Tagebuch von Peter live aus Sri Lanka

Sonntag 13.12.2009
Antenne testen, funken

Hier mache ich es kurz, es dürfte nur Spezialisten interessieren. Die Antenne funktioniert, aber nicht berauschend.

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Ein Abgleich mit Messinstrument, aus old Germany mitgebracht, verbessert es, aber es ist nicht zufriedenstellend. Ich kann funken, das ist gut, und das mache ich den ganzen Tag. Erfahrung sammeln mit dem Rufzeichen 4S7KKG. Natürlich mit Pausen, Wasser trinken und Zigaretten rauchen.

Montag 14.12.2009
Massage
Der Masseur ist wieder da und arbeitet hart für sein Geld an mir. Plötzlich findet er die Stelle die mir schon lange bekannt ist und da jeder Masseur auch ein kleiner Sadist ist, nutzt er das weidlich aus. Den ganzen restlichen Tag ist die Schulter nicht mehr zu gebrauchen.

Palmenkletterer
Im Garten des Hauses stehen einige sehr hohe Palmen, natürlich mit vielen Nüssen aber auch mit abgestorbenen Wedeln. Wie ja sicherlich bekannt ist passieren dadurch schon einmal schlimme Unfälle. Es ist erstaunlich welche Wucht so eine Nuss durch 20m Fallhöhe erlangt. Hier im Garten gräbt sie sich beim Aufschlag leicht in die Erde und bleibt auf der Stelle liegen.

Vorbeugend wird deshalb eingegriffen, ein Palmenkletterer kommt. Nur mit einer Seilschlaufe, welche um beide Füße gelegt wird, klettert er ungesichert hoch.

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Oben, eine Hand für die Arbeit, eine für den Mann, werden die Nüsse abgedreht und die verwelkten Wedel gelöst. Krachend schlägt alles unten ein und wird vom Gärtner entfernt.

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Schubkarrenweise Kokosnüsse.

Ich bin begeistert, nein, nicht von den Nüssen, sondern von der Höhe der Palmen. Über 20 m werden es wohl sein!

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Da eine Antenne.!? Na klar meint der Chef, ist nicht so teuer, allerdings dort oben eine Umlenkrolle zu installieren..... dürfte etwa 400 SLR kosten. Nüsse abdrehen ist preiswerter. Ich weiß noch nicht so recht ob ich mich ärgern soll. Mein mühsam aus Deutschland importierter Mast hat umgerechnet etwa 17.000 SLR gekostet. Dafür könnte man an 40 Palmen Antennen aufhängen, Trinkgeld inbegriffen.

Dienstag 15.12.2009
Frisör
Der Chef fährt einkaufen und nimmt mich mal mit. Ich möchte zu Frisör und er setzt mich beim Frisör seines Vertrauens ab. Seines, nicht Meines! Warten ist angesagt, einige Kunden sind vor mir, es geht aber schnell. Kurz ein Handtuch über gelegt, schon beginnt der Haarschnitt. Jetzt bin ich dran, das Handtuch schnell über meine Schulter. Was ist denn jetzt los, der Friseurmeister verschwindet und kommt mit einem Frisierumhang zurück, der nach dem Umlegen fast bis zum Boden reicht. Er wird bestimmt nur selten genutzt und ich bin mir nach einer Betrachtung des Tuchrandes sicher das er seit der Jahrhundertwende nicht mehr gewaschen wurde. Ich schaffe es gerade noch meine Hände freizuhalten, die ab diesem Zeitpunkt der Ventilation von Luft unter den Umhang dienen. Oben 6mm Bart 3mm, ausrasieren.
Der Spiegel vor mir ist stellenweise blind, aber das ist kein Problem, man muss nur den Kopf so halten das man die richtige Stelle im Spiegel trifft und schon kann man sich sehen und dem Friseur zusehen. Er arbeitet präzise und schnell, sehr schnell, der ist gut der Mann, sein Handwerk beherrscht er. Schweißperlen werden mit einer staubenden Puderquaste aus der Welt geschafft. Brrrr, nicht mein Ding. Mit dem Messer aus rasiert, unglaublich sicher. So langsam finde ich den Laden gut, das Ergebnis erst recht, den Friseur auch. Es macht Spass! Fertig aufstehen, es fühlt sich gut an, 200 SLR hätte er gerne, 1,20 €. Trinkeld noch nicht inbegriffen. Leider keine Knipse dabei, das muss sich ändern!
 
