalese und ein Tamile, in Thonikkal 2 km ausserhalb von Vavuniya. Der Singhalese war ein Homeguard (bewaffnete Bürgerwehr). Laut TN fielen die beiden durch Raub und weitere Verbrechen zuvor auf. Auf der Jaffna-Halbinsel hat die Armee heute ein Waffenlager mit 3 T-56-Gewehren, 3 Landminen zu 10 kg, 5 kg Sprengstoff und weitere Munition gefunden.
In Ottumadam, 3 km ausserhalb von Jaffna, wurde am Samstag um 19.00 h ein 55jähriger Mann vor seiner Haustür erschossen. Die Armeewebseite beschuldigt die LTTE. Um 18.45 h wurde gestern in Thirunavely ein Mann erschossen. Auch hier sieht die Armee die LTTE hinter der Tat. Zwei tote Tamilen gab es in Periyanelavalai, in Kalmunai (Ampara Distrikt) am Samstag um 14.05 h. Es wurde von einem Motorrad aus geschossen. Um 13.30 h wurde von Sicherheitskräften in China Bay, Trincomalee, ein angeblicher LTTE-Mann erschossen. Nach Armeeangaben hatte er eine Handgranate dabei. In der Region Weli Oya (Manla Aru) wurde ein Soldat am Samstag morgens durch Schüsse verletzt. Weitere Anschläge gab es gestern in Jaffna (13.45 h), Nelunkulama (Vavuniya Distrikt) am frühen Morgen und Kalkudah (nördlich von Batticaloa) um 10.15 h - alle ohne Opfer.
Am Freitag um 21.00 h wurde in Urani, bei Puttur-West, nördlich von Jaffna, ein 65jähriger Mann erschossen. Die Armeewebseite beschuldigt die LTTE. In Kopay bei Jaffna wurde am Freitag um 19.00 h ein 28jähriger Zivilist von einem Motorrad aus erschossen.

quelle: geoflück
 
Mavil Aru Krise spitzt sich zu - Finnland beendet SLMM-Mission - mind. 7 neue Tote

28.07.2006

Die srilankischen Streitkräfte machen aus der Mavil Aru Krise ein Prestige-Streitobjekt. Ein erster Truppenvorstoss zu Land wurde allerdings 15 km vor dem Ziel durch tamilische Artillerie gestoppt. Die Armee droht aber weitere Angriffe zu Luft und Land an. Heute Morgen attackierte sie aus der Luft drei Ziele in LTTE-Gebiet (Vanni und Trincomalee), heute Nachmittag folgten weitere Angriffe auf das Gebiet Verugal / Mavil Aru. Der Luftangriff von gestern forderte 6 tote LTTE-Kämpfer - ein Opfer ist seit gestern dazu gekommen. Die Armee verhinderte einen Marsch von JHU-Aktivisten gegen das Gebiet Mavil Aru. Eine Delegation aus GB traf sich mit der politischen LTTE-Führung in Kilinochchi - Themen waren die EU-Vertreter in der SLMM und die zunehmende Gewalt. GB fordert eine Umsetzung der in Genf gemachten Abmachungen zum Waffenstillstand von beiden Seiten und ein Ende der Gewalt. Finnland gab seinen Rückzug aus der SLMM vor dem 1. September bekannt - dies betrifft 12 Beobachter. Dänemark überlegt sich ebenfalls einen Rückzug. Nur aus Schweden ist noch nichts bekannt. Mit dem UNP-MP Ekanayake aus Anuradnapura hat ein vierter UNP-Parlamentarier die Fronten gewechselt ins Regierungslager und dafür das Amt eines deputy minister für die Autobahnen bekommen. Der Chef des UNHCR hat zum Abschluss seines Sri Lanka-Besuches gefordert, dass sämtliche über 300´000 Vertriebene zurückkehren sollten.


Luftangriffe gegen LTTE-Stellungen - UNHCR Chef in SL

26.07.2006

UNHCR Chef Antonio Guterres weilt zu einem dreitägigen Besuch in Sri Lanka. Er hat bereits den srilankischen Präsidenten getroffen und wird nun mit der LTTE vor allem über die Problematik der von ihren Grundstücken Vertriebenen sprechen. Ende dieser Woche oder anfangs August wird der norwegische Friedensvermittler Jon Hanssen-Bauer erwartet, der den Friedensprozess wieder ankurbeln will. Der srilankische UN Botschafter hat vor dem UN-Sicherheitsrat die LTTE wegen Kindersoldaten angeprangert. Armeechef Fonseka hat heute seine Tätigkeit wieder aufgenommen, die nach einem Anschlag abrupt beendet war. Der indische Anti-Terror-Experte Gill ist in der Hindustan Times.com der Meinung, dass die LTTE ihren bewaffneten Kampf aufgrund des internationalen Druckes bald aufgeben werde und lobt die srilankischen Streitkräfte für ihre Zurückhaltung. Die Börse in Colombo ist heute aufgrund von Investitionen einheimischer Käufer um 1.02% auf 2´211.02 Punkte gestiegen. Auch gestern ist die Börse leicht gestiegen um 0,15% auf 2´183,93 Indexpunkte, die Zunahme ist aber geringer als auf anderen Märkten und mit einem Rückschlag ist jederzeit zu rechnen.

Luftangriffe: In Israel hergestellt Kfir-Bomber der srilankischen Luftwaffe haben heute von 16.30 - 17.30 h Stellungen der LTTE um das Gebiet Mavilaru - Verugal (Serunuwaru - Trincomalee Süd) bombardiert. Es wurden zwei Zivilisten verletzt und zwei Häuser zerstört. Ziel der Streitkräfte ist es, zu ermöglichen, dass eine von der LTTE geschlossene Schleuse in einem Bewässerungskanal wieder geöffnet werden kann. Mehrere Dörfer sind von der Wasserzufuhr abgeschnitten. Viele Zwischenfälle in der Region Vavuniya/Mannar: Bei einem überraschenden Beschuss ist um 14.45 h bei Omanthai, nördlich von Vavuniya, ein Soldat getötet und ein weiterer verletzt worden. Eine Landmine in LTTE-Gebiet verletzte heute um 11.30 h in Panchchankulam im Mannar Distrikt bei Madhu einen Lastwagenführer und seinen Beifahrer. In Kokkuveli, Thandikulam. 5 km nördlich von Vavuniya ist heute Morgen bei einem Angriff auf eine Armeepatrouille ein Soldat getötet und ein weiterer verletzt worden. Schon um 7.10 h wurde eine Handgranate gegen einen Kontrollpunkt in Kattukaraikulam an der Strasse Mannar - Uyilankulam geworfen (Armeewebseite spricht von Murunkam) und dabei ein Polizist verletzt. Aber auch zivile Opfer sind zu beklagen. So wurde um 10.45 h in Katkuli bei Vavuniya ein tamilischer Mann angeschossen. Um 8.00 h wurde in Vepankulam, 3 km nordwestlich von Vavuniya, ein 40jähriger Mann erschossen. Gestern Dienstag Abend wurden 2 Polizisten bei einem Anschlag in Vavuniya, beim Bahnhof, verletzt. Ebenfalls gestern, um 18.00 h, starb ein junger Tamile und zwei weitere wurden in Punnalaikadduvan-Süd bei Jaffna verletzt als von Motorrädern aus auf sie geschossen wurde. Laut TN hätten Sicherheitsleute und Paramilitärs nach den Drei gesucht. TN widerspricht der Armeewebseite, wonach zwei LTTE-Leute in Urumpirai getötet worden sind - es seien Zivilisten (27J./34 J.) gewesen und die zwei Täter hätten von separaten Motorrädern aus geschossen (siehe gestrigen Eintrag).
 
