Richtig mystisch wird es dann Abends ab 20:30 Uhr im gigantischen Tempelkomplex der heiligen Stadt Madras.
Fast allabendlich findet da eine
Puja statt.
Die hinduistischen tamilischen Priester (zu erkennen am nackten Oberkörper) stoßen ruppig die neugierigen Gläubigen mit den Ellenbogen weg, um Platz zu machen für die Sänfte, in der
Shiva und seine Frau
Parvati zu Bette getragen werden.
Ein lautes Spektakel, mit Musikanten vorneweg. Eine Nebenbuhlerin wollte Gott Shiva damals auch für sich haben, der aber blieb seiner Frau Parvati treu, da sie ihm, laut Überlieferung, sehr sehr willig war.
Die Nebenbuhlerin erzürnte das so sehr, dass sie früher mit Menschenopfern, auch in diesem Tempel, besänftigt werden musste. Heute müssen dafür heilige Kühe herhalten.
Allgegenwärtig: Der Phallus von Shiva
Viele, für uns kaum als heilig zu erkennende Darstellungen, werden inbrünstig angebetet.
Jeden Abend werden heilige Motive per Kreide auf den Tempelboden gemalt. Viele Gläubige Hinduisten legen sich flach auf den Boden, um mit vieler dieser Handlungen die Zeichnungen zu umrunden.
Weg da, die Preister schupsen und fluchen, weil ihnen die Leute im Weg stehen.
In dieser Sänfte werden Shiva und seine Frau Parvati allabendlich zu Bette getragen. Dieses ist im Allerheiligsten Bereich des Tempels, zu dem wir Weiße keinen Zutritt haben.
Die Menschen sind geradezu entrückt, manche gar in Trance.
Eine der vielen Tempelturmfassaden bei Nacht
Sieht fast aus wie Blut ??? Auf alle Fälle gruselig, auch das Kind hat Angst.