Mittwoch 16.12.2009
Abendessen

„Hast Du viel Hunger“? ich verneine, der Chef ist enttäuscht. „Es gibt was besonderes zum Abendessen, Korallenfisch“! Jetzt lass ich mal Bilder sprechen, hoffentlich kommt die Stimmung mit rüber.


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Es gibt Korallenfisch, Bananenblüten, Yams-Wurzel, Kokosflocken und zum Würzen ein Schälchen „Nur Scharf“


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Na, läuft da nicht das Wasser im Munde zusammen?

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Dazu ein kühles Lion Lager, ich kann darüber nicht meckern !!

 
Donnerstag 17.12.2009

Auf nach Aluthgama
Der Weg führt mich zu Fuß von der Unterkunft zum Strand, wer es kennt zu der Coconut-Bar, dann am Strand lang Richtung Aluthgama bis es nicht mehr weitergeht. Dann links zur Hauptstraße und nach Aluthgama. Viel habe ich nicht vor, Duschgel kaufen aber auf dem Rückweg komme ich an einem Geschäft für alkoholische Getränke vorbei. Arrak. Diesmal soll die Flasche weit über 900 SLR kosten. Ein Verweis auf die aufgedruckten 700 SLR auf dem Etikett wurde mit der Bemerkung: “alter Preis“ abgeschmettert und auf den Aufdruck am Flaschenhals von 775 SLR hingewiesen. Das ist akzeptabel, gekauft.


Auf dem Rückweg spricht mich ein Strandboy an. Eigentlich unterhalte ich mich schon gerne, ich will nichts von ihnen, sie eigentlich auch nichts von mir. Diesmal läuft es etwas anders. „Etwas Essen zu schenken bringt Glück!“, mein Chef hätte ihm letzte Woche 10kg Reis geschenkt und das war gut so. Edler Mann, er wird viel Glück haben! „Heute aber noch nichts verdient und noch kein Frühstück gehabt, habe Hunger. 200 SLR würde gut helfen und hätte etwas zu essen“. Fast hat er mich herum bekommen, da fällt mir auf, das man in einer Woche kaum 10kg Reis essen kann, schlank wie er ist sowieso nicht.

Zu Hause, ja, ich fühle mich hier wie zu Hause ,erzähl ich die Story dem Chef. Er lacht sich hab tot, natürlich war nichts davon wahr.

PileUp
Nachmittags ist wieder Funken angesagt. Es klappt, aber es ist nicht überwältigend. Zuerst Australien, dann Europa: Russia, Belgium, Ukraine, Estonia, Czech Republic, Slovakia, schon nicht schlecht. Ich beschließe die Betriebsart zu wechseln, von PSK31 nach RTTY (Funkfernschreiben). Ein kurzer CQ-Ruf (Anruf an Alle) und völlig unerwartet und unvorbereitet bricht es über mich herein. Das 20m Band nach Europa ist aufgegangen, eine große Menge von Stationen versucht gleichzeitig mich zu erreichen. Sri Lanka ist selten! Wo man sonst auf dem Wasserfalldiagramm des PC´s zwei dünne Linien sehen kann, ist jetzt ein zentimeterbreiter heller Streifen. PileuUp (Gedränge um eine seltene Funkstation). Zum ersten mal in meinem Leben bin ich auf der anderen Seite! Sonst hechele ich immer hinterher, jetzt ist man auf einmal gefragt. Sofort wird auf Split-Betrieb (Sendung und Empfang auf unterschiedlichen Frequenzen) umgeschaltet, in einer guten Stunde arbeite ich 60 Funkstationen. Danach brechen die Bedingungen zusammen, nichts geht mehr. Das hat gut getan, das macht Spaß, Nur meine Betriebstechnik muss noch besser werden.
 
Hallo dc0kk,
wenn einer eine Reise tut.....

Du erlebst viel, schreib weiter wir lesen was du erlebst und es ist spannend

Viele Grüsse aus Deiner verschneiten Heimat
Dieter
 
Hallo Peter

Super Schreibe.... mach bloss weiter .... tut gut, diese Abwechslung ....

:smil_prust::smil_prust::smil_prust:

Gruss

sudu
 
AW: Willkommen Heinfried.

Hallo Peter,

interessiert mich wie es Dir auf Srilanka so geht. Wie ich lese ist funken und Wetter okay. Alles Gute aud dem kalten Dahl!
Heinfried
PS: Ist meine erste Forenteilnahme und auch meine erster Beitrag. Weis nicht so recht was ich damit anfangen soll?!
 