In der Frühe hat die LTTE eine Grossoffensive im Raum Muttur , Distrikt Trincomalee Süd, eröffnet. Die schweren Kämpfe halten immer noch an. Laut Armee hat die LTTE die Armee-Lager in Kaddaiparichchan (südlich von Samoor), Selvanagar und Mahinapura (nahe der Distriktgrenze zu Batticaloa) angegriffen. Die Angriffe seien zurück geschlagen worden und nach unbestätigten Informationen der Armee seine 40 LTTE-Kämpfer getötet und 50 verletzt worden. Die Armee beziffert ihre eigenen Verluste mit 5 getöteten Soldaten. Verstärkungen seien unterwegs. LTTE-Quellen (TN) sprechen von einem Angriff auf mehr Armeestützpunkte - auf der obigen Karte symbolisieren die Blitze die angegriffenen Standorte. Dabei seien die Armeelager von Kaddaiparichchan, Palathoppu, Pachchampoor und Mahindapura überrannt worden. Die Lager von Gandhinagar und Palathoppur seien unter LTTE-Kontrolle. Die LTTE sei 11 km ins Regierungsgebiet vorgedrungen. Die Armee hätte mit Luftwaffe, Artillerie und Mehrfachraketenwerfern von Trincomalee und den genannten Lager aus seit Tagen auch zivile Gebiete in der östlichen Muttur-Region beschossen, die Offensive sei eine Reaktion darauf und Akt der Selbstverteidigung. Unabhängie Quellen (Reuters, BBC) bestätigen, dass die LTTE bis ins Stadtzentrum von Muttur eingedrungen ist und Teile der A15 Strasse erobert hat. Dadurch kann aus dem Norden her kein Nachschub mehr für die Truppen bei Mavil Aru erfolgen. Laut Armee hat die LTTE die Bank von Muttur ausgeraubt und Spitäler beschädigt. Damit gibt sie indirekt zu, dass die LTTE weit ins Regierungsgebiet vorgestossen ist. Es sind bisher mindestens 2 zivile Opfer bestätigt. Die mehrheitlich muslimische Bevölkerung ist aus Muttur und umliegenden Dörfern geflohen. Die Kämpfe halten an, mit schweren Waffen.
In der Nacht kam es bei Pulmoddai, nördlich von Trincomalee auf halber Strecke zu Mullaithivu, zu einem schweren Seegefecht von DI 21.00 h bis heute 3.30 h. Erste Gefechte gab es bereits gestern 17.30 - 19.00 h. Dabei griffen Kampfflugzeuge eine Flotte von LTTE-Kampfbooten an - laut Marine 18 - 20 Boote. Davon seien 5 Boote versenkt und 3 beschädigt worden. Die tamilische Seite meldet, dass zwei Dvora-Schiffe der Marine schwer beschädigt worden seien.
Der Vorstoss von Truppen Richtung Mavil Aru ist auch heute kaum vorwärts gekommen - die Armeewebseite führt dies auf Sprengfallen und Minenfelder zurück. Laut TN ist eine Offensive der Armee vom Armeelager Kallaru aus gescheitert, es hätte schwere Kämpfe gegeben.
Die Auseinandersetzungen in und um den Hafen von Trincomalee hat insgesamt 12-14 Marinesoldeten und 9 LTTE-Kämpfern, darunter 2 Black Tiger Suizid Kämpfer, das Leben gekostet. ( 8 Marinesoldaten kamen wie schon gemeldet beim Untergang eines Dvora um, 4 bis 6 weitere im Marinehauptquartier und dem angrenzenden Marine College. Es sollen 30 Marineangehörige verletzt worden sein, berichtet TN.
Auch andernorts gibt es Tote in Sri Lanka: Heute um 8.40 h tötete eine Landminenexplosion in der Region Mannar einen Soldaten und verletzte einen weiteren. In Pesalai bei Mannar wurde gestern um 16.00 h ein 41jähriger singhalesischer Polizist erschossen. Und heute um 12.15 h wurde in Murunkam bei Mannar , beim Polizeiposten, ein Polizist verletzt. Die tamilische Zivilbevölkerung von Pesalai und Umgebung hat sich in der grössten Kirche der Region verschanzt.
In Jaffna wurde heute Morgen ein 30jähriger tamilischer Musiker vor dem Büro der tamilischen Zeitschrift Eelanadu von Unbekannten erschossen.
Bei Vavuniya, in Kantakkaran, trat ein Soldat gestern um 10.30 h auf eine Mine und wurde verletzt. Am Montag um 18.45 h sei - laut Armee - in Vavuniya wieder ein Polizist erschossen worden.

Schweden hat - aufgrund fehlender Sicherheitsgarantien seitens der LTTE - gestern beschlossen, seine Beobachter ebenfalls aus der SLMM abzuziehen. Damit bleiben nur noch rund 30 Beobachter aus Norwegen und Island übrig - die EU-Länder haben sich alle zurück gezogen. Die USA erlaubt - im Rahmen der Meinungsfreiheit - das Hissen der LTTE-Fahne in den USA - obwohl die LTTE auf der Terrorliste steht. Dies stellte die US Botschaft in Colombo gegenüber Klägern klar, die das Hissen der Tigerflagge bei Sport- und Kulturanlässen, unter anderem in New York, kritisierten.
 
Waffenruhe in der Region Muttur - Rückzug der LTTE




Nach heftigen Kämpfen, die bis heute Morgen dauerten, hat die LTTE ihre Kämpfer auf die Positionen vom 22.2.2002, dem Beginn des Waffenstillstandes, zurück gezogen. Offenbar handelt es sich um einen taktischen Rückzug. Die Armee behauptet, sie hätte die LTTE im Kampf zurück geschlagen und operiert mit folgenden Zahlen: 152 tote und 124 verletzte Rebellen, alleine gestern und heute mind. 35 Tote bei nur 23 eigenen Verletzten. Alle neutralen Nachrichtenagenturen betrachten diese Zahlen als Propaganda. Die LTTE spricht von 32 Gefallenen, wobei unklar ist, für welchen Zeitraum genau Es scheint, dass dies die Verluste seit Mittwoch sind. 44 tote Rebellen seit Sonntag dürfen als sicher gelten.
 
Artillerie-Angriffe auf Trincomalee - LTTE meldet Durchbruch

TN meldet, dass es der LTTE gelungen sei, die Front bei Muhamalai zuu durchbrechen und das Armeelager bei Muhamalai (nahe bei Kilali) zu überrennen. Die Armee dementiert das und meldet ihrerseits, über 50 LTTE-Kader bei Muhamali getötet zu haben. Die heftigen Kämpfe halten an allen Fronten auf der Jaffna-Halbinsel an. Der von TN gemeldete Luftangriff auf Palaly ist von anderen Quellen nicht bestätigt worden, aber die Armee meldete Artilleriebeschuss und zwei beschädigte Helikopter. TN schreibt, ein MI-24 und ein Bell 212 Helikopter seien in der vergangenen Nacht beschädigt worden. Auf der A9 Richtung Elephant Pass sind laut Reporterbericht von TN mind. 2 Zivilisten (Kinder) durch Artilleriebeschuss der Armee verletzt worden. Es gibt weiter Artillerieduelle.
Beide Seiten schreiben von Artillerieangriffen der LTTE auf den Hafen von Trincomalee. Laut Armee seien 1 Zivilist getötet worden und es hätte drei Verletzte gegeben. TN berichtet, die Marinebasis sei heute früh von 3.00 - 4.00 h und ab 6.00 h unter Beschuss geraten. Auch die Luftwaffenbasis in Chinabay bei Trincomalee sei getroffen worden. Die Armee ihrerseits setzt ebenfalls Artillerie ein. Im Gebiet Mavil Aru gibt es heftige Nahkämpfe mit Kleinwaffen. Die LTTE bestätigte nun, dass die Armee am Donnerstag nach heftigen LTTE-Widerstand bis zur Schleuse vorgedrungen ist.

