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Jaffna, der nördlichste Zipfel der Insel Sri Lanka. Viele Jahre war Jaffna für Touristen Tabu und der Bürgerkrieg in Sri Lanka hat diesen Teil des Landes fast ruiniert. Bereits bei unserem letzten Trip wollten wir Jaffna besuchen, aber die Regierung gestattete keinerlei Reisen für Ausländer dorthin.
Nun endlich sollte es unser Ziel sein und von Trincomalee aus suchten wir eine Reisemöglichkeit, eine Unterkunft. Das Internet half zumindest bei der Auswahl unserer Herberge, aber eine präzise Reisemöglichkeit gab es leider kaum. Viele Webseiten und deren Informationsgehalt waren leider veraltert.
In Trincomalee fuhren wir zur Busstation und uns wurde erklärt, dass es nur eine Möglichkeit gibt - den Bus. Unsere Frage nach einem AC-Bus wurde verneint und so blieben wir unserer Reisemöglichkeit treu - Localbus.
Hier kann man sehr schön sehen, wie die Reiseroute verlief und Ihr könnt mir glauben, das es wirklich anstrengend ist. Die Entfernung zwischen beiden Städten beträgt ca. 180 km und die Reisezeit wurde ursprünglich mit 6 Stunden angegeben.
6 Stunden ? Wird es Pausen geben ? Wir waren gespannt und stellten uns den Wecker zu 6°° Uhr . Die Busstation von Trincomalee liegt nur einen Katzensprung von unserem Hotel entfernt und wir nutzten ein Tuc Tuc. Die 300 Rs waren nun nicht wirklich das Problem und wir bestellten eigentlich bereits am Vorabend das entsprechende Fahrzeug zu 7°° Uhr. OK, natürlich vergassen wir die Sri Lankan Time und so kam unser Tuc Tuc erst 20 Minuten später. Der Fahrer hat noch gemütlich im Bett gelegen und wurde durch das Hotel geweckt. Regen kam hinzu und so kamen wir 2 auf dem letzten Drücker an der Busstation an. Buslinie 88 wurde uns gesagt. OK, schnell gefunden und einsteigen. Der Bus machte den selben Eindruck, wie die bisher genutzten Busse in Sri Lanka und wir hatten uns inzwischen daran gewöhnt. Einige Dinge im Leben können wir eben nicht ändern und so gaben wir unser Schicksal einmal mehr in die Hände der Technik und das Können eines uns vollkommen unbekannten Busfahrers.
Wir sassen vorne in der ersten Reise ( eigentlich reserviert für Mönche, Kranke und Schwangere ) und hofften, somit unserere Rücksäcke, die wieder vorne auf dem Motortunnel des Busses lagen, besser im Auge behalten zu können. Es passte und trotz unendlich vieler Stops für das Aus- und Einsteigen anderer Passagiere behielten wir unsere Plätze.
Der Kassierer kam und bat uns freundlich um den Fahrpreis. Lediglich 482 Rs / Person ( ca. 3 € ) waren dieses mal fällig. 1000 Rs wurden überreicht und der Fahrer notierte auf der Rückseite des Tickets, wieviel RS uns noch als Wechselgeld zustanden. Einige Zeit später kam natürlich auch das Wechselgeld, ohne das wir nachfragen mussten.
Auf geht die Reise nach Jaffna. Die Strassen waren erst grauenhaft, dann wieder besser und so wechselten die Strassenverhältnisse ständig. In vielen Orten stiegen Menschen zu und aus. Irgendwann hatte dann wohl jeder sitzende Fahrgast auch den A*** eines stehenden Passagiers im Gesicht und es blieb nur ein weiteres Schmunzeln übrig. Ändern ? Wie ?
Dann endlich die erste Pause. Nach 2,5 Stunden kamen wir nach Kebithigollewa und fanden direkt an der Strasse einige Möglichkeiten, Essen und Getränke zu geniessen. Fast alle Fahrgäste stürmten erst das Klo und dann das Restaurant. Schnell noch 1 - 2 Zigaretten und weiter ging es.