AW: Willkommen Heinfried.

Hallo Heinfried,

herzlich willkommen an Board.

Denk Dir nichts - irgendwann mal haben wir alle angefangen.;)
Erzähl doch mal ein bisschen über Dich - und Deine Erfahrungen über SL.

BS
 
Hallo Heinfried,
es kann sehr spannend sein sich in einem Forum zu unterhalten. Ich bin häufig in Software-Foren. Das tolle ist an diesen Foren es ist ein geben und nehmen und man hat sehr viel Fachwissen der Forenmitglieder zur Verfügung.

Hier denke ich ist es ein Austausch von Reiseerfahrungen von denen jeder profitieren kann.

Was Peter hier macht finde ich klasse, so können die "Heidegeier" immer einen verbalen Auszug aus Peter's Reise lesen. Wie ich das sehe sind wir nun zu dritt und verfolgen Peter's Reise

Mach weiter so Peter und nur schöne Tage wünschen dir
die diejohi's :)
 
Hallo an all die Neuen hier. :smil_welk:

Ich war jetzt 2 Tage nicht on und habe mich schon gefreut, weiter hier zu lesen.
Danke Peter und weiter so.
Bei dem Korallenfisch hat`s mir auch den Mund wässrig gemacht. :smilhech:

Liebe Grüsse, Biggi
 
Freitag 18.12.2009
Eigentlich ein geplanter Ruhetag

„Ich hab schon eine gekauft“ begrüßt mich der Chef, und legt mir eine Umlenkrolle vor die Nase mit der man einen Elefanten hätte hochziehen können. Die Rolle aus Grauguss, der Rest geschmiedet.

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Elefanten?, na ja einen kleinen zumindest. Das ist natürlich ein Ansporn. „Ich brauch einen, um ihn auf die Palme zu schicken“ ist meine Antwort. Fisherman kümmert sich darum. Fisherman kennt ihr noch nicht ? Fisherman ist der Freund des Chefs und damit der Freund des Hauses. Er fährt zur See fischen, ist Monate unterwegs bis hin zu Madagaskar, eine familiäre Angelegenheit hat ihn zum Bleiben veranlasst. Jetzt wartet er auf sein Boot, was zur Zeit vor Afrika Fische fängt, um wieder mitzufahren. Er hat gute Beziehungen zu den Fischern, würde gerne als Guide Angeltouren oder Hochseeangeln betreuen hat aber leider keine Auftraggeber. Er hilft jetzt hier im Haus allen bei allem und sogar beim Arrak vernichten.

Die Kletterhilfe kommt schnell! Und schon schicke ich ihn hoch, ich bin Arbeitgeber geworden, das Verantwortungsgefühl kommt in Turbolenzen.

Jetzt erst mal Bilder:
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Man beachte die breite Auflagefläche (Slicks) der Fußsohle.
Das Seil, um die Füße geschlungen, das einzige Hilfsmittel.

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Schaut genau hin, da sitzt einer drinn, das Zugseil ist auch schon zu sehen.

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Klettermaxe oben in der Palme, selbst beim Fotografieren, sowie Chef (links auf dem Foto) und Fisherman (rechts) bei der anstrengenden Arbeit.

Korallenfische
Der Hausherr, von mir kurz Chef genannt ist stolz, er hat schon wiede drei im Kühlschrank. Er ist nicht immer zu bekommen der Korallenfisch. Diesmal eine andere Art und noch größer und noch besser schmecken soll er auch. Diesen wird es zum Abendessen geben:

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Diesmal von der Hausperle präsentiert, sie macht die Zimmer sauber, wäscht und wischt, sammelt Blätter vom Rasen, bereitet das Essen vor, usw. usw. Sie lächelt immer, hier aber etwas gequält. Fotos sind nicht ihr Ding.

Gewitter
es hat sich zugezogen so über den Abend, es donnert gewaltig, Blitze zucken. Jetzt eine Zigarette vor dem Zimmer …... toll. Tagsüber hier in den Städten explodiert das Leben, nachts die Natur!
 
Sehr amüsant geschrieben und wirklich gehaltvoll :fing002:



Hänschen
 
.... und das, was man von der Küche sieht, schaut schon mal toll aus.