Auf Intervention des Präsidenten Rajapakse - nach energischer Aufforderung durch den TNA-Parlamentarier Sampanthan - sind zwei Nahrungsmittelkonvois ins Rebellengebiet von Vaharai gelassen worden. Das srilankische Parlament hat das Notrecht um einen Monat verlängert. Der norwegische Vermittler Jon Hanssen-Baur reiste wieder zurück nach Norwegen, er traf am Freitag noch Armeechef Fonseka.
 
News vom 14.08.2006

Schule in LTTE-Gebiet bombardiert - 61 tote Mädchen + Anschlag in Colombo + Rückzug der SLMM

Die srilankische Luftwaffe mit ihren von Israel importierten Kfir-Bombern hat heute Morgen eine Reihe von Zielen im LTTE-beherrschten Mullaithivu angegriffen. Der Geheimdienst hatte zuvor Informationen über Truppenmassierungen gesammelt. Einer der Angriffe hat dabei die Mädchenschule von Chencholai, Vallipunan zwischen Paranthan und Mullaithivu getroffen. Auf tamilnet zeigen Fotos auf dem Boden liegende Reihen der getöteten Schülerinnen. Es soll bisher 61 Tote und 129 Verletzte gegeben haben. Die LTTE hat die UNICEF und die SLMM aufgefordert, an den Tatort zu kommen. Die 15 bis 18jährigen Mädchen hätten eine 2tägige Ausbildung in Erster Hilfe besucht. Erboste LTTE-Kader haben nach Korrespondentenbericht auf Radio DRS gedroht, auch zivile Ziele im Süden anzugreifen, wenn weiter tamilische Zivilisten sterben. Auf lankapage wird nichts über die toten Mädchen geschrieben, aber über militärische Lager in LTTE-Gebieten, in denen 5´000 Minderjährige sein sollen. Die Armee behauptet keine Schule, sondern Truppenansammlungen der Rebellen getroffen zu haben. Die Fotos auf tamilnet sehen allerdings nicht danach aus. Die ganze Parlamentsfraktion der TNA hat einen scharfen Protest eingelegt.

Im zweiten für die Medien wichtigen Ereignis von heute erfasste in Colombo eine Bombe, versteckt in einem Three-Wheeler, heute Morgen einen Konvoi mit dem pakistanischen Botschafter. Dabei wurden Begleitfahrzeuge zerstört und das Botschafterauto beschädigt. 4 Soldaten und 3 Sicherheitskräfte sind laut Armee getötet, 17 (Armee) bis 19 (TN) weitere Personen wurden verletzt. Aus den Meldungen von TN ist abzuleiten, dass der pakistanische Botschafter enge Kontakte zum srilankischen Geheimdienst hatte. Pakistan ist einer der wichtigsten Waffenlieferanten für Sri Lanka.
Kommentar: Der Krieg in Sri Lanka bekommt eine immer hässlichere Fratze. Nun besteht die Gefahr, dass Pakistan und Indien hineingezogen werden. Erhöht Pakistan als Reaktion auf den Anschlag von heute seine militärische Unterstützung, werden sich in Indien viele auf die Seite der LTTE stellen, die ihre Hindu-Karte ausspielen wird, indem sie sagt, Muslime und Buddhisten wollten die hinduistische Minderheit auf Sri Lanka ausradieren. Dadurch könnte sich der Konflikt internationalisieren.
Die Sri Lanka Monitoring Mission (SLMM) hat genug -sie hat am Sonntag verkündet, dass sie sich schrittweise aus Sri Lanka zurückziehen wolle. Es gebe keinen Waffenstillstand mehr. Die SLMM verurteilte auch den Mord am Regierungssekretär für die Waffenstillstandsverhandlungen, Kethesu Loganathan. Im Distrikt Batticloa sind alle Zugänge von und ins Rebellengebiet durch die srilankischen Sicherheitskräfte geschlossen worden - dies betrifft Kurumanvely, Ambilanthurai, Manmunai, Kinnayady, Santhively, Chenkalady Black Bridge, Vavunathivu und die Paddiruppu Bridge.

Die heftigen Kämpfe auf Jaffna gehen weiter. Die LTTE-nahe Nachrichtenagentur Tamilnet (TN) berichtete gestern, dass eine Kirche in Allaipiddy getroffen worden sei. Die Armeewebseite berichtet, dass sich Rebellen unter Zivilisten mischten und ihre Artillerie mit 122 mm und 130 mm-Geschützen (Reichweite 27 km) auch Zivilisten träfen. Die Ausgangssperre in Jaffna wurde für heute Mittag kurz gelockert. Heftige Kämpfe gibt es in der Region Muhamalai-Kilali und auf den Inseln Manaithivu und Kayts. Laut TN soll die Armee am Wochenende 250 Soldaten durch Tod oder Verletzung verloren haben. Ein Panzer sei zerstört worden bei Muhamalai. Der Flugverkehr nach Palaly sei immer noch wegen tamilischem Artilleriebeschuss unterbrochen. Die Armeepropaganda spricht von Desertation unter der LTTE und Rückzug. Ihre Verluste von Sonntag Abend beziffert die Armeewebseite mit 1 Toter und 4 Verletzte.
Im Ampara Distrikt habe es, berichtet die Armeewebseite, am Samstag einen Angriff der LTTE auf militärische Ziele in Thempitya bei Maha Oya und am Sonntag um 5.30 h einen Angriff auf das Armeelager von Mandoor (Mandur) gegeben haben. Dabei seien 3 T-56-Gewehre und 2 Nachtsichtgeräte der Rebellen zurückgelassen worden.

Quelle: geoflueck
 
reisewarnung auf der seite von geoflueck

Situation nach Regionen:

Colombo: Vorsicht bei militärischen Anlagen und Konvois, im Hafen, in Bahnhöfen und Busdepots und wichtigen Wirtschaftsbetrieben ist geboten. Auch sollte man sich nicht unnötig in der Nähe des Parlamentes aufhalten. Die LTTE hat Kader in der srilankischen Hauptstadt. Auch Anschläge auf Anti-LTTE-Politiker sind jederzeit möglich, die Gefahr für Ausländer für Leib und Leben ist am Steigen, Reisen nach Colombo beinhalten somit ein Risiko. Die Gefahr von weiteren Bombenanschlägen bleibt hoch .

Städte Kandy, Polonaruwa, Anuradnapura: Die Gefahr von Anschlägen auf Symbole des srilankischen Staates, speziell auf buddhistische Sehenswürdigkeiten ist immer vorhanden, wenn auch momentan nicht sehr hoch.

Distrikt Puttalam: In einigen Gebieten nördlich von Puttalam gibt es aktive Rebellengrupen. Ausserdem sind die Sea Tiger, die LTTE-Marine, speziell im nördlichen Teil der Puttalam-Lagune (Dutch Bay), immer wieder aktiv und es kommt sporadisch zu Seegefechten. Puttalam selber ist relativ sicher.

Distrikt Amparai: Speziell nachts ist der östliche Teil des Distriktes nicht sicher. Die Gefahr von Gefechten steigt. Es kommt immer wieder zu Landminenanschlägen gegen Sicherheitskräfte. Wer Pech hat, ist mit seinem Fahrzeug oder zu Fuss gerade in der Nähe. Tagsüber sich fernhalten von Polizisten oder anderen Sicherheitskräften.

Distrikt Batticaloa: Hier gibt es drei Konfliktparteien - die LTTE, die Karuna-Rebellen und die Sicherheitskräfte. In der Nacht ist es gefährlich, unterwegs zu sein. Politische Gegner werden oft ermordet. Die Gefahr von Gefechten weiterhin hoch. Es gibt Anschläge mit Handgranaten und Schusswaffen auf Polizeiposten und Kontrollpunkte. Sich fernhalten! Der Norden des Batticaloa-Distriktes und das Hinterland westlich der Küstenorte sind teilweise unter LTTE-Kontrolle, wobei Kämpfer auch bis weit in regierungskontrollierte Gebiete vordringen, um dort Anschläge zu verüben. Politisch ist das Klima vergiftet und von Angst geprägt. Die muslimischen Siedlungsgebiete sind tendenziell sicherer. Vorsicht in der nördlichsten Division Vaharai.

