Live aus Sri Lanka 2013/2014

Rundreise: Maligawila und Dembegoda

Maligawila, etwa 15km südöstlich des Verkehrsknotenpunkts Buttala gelegen, ist im Raum südlich des Berglandes die beeindruckendste historische Ausgrabungsstätte. Zwar sind nur wenige Reste von Architektur erhalten, die trotz zweier unterschiedlicher Ortsnamen zu einem einheitlichen Klosterkomplex aus der späten Anuradhapura-Zeit gehören. Die Bedeutung des Ortes machen aber zwei vollplastische Kolossalstatuen aus, die im ganzen Land nicht ihresgleichen haben.

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In Maligawila, das in der Anuradhapura-Zeit einen Klosterkomplex bildete, gibt es heute zwei freistehende Skulpturen aus Kalkstein zu sehen, genauer: aus Dolomit. Die eine ist über 14 Meter hoch, die andere 11m. Es handelt sich damit um die beiden größten freistehenden historischen Skulpturen der buddhistischen Welt. Nur eine jainistische Statue im südindischen Sravana Belgola übertrifft in Südasien noch diese Dimensionen.

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Die größere der beiden Figuren stellt Buddha selbst dar. Sie stand im Inneren eines Statuenhauses, dessen Fundamente noch gut zu erkennen sind. Wie beim Aukana-Buddha wurde das Lotospodest separat gefertigt, es hat einen Durchmesser von 6 Metern. Die Figur stammt aus der Zeit ungefähr des 9. Jahrhunderts. Sie wird allerdings aufgrund einer möglichen Erwähnung in der Chronik Chulavansa einem Regionalherrschers Rohanas des 7. Jahrhunderts, einem Prinzen namens Aggabodhi zugeschrieben, der mit dem unbedeutenden Anuradhapura-König Aggabodhi IV. (667-683) identifiziert wird, der erst später in Rohana regierte. Doch da eine Datierung ins 7. Jahrhundert stilistisch wahrscheinlich etwas zu früh angesetzt wäre, könnte es sich bei dem Chulavansa-Bericht um eine Verwechslung mit einem späteren König oder Prinzen des Namens Aggabodhi handeln.

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Man fand die Riesenstatue 1951 im Dschungel, umgestürzt und in viele Teile geborsten. 1974 wurde versucht, sie wieder aufzurichten, aber vergeblich. Erst 1980 gelang es einem Ingenieurteam, die Statue wieder in die Vertikale zu heben. Die Statue ist nicht nur gigantisch, sondern von einer außergewöhnlichen Schönheit.

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Nur 500m östlich von dem Maligawila-Buddha steht der Dambegoda-Bodhisattva, und zwar auf der Spitze einer Art Stufenpyramide. An der ungewöhnlich schmuckreichen Kleidung und Haartracht, wie man sie sonst von indischen Götterfiguren kennt, kann man bemerken, dass diese Statue nicht Buddha darstellt, sondern einen sogenannten Bodhisattva. So nennt man zukünftige Buddhas oder im Mahayana-Buddhismus Wesen, die auch nach ihrer Erleuchtung auf das Eingehen ins endgültige Nirvana vorerst verzichten, um anderen Menschen auf dem Heilswege behilflich sein zu können.

Einen schönen Gruß aus Moragalla, Peter
 

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  • Maligawila.kmz
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Vielen Dank für deinen Bericht. Ich habe so eine Zeremonie bisher noch nicht live erlebt, was ich etwas schade finde. Europäer sehen im Sarong übrigens nicht per se "bescheiden" aus. Ich habe damals wirklich ernsthaft überlegt, mir einen zu kaufen...;)
 
Der rasende Reporter on Tour. :fing002:

Vielen Dank für die tollen Berichte!

Kataragama ...Sogar Selbsttötungen sollen hier in Trance vorgekommen sein, glücklicherweise nicht auch noch gefilmt.

Da kann ich auch drauf verzichten. Ich muss teilweise schon bei den Kasteiungen wegschauen.

Auf Trinco freu ich mich schon sehr. 8-)

Liebe Grüsse, Biggi

PS: Welche Unterkünfte hattest Du wo auf der Rundreise?
 
Europäer sehen im Sarong übrigens nicht per se "bescheiden" aus. Ich habe damals wirklich ernsthaft überlegt, mir einen zu kaufen...;)

Ich hab auch einen, geschenkt bekommen, aber leider zur Zeit in DL. Nur wirklich wohl fühle ich mich nicht darin.

Gruß, Peter, Moragalla
 
Hallo Peter,
der Bericht zu den Bildern ist klasse. Du bereist Sri Lanka nicht nur sondern du gibst Deine Eindrücke und dein Wissen auch gekonnt weiter.

Danke Dir
 
AW: Yala-Nationalpark auf dem Weg nach Situlpahuwa

Hallo diejohi,

die Texte sind nicht von mir! Die stammen von Andotours, für private Zwecke darf man sie verwenden.

Gruß, Peter
 
Hallo Peter,
aber du hast dir die Mühe gemacht die Texte zu lesen und zu posten und nicht einfach einen Link eingestellt. Das finde ich gut.