Gruss

sudu
 
Hallo Peter,
es ist toll, dass wir auf diese Weise mitbekommen, wie es Dir so ergeht.
Äußerst gelungen, wie Du Deine Erlebnisse aufbereitest und dokumentierst.
Wir bleiben "am Ball" und freuen uns schon auf die Fortsetzung.
Liebe Grüße aus aus dem winterlichen Dahl von den Heidegeiern
ChriNo
 
Hallo Peter,
es ist toll, dass wir auf diese Weise mitbekommen, wie es Dir so ergeht.
Äußerst gelungen, wie Du Deine Erlebnisse aufbereitest und dokumentierst.
Wir bleiben "am Ball" und freuen uns schon auf die Fortsetzung.
Liebe Grüße aus aus dem winterlichen Dahl von den Heidegeiern
ChriNo

Hear! Hear!
(Das ist ein Ausdruck in Westminster [brit. Parlament], welches volle Begeisterung und Zustimmung unterstreicht)
Genau so sehen wir das!
Tolle, interesante Berichte und eine nette,total gelungene Art Deine Eindruecke Anderen zu uebermitteln.

Weiter so!
Gruss
Fred & Co.
 
Samstag 19.12.2009
Brief Garden

Dahin möchte ich mal, der Chef kennt ihn und will mich selber fahren. Eine Einladung an das Langzeiturlauberehepaar erfolgt. Das Fahrzeug bezahle ich sowieso und Plätze sind noch frei. Fisherman fährt auch mit. Schon nach 20 Minuten Fahrt erreichen wir den Park, es ging über schmalste Straßen bei denen der Gegenverkehr nur an wenigen Stellen passieren kann. Jedes mal ist angestrengtes Rangieren nötig. Rechts und links der Straße Reisfelder, wucherndes Grün und eine Gummiplantage. Arbeiter beladen mit der gesammelten Gummimilch einen Lastwagen, Eimer für Eimer einen Tankwagen, harte Arbeit.

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Gefunden wurde der Trip Brief Garden im Internet, daher erspare ich mir auch viel Text zu schreiben. Wer es nachlesen will kann es hier tun:

Brief Garden

Diesem qualifizierten Bericht kann und will ich nichts hinzufügen. Nur ein Foto:

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Auf der Rückfahrt wird angehalten, etwas trinken in einem einheimischen Restaurant. In diesem Laden brummt das Leben. Wer Kunde ist oder wer bedient, ich kann es nicht herausfinden. Gerade hingesetzt, liegt ein Blatt Zeitungspapier als Platzdeckchen vor jedem. Ein Teller mit einer Art Frühlingsrollen kommt mitten auf den Tisch. Wir trinken unser Cola mit Strohhalm, essen eine Rolle, hmmm lecker, aber heiß. Von irgendwo her, von irgend wem gebracht erscheinen ohne Bestellung andere Speisen, „Nein, Danke brauchen wir nicht“ und schwups sind sie wieder verschwunden. Langzeiturlauber Manfred. möchte nichts essen, das ist hier für ihn nichts, doch das ist nicht so einfach. Zack und schon hat er ein gebratenes Hähnchen vor sich stehen., nein Danke, und Zack ist es genau so schnell wieder weg. Wir amüsieren uns köstlich.

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So stehen auch schon einige Zeit zwei Glas Wasser auf dem Tisch, reflexartig will Barbara (Frau von Langzeiturlauber Manfred) davon trinken. Die Hand vom Chef hält blitzschnell das Glas fest. Loses Wasser, nie trinken!

Vor dem Laden arbeitet der Koch, Roti´s werden in Serie gefertigt. Der vorbereitete kleine Teigkloß wird breit gezogen und kurz umher gewirbelt wie beim Pizzabäcker, die Arbeitsfläche immer schön ölig. Mit einem eleganten Dreh landet der Fladen auf die Herdfläche und schnell hintereinander folgen weitere, alle liegen als Stapel auf dem Ofen Nach einiger Zeit wird der Stapel umgedreht, auseinander gezupft, um gestapelt, ein Hut daraus gedreht, vereinzelt und irgendwie zusammen geknüllt. Dann wirft er das ganze auf den Boden ….. das kann doch wohl nicht wahr sein, ich stehe auf und recke den Hals um etwas sehen zu können. Erleichterung, doch nicht auf den Boden. Dort steht ein 20 Liter Eimer schon hoch voll mit fertigen Roti.

Manfred schaut mit strengem Blick um sich, elektrische Sicherheit, hier unbekannt.

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Hallo Peter,

inzwischen hast du dich richtig warmgeschrieben. Man kann förmlich fühlen, wieviel Spaß es dir macht deine Erlebnisse für uns aufzuschreiben. Ich lese gerne mit.

LG sudunona
 
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