Distrikt Trincomalee: Teile des Distriktes sind unter Kontrolle der Rebellen. Im Süden, speziell südlich von Muttur, ist die Situation sehr angespannt. Momentan ist speziell der südliche Teil der Stadt Trincomalee noch nicht sicher, speziell der Hafenbereich. Es gibt Artillerieduelle zwischen Armee und LTTE, wobei auch die Stadt Trincomalee getroffen werden kann. Es gibt viel Feindschaft unter Nationalisten verschiedener ethnischer Herkunft und es kommt zu entsprechenden Mordanschlägen. Es ist nicht ratsam, sich in der Nähe von Uniformierten aufzuhalten - Anschläge sind auch hier häufig, zum Beispiel mit Landminen gegen Fahrzeuge. Ich rate von Reisen nach Trincomalee ab.

Distrikt Polonaruwa: Hier gibt es im Osten, speziell um Welikanda, drei Konfliktparteien - die LTTE, die Karuna-Rebellen und die Sicherheitskräfte. Karuna hat hier seinen stärksten Kräfte. Sporadisch kommt es zu Auseinandersetzungen, vor allem Kommandoaktionen in der Nacht oder Dämmerung. Der Westen ist relativ sicher.

Distrikt Vavuniya: Der nördliche Teil ist voll unter LTTE-Kontrolle, im südlichen Teil gibt es immer wieder Anschläge - es besteht die Gefahr, dass auch hier nördlich von Vavuniya Gefechte ausbrechen. Die Kriegsgefahr steigt.

Distrikt Mannar: Der Distrikt ist gefährlich, weil die LTTE aktiv ist und die Sicherheitskräfte ohne Rücksicht auf Verluste nach Anschlägen um sich schiessen. Nirgendwo in Sri Lanka werden die Menschenrechte so oft verletzt, speziell auf der Mannar Halbinsel. Ich empfehle, nicht in die Region zu reisen. Grosse Teile des Nordens und auch kleinere Teile des Südens des Mannar Distriktes sind unter LTTE-Kontrolle.

Die Distrikte Mullaithivu und Kilinochchi sind fast vollständig unter LTTE-Kontrolle, hier gibt es auf Strassen im Grenzgebiet zu regierungskontrollierten Gebieten die Gefahr von Landminenanschlägen von Armeekommandos. Bei der aktuellen Lage sind Luftangriffe jederzeit möglich. Die Armeeartillerie erreicht Paranthan.

Distrikt Jaffna: Die südlichen Teile des Distriktes sind unter LTTE-Kontrolle. Im Moment ist die Region Jaffna Kriegsgebiet und es gibt meistens eine Ausgangssperre und die Telekommunikation ist unterbrochen. Jaffna ist derzeit no-go-area.


http://www.geoflueck.ch/
 
Präsident Rajapakse verspricht Koffi Annan von der UNO wieder einmal Friedensgesprächsbereitschaft seitens der srilankischen Regierung. Heute hat sich die Lage etwas beruhigt. Laut Geheimdienst seien gestern der stellvertretende Sea Tiger Chef Rani Mohindas sowie zwei hohe Feldkommandanten der LTTE: Muhilan und Frau Sudanmani, getötet worden. Das LTTE Friedenssekretariat sagt, dass seit dem 8. August 141 tamilische Zivilisten umgekommen seien. Eine pakistanische Zeitschrift beschuldigt Indien, hinter dem Anschlag gegen den pakistanischen Botschafter in Colombo zu stehen. Asiatische Länder sind bereit, in die Lücke zu springen bei der SLMM. Island will sein Kontingent von 6 auf 10 aufstocken. In Sri Lanka sind unter der Bewachung von 10´000 Sicherheitsleuten die Südasienspiele eröffnet worden. Auf der Jaffna-Halbinsel ist heute die Ausgangssperre von 12.00 - 17.00 h aufgehoben worden. Die Armee drang gestern in die Universität Jaffna ein und beschlagnahmte Computer sowie Dokumente und verhaftete einen Studentenführer.

versprechungen werden seit hahren gemacht - ohne erfolg
 
Anschlag auf Jaffna-Halbinsel + NGOs verlassen Jaffna

Bei der Explosion eines Sprengsatzes ist rund 30 km südöstlich von Jaffna, zwischen Eluthumadduval und Muhamalai heute um 11.00 h eine Strassenpatrouille der srilankischen Armee erfasst worden. Dabei starben 6 Soldaten und 4 weitere wurden verletzt (SLA/TN). Eine ganze Reihe von Vertretern von NGO´s, darunter World Vision, Caritas und das dänische Entminungsteam, hat mit einem Schiff unter ICRC-Flagge bei Point Pedro die Jaffna-Halbinsel Richtung Colombo verlassen. Nur das ICRC und UN-Vertreter blieben zurück. Über 150 Personen fanden auf dem Schiff Platz (TN). In Pamunugama, Wattala -nördlich von Colombo - wurden in einem Haus in Uswetukeiyana 2 Landminen, mehrere Handgranaten und ein T-56-Gewehr sowie militärisches Kleinmaterial entdeckt. In diesem Zusammenhang verhaftete die Polizei 16 Männer und 2 Frauen (SLA). Gestern Abend um 17.45 h kam das Armeelager Selvanagar im Trincomalee Distrikt unter Mörserbeschuss der LTTE - dabei wurden vier Soldaten verletzt (SLA).
 
Heute früh um 3.00 h hat laut TN die srilankische Armee mit Luftunterstützung und Marine eine grossangelegte Offensive zur Eroberung der LTTE-Hochburg in der Region um Sampoor (Sampur), östlich von Muttur, begonnen. Dabei setzte sie massiv Artillerie und Mehrfachraketenwerfer ein. Die Offensive ist mittlerweile von anderen Webseiten bestätigt worden. Laut AFP sind bisher mindestens 4 Soldaten tot und 41 verletzt. TN meldet 20 getötete Zivilisten im Dorf Paatalipan, wo es auch 26 Verletzte gegeben habe. Die Bodenoffensive wurde von den Militärlagern Pachchanoor und Pallimunai aus gestartet und führte Richtung Thoppur und Kilathimunai. Die heftigen Kämpfe halten an. Reuters und AP melden zudem 2 tote und 12 verletzte Soldaten bei einem Angriff der LTTE auf eine Patrouille beim Armeelager Selvanagar, ebenfalls heute früh. Dabei hätte die LTTE auch Mörser eingesetzt.

