Vielleicht kann Datenfee ja mal darüber berichten,unsere Bekannten waren gestern nicht besonders über den PROBETOURISMUS begeistert.
Für "die" Bevölkerung kann ich sicher nicht sprechen, aber ich schreibe mal was ich aus meinem Umfeld wahrnehme und aus meinem weit verstreuten Bekanntenkreis weiß.
Ich kenne niemanden unter den Locals und habe auch von keinem gehört oder gelesen, der/die möchte, dass unter den derzeitigen Umständen weltweit, Ausländer auf die Insel kommen.
Weder als Tourist, noch aus anderen Gründen. Sogar die Srilankischen Rückkehrer werden mit Skepsis gesehen.
Natürlich ist die Lage für viele ein finanzielles Desaster und das nicht nur für diejenigen, die im Tourismus arbeiten. Denn von den Einschränkungen sind viele Branchen betroffen, bis hin zu Rechtsanwälten, die seit Monaten keine Verhandlungen führen können.
Die Menschen, die vor der Pandemie ihr Einkommen über den Tourismus verdient haben, beklagen sich zwar hin und wieder (Es ist nicht üblich, Sorgen aus den eigenen vier Wänden nach draußen zu tragen.) aber nicht, weil keine Touristen kommen, sondern eher generell, weil sie nicht mehr soviel Geld verdienen, wie noch vor der Pandemie. Sie hätten sogar Angst, wenn sie mit Touristen arbeiten müssten.
Viele orientieren sich um, sind kreativ und /oder flexibel. Einige haben Jobs bei Keels oder Cargills bekommen, andere bei einer Versicherung. Viele haben Jobs im Container Hafen angenommen. Ein Nachbar, der als Tuktuk Fahrer arbeitet, arbeitet jetzt zusätzlich täglich ein paar Stunden in Beruwala mit Fischern im Hafen zusammen und so machen es auch viele andere.
Es sind überall neue Geschäfte entstanden und jeder bekommt jetzt fußläufig frisches Obst, Gemüse oder was man sonst in Küche und Haushalt braucht.
Im Nebenort haben sich zwei Familien zusammen geschlossen, deren Söhne im Tourismus beschäftigt waren. Sie haben ein wunderschönes Holzmöbel Geschäft eröffnet. Ein Vater ist Tischler und zusammen mit dreien aus der Familie als Hilfsarbeiter und dreien als Verkäufer und Logistikplaner produzieren und verkaufen sie nun erschwingliche Möbel, wie du sie haben möchtest.
Es sind viele Restaurants entstanden, auch ein befreundeter Tourguide und leidenschaftlicher Koch hat letzte Woche zusammen mit Freunden ein Strandrestaurant in der Nähe von Galle eröffnet.
Es gibt noch viele Nischen und aus der Not wird eine Tugend gemacht.
Durch Lockdown, Reiseverbote über Distriktgrenzen hinaus und die Ausgangssperren, mussten alle ihren Bedarf an den seltenen "Ausgangstagen" innerhalb weniger Stunden fußläufig decken.
Nicht, wie sonst zum nächst größeren Ort mit Supermarkt und Fachgeschäfte fahren zu können, hat dafür gesorgt dass die Lücken gefüllt wurden.
Die Stimmung auf der Insel ist gut. Restaurants und Gästehäuser haben jetzt eben viel mehr Local Gäste.
Unsere Beachbar, die 4 "Jungs" aus meinem Village gerade erst letztes Neujahr eröffnet hatten, haben seit die Ausgangssperren aufgehoben und die Richtlinien gelockert wurden, ein Bomben Geschäft. Geburtstagsparties, Jubiläen, Hochzeiten, Firmentreffen, etc. täglich. Im kleinen, zugelassenen Personenkreis.
Es läuft.
Kurzum, jeder wünscht sich, dass die Pandemie und ihre Auswirkungen ein Ende haben. Keiner möchte sich selbst oder seine Familienmitglieder anstecken.
Wirst du positiv getestet, geht es sofort ab ins Krankenhaus. Keine Möglichkeit, noch schnell was zu organisieren, zu erledigen oder auch nur eine Tasche zu packen. Bis vor ein paar Monaten wäre jeder, der/die mit der pos. getesteten Person Kontakt hatte, wurde abgeholt und in eins der Quarantäne Lager gebracht worden.
Das sind Erfahrungen, die man sich bei euch im Norden nicht vorstellen kann.
Das sensibilisiert ungemein.
Mittlerweile darf man, wenn es die Räumlichkeiten hergeben, auch Zuhause in Quarantäne gehen.
Mein persönliches Fazit, wie die Bevölkerung denkt:
Bloß keine Ausländer auf die Insel lassen.