Nach ca. 3 Stunden erreichten wir Vavuniya, ebenfalls durch den Bürgerkrieg zu zweifelhaftem Ruhm gelangt. Der Ort ist im Norden des Landes ein zentraler Punkt und somit auch Ausgangspunkt für viele Reisende. Die Präsenz des Militär ist wesentlich grösser, als in Regionen des Südens und Westens. Wir waren lediglich auf der Durchreise und sollten den Ort später erst ein wenig besser kennen lernen.
Ab Vavuniya ging es endlich Richtung Norden. In den Reiseführern steht beschrieben, das uns ein karger Streifen Land erwarten wird . Der Elephantenpass lag nun zwischen uns und Jaffna - lange umkämpftes Ziel der Rebellen und der Armee von Sri Lanka. Er trennt die eigentliche Insel Sri Lanka von der Halbinsel Jaffna und man sieht auf diesem Bild die Konzentration der Armee in der Region.
Wir passierten Kilinochchi und sahen entlang der Strasse immer noch aktive Minenräumer, welche dort die Aufgabe hatten, Landminen der Rebellen als Relikte der Vergangenheit zu beseitigen. Die betroffenen Gebiete waren mit schwarz-gelben Bändern weit sichtbar abgesperrt und selbst Brunnen entlang der Strasse waren betroffen. Erschreckende Realität des Landes hautnah....
Selbst zahllose Palmen "zieren" den Blick des Betrachters, verunstaltet durch das wegsprengen der Palmenkronen.
Auch sieht man sehr viele neue Siedlungen und Häuser, die wohl im diesem Projekt zuzurechnen sind.
Baustelle - also ein weiterer Stop und eine Möglichkeit, eine Zigarette zu rauchen. Der Fahrer schmunzelte nur und ich ahnte nicht, was kommen sollte.
Einspurige Baustellen werden durch Personen mit Schildern geregelt. Vor uns befanden sich ca. 10 - 12 Fahrzeuge und darunter waren 2 LKW und 4 weitere Busse. Der kleine Mann drehte flott seine Kelle von rot auf grün und ab ging es - nur halt nicht, wie wir es erwartet hätten. Der Busfahrer nutze die gesperrte Spur der Baustelle und überholte die vor ihm fahrenden Fahrzeuge mit vollem Tempo, als ginge es darum, die Formel 1 zu gewinnen. Als er selbst merkte, dass es eng werden würde, scherte er einfach nach links aus und die bunten Kegel zur Baustellenabsicherung flogen in hohem Bogen durch die Gegend. Mit einem breiten Grinsen in unsere Richtung erledigten sich jegliche Fragen..........
Ein weiterer Zeitzeuge war dann auch der erste Check-Point auf unserer Reise ( Omantai ). Im Vanni und kurz vor dem Elefanten-Pass befindet sich diese Kontrolle und der Busbegleiter / Kassierer des Busses wusste, was gefordert war. Weissnasen mussten sich mit dem Pass registrieren lassen. Die Locals durften Bus verbleiben und so ging es für mich ab zum Check-Point. Kopien der Reisepässe wurden gefertigt und unser Reiseziel erfragt, in eine Liste eingetragen. Nach 5 Minuten war die Sache erledigt und weiter ging die Reise über den Elephanten-Pass. Karges Land wurde sichtbar, viele zerstörte Häuser tauchten im Sichtfeld auf. Es ist, als wenn man über eine Brücke fährt und beiderseits der Strassen sieht man Wasser, karge Felder und vereinzelte Palmen. Jaffna naht und wir schauten mehrfach auf die Uhr. Inzwischen waren 7 Stunden vergangen und wir kamen endlich auf der Halbinsel an. Jaffna ist jedoch nicht direkt am Anfang der Halbinsel und so tuckerten wir von Dorf zu Dorf, immer wieder neue Fahrgäste aufnehmend. Nach 7,5 Stunden dann endlich Jaffna, unser eigentliches Ziel...............