Quelle TN

Zum ersten Mal seit fast 3 Wochen landete wieder ein Armeeflugzeug in Palay auf der Jaffna-Halbinsel, brachte Munition und flog Leichen aus. Gestern kam es an der Front bei Ponnar zu Gefechten zwischen LTTE und Armee. Das politische Büro der LTTE in Kokkuvil, Pottpathy, verlassen seit Dezember 2005, wurde letzte Nacht niedergebrannt. Im Gebiet Mavil Aru wurde gestern nach Armeeangaben ein Soldat bei einem Gefecht verletzt. Für Samstag meldete die Armeewebseite nachträglich einen verletzten Polizisten beim Polizeiposten Vairavupuliyankulam bei Vavuniya.
In Colombo wurden laut TN gestern 68 Tamilen und 8 Tamilinnen verhaftet. Auch andere Webseiten bestätigten eine Grossrazzia im Raum Colombo. In Colombo herrscht erhöhte Sicherheitsstufe.

quelle. geflueck.ch
 
News vom 30.08.2006

Der srilankische Präsident Rajapakse und sein Aussenminister Samaraweera haben bei ihrem England-Aufenthalt eine kalte Dusche bekommen. Der Bericht der nordischen Waffenstillstandsüberwacher SLMM über das Massaker an 17 Hilfswerksvertretern der französischen Hilfswerksorganisation "Action contre la Faim" ( am 7. August entdeckt) belastet die Regierungstruppen schwer. Nach Zeugenanhörungen und Sichtung zuverlässiger Quellen sei eine Täterschaft der Armee überzeugend belegt, es käme keine andere Gruppe in Frage. Zusätzlich belastet hat sich die srilankische Regierung mit ihrer Weigerung, unabhängige Untersuchungsteams zum Tatort zu lassen. Die SLMM beschuldigt aber auch die LTTE oder ihre nahe stehende Kreise für einen Landminenanschlag im Juni gegen einen Bus in Kebithigollewa mit 64 Toten als Folge verantwortlich zu sein. Die Armee bzw. mit ihr kooperierende Paramilitärs werden für eine Serie von Landminenanschlägen auf LTTE-Territorium in den Distrikten Mannar und Vavuniya für den Zeitraum vom 1.4. bis 15.6. 2006 verantwortlich gemacht. Sowohl die srilankische Regierung als auch die LTTE weisen die Anschuldigungen der SLMM zurück. Die srilankische Regierung ist sehr verärgert und verweist auf eine eigene Untersuchungskommission und bezeichnet die SLMM-Berichte als voreilig und spekulativ..
Kommentar: Die Verurteilung der srilankischen Regierung bzw. der Armee durch die LTTE ist ein schwerer Rückschlag für die srilankische Regierung. Bezüglich Menschenrechtsverletzungen und Übergriffe gegen Zivilisten steht sie nun genauso mit blutigen Händen da wie die LTTE. Kein Wunder, versucht die Regierungspropaganda alles, um den Schaden zu begrenzen. Während sie die LTTE mit dem Terror-Argument international zu isolieren versucht, zeigen die Taten der eigenen Streitkräfte alle Kennzeichen eines Staatsterrorismus. Die blutigen Übergriffe auf Zivilisten auf Kayts oder bei Pesalai fanden ihre Fortsetzung in Luftangriffen und Artilleriefeuer gegen weiche Ziele und in bewussten Attacken gegen Hilfswerkvertreter, die Gutes für die Zivilbevölkerung in Rebellengebieten tun. Ziel ist es. jegliche Hilfe für Personen in LTTE-kontrolliertem Gebiet zu unterbinden. Alle in Rebellengebiet lebenden Zivilisten werden in den gleichen Topf geworfen wie die LTTE-Kämpfer. Aber die internationale Gemeinschaft ist nicht blind, und allmählich fällt das Terrorismus-Argument auf die srilankische Regierung zurück, weil sie nicht weniger grausam und unmenschlich ist als die LTTE.

Als positive Meldung des Tages darf die Freilassung des entführten Radiojournalisten Nadaraja Guruparan gelten. Heute in den frühen Morgenstunden wurde er nach Armeeangaben in Kalubowila freigelassen. In einem Radiointerview hat der Freigelassene seine Unversehrtheit bestätigt. Sein Glück war, dass mit ABC (2 singhalesische, zwei englische und ein tamilischer Sender) ein mächtiger Medienkonzern hinter ihm stand und Politiker aus fast allen Lagern sich für ihn einsetzten. Auf der Jaffna-Halbinsel wurden heute vielerorts die Schulen wieder geöffnet. Der SLFP-Generalsekretär plädiert für ein Maximum an Machtteilung mit der LTTE, beharrte aber auf einem Einheitsstaat. Rajapakse traf sich heute mit Tony Blair. Jon Hanssen spekuliert, dass Rajapakse Grossbritannien dazu bringen möchte, Indien zu bearbeiten. Die srilankische Börse reagierte heute auf den Englandbesuch von Rajapakse, aber auch die relative Ruhe auf den Kriegsschauplätzen, mit einem Plus von 0.89% auf 2´171.08 Punkte. Die UNP hat ihr Interesse an Gesprächen mit der Regierung bekannt gegeben. Gegenwind für die srilankische Regierung gibt es in Indien, wo die Tamilenpartei MDMK bei einem Treffen mit dem Premierminister forderte, dass keine Waffen mehr nach Sri Lanka exportiert werden sollen, dafür aber Lebensmittel und Medikamente in die Tamilengebiete. Ausserdem sollen srilankische Diplomaten aus Chennai zurück geschickt werden, weil sie öffentlich eine Parlamentresolution im Bundesstaat Tamil Nadu gegen die Unterdrückung von Tamilen in Sri Lanka verurteilt hatten. Einzig die Meldung aus Indonesien, dass 13 mutmassliche LTTE-Leute in einem Hotel 100 km südwestlich von Jakarta verhaftet worden seien, dürfte die srilanksiche Regierung heute gefreut haben.

Militärisch ist die Situation heute so ruhig wie selten in den letzten Wochen gewesen: einzig südlich von Trincomalee gab es sporadische Artillerieduelle, während die Armee verkündet, sie habe der LTTE eine Lektion erteilt. Aber die LTTE-Hochburgen sind nicht erobert worden, die Armee ist mit der Beseitigung von Sprengfallen beschäftigt. Die Marine meldet die Versenkung eines LTTE-Schiffes bei der Küste von Verugal. Am Dienstag Abend, meldet die Armee, sind durch tamilische Artillerie in Sittandy, nordwestlich von Batticaloa, 3 Soldaten verletzt worden. Bei den 3 Morden, die TN gestern für Jaffna gemeldet hat, bezichtigt die Armee in zwei Fällen die LTTE der Täterschaft. Ausserdem sei gestern Nacht in Sittandy eine 48jährige Informantin für die Karuna-Gruppe durch die LTTE getötet worden und den Tod eines Ex-LTTE-Mannes um 22.30h bei Valaichenai unterstellt die Armeewebseite auch der LTTE. TN berichtet von einer Presseorientierunmg im Amaparai Distrikt, bei der 32 Fälle von Teenagerentführungen durch die Karunagruppe im Ampara Distrikt dokumentiert worden seien. Viele der Entführten müssten im Lager Thevuchchenai im Polonaruwa Distrikt mit Armeeunterstützung ein Waffentraining absolvieren. Gegen die Belegschaft des Spitals von Thirukkovil würde die STF bewusst Schikanen wie Leibesvisitationen vollziehen.

Quelle: geoflueck.ch
 
Diplomatische Verstimmung zwischen Indien und Sri Lanka + LT

Diplomatische Verstimmung zwischen Indien und Sri Lanka + LTTE warnt




Am Mittwoch hat der srilankische Tourismusminister Anura Bandaranaike Indien und dessen Botschafter in harten Worten kritisiert, es würde sich in die inneren Angelegenheiten Sri Lankas mischen. Daraufhin hat Indien sehr gereizt reagiert und srilankische Politiker aller Parteien versuchen den Schaden im Rahmen zu halten. Leider enthielten die Meldungen auf lankapage keine Details. Auf der Jaffna-Halbinsel warten laut AP rund 15´000 Personen auf eine Evakuation - ausländische Staatsangehörige, Studenten, Angehörige ausländischer Unternehmen und Einheimische. Seit 11. August ist die Jaffna-Halbinsel isoliert. Rund 650 Plätze sollen auf einem Schiff frei werden, aber auf TN wird gewarnt, dass diese menschliche Schutzschilder sein könnten, um Militärmaterial und Armeepersonen unter geringerem Risiko transportieren zu können. Der UN-Beauftragte für Vertriebene, McNamara, hat die humanitäre Situation in Sri Lanka abgeklärt und reiste laut AP heute ab; seit 1983 gebe es 860´000 Personen, die von ihrem Haus weg mussten.
Laut Reuters hat die LTTE heute der Regierung ein Ultimatum gestellt. Sie fordert den Abzug der Besetzer von Sampoor, ansonsten gebe es Krieg (als ob es nicht schon längst Krieg gäbe O. Fl.). Das EU-Parlament hat Anträge abgelehnt, wonach die LTTE von der Terrorliste gestrichen werden und die Einfrierung der TRO-Konten aufgehoben werden soll. Die srilankische Regierung ist befriedigt. In der srilankischen Tageszeitung Daily News wird Norwegen von einem Mitglied des srilankischen Friedenssekretariats hart kritisiert - es sei gegenüber den LTTE-Grausamkeiten blind. Gestern Abend drangen nach dem Inkrafttreten der Ausgangssperre Bewaffnete in das Büro der tamilischen Zeitung Uthayan und forderten unter Waffendrohung den Abdruck eines Artikels. Das srilankische Parlament hat den Ausnahmezustand gegen den Widerstand der TNA um einen weiteren Monat verlängert.