Gruß
Dieter
 
Rundreise: Dighavapi

Der bedeutende buddhistische Pilgerort Dighavapi (andere deutsche Schreibweise „Digawapi“ oder englische Schreibweise „Deegavapi“) liegt nur 10 km von der Ostküste entfernt, ist aber bislang von der Ostküstenstraße bei Palamunai aus nur über schlechte Wege zu erreichen und sehr schwer zu finden.

Die neuen Pisten aus Richtung Palamunai, die auf den meisten Straßenkarten noch gar nicht richtig eingetragen sind, führen nur auf vielen Umwegen zum Heiligtum. Die Trassen durchqueren dabei Reisland (Foto), das durch das Gal-Oya-Großprojekt mit Wasser versorgt wird. Gal Oya war das erste Prestige-Projekt des unabhängig gewordenen Ceylons.

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Nach Dighavapi soll der Buddha mit 500 erleuchteten Jüngern gekommen sein, um hier zu meditieren. Orte, die mit den legendarischen Besuchen des Buddha auf Sri Lanka in Verbindung stehen, sind die angesehensten Pilgerziele der Singhalesen.

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Mit einem Basisumfang von etwa 300m erreicht der Dighavapi-Chetiya die Dimensionen der Monumentalstupas von Anuradhapura. Aus der Anuradhapura-Zeit sind außerhalb der Hauptstadt keine anderen Stupas dieser Größenordnung erhalten. Der heutige Stupa erhebt sich noch über 35m hoch, davon sind die unteren 10m restauriert (Foto), Stand 2010. Der obere Teil ist nicht nur verwittert und zugewuchert, sondern auch eingestürzt. Der antike Bau war also noch höher, aus dem Jahr 1845 liegt noch die Höhenangabe von knapp 60m vor. Der ursprüngliche Bau hatte außerdem mit großer Sicherheit noch ein Chattravali als schlanke Kegelspitze aufgesetzt wie die Stupas von Anuradhapura.

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Der Stupa wird zurzeit restauriert und soll durch Spendengelder wieder aufgebaut werden. Auf dem Foto seht ihr wie mit einer Menschenkette Ziegel hinaufgeworfen werden. Das wird mit Sicherheit Jahrzehnte dauern, denn es ist ein massiver Ziegelbau.

Gruß aus Moragalla, Peter
 

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  • Deegavapi Viharaya.kmz
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Rundreise: Wilde Elefanten an der Unterkunft in Ampara

Es hat schon etwas Aufregung verursacht. Morgens, noch vor 6:00 Uhr, wir waren gerade aufgestanden,eine Herde Elefanten trottet direkt am Grundstück der Unterkunft vorbei.

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Nur durch einen Elektrozaun getrennt.

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Am Rand des Tanks vorbei.

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Das war beeindruckend!

Gruß aus Moragalla, Peter
 
Rundreise: Peace Pagoda Ampara und Japan Viharaya Ampara

Die Friedenspagode oder Sāma Caityaya wurde erst 1988 von japanischen Mönchen gerbaut. Man muss sie nicht unbedingt gesehen haben, aber in der Nähe soll es viele wilde Elefanten geben. Diese kommen auf ihrer täglichen Wanderung an der Pagode vorbei.

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Interessanter ist da schon das Japan Viharaya Ampara.

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Eine kleine, alte Nonne arbeitet einem Maurer zu und schleppt Ziegelsteine. Auf uns aufmerksam geworden, öffnet sie das Heiligtum und ist anschließend fünf Minuten beschäftigt alle Lichtschalter zu betätigen und auch Kerzen anzuzünden.

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Gruß aus Moragalla, Peter
 

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  • Japan Viharaya.kmz
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  • Peace Pagoda Ampara.kmz
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AW: Rundreise: Yala-Nationalpark auf dem Weg nach Situlpahuwa

Hallo Peter,
Danke für schönen Bilder und Berichte. Das mit dem Elefanten kan ins Auge gehen, wie sie vor einigen Tagen in den Nachrichten gezeigt haben. Da wurde ein Touristen-Kleinbus von einem Elefanten angegriffen und fast umgeworfen. Aber: Es is ja wieder jut jejangen . . . . oder so ähnlich.
Gruß Heinz
 
Rundreise: Buddhangala

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Buddhangala ist ein Kloster in einer Felsengruppe 7 km nördlich der Distrikthauptstadt Amparai, zur Zeit nur über eine schlechte Piste durch die Wildnis zu erreichen. Der Name des Klosters ist Aranya Senasana. Es ist ein typisches Waldkloster in einer Felsengruppe im Buschland.