Nun endlich sollte es unser Ziel sein und von Trincomalee aus suchten wir eine Reisemöglichkeit, eine Unterkunft. Das Internet half zumindest bei der Auswahl unserer Herberge, aber eine präzise Reisemöglichkeit gab es leider kaum. Viele Webseiten und deren Informationsgehalt waren leider veraltert.
In Trincomalee fuhren wir zur Busstation und uns wurde erklärt, dass es nur eine Möglichkeit gibt - den Bus. Unsere Frage nach einem AC-Bus wurde verneint und so blieben wir unserer Reisemöglichkeit treu - Localbus.
Hier kann man sehr schön sehen, wie die Reiseroute verlief und Ihr könnt mir glauben, das es wirklich anstrengend ist. Die Entfernung zwischen beiden Städten beträgt ca. 180 km und die Reisezeit wurde ursprünglich mit 6 Stunden angegeben.
6 Stunden ? Wird es Pausen geben ? Wir waren gespannt und stellten uns den Wecker zu 6°° Uhr . Die Busstation von Trincomalee liegt nur einen Katzensprung von unserem Hotel entfernt und wir nutzten ein Tuc Tuc. Die 300 Rs waren nun nicht wirklich das Problem und wir bestellten eigentlich bereits am Vorabend das entsprechende Fahrzeug zu 7°° Uhr. OK, natürlich vergassen wir die Sri Lankan Time und so kam unser Tuc Tuc erst 20 Minuten später. Der Fahrer hat noch gemütlich im Bett gelegen und wurde durch das Hotel geweckt. Regen kam hinzu und so kamen wir 2 auf dem letzten Drücker an der Busstation an. Buslinie 88 wurde uns gesagt. OK, schnell gefunden und einsteigen. Der Bus machte den selben Eindruck, wie die bisher genutzten Busse in Sri Lanka und wir hatten uns inzwischen daran gewöhnt. Einige Dinge im Leben können wir eben nicht ändern und so gaben wir unser Schicksal einmal mehr in die Hände der Technik und das Können eines uns vollkommen unbekannten Busfahrers.
Wir sassen vorne in der ersten Reise ( eigentlich reserviert für Mönche, Kranke und Schwangere ) und hofften, somit unserere Rücksäcke, die wieder vorne auf dem Motortunnel des Busses lagen, besser im Auge behalten zu können. Es passte und trotz unendlich vieler Stops für das Aus- und Einsteigen anderer Passagiere behielten wir unsere Plätze.
Der Kassierer kam und bat uns freundlich um den Fahrpreis. Lediglich 482 Rs / Person ( ca. 3 € ) waren dieses mal fällig. 1000 Rs wurden überreicht und der Fahrer notierte auf der Rückseite des Tickets, wieviel RS uns noch als Wechselgeld zustanden. Einige Zeit später kam natürlich auch das Wechselgeld, ohne das wir nachfragen mussten.
Auf geht die Reise nach Jaffna. Die Strassen waren erst grauenhaft, dann wieder besser und so wechselten die Strassenverhältnisse ständig. In vielen Orten stiegen Menschen zu und aus. Irgendwann hatte dann wohl jeder sitzende Fahrgast auch den A*** eines stehenden Passagiers im Gesicht und es blieb nur ein weiteres Schmunzeln übrig. Ändern ? Wie ?
Dann endlich die erste Pause. Nach 2,5 Stunden kamen wir nach Kebithigollewa und fanden direkt an der Strasse einige Möglichkeiten, Essen und Getränke zu geniessen. Fast alle Fahrgäste stürmten erst das Klo und dann das Restaurant. Schnell noch 1 - 2 Zigaretten und weiter ging es.