Während die Karunafraktion in der Asiantribune ihren Rückzug aus den eroberten Gebieten im Amparai-Distrikt bekanntgab, weil dort keine LTTE-Kader zu finden waren, gibt es überall in den tamilischen Siedlungsgebieten Zwischenfälle. In Chenkaldy, nordwestlich von Batticaloa, explodierte laut Armee ein Sprengsatz, heute um 10.00 h, und tötete einen Soldaten und einen Zivilisten. Auch wurden 3 Zivilisten verletzt, darunter ein Kleinkind. Bei Vavunathivu, westlich von Batticaloa, wurde durch tamilische Artillerie ein Soldat verletzt. In Savukadhi bei Eravur, Batticaloa, sind um 12.30 h zwei tamilische Brüder (19/27 J.) tot aufgefunden worden. Bei Mavil Aru, südlich von Muttur, Trincomalee, wurde durch tamilischen Beschuss 2 Soldaten gestern verletzt. Eine Landmine verletzte heute in Vavuniya heute Morgen um 7.00 h laut Armee einen Polizisten sowie 6 Zivilisten, darunter 3 Schulmädchen. Kurz zuvor wurde die Leiche eines Zivilisten in Vavuniya am gleichen Ort entdeckt. Dieser und ein Bürgerwehrmann waren zuvor von angeblichen LTTE-Leuten entführt worden, berichtet die Armee. Auch der Bürgermiliizmann wurde später mit schweren Kopfverletzungen in Vavuniya aufgefunden. . In Mannar wurde gestern um 18.15 h ein Mitarbeiter der Geheimpolizei durch Schüsse verletzt. Auf der Jaffna-Halbinsel wurden gestern im Frontabschnitt Thenmarachi, bei Muhamalai und Kilali, durch LTTE-Artillerie ein Soldat getötet und 6 verletzt. Unter den Verletzten waren laut Armee 3 Offiziere. Heute um 5.30 h wurde ein weiterer Soldat verletzt. Am Donnerstag gab es in Navatkuly bei Jaffna wegen einer explodierenden Personenmine 2 verletzte Soldaten. Um 8.10 h meldet die Armee für heute einen Handgranatenangriff auf Soldaten in Valvettithurai, nahe bei Point Pedro, ein Soldat wurde verletzt
 
News vom 14.09.2006

Missstimmung Geberländer - Sri Lanka + wieder mindestens 13 tote Zivilisten

Die Geberländer für Sri Lanka - USA, EU, Norwegen und Japan streichen Kredite für Entminungsprogramme bis die srilankische Regierung die Ottawa Konvention zum Verbot von Landminen unterzeichnet. Die JVP greift die Geberländer an - sie würden sich in die inneren Angelegenheiten von Sri Lanka mischen. Norwegen sei ein Feind von Sri Lanka. Der norwegische Entwicklungsminister Solheim dagegen betont, dass die Vermittlerrolle von Norwegen von der internationalen Gemeinschaft getragen werde. Indien und Grossbritannien drängen die srilankische Regierung zu Gesprächen. Der politische Chef der LTTE, Tamilchelvam, begrüsst Gespräche - die internationale Gemeinschaft müsse aber die srilankische Regierung dazu zwingen, das Waffenstillstandsabkommen einzuhalten und sie zu Gesprächen zu drängen. Unterdessen schliessen sich in Europa immer mehr Experten der Meinung an, dass das LTTE-Verbot durch die EU ein grosser Fehler gewesen sei, zuletzt in norwegischen Nachrichtensendungen. Laut Hindstan Times rechnen Sri Lanka-Experten damit, dass trotz gegenteiligen Aussagen im Oktober eine Gesprächsrunde zwischen LTTE und Regierung stattfinden könnte. Der japanische Sondergesandte Akashi wird in der letzten Septemberwoche zu Gesprächen in Sri Lanka erwartet. Die Börse in Colombo befindet sich in einem Höhenflug mit einem Plus von 2,71% oder 68 Punkten auf 2´309.78 Punkte. ( Kommentar: Das liegt aber immer noch 200 Punkte unter den Werten im Sommer 2005, und bei einem verheerenden Anschlag würden die Kurse im gleichen Masse fallen, wie sie nun gestiegen sind.) . Die UNP bewegt sich weiter auf die Regierung zu und unterstützt deren harten Kurs gegen die LTTE. Laut dem Ex-Luftwaffenchef Gunatillake befindet sich die Armee momentan in einem Siegesrausch - aber Geldmangel würde dazu führen, dass die srilankische Regierung auf Druck der internationalen Gemeinschaft doch zu Gesprächen mit der LTTE gezwungen wird, sagte er gegenüber der Agentur AFP. Die srilankische Regierung fordert gegenüber der internationalen Gemeinschaft, dass diese konkrete Massnahmen gegen Waffenhandel der LTTE einleiten solle - ohne neue Waffen sei die LTTE eher zu Gesprächen gezwungen. Ausserdem kommt aus Regierungskreisen Kritik, dass die Geberländer die LTTE und die Regierung auf die gleiche Stufe stellten.

Die in Hongkong beheimatete Asian Human Right Commission kritisiert, dass die srilankische Regierung in ganz Sri Lanka, insbesondere aber auf der Jaffna-Halbinsel, Entführungen von tamilischen Zivilisten - laut Reuters durch paramilitärische Gruppen in weissen Vans ohne Nummerschilder - zulassen würde. Seit den späten 80-er Jahren seien 16´000 Personen in Sri Lanka verschwunden - ihre Namen listet das Komitee laut TN angeblich auf der Webseite www.disappearances.org auf. (Das S am Schluss nicht vergessen, sonst dümmliche reklamebefrachtete Webseite ohne Namenslisten ) Entführungen der LTTE zu Rekrutierungszwecken oder Strafen würden die srilankische Regierung nicht legitimieren ihrerseits Leute zum Verschwinden zu bringen. Erste Reaktionen von Singhalesen sprechen von Bekämpfung von Terror und dass die Betreffenden in Polizeigewahrsam genommen würden. Die AHRC kritisiert auch das Klima von Recht- bzw. Straflosigkeit bei Entführungen. Unterdessen flüchten in letzter Zeit immer mehr tamilische Händler und Geschäftsleute nach Indien. Laut TN würden sie vor allem in Trincomalee von singhalesischen Banden bedroht.
Kommentar: was unterscheidet juristisch gesehen eine Entführung von Zivilisten und die Bestrafung und Exekution von LTTE-Gegnern durch Rebellen von Entführungen durch paramilitärische Verbände und extralegale Exekutionen, in denen Sicherheitskräfte involviert sind. Was ist von einer Regierung zu halten, die Menschenrechtsverstösse dauernd vertuschen will. Das Angebot von Rajapakse mit einer Einladung für ausländische Menschenrechtsexperten ist so lange Propaganda, als nicht Menschenrechtsverletzungen schonungslos aufgedeckt und die Täter verurteilt werden. Sri Lanka ist momentan kein funktionierender Rechtsstaat mehr und darf sich nicht beklagen, wenn es im Ausland von vielen auf die gleiche Stufe wie die LTTE gestellt wird. Unter der alten Regierung mit Ranil Wickremesinghe und Chandrika Kumaratunge war die Menschenrechtslage bedeutend besser! Unter diesen Umständen kann Sri Lanka nicht mehr als sicheres Land (safe country) bezeichnet werden. Dass seit August auch in der Region Colombo 50 Tamilen entführt und manche getötet worden sind, könnte dazu führen, dass die innerstaatliche Fluchtalternative nicht mehr als gegeben betrachtet werden kann.