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Dabei ist Buddhangala nicht irgendein buddhistisches Kloster, sondern unter den heutigen das früheste in Sri Lanka, jedenfalls, wenn man der Gründungslegende glaubt. Dann nämlich stammt Buddhangala aus der Zeit noch vor der Einführung des Buddhismus in Mihintale und Anuradhapura durch den indischen Missionar Mahinda im dritten vorchristlichen Jahrhundert. Buddhangala wird angesehen als eine Gründung der Prinzessin Chitra im vierten Jahrhundert v. Chr. Chitra war die Tochter König Panduvasudevas, des dritten Regenten (und dabei des zweiten Königs) der gerade unter Vijaya eingewanderten Singhalesen. Um Chitra rankt sich eine ziemlich bekannte Episode aus der Mahavansa-Chronik. Sie wurde von ihren Brüdern gefangen gehalten, weil Wahrsager bei ihrer Geburt voraussahen, dass ihr Sohn alle Brüder Chitras erschlagen werde. Nun fand sich aber natürlich doch ein trickreicher Verehrer der Schönheit, dem sie einen Sohn gebar, der dann die Prophezeiung erfüllte: Bei seinem Kampf um den singhalesischen Thron tötete Pandukabhaya - so der Name des Sohns - seine Onkel. Dieser Pandukabhaya ist kein geringerer als der erste Anuradhapura-König, da er Anuradhapura zur neuen Hauptstadt erkor.

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Doch zuvor, so weiß es die lokale Tradition in Buddhangala, war Prinzessin Chitra mit ihrem Liebhaber und Vetter Digagamani nach Buddhangala geflohen. Denn die hiesige Nordprovinz Rohanas, die den Namen Digamadulla trug, war unter der Kontrolle des Vaters Digagamanis. Dieser Vater namens Digayu seinerseits war ein Schwager jenes zweiten Singhalesenkönigs Panduvasudeva. Chitra und Digagamani waren Cousine und Cousin. Digayus Enkel, der junge zukünftige König Pandukabhaya, wuchs also hier in Buddhangala auf. Allerdings erheben viele Orte Sri Lankas den Anspruch, das Exil des Prinzen gewesen zu sein.

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Gruß aus Moraglla, Peter
 

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  • Buddhangala.kmz
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Rundreise: Fischer am Strand

Diese Fischer haben doch tatsächlich 200 LKR für ein Foto verlangt, aber nicht bekommen. Welcher Strand das ist kann ich leider nicht mehr sagen.

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Gruß aus Moragalla, Peter
 
AW: Yala-Nationalpark auf dem Weg nach Situlpahuwa

Na ja, ob die Veröffentlichung in einem öffentlichen Forum noch unter "private Zwecke" fällt möchte ich mal bezweifeln 8-)

Ausschnitt aus dem Impressum von andotours:

Fotos und Texte von andotours.com dürfen in andere Internetseiten
oder andere Publikationsformen eingearbeitet werden,
mit oder ohne Kennzeichnung ihrer Herkunft,
wenn diese Verwendung nicht kommerzieller Art ist.

Das dürfte hier im Board zutreffen. Ich hatte vor einiger Zeit auch einmal eine Anfrage gestartet mit dem Ziel Texte hier in das SLB zu übernehmen. Das wurde positiv beantwortet.

Gruß, Peter
 
Rundreise: Maha Oya Hot Springs

Sri Lanka ist weder besonders reich noch besonders arm an Thermalquellen. Es gibt auf der Insel ein knappes Dutzend Warmwasserquellen, sie ziehen sich in einem Band östlich um die Berge von Mahapalessa bis nach Mullaitivu im Norden der Ostküste. Die bekanntesten sind die von Kanniya bei Trincomalee und von Maha Oya an der A5 nach Batticaloa. Unbekanntere befinden sich am Maduru Oya östlich von Dimbulagala.

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Die Heilkraft von Thermalquellen soll von buddhistischen Mönchen genutzt worden sein, vor allem bei Hautkrankenheiten und Rheuma. Die Anwohner Mahapalessas behaupten, mit Quellwasser gekochter Reis sei länger haltbar.

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Und wie üblich, mindestens einen Verkaufsstand gibt es immer.

Gruß aus Moragalla, Peter
 

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  • Maha Oya Hot Springs.kmz
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Hallo Peter,

danke für den wirklich interessanten Bericht von der Rundreise!
Da ist so Einiges bei, was noch auf unserer Liste fehlt bzw. jetzt neu hinzukommt. 8-)

Diese Fischer haben doch tatsächlich 200 LKR für ein Foto verlangt, aber nicht bekommen.

Da werden wohl schon so einige bezahlt haben und somit das "Geschäft" in Schwung gebracht haben...:roll:

Peter, hast Du auch Bilder und Info`s zu den jeweiligen Unterkünften?

Liebe Grüsse, Biggi
 
Wow Peter,
da hast auf deiner Rundreise keine Sehenswürdigkeit ausgelassen. Ich finde es klasse, dass z.B. die Nonne Euch alles zeigt. Ist leider nicht immer eine Selbstverständlichkeit.

Gruß Dieter
 
Peter, hast Du auch Bilder und Info`s zu den jeweiligen Unterkünften?

Nein, hab ich nicht, wir waren nur einmal in einem Gästehaus (nicht zu empfehlen) ansonsten private Häuser (auch nicht unbedingt zu empfehlen). Es gab kein Toilettenpapier, keine Handtücher, kein sonstiger Service und natürlich auch kein Frühstück. Dafür aber schmutzig und etwas muffiger Geruch.

Gruß, Peter
 
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