Nach ca. 3 Stunden erreichten wir Vavuniya, ebenfalls durch den Bürgerkrieg zu zweifelhaftem Ruhm gelangt. Der Ort ist im Norden des Landes ein zentraler Punkt und somit auch Ausgangspunkt für viele Reisende. Die Präsenz des Militär ist wesentlich grösser, als in Regionen des Südens und Westens. Wir waren lediglich auf der Durchreise und sollten den Ort später erst ein wenig besser kennen lernen.
Ab Vavuniya ging es endlich Richtung Norden. In den Reiseführern steht beschrieben, das uns ein karger Streifen Land erwarten wird . Der Elephantenpass lag nun zwischen uns und Jaffna - lange umkämpftes Ziel der Rebellen und der Armee von Sri Lanka. Er trennt die eigentliche Insel Sri Lanka von der Halbinsel Jaffna und man sieht auf diesem Bild die Konzentration der Armee in der Region.
Wir passierten Kilinochchi und sahen entlang der Strasse immer noch aktive Minenräumer, welche dort die Aufgabe hatten, Landminen der Rebellen als Relikte der Vergangenheit zu beseitigen. Die betroffenen Gebiete waren mit schwarz-gelben Bändern weit sichtbar abgesperrt und selbst Brunnen entlang der Strasse waren betroffen. Erschreckende Realität des Landes hautnah....
Selbst zahllose Palmen "zieren" den Blick des Betrachters, verunstaltet durch das wegsprengen der Palmenkronen.
Auch sieht man sehr viele neue Siedlungen und Häuser, die wohl im diesem Projekt zuzurechnen sind.
Baustelle - also ein weiterer Stop und eine Möglichkeit, eine Zigarette zu rauchen. Der Fahrer schmunzelte nur und ich ahnte nicht, was kommen sollte.
Einspurige Baustellen werden durch Personen mit Schildern geregelt. Vor uns befanden sich ca. 10 - 12 Fahrzeuge und darunter waren 2 LKW und 4 weitere Busse. Der kleine Mann drehte flott seine Kelle von rot auf grün und ab ging es - nur halt nicht, wie wir es erwartet hätten. Der Busfahrer nutze die gesperrte Spur der Baustelle und überholte die vor ihm fahrenden Fahrzeuge mit vollem Tempo, als ginge es darum, die Formel 1 zu gewinnen. Als er selbst merkte, dass es eng werden würde, scherte er einfach nach links aus und die bunten Kegel zur Baustellenabsicherung flogen in hohem Bogen durch die Gegend. Mit einem breiten Grinsen in unsere Richtung erledigten sich jegliche Fragen..........
Ein weiterer Zeitzeuge war dann auch der erste Check-Point auf unserer Reise ( Omantai ). Im Vanni und kurz vor dem Elefanten-Pass befindet sich diese Kontrolle und der Busbegleiter / Kassierer des Busses wusste, was gefordert war. Weissnasen mussten sich mit dem Pass registrieren lassen. Die Locals durften Bus verbleiben und so ging es für mich ab zum Check-Point. Kopien der Reisepässe wurden gefertigt und unser Reiseziel erfragt, in eine Liste eingetragen. Nach 5 Minuten war die Sache erledigt und weiter ging die Reise über den Elephanten-Pass. Karges Land wurde sichtbar, viele zerstörte Häuser tauchten im Sichtfeld auf. Es ist, als wenn man über eine Brücke fährt und beiderseits der Strassen sieht man Wasser, karge Felder und vereinzelte Palmen. Jaffna naht und wir schauten mehrfach auf die Uhr. Inzwischen waren 7 Stunden vergangen und wir kamen endlich auf der Halbinsel an. Jaffna ist jedoch nicht direkt am Anfang der Halbinsel und so tuckerten wir von Dorf zu Dorf, immer wieder neue Fahrgäste aufnehmend. Nach 7,5 Stunden dann endlich Jaffna, unser eigentliches Ziel...............