Neue Gewalt und Entführungen: Laut der Armeewebseite sind heute Morgen um 9.45 h in Mathawakulam bei Vavuniya 3 singhalesische Wanderarbeiter auf dem Feld erschossen worden. Die Polizei macht die LTTE verantwortlich. Auch in und um Vavuniya sind heute und gestern tote Tamilen gefunden worden. Von 3 entführten jungen Tamilen wurden heute Morgen bei Thavasikulam, Vavuniya, 2 tot und mit gefesselten Händen aufgefunden worden. Ein dritter Tamile erlag seinen Kopfverletzungen im Spital von Vavuniya Ebenfalls bei Vavuniya, in Kurumankadu, wurde am Mittwoch Abend ein junger Tamile tot aufgefunden. In Semankulam bei Vavuniya wurden auch 2 Tamilen tot aufgefunden, dem einen etwa 20jährigen hatte man das Gesicht verbrannt, um die Identifizierung zu verunmöglichen. Laut Polizei wurde am Mittwoch ein 22jähriger mutmasslicher Rebell bei Vavuniya in Manipuram erschossen. Heute Donnerstag erlitten 2 EPDP-Supporter beim EPDP-Büro von Vavuniya bei Kurumankadu Verletzungen durch Schüsse. In Trincomalee wurde ein tamilischer Distriktsekretariatsangestellter heute um 11.30 h beim Stadium erschossen, als er auf dem Motorrad unterwegs war (TN). Ein tamilischer NGO-Angestellter bei "World Concern" wurde in der Region der Stadt Trincomalee regelrecht hingerichtet, berichtet TN. Er verliess am Montag mit seinem Motorrad das "World Concern"-Büro und wurde dann vermisst. Die Polizei entdeckte laut Armeewebseite in Trincomalee ein 9kg-Landmine am Mittwoch 18.20 h, befestigt an einem Velo.
Internationale Nachrichtenagenturen berichten vom Tod von 3 Soldaten an der Front bei Jaffna und einem weiteren toten Soldaten im Nordosten. Weder auf TN noch auf der Armeewebseite wurde das aber heute gemeldet. Sicher aber gab es am Mittwoch spät und heute früh Artillerieduelle auf der Jaffna-Halbinsel. In Uddupiddy, Vadamarachi bei Point Pedro, nordöstlich von Jaffna, war am Mittwoch 12.00 h ein weiteres ziviles Opfer zu beklagen.

Quelle: geoflueck
 
Hochrangiges Treffen Regierung - UNP + Waffenstillstandsgespräche in Schwebe

Heute findet ein hochrangiges Treffen zwischen Regierungspartei, geführt von Premierminister Ratnasiri Wickramanayake und der UNP, geführt von Fraktionschef Karu Jayasuriya statt. Dabei geht es um einen befristeten Aktionsplan zur Lösung des ethnischen Konfliktes. Allerdings will die Regierung zunächst von Rebellenführer Prabhalaran ein schriftliches Bekenntnis, dass die LTTE vor den Gesprächen mit der Gewalt aufhört, sagte gestern Minister de Silva. Heute sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums Rambukwella, dass ein einziger Schuss nach dieser Zusicherung dazu führen würde, dass die Regierung sich vom Waffenstillstandsabkommen zurückziehe.
Kommentar: Auf den ersten Blick tönt die Forderung der Regierung vernünftig. Aber auf den zweiten Blick werden sich Kenner von Sri Lanka fragen: was ist, wenn die Karunagruppe nach der Zusicherung von Prabhakaran wieder einen ihrer Angriffe auf die LTTE ausführt und die Armee wie vor dem Ausbruch der Kämpfe in diesem Jahr ihre Hände in Unschuld wäscht und der LTTE die Schuld am Bruch des Waffenstillstandsabkommens zuweist, wenn es zu neuen Gefechten und Anschlägen kommt. Man fragt sich, wie ernst es der Regierung wirklich mit Gesprächen ist und ob sie die internationalen Gemeinschaft nicht einfach nur täuschen will. Die wahren Absichten der Regierung könnte durchaus in einer militärischen Lösung liegen - im Irrglauben, damit sei der Konflikt zu lösen. Die LTTE, an die Wand gedrückt, könnte durchaus zu Aktionen fähig sein wie die Attentäter vom 11. September. Sicher ist, die Armee hat massiv aufgerüstet und die Luftwaffe erhielt ein Spezialtraining von pakistanischen Experten. Feuerkraft und taktische Möglichkeiten der srilankischen Armee sind dadurch verbessert worden. Die Armee würde eine militärische Lösung des Konfliktes mit Sicherheit vorziehen.

In Luton, Grossbritannien, wurde am 7. August am Flughafen ein Tamile mit falschem Pass festgenommen,. Heute meldet die BBC, dass dieser zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt worden ist, wegen falscher Identitätspapiere. Allerdings hat der 47jährige SLFP-Kandidat für die Parlamentswahlen in Jaffna Krishnaswami ein Asylgesuch gestellt und bezeichnet sich als politisch Verfolgten, der Todesdrohungen von der LTTE bekommen habe. In Indien wird in der Zeitung The Hindu kritisch berichtet, dass sich Regierung und LTTE um den Rat der Welt schere. Die Tatsache, dass sich die srilankische Regierung in einigen Punkten gegen die Geberländer stellt, wird in Indien aufmerksam registriert.

Einer der gestern verletzten EPDP-Männer von Vavuniya ist mittlerweile gestorben.

Quelle: geoflueck
 
update 06.10.2006

Rückschlag durch heftige Gefechte in drei Distrikten


In den Reisewarnungen dieser Webseite stand es schon länger - nun ist sie eingetroffen, die erwartete Armeeoffensive im Norden des Distriktes Batticaloa in der Region Vaharai (siehe Karte unten). Die Armee spricht von einem Angriff der LTTE auf ein Armeelager bei Mankerni, während die LTTE von einer koordinierten Militäroffensive spricht, die aus drei Armeelagern heraus mit Unterstützung von Karuna-Leuten gestartet wurde. Die Armee spricht von einem Sieg und der Flucht von der LTTE aus Panichchankerni. Es seien 22 LTTE-Kämpfer getötet worden und 5 eigene Soldaten verletzt. Die Überwachungskommission SLMM verurteilt das Eindringen der Armee in LTTE-Territorium als schwere Verletzung der Waffenruhe. BBC schreibt, es seien in den Spitälern 6 verletzte Soldaten und 25 verletzte Karuna-Leute eingeliefert worden. Die LTTE spricht auf TN von einer Offensive aus dem Militärlager Kajuwatte südlich von Vaharai Richtung Kattumurivu und einer zweiten Offensive aus dem Armeelager Sinhapura 3 km in LTTE-Territorium hinein. Ausserdem habe es als dritte Offensivhandlung eine Landeoperation der Marine bei Panichchankerni gegeben, die zurückgeschlagen worden sei. Dies geschah um 13.00 h und die Kämpfe dauerten bis 17.30 h an. Unterstützt worden sei die Operation durch 4 Luftangriffe und schwere Artillerie. Laut TN seien über 30 Soldaten und auch Karuna-Kämpfer getötet worden, 3 getötete Soldaten wurden 3 von der LTTE geborgen. Zudem gab es einen Gefangenen. Als eigene Verluste gab die LTTE 5 Tote und 7 Verletzte an. Ein Marineboot sei beschädigt worden. Eine Meldung, wonach Karuna-Kämpfer drei LTTE-Lager in der Region Vaharai überrannt und dabei 49 LTTE-Kämpfer getötet haben, wurde nicht bestätigt. Die Meldung spricht von 5 getöteten Karuna Leuten. Es stand aber auch nichts auf der karunanahen Asiantribune, das Gleiche gilt für die Armeewebseite und TN.

Trincomalee: Nur einige Dutzend Kilometer entfernt griffen srilankische Artillerie und Mehrfachraketenwerfer LTTE-Stellungen in Upparu und Rakkuli bei Muttur an. Die Webseite bloomberg berichtet von Luftangriffen auf einen Seatiger-Stützpunkt im Bereich des Hafens von Trincomalee. Die LTTE-Artillerie sei sehr beweglich und Ziel des Angriffes sei ein Präventivschlag gegen eine Bedrohung des Hafens von Trincomalee gewesen.
 
Montag, 9. Oktober 2006, 12.45 h Weitere Gefechte am Sonntag

Am Mittwoch, 11. Oktober, werden sich Präsident Rajapakse (SLFP) und Oppositionschef Ranil Wickremesinghe (UNP) treffen, um Details an einem Memorandum of Understanding auszuarbeiten. Singhalesische Medien rechnen mit einer baldigen Unterzeichnung eines solchen Abkommens. Die TNA appelliert an die internationale Gemeinschaft, die srilankische Regierung zu einem Gewaltverzicht zu bewegen. Die LTTE fordert die SLMM zu einem Augenschein an der Nordfront auf der Jaffna-Halbinsel auf und warnt vor einer bevorstehenden Grossoffensive. Die Armee massiere derzeit Truppen im Frontbereich. Heute kommt es zu einem Treffen zwischen Vertretern der Geberstaaten und dem srilankischen Präsidenten Rajapakse. Die Geberstaaten äusssern sich besorgt über die Gewalt in Sri Lanka. Am Sonntag prangerte ein Militärsprecher das ICRC an, es weigere sich nach Vakarai zu gehen um die Übergabe getöteter Armeeleute zu organisieren. Heute aber wurde bekannt, dass eine solche Übergabe von 11 toten Soldaten, darunter ein Major, stattgefunden habe. Die LTTE meldete dem ICRC auch 14 getötete Karuna-Kämpfer. Im Polonnaruwa Spital sind laut TN 53 verletzte Soldaten und Karunaleute eingeliefert worden, von denen 6 weiter nach Coombo verlegt werden mussten.
Kommentar: Es ist in der Berichterstattung über Sri Lanka etwas untergegangen - aber es ist nun das zweite Mal, dass srilankische Sicherheitskräfte und Karuna-Kader miteinander militärisch kooperiert haben. Im Waffenstillstandsabkommen und in den letzten Gesprächen von Genf im Frühling hat sich die srilankische Regierung zu einer Entwaffnung der Paramilitärs verpflichtet.
Der Verkehr über die Kontrollpunkte Uyilankulam bei Mannar und Omanthai bei Vavuniya ist fast zum Erliegen gekommen - in der Woche vom 29.9. bis zum 5.10.2006 überquerten nach Armeewebseiteangaben 107 Lastwagen die Kontrollpunkte ins Rebellengebiet, dazu 1'735 Zivilisten. 2'283 Zivilisten kamen aus dem Rebellengebiet ins Regierungsgebiet.

Jaffna: Die Gefechtstätigkeit nimmt stark zu - am Sonntag Morgen um 6.30 h wurde laut TN ein Erkundungsteam der srilankischen Armee südlich von Muhamalai von der LTTE entdeckt, dabei wurden 5 Soldaten getötet (TN) bzw. 4 Soldaten getötet und 4 weitere verletzt (SLA, Zeitangabe 6.50 h). Die Armee spricht von einem Artilleriebeschuss. Laut Armee wurden am Sonntag morgens 7.00 h und 10.45 h bei weiteren Artillerieduellen 3 Soldaten verletzt und zwei zivile Armeeangestellte getötet. Am Nachmittag wurde um 16.40 h ein weiterer Soldat bei Kilali verletzt und ein Zivilist trat zur gleichen Zeit in Karakkai beim Feuerholz sammeln auf eine Antipersonenmine und wurde ebenfalls verletzt.
Batticaloa: Bei Vandaramoolai explodierte um 10.45 h eine Landmine und verletzte einen Soldaten. Am Sonntag wurde um 8.05 h laut TN in Chenkalady ein Polizeioffizier erschossen. Beim Armeelager von Vavunathivu westlich von Batticaloa wurde am Samstag 18.00 h ein paramilitärischer Razeek-Milizmann durch einen LTTE-Scharfschützen angeschossen. Ausserdem gab es am Sonntag laut SLA in Kiran und Vavunathivu Artillerieduelle.
Ampara: Aus umliegenden Armeestützpunkten wurden am Sonntag drei Dörfer im LTTE-Gebiet von Kanchikuddi Aru heftig mit Artillerie beschossen.
Trincomalee: Die Armee berichtet von zwei Scharmützeln, eines im südlichen Teil bei Mavil Aru und das andere nördlich von Trincomalee im Grenzgebiet zum Mullaithivu-Distrikt.

mein kommentar: es ist sicher nicht erst das 2. mal, dass karuna und die sicherheitskräfte zusammen gearbeitet haben. karuna war früher selbst ein mitkämpfer der ltte und wurde als regierungsfeindlich bekämpft. eine zusammenarbeit in der letzten zeit ist für mich nicht nachvollziehbar......
 
Jaffna: Grossoffensive der Armee bei Muhamalai und Klilai

Heute Morgen, laut TN um 6.30 h, hat die Armee nach eigenen Angaben eine "Clearing Operation" begonnen. Die Kämpfe flauten um 14.00 h ab. Die Armee verlor nach Angaben ihrer Webseite 22 Soldaten und weitere 113 wurden verletzt. Angefangen hatte die Operation mit heftigen Artilleriegefechten. Dem folgten auch Bodenkämpfe. Auf Rebellenseite habe es hohe Verluste gegeben.

Die UNP hat durch ihren Generalsekretär Attanayake ihre Bereitschaft bekräftigt, dass sie die aktuelle SLFP-Regierung stützen werde. Weitere 978 Jaffna-Bewohner wurden heute Morgen per Schiff vom Hafen von Trincomalee Richtung KKS transportiert. Fischerorganisationen beklagen sich bei der SLMM und an anderen Orten, dass ihre Boote von der Marine zu Übungszwecken beschlagnahmt worden seien, es geht um eine dreistellige Zahl. Offenbar sollen die Boote für Landungsoperationen in Gebieten, die zu seicht für grössere Marineschiffe seien, gebraucht werden.

Batticaloa: Die Armeewebseite berichtet von einem Gefecht am Dienstag Morgen bei Vandamoolai bei Batticaloa, bei dem 1 bis 2 LTTE-Kämpfer getötet und weitere 5 verletzt worden seien. Ausserdem sei heute Morgen in Sittandy nach einem Angriff der Rebellen ein LTTE-Mann tot liegen geblieben. Bei Kiran, Pulipanchikal, sei eine Ansammlung von LTTE-Kämpfern unter Artilleriefeuer genommen worden. Dabei seien 2 Tiger getötet und 3 weitere verletzt worden.
Jaffna: Für gestern Morgen 5.50 h, meldet die Armee einen weiteren verletzten Soldaten wegen Mörser in Muhamalai. Dienstag, 10.15 h, ist in Thirunavely (TN: Kopay, 11.00 h ) ein Polizist auf Patrouille verletzt worden.

Quelle: geoflueck.ch
 
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